Welche Größen sind zum Beschleunigen relevant?
Hallo,
ich bin 18 Jahre, mache zum 1. August eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker und strebe in ferne Zukunft auch ein Studium in dieser Fachrichtung an, da ich mich einfach seit langem für Fahrzeug-und vor allem für Motortechnik interessiere.
Ich habe mich mal etwas intensiver damit befasst, welche Größen eigentlich für die Beschleunigungswerte relevant sind.
Da stößt man natürlich als erstes einmal auf die Getriebe-und Achsübersetzung, jedoch möchte ich diese außen vor lassen und mich auf den Motor konzentrieren. Hier gibt es zwei wesentliche Größen:
1. Das Drehmoment und
2. Die Leistung.
Wobei man aber erwähnen muss, dass sich die Leistung sozusagen aus dem Drehmoment errechnen lässt.
Aus diesem Grund hört man häufig: "je größer das Integral unter einer Drehmomentskurve, desto besser wird das Fahrzeug beschleunigen".
Und man hört häufig: "Nur das Drehmoment ist für die Beschleunigung interessant".
Ich kann das jedoch nicht so ganz nachvollziehen:
Ich habe unten mal eine Drehmoment-und Leistungskurve von meinem C 180 Kompressor W203 eingefügt:
Demnach müsste mein Wagen bei 2.500 Umdrehungen genau so gut ziehen, wie bei 4.000 Touren, was aber nicht stimmt, denn
das Fahrzeug zieht bei 4.000 Umdrehungen besser, weshalb man doch nicht das Drehmoment auf die Beschleunigung pauschalisieren kann, sondern man müsste doch auch eine Abhängigkeit zu den Umdrehungen/min. erstellen.
Und genau deshalb möchte ich hier fragen: Was ist wirklich wichtig für die Beschleunigung?
Allein das Drehmoment kann dafür ja nicht verantwortlich sein, da muss es doch auch noch eine Abhängigkeit von den Umdrehungen geben.
Aber wie sieht diese Abhängigkeit aus?
Mit freundlichen Grüßen
Felix
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Allein das Drehmoment kann dafür ja nicht verantwortlich sein, da muss es doch auch noch eine Abhängigkeit von den Umdrehungen geben.
Aber wie sieht diese Abhängigkeit aus?
Als handliche Zahlenwertgleichung näherungsweise: P[kW]=M[Nm]*n[1/min]/9550. 😁
Das, was Dich nach vorne bringt, ist Leistung. Sonst nix. Und die ist ein Produkt aus Drehmoment und Drehzahl.
Das ganze Drehmomentgelaber ist Stammtisch-Schwachsinn. Ein hohes Drehmoment bei niedriger Drehzahl bedeutet nicht anderes als eine vergleichsweise höhere Leistung bei niedriger Drehzahl.
199 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Powermikey
Für Volltheoretiker mag es so sein...in der Praxis ist es das Drücken im Kreuz während dessen...Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Beschleunigung ist immernoch m/s hoch 2 nicht 0-100 😉
Und dieses Drücken IST eben m/s hoch 2. weil eben die Radzugkraft, sogar ohne Fahrwiederstände zur Maximalleistung hin abbaut... bei nem Motorradmotor kann das vermutlich anders sein.
Und 0-100 ist eh Mist, weil es nur eine Teilbetrachtung ist, gerade dann wenn zB Schaltpunkte kurz vor oder nach 100km/h liegen verzerrt es total.
Zitat:
Original geschrieben von John-Doe1111
beim motorrad drückt nix, da zieht es dir die arme lang😁
Dafür gibt es die Leine zum Tank
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Dafür gibt es die Leine zum TankZitat:
Original geschrieben von John-Doe1111
beim motorrad drückt nix, da zieht es dir die arme lang😁
so eine leine😁
http://www.youtube.com/watch?v=FV5xDnEnz94Ähnliche Themen
Und ich dachte, ich wüsste es.
Aber nach dem Lesen der vier Seiten hier ist mir schwindlig. 😕
Zitat:
Original geschrieben von Rael_Imperial
...
Ich verdeutliche den Zusammenhang an einem Beispiel:Ein Motor habe bei 2000 1/min 200 Nm Drehmoment, bei 4000 1/min 150 Nm. Es lässt sich berechnen, dass er bei 2000 1/min eine Leistung von 41,9 kW hat, bei 4000 1/min 62,8 kW. Die Leistung ist also offensichtlich gestiegen. Dennoch wird die Beschleunigung bei der höheren Drehzahl niedriger sein (nämlich ca. 150/200 = 75%).
...
Anderes Beispiel:
Ich hänge an meinen Zweitonnen-Diesel einen Zweitonnen-Hänger. Und fahre einen recht steilen Hügel hinauf (14%, kommt ab und zu mal vor).
3. Gang, 2000/min, 400 Nm, Leistung X
Die Fuhre wird immer langsamer, ich muss auf halbem Weg zurückschalten.
3. Gang, 3000/min, 400 Nm, Leistung 1,5 X
Die Fuhre wird nicht langsamer, beschleunigt sogar noch.
Doch rein die Leistung und nichts anderes???
Zitat:
Original geschrieben von XX-Ghost
Anderes Beispiel:Ich hänge an meinen Zweitonnen-Diesel einen Zweitonnen-Hänger. Und fahre einen recht steilen Hügel hinauf (14%, kommt ab und zu mal vor).
3. Gang, 2000/min, 400 Nm, Leistung X
Die Fuhre wird immer langsamer, ich muss auf halbem Weg zurückschalten.3. Gang, 3000/min, 400 Nm, Leistung 1,5 X
Die Fuhre wird nicht langsamer, beschleunigt sogar noch.Doch rein die Leistung und nichts anderes???
du schaltest zurück und hast den gleichen gang drin, aber mit höherer drehzahl?
Zitat:
Original geschrieben von John-Doe1111
du schaltest zurück und hast den gleichen gang drin, aber mit höherer drehzahl?
Nein! Bitte nochmals lesen.
Wo steht denn, dass ich nach dem Zurückschalten den 3. Gang drin habe?
Es steht nur da, dass ich dann zurückschalten muss (1. geschilderter Fall).
Im 2. Fall gehe ich den Berg mit etwas höherem Tempo an. Auch im dritten Gang, aber eben mit 3000/min statt 2000/min.
So (2. Fall) komme ich immer ohne Zurückzuschalten hoch, sogar schneller, weniger angestrengt und habe noch Reserven.
Ich hätte vermutet, dass wir das alle aus Erfahrung kennen: bergrauf mit etwas höherer Drehzahl.
Da machen schon 500/min etwas aus. Und das Drehmoment ist sogar bei einem Sauger dabei nahezu identisch oder sogar genau identisch (zwangsbeatmet sowieso). Nur die abgegebene Leistung ist etwas höher.
Das gilt auch ohne Hänger, nicht dass jetzt noch jemand wegen dem Hänger im Beispiel meckert.
Es steht da, weil du nen Tippfehler im Text hast(zweimal die Zahl 3)
Aber da sieht man gleich(die weitere Erklärung ist ja schlüssig), manche müssen drauf rumreiten, peinlich!
Aber wie du siehst, ist eben nicht die Leistung die alleinige größe, die beste Beschleunigung hat man immer mit der bei Geschwindigkeit X größten Radzugkraft. Die kann theoretisch sogar von dem Punkt der maximalen Leistung des Motors abweichen(bei großen Gangspreizungen),
Aber nochmal zur der von mir genannten Differenzierung. Man muss Unterscheiden zwischen der schnellsten Beschleunigung des Fahrzeugs in Sekunden und der Beschleunigung pro Sekunde!
Ersteres ist zb der 0-100 Wert, wo man in Abhängigkeit des Getriebes die am höchsten verbliebenen Radzugkräfte wählt. Während beim Drehmomentmaximum die absolut höchste Beschleunigung des jeweiligen Ganges erlebt wird!
Einfach ist es wohl u.a. damit erklärt, dass man ja sagt, ein Diesel zieht um den Drehmomentpeak wie ein Ochse und danach geht die Puste aus, das Gefühl täuscht nicht, trotzdem macht es Sinn den Diesel zur optimalen Beschleunigung(0-100 Wert), also zb beim überholen, Autobahnauffahrt, gerade in den unteren Gängen über die Nennleistung(wegen der höheren Gangspreizung) zu drehen.
Ich habe mich übrigens früher immer gefragt, wenn ich doch so viel Kraft beim Drehmomentpeak habe, warum wird die Vmax mit der Leistung erreicht, wenn doch die Radzugkraft sogar abfällt. Antwort: weil eben die vergleichsweise geringe Kraft dort oben ausreicht. zb 100PS bei 5000rpm brauchen mehr NM als 100PS bei 6000rpm, beide reichen in etwa für 190km/h..., weil die gleiche Radzugkraft rauskommt(wenn der Übersetzungsanschluss optimal gewählt ist). Worauf man schließen muss, auch Leistung ist nichts ohne passendes Getriebe!
Unter anderem dient diese Differenzierung zur Erklärung, woher die Aussage kommt, mit Drehmoment beschleunigt man am besten. Was nicht falsch ist.
Das ist genau so wie mit Volllast beschleunigt man am effizientesten. Das ist meist richtig(Anfettung zum Bauteilschutz mal ausgenommen). Aber sparsam ist es nicht, weil siehe NEFZ eine langsame ineffiziente Beschleunigen zwar den Wirkungsgrad verringert, aber auch die Durchschnittsgeschwindigkeit und somit trotzdem pro Strecke sparsamer ist 😉 Weil der Verbrauch ja in /100km angegeben wird.
Ebenso mit dem Mitteldruck, dem Bereich des höchsten Wirkungsgrades. Abweichend von der Volllast fährt man trotzdem mit niedriger Drehzahl sparsamer.
Zitat:
Original geschrieben von Rael_Imperial
Genau. Und Beschleunigung ist gleich Kraft dividiert durch Masse.
Daraus folgt unmittelbar, dass die Beschleunigung gleich Drehmoment / Hebelarm / Masse ist.Ich verdeutliche den Zusammenhang an einem Beispiel:
Ein Motor habe bei 2000 1/min 200 Nm Drehmoment, bei 4000 1/min 150 Nm. Es lässt sich berechnen, dass er bei 2000 1/min eine Leistung von 41,9 kW hat, bei 4000 1/min 62,8 kW. Die Leistung ist also offensichtlich gestiegen. Dennoch wird die Beschleunigung bei der höheren Drehzahl niedriger sein (nämlich ca. 150/200 = 75%).
Hast Du mal meinen Link angeklickt? Im anderen Thread hatte ich die ausgiebigen Berechnungsformeln angegeben.
Die Erklärung und die anderen Formeln hier im Thread leuchten mir zwar ein, aber warum beschleunigt dann mein Auto gefühlt zwischen 5000 und 6500 am stärksten, obwohl das Drehmoment nach 4800 anfängt leicht abzufallen?
Nur subjektive Warnehmung?
Zitat:
Original geschrieben von kev300
Aber Zuwachs = höhere Beschleunigung als vorher, oder nicht? 😁
Genau. Und die Beschleunigungskraft des Motor ist bei seiner Nennleistung am höchsten. Die Radzugkraft hängt von dieser und vor allem von der Übersetzung ab. Die Radzugkraft ist nichts anderes als das Raddrehmoment, welches nicht mit der Radleistung zu verwechseln ist.
Alles andere sind nur Worte....viele Worte...die physikalische Beschleunigung a und die Beschleunigung, die der Fahrer erfährt...der Punkt des max. Dehmoments ist nichts anderes als der Wendepunkt der Leistungskurve. Die Leistung steigt danach immer noch an.
Zitat:
Original geschrieben von John-Doe1111
du schaltest zurück und hast den gleichen gang drin, aber mit höherer drehzahl?
😕
Man schaltet zurück und hat danach den selben Gang drin? Hä?
Zitat:
Original geschrieben von Diabolomk
Besorg einfach mal ein Radzugkraftdiagramm... dann ist weitere Diskussion einfacher.
Wofür? Es spiegelt doch nur den Drehmomentverlauf des Motors wieder nur entsprechend der Übersetzung gestutzt oder verlängert.
Fällt also wie gesagt ab 5000RPM wieder ab. Dürfte auf dem Radzugkraftdiagramm genau so aussehen.