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Weihnachtsimpressionen aus Mecklenburg -> Der W203 mit Stoßstangenantenne

Mercedes C-Klasse W203
Themenstarteram 26. Dezember 2018 um 13:19

Hallo Jungs,

damit es über die Festtage nicht so langweilig wird habe ich mich dann mal in die Garage verdrückt und endlich mal das gemacht was mich seit dem Radioaustausch immer schon genervt hat - den Einbau einer Stoßstangenantenne.

Vorab zur Klarstellung: ich bin kein Antennenfachmann, daher müssen nachstehende Erklärungsversuche nicht unbedingt richtig sein.

Seit dem Radioaustausch (bei mir ist jetzt ein China-Kracher mit Navi, MP3 und Freisprecheinrichtung drin) ist der Radioempfang echt bescheiden.

Ursache ist das fehlende Antennendiversity in den OEM-Radios. (Gibt es eigentlich OEM Radios mit Antennen-Diversity???)

Da hilft auch das Pin Problem (PIN 5 auf PIN 11 verlegen bei Mopf-Fahrzeugen).

Beim Autoverwerter konnte ich mir aus einem SLK R170 eine Stoßstangenantenne samt Verstärker ausbauen.

Für diejenigen, die auch mit dem Gedanken spielen, möchte ich in diesem Beitrag ein paar Hinweise geben.

Vorbereitung

Das Antennenkabel zwischen Antennenverstärker musste bei mir modifiziert werden.

Bei mir war radioseitig ein Winkelstecker abgebaut. Das Radio benötigt aber den Stift-Stecker (Habe ich mir auch vom Verwerter geholt).

Der Stiftstecker besitzt vorne am Stift eine kleine Bohrung an der die Seele vom Antenneverlängerungskabel durchgeführt und verlötet wird, siehe Bild.

Das Verlöten ist wichtig sonst gibt es Probleme beim Radioempfang (Wackelkontakt).

Ich habe an der Antenne die elektrischen Übergänge geprüft und festgestellt, dass der Massekontakt am Antennenstecker/Antennenkabel und die beiden Befestigungsbleche

masseseitig verbunden sind. Als Laie habe bin ich dann davon ausgegangen, dass die Befestigungsbleche der Antenne an einen Massepunkt befestigt werden müssen

Das Grundproblem bei der Stoßstange ist, dass sie keinen definierten Massepunkt besitzt. Auf die 6 Schrauben zum Anbau der Stoßstange würde ich nicht vertrauen,

die sind gut mit Lack überzogen.

Aus diesem Grund habe ich parallel zur Antenne (in der Stoßstange) einen dicken Kupferdraht (blauer Draht) gelegt und diesen mit den Blechen verbunden.

Der Kupferdraht wird dann am Fahrzeugchassis mit einem Massepunkt verbunden.

Einbau

Zum Befestigen der Antenne in der Stoßstange brachen nahezu keine Modifikationen wie Bohrungen o.ä. an der Stoßstange durchgeführt werden.

Wie auff den Fotos zu sehen ist, habe ich an den Haltern eine dicke Blechscheibe gelegt, das wars. Leider ist der Kabelabstand genau 2 cm zu kurz, so dass ein Halter (bei mir auf der Fahrerseite) nur als Aufnahme für einen Kabelbinder dient.

Wichtig zu wissen: Die eigentliche Antenne bilden die drei kurzen Drähte (2x schwarz 1x weiss). Diese müssen sorgfältig und glatt verlegt werden.

Zum sauberen Verlegen habe ich einadrigen Kupferdraht (gelber Draht) zum Führen benutzt. Ebenfalls wichtig: an den Antennenleitungen dürfen die Enden nicht beschädigt werden (schwarzer Plastepunkt).

Ich vermute die Antennendrähte sind zweiadrig und der Plastepunkt enthält einen ohmschen Widerstand.

Kabelverlegung

Der Kabelübergang von der Stoßstange zum Fahrzeug erfolgt auf der Fahrerseite. Karosserieseitig ist dort, so wie auch auf der Beifahrerseite eine Bohrung. (Habe vergessen ein Foto davon zu machen)

Lediglich der Gummistopfen muss bearbeitet werden.

Zum Befestigen des Antennenverstärkers bleibt durch die Antennenkabellänge nicht viel Auswahl.

Ich habe im Kofferraum in den Holm hineingebohrt. Somit kann kein Wasser an die Bohrung gelangen. Um den Antennenverstärker sicher zu befestigten und fest zu verschrauben,

nimmt man einer kleine Ratsche und 10 Nuss, steckt diese in den Holm und kann die im Holm befindliche Mutter ohne Probleme kontern.

Das geht natürlich nur bei abgebauter Stoßstange.

Der Rest ist schnell erklärt. Spannungsversorgungskabel und Verlängerungskabel erst durch die Rückbank (geht nur wenn die Rückenlehne ausgebaut ist) und dann nach vorne verlegen.

Das Verlegen war gar nicht so einfach aber ich habe es dann trotzdem geschafft. Zum Schluss die Spannungsversorgung am Quadlock (Pin 11) anlöten und Radiostecker anschließen.

Und dann ...

War es wie Weihnachten und Ostern an einem Tag. Ich hatte wieder einen stabilen Radioempfang in guter Qualität.

Kosten

Kostenseitig würde ich mit 50-100 EUR planen. Bei mir hat es genau 42 EUR gekostet. Allerdings konnte ich alle Teile wie

- Antenne,

- Antennenverstärker,

- Stromkabel und

- Antennenstecker

vom Verwerter besorgen.

Nur das Antennenverlängerungskabel musste ich neu kaufen.

Koennen

Im nachhinein betrachtet kann sich das jeder zutrauen. Man sollte jedoch wissen,

- wie man eine Stoßstange ausbaut,

- wie man man die Rückenlehne ausbaut,

- wie man das Radio ausbaut und

- man sollte auch schon mal einen Lötkolben in der Hand gehabt haben.

Ich hoffe der Beitrag hat euch gefallen.

Gruss Hein_nieH

Einbau in Stossstange
Befestigung in Stossstange
Befestigung Beifahrerseite
+5
Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 26. Dezember 2018 um 13:19

Hallo Jungs,

damit es über die Festtage nicht so langweilig wird habe ich mich dann mal in die Garage verdrückt und endlich mal das gemacht was mich seit dem Radioaustausch immer schon genervt hat - den Einbau einer Stoßstangenantenne.

Vorab zur Klarstellung: ich bin kein Antennenfachmann, daher müssen nachstehende Erklärungsversuche nicht unbedingt richtig sein.

Seit dem Radioaustausch (bei mir ist jetzt ein China-Kracher mit Navi, MP3 und Freisprecheinrichtung drin) ist der Radioempfang echt bescheiden.

Ursache ist das fehlende Antennendiversity in den OEM-Radios. (Gibt es eigentlich OEM Radios mit Antennen-Diversity???)

Da hilft auch das Pin Problem (PIN 5 auf PIN 11 verlegen bei Mopf-Fahrzeugen).

Beim Autoverwerter konnte ich mir aus einem SLK R170 eine Stoßstangenantenne samt Verstärker ausbauen.

Für diejenigen, die auch mit dem Gedanken spielen, möchte ich in diesem Beitrag ein paar Hinweise geben.

Vorbereitung

Das Antennenkabel zwischen Antennenverstärker musste bei mir modifiziert werden.

Bei mir war radioseitig ein Winkelstecker abgebaut. Das Radio benötigt aber den Stift-Stecker (Habe ich mir auch vom Verwerter geholt).

Der Stiftstecker besitzt vorne am Stift eine kleine Bohrung an der die Seele vom Antenneverlängerungskabel durchgeführt und verlötet wird, siehe Bild.

Das Verlöten ist wichtig sonst gibt es Probleme beim Radioempfang (Wackelkontakt).

Ich habe an der Antenne die elektrischen Übergänge geprüft und festgestellt, dass der Massekontakt am Antennenstecker/Antennenkabel und die beiden Befestigungsbleche

masseseitig verbunden sind. Als Laie habe bin ich dann davon ausgegangen, dass die Befestigungsbleche der Antenne an einen Massepunkt befestigt werden müssen

Das Grundproblem bei der Stoßstange ist, dass sie keinen definierten Massepunkt besitzt. Auf die 6 Schrauben zum Anbau der Stoßstange würde ich nicht vertrauen,

die sind gut mit Lack überzogen.

Aus diesem Grund habe ich parallel zur Antenne (in der Stoßstange) einen dicken Kupferdraht (blauer Draht) gelegt und diesen mit den Blechen verbunden.

Der Kupferdraht wird dann am Fahrzeugchassis mit einem Massepunkt verbunden.

Einbau

Zum Befestigen der Antenne in der Stoßstange brachen nahezu keine Modifikationen wie Bohrungen o.ä. an der Stoßstange durchgeführt werden.

Wie auff den Fotos zu sehen ist, habe ich an den Haltern eine dicke Blechscheibe gelegt, das wars. Leider ist der Kabelabstand genau 2 cm zu kurz, so dass ein Halter (bei mir auf der Fahrerseite) nur als Aufnahme für einen Kabelbinder dient.

Wichtig zu wissen: Die eigentliche Antenne bilden die drei kurzen Drähte (2x schwarz 1x weiss). Diese müssen sorgfältig und glatt verlegt werden.

Zum sauberen Verlegen habe ich einadrigen Kupferdraht (gelber Draht) zum Führen benutzt. Ebenfalls wichtig: an den Antennenleitungen dürfen die Enden nicht beschädigt werden (schwarzer Plastepunkt).

Ich vermute die Antennendrähte sind zweiadrig und der Plastepunkt enthält einen ohmschen Widerstand.

Kabelverlegung

Der Kabelübergang von der Stoßstange zum Fahrzeug erfolgt auf der Fahrerseite. Karosserieseitig ist dort, so wie auch auf der Beifahrerseite eine Bohrung. (Habe vergessen ein Foto davon zu machen)

Lediglich der Gummistopfen muss bearbeitet werden.

Zum Befestigen des Antennenverstärkers bleibt durch die Antennenkabellänge nicht viel Auswahl.

Ich habe im Kofferraum in den Holm hineingebohrt. Somit kann kein Wasser an die Bohrung gelangen. Um den Antennenverstärker sicher zu befestigten und fest zu verschrauben,

nimmt man einer kleine Ratsche und 10 Nuss, steckt diese in den Holm und kann die im Holm befindliche Mutter ohne Probleme kontern.

Das geht natürlich nur bei abgebauter Stoßstange.

Der Rest ist schnell erklärt. Spannungsversorgungskabel und Verlängerungskabel erst durch die Rückbank (geht nur wenn die Rückenlehne ausgebaut ist) und dann nach vorne verlegen.

Das Verlegen war gar nicht so einfach aber ich habe es dann trotzdem geschafft. Zum Schluss die Spannungsversorgung am Quadlock (Pin 11) anlöten und Radiostecker anschließen.

Und dann ...

War es wie Weihnachten und Ostern an einem Tag. Ich hatte wieder einen stabilen Radioempfang in guter Qualität.

Kosten

Kostenseitig würde ich mit 50-100 EUR planen. Bei mir hat es genau 42 EUR gekostet. Allerdings konnte ich alle Teile wie

- Antenne,

- Antennenverstärker,

- Stromkabel und

- Antennenstecker

vom Verwerter besorgen.

Nur das Antennenverlängerungskabel musste ich neu kaufen.

Koennen

Im nachhinein betrachtet kann sich das jeder zutrauen. Man sollte jedoch wissen,

- wie man eine Stoßstange ausbaut,

- wie man man die Rückenlehne ausbaut,

- wie man das Radio ausbaut und

- man sollte auch schon mal einen Lötkolben in der Hand gehabt haben.

Ich hoffe der Beitrag hat euch gefallen.

Gruss Hein_nieH

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6 Antworten

Super Beschreibung :-) Gut erklärt mit Bilder.

Mein Radio stammt auch aus China. Der Radioempfang ist nicht so überzeugend, wie beim originalen, aber dafür hat Navi, Rückfahrkamera, MP3, Bluetooth ...

Wie ist jetzt der Empfang bei dir ?

Themenstarteram 27. Dezember 2018 um 18:55

Hallo,

der Empfang ist wesentlich besser geworden als mit der nun passiven Heckscheibenantenne (ohne Diversity Ansteuerung).

Kein Hintergrundrauschen wenn man eine Großstadt verläßt und die Sender empfängt man wesentlich länger stabil.

Für mich hat sich der Umbau auf jeden Fall gelohnt.

Kleine Anmerkungen:

1. Der Massepunkt für den Antennenverstärker und für die Zusatzmasseleitung (blaues Kabel parallel zur Antenne) stammt aus der Bohrung in den Holm.

2. Als Zeitaufwand sollte man 1 - 1.5 Tage planen.

Gruss Hein_nieH

Zitat:

@Hein_nieH schrieb am 27. Dezember 2018 um 19:55:43 Uhr:

der Empfang ist wesentlich besser geworden als mit der nun passiven Heckscheibenantenne (ohne Diversity Ansteuerung).

Kein Hintergrundrauschen wenn man eine Großstadt verläßt und die Sender empfängt man wesentlich länger stabil.

Bei mir war es so, dass man mit dem originalen Radio einen Sender auch bei einer Entfernung von 120Km glasklar hören konnte. (Speziell war das Radio Wien.) Mit dem neuen Radio war der Empfang nach ca. 50Km aus; nur Geräusch.

Hast du auch bei einer solchen Distanz eine klare Tonqualität ?

Welche Marke hat dein Radio ?

LG,

Daniel

Themenstarteram 28. Dezember 2018 um 17:20

Hallo Daniel,

bei Reichweiten möchte ich mich nicht festlegen.

Pauschal kann ich nach einigen Tests folgende Aussagen machen:

Der Empfang mit der Stoßstangenantenne:

- ist wesentlich besser als der Empfang mit der Heckscheibenantenne (ohne Diversity-Ansteuerung)

- erreicht nicht ganz das Niveau wie mit der Heckscheibenantenne (mit Diversity-Ansteuerung).

In jedem Fall hat sich die Mühe bei mir gelohnt.

Das Radio ist vom Hersteller ERISIN.

Gruss Hein_nieH

Ok, also so eins hast du ?

Themenstarteram 3. Januar 2019 um 8:16

Zitat:

@99d29 schrieb am 2. Januar 2019 um 18:22:28 Uhr:

Ok, also so eins hast du ?

Moinsen,

ja so ein ähnliches.

Den Test mit der Antenne kann man eigentlich ganz einfach machen. Wenn du jemanden kennst, der mit einem R170 fährt einfach damit den Empfang testen. Antenne und Verstärker vom R170 habe ich bei mir verbaut. Ergo müßte es auch die selbe Empfangsleistung haben.

Gruss Hein_nieH

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