Wechsel des 09G-Automatikgetriebes wegen Differentialschadens

Audi

Hallo Allseits, wie ich bereits in einem anderem Beitrag geschildert hatte, hat das 09G 6-Stufen-Automatikgetriebe (Getriebecode GJZ“) meines Audi A3 8P1, 2.0 FSI, Motorcode AXW, Baujahr 2004, Laufleistung 218.000 km, einen Schaden im Differential, den der DEKRA-Mann bei der Abnahme der HU 2020 entdeckt hat. Die rechte (längere) Gelenkwelle kann in ihrem Flansch in alle Richtungen merklich bewegt werden und zeigt an dieser Stelle auch eine leichte Undichtigkeit am Getriebeausgang rechts.

Da eine Instandsetzung der Differentiallager für die Antriebswellen im Automatikgetriebe 09G wirtschaftlich untragbar ist (kostet mindestens 1.000 € ohne Aus- und Einbau), hab‘ ich mir ein 09G-Automatikgetriebe aus einem Golf V mit 156.00 km Laufleistung vom Autoverwerter für günstige 300 € gekauft. Reiner Zufall, denn diese Getriebe sind extrem selten.

Dieses Getriebe muss nun in’s Fahrzeug und das geht am besten, indem Motor mit Getriebe ausgebaut, dann getrennt, Auswechselgetriebe wieder mit Motor zusammengesetzt und alles wieder eingebaut wird. Bei der Gelegenheit kann ich auch gleich Motordichtungen sowie Zahnriemen/Wasserpumpe und AGR-Ventil erneuern, die sowieso fällig sind. Außerdem werd‘ ich die Drosselklappeneinheit, die Leitungen und die Ansaugbrücke abmontieren und gründlichst reinigen, weil sie über die 16 Jahre völlig verrußt und verkokt sind. Im ausgebauten Zustand kommt man ja an alles schön bequem 'ran...

Start der Operation wird der 20.3.2020 sein; dann fange ich mit der Demontage der Vorderfront an.
Bis dahin besorge ich mir nötige Materialien und Werkzeuge, beispielsweise einen Filter, 6 Liter ATF G 052 182 A2, das Spezialwerkzeug T10173 und ein Einfüllgerät für das ATF. Das Getriebe selbst ist auf Palette angeliefert worden (s. Bild) und der Verkäufer hat zum Transport das ATF-Getriebeöl abgelassen. Damit wird noch etwa 1 Liter ATF im Differential und ein ¾ bis 1 Liter ATF im Wandler sein. Neu befüllen geht wegen des Temperaturerfordernisses von 40 Grad nur bei (teilweise) laufendem Motor. Soviel weiß ich schon.

Ich werde die gesamte Operation hier im Forum schildern und mit Bildern dokumentieren. Gleichzeitig werde ich mich bei entsprechendem Anlass mit aufkommenden Fragen gelegentlich an Euch hier im Forum wenden und auf Unterstützung hoffen. Will das auch zügig durchziehen und hab‘ deshalb n‘ paar Tage Urlaub genommen.

Im Moment rätsele ich nur ein wenig über die am Austauschgetriebe fehlende Einfüllöffnung an der Oberseite oder seitlich am Getriebe. Derartiges ist nirgends zu finden. Daraus ist wohl zu folgern, dass sowohl das Ablassen des ATF-Getriebeöls als auch das Befüllen damit mittels der Öffnung unter der Kontrollschraube unten am Getriebe erfolgt. Wenn ich das richtig verstehe, ist über der Schraube ein Röhrchen, durch das das ATF eingefüllt wird und wenn der Ölstand bei Temperatur von 40 Grad das obere Ende des Röhrchens erreicht, ist das Getriebe korrekt befüllt und überschüssiges ATF läuft aus der Öffnung zurück. Dann wird die Schraube eingedreht und fertig. Warum dann noch eine extra Ablassschraube an der Ölwanne des Getriebes ist, ich mir dagegen nicht ganz klar…?

Dann frage ich mich noch, wie man mittels VDCS die Temperatur des Getriebeöls bzw ATF’s messen kann. Dazu hab‘ ich in VCDS im Bereich Steuergeräteauswahl „02 Getriebe“, die Funktion „Erweiterte Messwerte“ gefunden. Darin wird die Getriebeöltemperatur als „Ist-Wert“ angegeben. Das scheint’s zu sein…

Hat da jemand Erfahrungen?

Getriebe 09G
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Stimmt natürlich; glaube, diese japanischen Aisin 09G-Getriebe wurden bei VAG nur wenig länger als 2 Jahre überhaupt verbaut, dann kamen die DSG-Getriebe. Deshalb sind die dann auch so selten. Ich hatte schlicht Glück, dass ich eins für knapp 300 € bekommen habe, war reiner Zufall und ich bin heute noch heilfroh, denn ansonsten wäre das ganze Auto hin gewesen...

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