Welche Sperren gegen Fehlbedienung gibt es bei aktuellen Automatik-Fahrzeugen ?

Es gibt immer wieder Meldungen, dass Fahrer von Automatikfahrzeugen ihr Auto mit Schwung in Schaufenstern oder sonst wo abstellen, weil sie versehentlich das Gas- und nicht das Bremspedal betätigt haben. Meistens sind es betagtere Herrschaften, denen das passiert, aber man soll ja nie nie sagen. Nach meiner nicht maßgeblichen Meinung könnte ein Bordcomputern das doch recht einfach entdecken und verhindern:
1. Das Fahrzeug steht vor einem Hindernis - Einparksensor merkt das
und 2: Der Fahrer tritt im Stillstand fester auf das Pedal als er es beim Gas beim Losfahren machen würde , weil er meint, es ist die Bremse.
Also gibt es da schon etwas oder nicht ?

67 Antworten

Mit dem Vollgasübersteuern stimmt, aber nur wenn der Wagen bereits zuvor angefahren ist. Der TE beschreibt oben aber nur 2 Szenarien, bei denen das Fahrzeug vor dem Losfahren vor dem Hindernis steht. Da kann bei einigen neue(re)n PKW nur dann mit Vollgas übersteuert werden, wenn Mann/Frau/Divers bereits eine kurze Strecke - je nach Fahrzeug und Ausstattungsumfang der verbauten Notbremssysteme 1 bis mehrere Meter - zurückgelegt hat.

Man kann ein Auto nicht vollständig "Idiotensicher" konstruieren.

Wer nach den vielen Fahrstunden sein Fahrzeug nicht zu 90% beherrscht, sollte vielleicht Bus und Bahn fahren.
Früher hat man mit dem Auto bei weniger Fahrstunden bei jedem Wetter zurecht kommen müssen ohne elektronische Helfer.

Die heutige Generation schafft es mittlerweile nicht mal Nudeln zu kochen ohne einen Thermofix.

Zitat:

@Anarchie-99 schrieb am 29. Januar 2023 um 16:00:13 Uhr:


Man kann ein Auto nicht vollständig "Idiotensicher" konstruieren.
............
Die heutige Generation schafft es mittlerweile nicht mal Nudeln zu kochen ohne einen Thermofix.

Frag da mal bei einem gewissen Herrn Elon Musk nach, der redet bereits seit ein paar Jahren davon, dass seine Teslas demnächst autonom fahren können.

Der gute E.M. ist ein Vertreter der heutigen Generation, ob er Nudeln kochen oder den Thermofix bedienen kann, weiß ich ebenso wenig, wie ob er noch ein Gaspedal richtig bedienen kann.

Der TE schrieb oben: " Meistens sind es betagtere Herrschaften, denen das passiert, aber man soll ja nie nie sagen.. Das sehe ich ähnlich und bin froh, als Nicht-Vertreter der aktuellen New Generation durch kleine Helferlein im Auto vor unbeabsichtigten Crashs etwas mehr als noch vor ein paar Jahrzehnten möglich, geschützt zu werden, obwohl ich ohne weiteres immer noch meine Pasta im Topf stets nach eigenem Gusto all dente koche 😁.

Man stelle sich einen Autofahrer vor, der aus irgendeinem Grund komplett pennt und blöderweise auf einem Bahnübergang stehen bleibt, an dem sich die Schranken absenken. Und dann stelle man sich ein Auto vor, dass sich weigert, sich zu bewegen, weil es die geschlossene Schranke registriert. Schon aus solchen konstruierten Gründen wird es eine 100%-Sperre nicht geben.

Ähnliche Themen

Gutes Beispiel!

Auch ein aktiver Tempolimiter kann durch Vollgas (evtl. mit Kickdown) überstimmt werden. Zu einer der Eingangsfragen: Ein Gaspedal ist ein Wegsensor, aber kein Kraftsensor. Es ist also völlig egal, wie kräftig der Fahrer darauf latscht. Die Unterscheidung, ob denn nun das Brems- oder Gaspedal gemeint war, kann so nicht erfolgen.

Tatsächlich haben heute schon sehr viele, demnächst dank Assistenten-Zwangsverbau wahrscheinlich alle Gaspedale indirekt auch eine Kraft-Sensorfunktion. Die ergibt sich aus der absichtlich eingebauten Schwelle vor der Kickdown-Position, durch die u.a. der Tempomat überstimmt werden kann. Um diese Schwelle zu überwinden, braucht es erhöhten Kraftaufwand.

Zitat:

@Malcolm-zodiac schrieb am 29. Januar 2023 um 11:07:58 Uhr:


Ich bin der Meinung, daß ältere Herrschaften, die erst vor kurzem auf Automatik-Fahrzeuge umgestiegen sind und nur die 2 Pedale noch nicht verinnerlicht haben, solche Unfälle bauen. Dann können Verwechslungen mit dem fehlenden Kupplungspedal auftreten.

... die niemals zu ungewollter Beschleunigung führen, sondern bei üblicher Auslegung der Automatik höchstens zur Vollbremsung, wenn beide Pedale gleichzeitig betätigt werden.

Zitat:

Und zu guter letzt verwechseln sie noch Brems mit Gaspedal.

Das hat dann aber nichts mit der Automatik zu tun. Dieser Fehler ist bei Automatik kein bisschen mehr oder weniger wahrscheinlich als bei einem Schalter.

Der wichtigere Unterschied bei einer Automatik, speziell im Stadtverkehr, wäre der, dass die Automatik auch weiter hoch schaltet, so dass in einem (ggf. altersbedingt verlängerten) Moment der Verwirrung darüber, was das Auto da gerade macht, höhere Endgeschwindigeiten erreicht werden als bei einem Schalter, der den gerade eingelangten Gang einfach nur ausdreht.

Zitat:

Ich hatte mal vor Jahren meiner damaligen Freundin mein Automatik Fahrzeug überlassen. Sie war bisher eingeschfleischte Kupplungsfahrerin gewesen. Ich saß auf dem Beifahrersitz. Ich sagte bitte leicht abbremsen und sie suchte mit dem linken Fuß das Kupplungspedal, was nicht da ist, sondern nur das Bremspedal. Daraufhin machte sie eine Vollbremsung mit quitschenden Reifen.

Eben. Unbeabsichtigte Bremsung. Das ist was kapital anderes als die hier zur Debatte stehende unbeabsichtigte Beschleunigung.

Zitat:

@Timmerings Jan schrieb am 29. Januar 2023 um 20:25:22 Uhr:


Tatsächlich haben heute schon sehr viele, demnächst dank Assistenten-Zwangsverbau wahrscheinlich alle Gaspedale indirekt auch eine Kraft-Sensorfunktion. Die ergibt sich aus der absichtlich eingebauten Schwelle vor der Kickdown-Position, durch die u.a. der Tempomat überstimmt werden kann. Um diese Schwelle zu überwinden, braucht es erhöhten Kraftaufwand.

Das hat aber doch nichts mit einer Kraft-Sensorfunktion zu tun. Der Kickdown ist ein simpler mechanischer Widerstand („Knackfrosch“), der überwunden werden muss. Und derjenige, der ohnehin schon verwirrt genug ist, Gas und Bremse zu verwechseln, wird, in der Annahme zu bremsen, umso heftiger den Kickdown betätigen. Und das Auto macht, was ihm befohlen wurde: Mit Vollgas und niedrigsten Gang beschleunigen. Ergebnis ist bekannt.

Zitat:

Das hat dann aber nichts mit der Automatik zu tun. Dieser Fehler ist bei Automatik kein bisschen mehr oder weniger wahrscheinlich als bei einem Schalter.

Zitat:

Eben. Unbeabsichtigte Bremsung. Das ist was kapital anderes als die hier zur Debatte stehende unbeabsichtigte Beschleunigung.

 

Da vom linken Fuß die Motorik durch das fehlende Kupplungspedal bereits gestört ist, wird auch noch die Motorik vom rechten Fuß gestört. Ältere Leute wissen dann nicht mehr was sie tun.

Junge Leute können das eher unterscheiden, deswegen kam es bei meiner damaligen Freundin nur zu einer Vollbremsung. Aber wer weiß, was passiert wäre, wenn sie noch länger gefahren wäre.

Ich hatte mal einen Mitsubishi Outlander PHEV zur Probefahrt. Da wurde mir vom Verkäufer versichert, dass er eine derartige Funktion hätte. Wenn man vor der Wand parkt und vorwärts anfahren will, gibt es eine Warnung und das Fahrzeug setzt sich nur kriechend in Bewegung. Rückwärts wird es sicher auch so gewesen sein. Getestet habe ich es nicht.
Es müsste dann sicher auch möglich sein die Funktion zu übersteuern falls ein Sensor ausfällt oder verschmutzt ist.

Danke für die rege Beteiligung.
Mein Fazit: Es gibt offensichtlich keine Standardlösung. Die Hersteller scheint es weiter nicht zu stören, denn den Käufern ihrer Produkte würde so ein Lapsus bestimmt nicht passieren.

Zitat:

@Malcolm-zodiac schrieb am 29. Januar 2023 um 11:07:58 Uhr:


Ich hatte mal vor Jahren meiner damaligen Freundin mein Automatik Fahrzeug überlassen. Sie war bisher eingeschfleischte Kupplungsfahrerin gewesen. Ich saß auf dem Beifahrersitz. Ich sagte bitte leicht abbremsen und sie suchte mit dem linken Fuß das Kupplungspedal, was nicht da ist, sondern nur das Bremspedal. Daraufhin machte sie eine Vollbremsung mit quitschenden Reifen. Danach beschloß ich das Experiment sofort abzubrechen, weil ich mir nicht das eigene Fahrzeug zu Schrott fahren lassen wollte.

Also hat sie sich so verhalten, wie gefühlt jeder, der zum ersten Mal Automatik fährt und zu bremsen versucht. Da lacht man kurz drüber und erklärt dann, dass der linke Fuß Pause hat bei Automatik. Finde ich jetzt nicht den Weltuntergang- Vollbremsung ist erstmal die „safe side“.

Zum Thema: Unser aktueller Passat verhält sich ebenfalls in die Richtung. Anfahren gegen ein Hindernis wird mit Vollbremsung und lautem Piepsen+ roter Warnanzeige im KI quittiert. Geht auch bei etwas schwungvoller Fahrt in unseren Parkplatz (hat eine Hecke zur Hauswand hin). Front Assist (funktioniert aber auch beim rückwärts fahren) nennt sich das bei VW und zieht dann auch die elektronische Parkbremse an.

Zitat:

@Scirocco93 schrieb am 30. Januar 2023 um 23:54:37 Uhr:



Zitat:

@Malcolm-zodiac schrieb am 29. Januar 2023 um 11:07:58 Uhr:


Ich hatte mal vor Jahren meiner damaligen Freundin mein Automatik Fahrzeug überlassen. Sie war bisher eingeschfleischte Kupplungsfahrerin gewesen. Ich saß auf dem Beifahrersitz. Ich sagte bitte leicht abbremsen und sie suchte mit dem linken Fuß das Kupplungspedal, was nicht da ist, sondern nur das Bremspedal. Daraufhin machte sie eine Vollbremsung mit quitschenden Reifen. Danach beschloß ich das Experiment sofort abzubrechen, weil ich mir nicht das eigene Fahrzeug zu Schrott fahren lassen wollte.

Also hat sie sich so verhalten, wie gefühlt jeder, der zum ersten Mal Automatik fährt und zu bremsen versucht. Da lacht man kurz drüber und erklärt dann, dass der linke Fuß Pause hat bei Automatik. Finde ich jetzt nicht den Weltuntergang- Vollbremsung ist erstmal die „safe side“.

Zum Thema: Unser aktueller Passat verhält sich ebenfalls in die Richtung. Anfahren gegen ein Hindernis wird mit Vollbremsung und lautem Piepsen+ roter Warnanzeige im KI quittiert. Geht auch bei etwas schwungvoller Fahrt in unseren Parkplatz (hat eine Hecke zur Hauswand hin). Front Assist (funktioniert aber auch beim rückwärts fahren) nennt sich das bei VW und zieht dann auch die elektronische Parkbremse an.

Diesen Satz hast du einfach rausgeschnitten. Wahrscheinlich hättest du ansonsten kein Argument gehabt.

Zitat:

Ich hatte ihr allerdings vorher eine Einweisung gegeben, trotzdem machte sie den Fehler.

Zitate zu verändern ist nicht gerade förderlich für ein angenehmes Betriebsklima (Forum).

Danke an @Scirocco93 für den Hinweis auf den Park Assist im VW Passat. Dann tut sich ja bei den Herstellern doch was und wie man sieht, kann von der Elektronik eindeutig die Fehlbedienung erkannt werden.

Unseren nagelneuen VW T7 habe ich vorgestern ca. 10 mm vor einer Wand eingeparkt. Da hat mich nichts gebremst (gut so, sonst hätte die Karre Schläge von mir erhalten 😁)

Deine Antwort
Ähnliche Themen