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Was spricht dagegen, dass ein Motor EWIG hält?

Themenstarteram 2. Dezember 2022 um 8:50

Liebe Freunde,

das Autoleben hängt ja von SEHR vielen Faktoren ab. So mancher findet, dass ein Auto mit 150.000km schon reif für seine letzte Ruhe ist, so manch einer fährt sein Auto bis 600.000km und versteht nicht wo die anderen ein Problem haben.

Oftmals endet ein Autoleben ja auch mit Vorschriften wie etwa das Durchfallen durch die HU aufgrund von xyz. Oder einfach aufgrund der Wirtschaftlichkeit, so ein Besitzer sagt "Die Reparatur übersteigt schon den Restwert. Ich hole mir jetzt einfach einen neuen. Das wars."

Aber das Herzstück, der Motor. Wie lange kann so einer? Oft sind diese ja noch völlig intakt. Und zurecht, wie mein Menschenverstand sagt. Das sind doch Blöcke aus höchst gehärteten Materialien, die auch noch mittels Ölfilm übereinander gleiten. Sind ja nicht wie Bremsbeläge oder Reifengummi.

Was hält einen Motor also davon ab, EWIG zu laufen? 500.000, 750.000, 1.000.000 und weiter? Ja ich kenne die alten Mercedes die für Millionenlaufleistungen bekannt waren.

Klar, schlecht gebaute Elemente AM Motor wie Steuerketten die sich längen, überspringen und den Garaus machen aber der Block selbst?

HINTERGRUND

Bei Kaufberatungen oder bei generellen Einschätzungen hört man von Leuten sehr Unterschiedliches. Bei 150.000km kann schon jemand sagen "Finger weg. Der Motor ist schon so gut wie über den Jordan". Manch einer sagt bei einer Laufleistung von 320.000 "Nimm. Bei guter Pflege macht der mindestens nochmal so viel."

Stimmt letzteres? Wenn man gewissenhaft wirklich die verschleißenden Teile wechselt/pflegt (Ölwechsel, Zündkerzenwechsel, Zahnriemenwechsel, Drosselklappe/AGR reinigen, Ventildeckeldichtung erneuern etc.) also kurzum gewissenhaft alles "in Schuss" hält, kann die Reise dann potentiell endlos weiter gehen? Vor allem wenn man obige Sachen selbst macht, sind die Kosten ja absolut minimal.

Wie geht ihr angesichts bestimmter Laufleistungen gedanklich vor, wenn ihr euch z.B. einen Gebrauchten anschaut?

PS: Mir ist schon bewusst, dass es auch STARK vom Verhalten des/der Vorbesitzer abhängt. Wenn man fährt wie ein Irrer und auf Wartungen pfeift, dann kriegt man ein Auto bestimmt auch innerhalb von 60.000km auf den Schrottplatz.

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196 Antworten

Ok ok, hab ich dich falsch verstanden oder verlesen.

Dann passt es ja.

Ein durchschnittlicher Autofahrer in Deutschland macht vielleicht 15.000 km im Jahr. Also vom 18. Geburtstag bis zur Rente rund eine dreiviertel Mio. In der Zeit möchte er vielleicht 10 Autos fahren. Wenn er Gebrauchte kauft, dann nimmt er in der Regel einen mit unter 100, vielleicht 200.000 km. Weil einer mit 500.000+ gar nicht so viel billiger sein kann. Also, die richtigen Langläufer will irgendwann keiner mehr, oder aber er kauft sie so billig, dass sich keine Reparatur mehr lohnt. Am Ende gehen sie mit laufendem Motor, aber Wartungsstau auf den Schrott oder ins Ausland. Der Nachschub an neuen Gebrauchten reißt halt nicht ab, deshalb muss keiner ein Auto auf siebenstellige Kilometerstände bringen.

Der Grundmotor geht heute seltenst zugrunde. Aktuell als Zweitwagen einen 2006er 1.9 TDI hier mit 350.000km, der rennt sogar mit erstem Turbo. Aber langsam kommen die Wehwehchen. ZMS ist fällig und der Turbo wirds auch nicht mehr ewig machen. Evtl. auch früher oder später mal ein Injektor bzw. PD-Element.

Und da schmeißt der Durchschnittsdeutsche die Kiste weg - Weil 2k in ein Auto mit unter 2k Restwert steckt niemand.

Abseits davon rennt auch der 2017er Passat mit über 170.000km absolut problemlos, der Vorgänger war fast beim doppelten bis der weg ging (nicht aufgrund Defekt).

 

Die Lebensdauerberechnungen der PKW-Hersteller, üblicherweise im Rahmen 160.000-250.000km sind zum einen keine feste Grenze sondern Mindestgrenze, Bauteilabhängig und können und dürfen in der Entwicklung durchaus überschritten werden. Zudem legt man dafür ein ziemlich mieses Lastprofil zu Grunde - ein vernünftiger Fahrer wird im Schnitt problemlos über die berechnete Lebensdauer kommen. Für eines meiner Fahrzeuge kenn ich die Kilometer- und Altersauslegung konkret und bin da Gnadenlos drüber.

Gibt natürlich auch Fehlerquellen die erst verspätet in Serie auffallen, sind dann eben die typischen Gurkenmotoren - Diese außen vor.

Themenstarteram 2. Dezember 2022 um 21:13

Ich habe auch keine Angst vor Laufleistungen wenn die Historie einigermaßen bekannt ist. Paradebeispiel, ich erinnere mich an einen E39 den ich diesen Sommer verkauft habe. Baujahr 2001 und 329.000km runter.

Ja, der Wagen selbst hatte schon einiges gesehen. Roststellen, Kratzer, etc. Aber wenn man den M54 2.2L Reihensechser startete fühlte man sich ob der Laufleistung leicht veräppelt. Ich glaube im Autohaus stehen nicht mal nagelneue, die leiser und ruhiger laufen als der E39 mit seinen 330.000. Ich habe viele Motoren gehört aber der. Der toppte selbst im Kaltstart was Ruhe und Laufkultur.

Grund: Vorbesitzer war ein BMW Liebhaber und pflegte den Motor entsprechend. Nur für die Lackierung/Rostbeseitigung lohnte sich noch kaum und er stieg auf den nächsten um.

Ich habe im Juli ca. 3tsnd € in meinem V70II D5 mit 285tsnd km auf der Uhr versenkt. Querlenker, Stabi hinten, Bremsschläuche, etc.

Zwei Jahre zuvor waren es ca. 2tsnd € für Zahnriemen und andere Kleinigkeiten.

Das ist der Zeitpunkt, an dem andere ihr Auto für die letzte Reise nach Afrika freigegeben.

Aber das waren alles normale Verschleißteile, die bei jedem anderen Gebrauchtwagen auch auf kurz oder lang fällig gewesen wären.

Aber selbst für 4tsnd. € hätte ich ja kein anderes, gleichwertiges Auto bekommen.

Mal abgesehen davon kenne ich die Vorgeschichte meines Autos, die eines anderen gebrauchten aber nicht.

Und die "Lebensdauerberechnungen" von Volvo waren vor über 20 Jahren glücklicherweise noch ganz andere, als heute.

was spricht dagegen, daß ein motor ewig hält?

der fehlende umsatz der hersteller! zum "glück" kann man das blech drumherum ja noch so präparieren, daß es ebenfalls nicht ewig hält, also rostet. fehlentwicklungen wie vollverzinkte karossen bei audi oder auch anderen massenherstellern habe ja aufgezeigt, daß sowas nicht erwünscht ist.

dumm nur, daß im zuge der aufkommenden elektroantriebe der motor nun so gar kein verschleißteil mehr ist. also muß man sich, neben der weiterhin rostfähigen karosserie, was anderes einfallen lassen, um das auto für den aktuellen besitzer (ob 1., 2. 3. hand) nicht mehr reparaturwürdig erscheinen zu lassen.

aktuell wären das bei den e-karren die batterien, die man, ohne daß es der normale besitzer jemals gegenprüfen könnte, einfach tot diagnostizieren kann.

nach dem dieselskandal bin ich persönlich überzeugt, daß die hersteller uns ALLES unterjubeln können. und mit den neuen fahrzeuggenerationen, die ihre software online empfangen, kann auch jeder beliebige hersteller-bug ins auto transportiert werden, der mir dann nach zb. 8 jahren/150.000km mit dem e-auto sagt, achtung, dein akku ist fast hinüber, fahr mal in die werkstatt. die "prüfen" dann und sagen, ja, der muß neu, kostet 8000eu, garantie leider gerade 2 monate rum. wie soll ich als kunde den wahren zustand des akkus stichfest prüfen? ob ein verbrenner qualmt, klackert oder sirrt kann ich hören, beim akkus ist man "blind" und ausgeliefert.

also wie gesagt, verbrenner werden imho so konstruiert, daß sie rostmäßig und vom motor her nicht ewig halten, bei e-autos kann es (neben dem rost) nur der akku sein, der einen frühen tod (bzw. verkauf) des fahrzeugs unausweichlich erscheinen läßt. denn der e motor würde millionen km mit sehr geringer wartung (lager) halten.

Unterm Strich: Größe, Gewicht, Leistungsentfaltung vs.. kaum ein Auto steht auf dem Schrott wegen Motorschaden. Also warum anders konstruieren?

Nur mal als Vergleich ein Motor aus dem Schiffsbereich mit 75PS der auf längere Haltbarkeit ausgelegt ist:

https://betamarine.co.uk/portfolio/beta-75/

Dann hat's schon 414kg Motorgewicht, 3,6l Hubraum, ...

Und dann vergleich mit einem Kleinwagendiesel ähnlicher Leistung wo das ganze Auto kaum 1000kg wiegt.

Ich denke, das Haltbarkeit eines Motors ist konstruktionsbedingt und wird von Hersteller vorgegeben, so wie andere Teile eines Autos auch. Die geplante Laufleistung eines Mittelklassewagens soll die 200.000km gar nicht überschreiten. Durch entsprechende Dimensionierung der Bauteile werden natürlich Kosten gespart, was sich sich im Verkaufspreis wiederspiegelt. Was nützt ein Motor, der für eine Laufleistung von 1 Mio. Km ausgelegt ist, wernn alle anderen Teile des Autos weit vorher das zeitliche segnen.

Aktuell fahre ich den 96er Volvo 850 TDI mit 2,5L Motor mit inzwischen 620.000 km. Außer regelmäßigen Ölwechsel und Zugabe von Additiven im Diesel zur Verringerung der Verkokung mache ich nichts am Motor. Der Wagen ist noch nicht mal viel Langstrecke gefahren, eher Kurzstrecke. Außer neuer Ventile beim Stand von 440.000km hat der Motor noch keine Reparaturen gehabt. Die Langlebigkeit bei diesem Wagen spiegelt sich auch bei vielen anderen Bauteilen wieder, die immer noch im Original vorhanden sind.

Anscheinend gab es noch Zeiten, wo Motoren sowie andere Bauteile anders gebaut wurden und wo Downsizing noch ein Fremdwort war.

Holger, wenn man jetzt ganz ehrlich ist war der Volvo bei 440T Schrott. Denn da hat bestimmt die Rep der Ventile mehr gekostet als das Auto wert war.

620T hätte er für mich gehalten wenn der Motor das ungeöffnet geschafft hätte.

So sehe ich das leider etwas anders.

Verstehe aber wie du das meintest.

Reparieren und weiter geht die Fahrt. Die echte Nachhaltigkeit:)

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 3. Dezember 2022 um 13:39:31 Uhr:

Holger, wenn man jetzt ganz ehrlich ist war der Volvo bei 440T Schrott. Denn da hat bestimmt die Rep der Ventile mehr gekostet als das Auto wert war....

Dazu müsste man "Schrott" und "Wert des Autos" man näher definieren.

Mit den defekten Ventilen wäre der Wagen wohl 0€ gewesen. Die Reparatur hat damals 1600€ gekostet. Für das Geld hätte ich auf dem Markt nur abgeranzte Karren bekommen. Zu dem Zeitpunkt hatte der Wagen null Reparaturstau. Am Motor selber war laut Werkstatt so gut wie kein Verschleiß zu sehen. Selbst für den doppelten und dreifachen Preis wäre der Kauf eines ähnlichen Autos auch Glücksspiel gewesen. So gesehen hat sich die Reparatur auch wirtschaftlich gelohnt.

Pauschale Aussagen wie "wenn die Reparturkosten höher als der Wert des Wagens sind, lohnt die Reparatur nicht" halte ich einfach für falsch. Man muss immer das Gesamtpaket betrachten.

 

Zitat:

@Holger-TDI schrieb am 3. Dezember 2022 um 13:24:02 Uhr:

Ich denke, das Haltbarkeit eines Motors ist konstruktionsbedingt und wird von Hersteller vorgegeben, so wie andere Teile eines Autos auch. Die geplante Laufleistung eines Mittelklassewagens soll die 200.000km gar nicht überschreiten. Durch entsprechende Dimensionierung der Bauteile werden natürlich Kosten gespart, was sich sich im Verkaufspreis wiederspiegelt. Was nützt ein Motor, der für eine Laufleistung von 1 Mio. Km ausgelegt ist, wernn alle anderen Teile des Autos weit vorher das zeitliche segnen.

Aktuell fahre ich den 96er Volvo 850 TDI mit 2,5L Motor mit inzwischen 620.000 km. Außer regelmäßigen Ölwechsel und Zugabe von Additiven im Diesel zur Verringerung der Verkokung mache ich nichts am Motor. Der Wagen ist noch nicht mal viel Langstrecke gefahren, eher Kurzstrecke. Außer neuer Ventile beim Stand von 440.000km hat der Motor noch keine Reparaturen gehabt. Die Langlebigkeit bei diesem Wagen spiegelt sich auch bei vielen anderen Bauteilen wieder, die immer noch im Original vorhanden sind.

Anscheinend gab es noch Zeiten, wo Motoren sowie andere Bauteile anders gebaut wurden und wo Downsizing noch ein Fremdwort war.

Dürfte sich in deinem Fall aber nicht um einen Motor von Volvo handeln, sondern um ein zugekauftes Aggregat aus dem Hause VAG.

Aber ein volvo D5 mit 163PS schafft auch die Laufleistung.

Aber ansonsten bin ich zu 100% bei dir!

Das Problem sind weniger die Motoren, sondern das drumherum irgendwann alles kaputt ist. Irgendwann ist bei den meisten Autos der Lack tot, die Sitze sind durch, die Lenkräder abgegriffen, die Fahrwerke komplett auf, im Alter kommen dann noch Elektronikprobleme und die Beleuchtung ist nicht mehr TÜV Fähig weil tot / vergilbt und dann lohnt sich die Instandsetzung irgendwann nicht mehr... Einige werden auch vom Rost gefressen.

Dazu kommt oft vom deutschen Autofahrer die falsche Wertbetrachtung, bei einer Reparatur geht er nach dem Zeitwert / Restwert und nicht nach dem Wert der Ersatzanschaffung abzüglich eventueller Mehrleistung durch ein moderneres Fahrzeug.

In der Industrie / Wirtschaft wo Geld verdient und richtig gerechnet werden muss, sind bei vielen Dingen, egal ob es Baumaschienen, Schiffe, Flugzeuge, Lokomotiven, etc. sind ganz andere Laufzeiten drinnen.

Bei Daimler erzählt man dem Kunden nach 3 Jahren es ist ja schon n altes Auto, fährt aber die Teile fürs neue mit ner 45 Jahre alten Elektrokarre zwischen 40 Jahre alten Fahrrädern ans Band, welches in nem 60 Jahre alten Gebäude steht...

Zitat:

@Holger-TDI schrieb am 3. Dezember 2022 um 14:16:08 Uhr:

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 3. Dezember 2022 um 13:39:31 Uhr:

Holger, wenn man jetzt ganz ehrlich ist war der Volvo bei 440T Schrott. Denn da hat bestimmt die Rep der Ventile mehr gekostet als das Auto wert war....

Dazu müsste man "Schrott" und "Wert des Autos" man näher definieren.

Mit den defekten Ventilen wäre der Wagen wohl 0€ gewesen. Die Reparatur hat damals 1600€ gekostet. Für das Geld hätte ich auf dem Markt nur abgeranzte Karren bekommen. Zu dem Zeitpunkt hatte der Wagen null Reparaturstau. Am Motor selber war laut Werkstatt so gut wie kein Verschleiß zu sehen. Selbst für den doppelten und dreifachen Preis wäre der Kauf eines ähnlichen Autos auch Glücksspiel gewesen. So gesehen hat sich die Reparatur auch wirtschaftlich gelohnt.

Pauschale Aussagen wie "wenn die Reparturkosten höher als der Wert des Wagens sind, lohnt die Reparatur nicht" halte ich einfach für falsch. Man muss immer das Gesamtpaket betrachten.

So hast du entschieden. Am was denkst du wie die allgemeine Mehrheit wohl entschieden hätte die nicht so affin sind?

1,6T für eine Kopfüberholung ist aber auch noch relativ günstig in einer Werke.

Zitat:

1,6T für eine Kopfüberholung ist aber auch noch relativ günstig in einer Werke.

Nagelneuer Kopf, mit ventile und Nockenwelle ist recht günstig.

https://www.ebay.de/itm/125018252008?...

Und wenn man nur Schäfte, Ventile tauscht wird es noch günstiger.

Das Problem sind die AW´s und oft nicht die Teile ansich.

Das Angebot wird aber auch kein Neuer sein.

 

Ahh ne ist ein Nachbau. Na denn.

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