Wasser an der Dehnschraube (Einspritzdüse)
Hallo
- PKW W202 - 220 CDI (180000km) Bj. 5\00 -
habe seit meinem DEKRA-Besuch vor ca. 3 Wochen Kühlwasserverlust (vermutlich vom hochjubeln beim Abgastest - da kann man ja nicht zuhören) Nach langem verzweifeltem suchen des Lecks bin ich fündig geworden (eine Stelle wo normalerweise gar kein Wasser kommen darf oder sollte). = Verlust ca. 1ltr. auf 500km
Dort wo die Injektoren sitzen, steht die Brühe - also reines grünliches Kühlwasser ohne Ölanteile - es ist auch garantiert kein Diesel...
Nach abdampfen reinigen und trocknen vom oberen ZK, habe ich den Motor gestartet und bin mir zu 90% sicher, dass die Brühe an der Dehnschraube vom ersten Zylinder rausdrückt - wie kann das sein?
(ZK bzw. dessen Kühlgreislauf ist doch geschlossen oder gibt es da noch irgendwo ein O-Ring?) Wie könnte ich die Dehnschraube dicht bekommen - wenn man den Drehmoment nicht ausser acht läßt (Teflon Kopferring loctite) ?? kan mir da jemand von Euch Tipps geben?
ich werd doch keinen neuen Kopf brauchen ?
Gruß + Danke
Werner
Beste Antwort im Thema
@Werner:
1. Zu deiner Frage, ob du den Injektor rausnehmen sollst:
Ich würde es tun. Außerdem Schacht und Injektor reinigen und Injektor mit Spezialfett (gibt es bei MB)einfetten. Unbedingt neue Kupferdichtung besorgen bzw. einbauen. Das Anzugsdrehmoment ist dafür ausgelegt, dass die Kupferdichtung zusammengedrückt wird.
Deine alte Dichtung ist bereits platt. Die nimmt keine Energie beim Festschrauben auf.
Jetzt würde ich nur noch warten, ob Kai die Änderung des Drehwinkels bestätigt.
2. Meine Frage: In meinem Etzold (3. Auflage Nr.89) steht noch gar nichts zu den CDI-Injektoren. Hast du eine neuere Auflage?
@Kai:
Es ist wirklich wichtig zu wissen, ob die Drehmomentänderung bzw. der Drehwinkel für unsere Motoren geändert wurde. Meine WIS-CD mit der Angabe:90° hat den Stand 2004. Seitdem habe ich kein Update erhalten.
Wichtig wäre natürlich auch, falls eine Änderung erfolgte, ob eine geänderte Schraube (Festigkeit/Länge) verwendet wird.
Gruß
Dieter
52 Antworten
".....ist das nur ein einziger Kuperring für die Injektoren?
überlege gerade wenn ich schon dabei bin und mir die Arbeit mach - könnte ich ja gleich alle 4 rausnehemen u. neu abdichten...
Hab gelesen dass welche Kupferpaste oder Bremspaste zum fetten nehmen - ist das was ?"
@Werner:
ja, für jeden Injektor nur eine Kupferdichtung. Sieht aus wie die Dichtung der Ölablassschraube. Nur im Durchmesser etwas kleiner.
Wenn die anderen Injektoren absolut dicht sind, würde ich sie nicht rausnehmen. Es ist ja kein erheblicher Mehraufwand, wenn du sie erst im Bedarfsfall machst. Die einzigen Teile die dann noch einmal demontiert werden müssen, sind die obere Motorabdeckung und die Leckölleitung.
Letztgenannte einschließlich der Anschlussnippel würde ich übrigens unbedingt von den Injektoren abnehmen und zur Seite legen, bevor du an den Injektor gehst. Die L-/T-Stücke sind aus Kunststoff und brechen ab, eh du dich versiehst. Ist mir auch passiert. Musste eine komplett neue Leitung kaufen, weil ich beim Rauswuchten eines Injektors mit einem Werkzeug versehentlich an so einem T-Stück aneckte. Knack und weg war er. Einzelne Nippel gibt es nicht zu kaufen. Nur neue Komplettleitungen neuerdings mit Metallanschlüssen, dafür aber auch ca.70 Euro teuer. Hatte noch Glück, dass der freundliche Teileverkäufer mir die Leitung von einem Transporter für 18 Euro anbot. Passte zwar nicht im Ganzen, konnte mir daraus aber den Nippel nehmen und das Stück Schlauch schneiden in dem beim Alten noch der abgebrochene Pinn steckte.
O.K. aber zurück zu deiner letzten Frage:
Nimm das Spezialfett. Ist wohl extrem Hitzebeständig. Das Fett hat eine weisse Farbe und es ist in einem runden Töpfchen abgefüllt. Ich habe es mir vor einigen Jahren für ca. 12 Euro gekauft. Ja, das ist teuer. Aber es ist das Richtige für diesen Zweck. Der Inhalt reicht für etliche Injektoren. Ich habe mittlerweile bereits alle 4 damit gemacht und der Topf ist immer noch mindestens halb voll.
Noch mal zum Punkt "einen oder alle abdichten":
Sieh dir die Anderen und deren unmittelbare Umgebung genau an. Wenn du auch nur kleine Spuren (z.B. ölige/feuchte Stellen, schwarze Punkte oder gar großflächig ausgetretene schwarze Masse) bemerkst, dann hol den jeweiligen Injektor raus. Setz auch deine Nase ein. Geh ganz nah mit der Nase an jeden einzelnen Injektor ran. Wenn dein Riechorgan einigermaßen funktioniert, wirst du bereits bei aufkeimender Undichtigkeit den speziellen Geruch der Ölkohle wahrnehmen. Also wenn du den Verdacht hast, dann raus damit. Aber nur dann, denn es ist ziemlich aufwendig, alles (vor allem den unteren Bohrungsbereich mit der Dichtungsfläche) penibel zu reinigen und dabei immer darauf zu achten, dass kein Dreck in den ZK gelangt. Das macht man nicht einfach nur so zum Spaß.
Also viel Erfolg bei den Dingen, die du tun musst!
Dieter
Hallo Dieter,
besten Dank für deine ausführliche Schilderung...
für die Leckleitung gibts hier noch was aus Plastik für die Hälfte vom Preis :
Link zu iibäh
Jetzt muss meine Vermutung Sackbohrung offen zum Kühlkanal noch zutreffen - dann bin ich zufrieden... sollte die Bohrung trocken sein müßte das Wasser aus dem Injektorkanal drücken "Stichwort Riss im Zylinderkopf" huuuch ich darf gar nicht dran denken...
ok, mach mich am Wochenende ans Werk und werde hier wieder berichten (ggf. mit Bilder) Anzugsdrehmoment sollte 7Nm sein + halbe Umdrehung 2x90°C - (wurde mal so von DC so geändert lt. Forenberichte)... Ggf. frag ich nochmal nach, wenn ich die Ersatzteile bei Fa. Lorinser abhole.
Anhang;
sonst bin ich mit meinem W202 220 cdi sehr zufrieden. Allerdings fängt die Heckklappe an die erste Rostblasen zu bilden (untere Kante). Ferner ist beim Ersatzschlüssel Platine gebrochen...
Qualitativ war mein bester Benz d. Typ 124 200 Diesel (Sauger) super Verarbeitung, besserer Lack (Nitrobasis kein Wasserbasis) kein Rost, 280000km 0 Probleme - bis auf die üb. Verschleisteile - allerdings auch keine Motor-Leistung (""der hat keine Wurst vom Teller gezogen"" vermutlich deshalb auch unverwüstbar)
schöne Grüße
Werner
Moin Männer!
Ich versprach Euch ja,das Drehmoment für Eure Injektoren rauszusuchen und hier zu posten......
MICH HAT NE VERDAMMTE GRIPPE NIEDERGESTRECKT,bin also nicht auf der Arbeit und konnte dementsprechend auch nicht das Drehmoment raussuchen,
S O R R Y!!!!! 🙁
Ich verspreche aber,dass ich das sofort nachhole,wenn ich wieder auf der Arbeit bin,auch wenns vielleicht schon zu spät sein sollte!
Guten Morgen Kai,
finde ich anständig von Dir, dass du dich trotz Krankheit meldest.
Gute Besserung!
Dieter
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@Kai wünsche Dir auch gute Besserung (hoffe keine "Saugrippe"😉
@all
habe nachfolgend mal 3 Bilder vom Istzustand von meinem Schaden...
durchs fahren bzw. bewegen vom Fahrzeug ist das KW natürlich oben hin und her geschwappt... Wasser tritt entweder am 1.Zyl. oder am 3.Zyl. aus - das werde ich am Wochenende nochmals genauer unter die Lupe nehmen - muss ich 100%ig wissen bevor ich aufmache...
Gruß
Werner
"..tritt entweder am 1.Zyl. oder am 3.Zyl. aus..."
@Werner,
du meintest sicher 2.Zyl.oder 3.Zyl., denn die hast du markiert und dort sind auch die Pfützen zu sehen.
Hast du auch schon mal in Betracht gezogen, dass beide betroffen sein könnten?
Eins möchte ich noch loswerden:
wenn du die Schraube rausdrehst, könnte es sein, dass plötzlich größere Mengen Kühlflüssigkeit austreten. Ich würde also vorher die Kühlflüssigkeit ablassen oder zumindest auf einen niedrigen Stand absenken, damit du auch die Gewindebohrung vor der Abdichtung richtig sauber und trocken machen kannst. Außerdem musst du natürlich unbedingt verhindern, dass dir die "Suppe" in die Injektoröffnung läuft, wenn du den Injektor raus hast.
Gruß
Dieter
@Dieter:
merci für die schnelle Rückmeldung...
Die Brühe steht in allen 4 Vertiefungen der Injektoren (bedingt durchs "Geschauckel" vom fahren)- also ich meine, so war mir der erste Eindruck nach dem abdampfen + reinigen, dass es der dritte Zylinder ist - wie gesagt ich muss das bei Tageslicht nochmals genau checken... Für alle Fälle nehme ich 2 oder gleich alle 4 Dehnschrauben mit - an dem soll's nicht liegen...
Wasser absenken? hmm ich möchte eigentlich schon wissen ob in der Bohrung Wasser drinnen steht in d. Hoffnung dass meine Vermutung richtig ist (sollte es dort nämlich trocken sein hab ich ein ernstes Problem - womöglich steht die Suppe schon im Injektorkanal u. nach unten hält der Kupferring noch dicht - Stichwort Riss)
sollte Wasser aus der Sackbohrung kommen werde ich auf jeden Fall KW ablassen bzw. absenken... alles sauber und trocken machen und dann erst den Injektor raus - 'hebeln'.
Gruß
Werner
Hey
hab noch mal alles durchgesehen...
am 3. Zylinder ist das Leck
allerdings habe ich bemerkt, dass bei warmen Motor (75-89°C) der dünne lange Schlauch vom Ausgleichsbehälter zum Thermostat enorm hart ist - also unter Druck steht - ist das normal? bei alle anderen Wasserschläuche kann ich keinen Druck feststellen...
Vielleicht doch Zylinderkopfdichtung defekt? Wasserverlust kann ich aber an der ZKD von aussen (Sichtprüfung) zumindest nicht feststellen,
Gruß
Werner
Moin Männer!
So,bin wieder fit und war heute wieder auf der Arbeit!
Wie versprochen habe ich Euch mal das Dokument über den Tausch bzw Aus,-und Einbau und vor allem das Drehmoment besorgt!
HIER IST ES!
Leider liegt das Dokument auf der Seite,sorry!!!
Hallo
@Kai Danke für das pdf-Dokument...
zwischenzeitlich habe ich Öl + Filterwechsel hinter mir...
optisch war Altöl wie immer; schwarz und ohne Wasseranteile
- in diesem Zusammenhang habe ich auch die 3. Einspritzdüse ausgebaut.
(siehe Bilder)
Injektor ging locker raus -
Die Dehnschraube macht(e) mir dann mehr Sorgen. Gewinde war nicht trocken sondern eher bräunlich verschmiert (als ob sich Öl mit Wasser verbunden hätte) - ich hoffe man kanns erkennen auf den Bildern. Fakt ist, dass nach oben "nur" reines Wasser kommt... Habe dann die Sackbohrung so gut es ging gereinigt (zum Schluß war es einfach nur noch nass) - Gewinde der neuen Schraube mit Dichtmittel wieder eingedreht und 7Nm + 2 x 90°C angezogen. (zuvor natürlich Einspritz-Düse gereinigt neuer Kupferring drauf und mit Benz Spezialfett gefettet) Ob's nun dicht ist werden die nächste Tage zeigen...
Bachschmerzen bekomme ich aber bei dem Gedanken es könne sich doch um einen Riss handeln...Und die Frage ob der dann weiter macht = sprich größer wird ??
Gruß
Werner
Das gute Küchentuch wenn Muti das sieht.........
Wow,da haste die Düse ja blitzeblankgefummelt,sehr gut!
Ich hoffe,du konntest den Injektor abdichten,wenn nicht,waäre das sehr ärgerlich weil es dann sehr teuer werden würdeund ob es dann wirtschaftlich wäre den Zylinderkopf zu tauchen ist meiner Meinung nach fraglich!
Ich bin mir nicht sicher,ABER ICH G L A U B E,dass es Gewindeeinsätze für diese Schrauben (M6) gibt,die unten geschlossen sind (so eine Art Hülse),ich meine,ich hätte sowas bei nem Motorenbauer schonmal gesehen,vielleicht musst Du mal ein bischen rumtelefonieren und nach sowas fragen........
@db-fuchs Küchentuch kommt von Mutti... (sieht auf'm Bild besser aus - als es in Wirklichkeit ist)
@Kai ...nee nix gefummelt hab den fast so rausgemacht wie er da aussieht - außer kurz mit Lappen und Reinigungsschwamm (grobe Seite) bisschen bearbeitet...
Gewindeeinsatz wäre ne Idee - Letztendlich denke ich, dass man das Leck erfolgreich abdichten kann - wobei natürlich die Ursache ggf. Riss bestehen bleibt. Wirtschaftlich gesehen kommt ein "neuer" ZK nicht in Frage ggf. TauschKopf - und das ist bei 180000km schon fraglich...Wie lange der Motor sprich Zylinderkopf - die Geschichte unbeschadet mitmacht - - - hmmm das wissen die Götter...
Danke
Gruß
Werner
@Kai,
ich möchte mich auch für die PDF bedanken. Schön, dass man sich noch auf Talker wie dich verlassen kann.
Ich hab ja nun wenigstens die Gewissheit, dass ich meine Injektoren 90° zu wenig angezogen habe. Die Änderungsmitteilung ist allerdings auch "erst " von 2006. Hatte ich auf meiner CD noch nicht drauf.
Jetzt überlege ich, ob ich 90° nachziehen soll oder nicht.
Was meinst du? Ist das nach einem Jahr noch möglich? Ich bin zwar ein alter Maschinenbauer, kann aber im Moment auch nicht sagen wie sich Dehnschrauben nach längerem Einsatz verhalten. Müsste mich nochmal durch die entsprechende Literatur wühlen.
@Werner,
du hast eigentlich getan, was du tun konntest. Falls es nicht dicht bleibt, würde ich auch die Lösung mit dem Gewindeeinsatz in Betracht ziehen.
Du musst dir nur im Klaren sein, dass du dann die Bohrung größer aufbohren musst, um ein größeres Gewinde (Außengewinde des Einsatzes) einschrauben zu können. Es gibt zwar auch Einsätze, die eingepreßt werden.Aber auch dafür muss erst aufgebohrt werden, damit du innen wieder dein M6 für die Schraube hast.
Mir fällt da noch ein, dass im oberen Bereich der Bohrung noch kein Gewinde vorhanden ist. Das fängt erst weiter unten an. Du könntest also eventuell den Schraubenschaft im oberen Bereich abdichten.
Aber warten wir es erstmal ab. Vielleicht hast du ja Glück und alles ist gut.
Ich wünsch es dir.
Gruß Dieter
@ Dieter
Nee,ich würde nicht riskieren eine Dehnschraube nach so langer Zeit nochmal nachzuziehen,wen deine Injektoren dicht sind dann lass es lieber wie es ist,nicht das Du bald der nächste hier im Thread bist der sich einreihen muss! =)
Wie gesagt,mit diesem Gewindestück bin ich mir nicht sicher,aber ich habe mal nen Vito zum Motorenbauer gebracht und der hat sowas mal erzählt,natürlich sollte man selber denke ich eher die Finger davon lassen,denn bevor ich in einem Zylinderkopf rumbohre und eventuell ein tick zu tief komme oder sonstwas passiert nehme ich lieber ein paar Euros in die Hand und lass da den Profi ran!
Ich wage mich zwar auch überall ran,aber da das Risiko nicht recht überschaubar ist,würde ichs nicht selber machen!
Das müsst ihr aber natürlich selber entscheiden,ich schliesse mich jedenfalls Dieter an und drücke auch alle Daumen die ich habe und hoffe,dass Werner Erfolg mit seiner Reparatur hat!