Was passiert mit unseren Old- und Youngtimern bei der Umsetzung der Klimaziele?
Hallo liebe Bikerfreunde, ich möchte ein Thema einstellen bei dem ich überzeugt bin, dass es sehr viel Resonanz hervoruft und viele Kommentare und Beiträge eintreffen werden.
Die EU hat vor ab 2130 (55% Reduzierung der CO2 Emissionen gegenüber den 1990er Jahren) und bis 2035 klimaneutrale Mobilität zu 100% bei Neuzulassungen vorzuschreiben. Dies bedeutet keine Neuzulassung von PKW und aller Wahrscheinlichkeit nach auch für Motorräder mit Verbrennungsmotor ab 2035. Mehrere Herstelller wie z.B. Audi haben bereits angekündigt ab welchem Jahr sie die Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor einstellen werden.
Meine Frage nun in die Runde; was passiert mit unseren alten und neueren Schätzchen? Bei mir wären dies u.a. eine Hoffmann Governeuer MP-2 (Baujahr 1954), eine BMW R26 (Bauhjahr 1956), eine BMW R60/5 (Baujahr 1972), ein MZ ES 250/2 Gespann (Baujahr 1969), eine Honda CB 250/360 (Baujahr 1974), eine Moto Guzzi TS 250 (Baujahr 1976), eine Yamaha XJ900 Diversion (Bauhjahr 1995).
Werden diese Schmuckstücke und historischen Fahrzeuge mit einer Laufleistung von wenigen 1000km im Jahr dann zwangs stillgelegt und zu Museums- und Ausstellungsstücken degradiert? Findet (erneut) eine staatliche Zwangsenteignung statt? Werden wir eventuell verpflichtet eine Verschrottung und Entsorgung nachzuweisen und wird es eine Verchrottungsprämie geben? Werden wir verpflichtet ab 2035 nur noch elektrisch zu kaufen und zu fahren, bzw. können gar nichts anderes mehr erwerben? Werden die Bezin- und Motorölpreise ins unermessliche steigen? Muss ich, wenn ich die 24 Liter Tanks meiner R60/5 oder XJ900 volltanke, 100€ und mehr bezahlen?
Ich bin gespannt auf eure Beiträge und Ideen wie wir damit umgehen können oder sollten. Es gab ja erst vor kurzem eine durchaus sichrbare Bewegung gegen Fahrverbote für Motorräder an Sonntagen und auf bestimmten Strecken. Wäre so etwas auch hier denkbar, vertretbar und richtig?
Bikergruss Heinrich
20 Antworten
Zitat:
@Henri59 schrieb am 14. Juli 2021 um 19:19:50 Uhr:
Die EU hat vor ab 2130 ...
Bist du Vulkanier ?
Oder Galapagosschildkröte ?
Spass beiseite:
Dann fahren wir halt wieder Waschbenzin, so wie Berta Benz.
Den Liter dann für 20 Euro oder mehr.
Es gibt nur keine Neuzulassungen mehr. Und das auch nur bei Autos. Bereits zugelassene Autos dürfen weiterfahren bis der TÜV Nein sagt.
Zitat:
@c0mag schrieb am 14. Juli 2021 um 20:07:18 Uhr:
Es gibt nur keine Neuzulassungen mehr. Und das auch nur bei Autos. Bereits zugelassene Autos dürfen weiterfahren bis der TÜV Nein sagt.
Genau. Bei Old- und Youngtimern passiert genau gar nichts.
Was soll passieren?
Weiterfahren und beobachten! 🙂
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Ich denke das Problem wird dann irgendwann mal die Verfügbarkeit von Sprit sein. Speziell in ländlichen Gegenden. Gegenüber den 90igern hat sich die Anzahl der Tankstellen in Deutschland mehr als halbiert. Früher gab es in jedem Kaff (und erst recht in jedem Dorf) eine Tankstelle, wenn auch nur mit zwei Zapfsäulen und einer für Mopedgemisch (kennt die noch jemand?). Die vorhandenen werden immer größer.
Die Spritpreise werden sicher nicht nur wegen der CO2-Abgabe steigen. Auch der logistische Aufwand steigt pro Liter und die Gewinnspanne sinkt pro Liter, wenn immer weniger verkauft wird.
Aber ein Auslaufmodell wird Benzin so schnell nicht werden, denn außerhalb der großen Industrieländer wird der Verbrennermotor noch sehr lange unterwegs sein.
Zitat:
@Henri59 schrieb am 14. Juli 2021 um 19:19:50 Uhr:
Werden wir eventuell verpflichtet eine Verschrottung und Entsorgung nachzuweisen und wird es eine Verchrottungsprämie geben? Werden wir verpflichtet ab 2035 nur noch elektrisch zu kaufen und zu fahren, bzw. können gar nichts anderes mehr erwerben?
Der Gedankengang ist übertrieben. Zwangsverschrottung bringt doch gar nichts. Und ein Kauf/Verkaufsverbot auch nicht. Mit welchem Recht/Gesetz liese sich denn sowas umsetzen ?
Es kann der Betrieb eingeschränkt (Umweltzonen) oder verboten werden.
Ich gehe davon aus, dass sich das Verbots-Ausmaß an der Quote der verbleibenden Verbrenner richtet. Es liese sich kaum flächendeckend ein Verbrenner-Fahrverbot durchsetzten, wenn es noch 80% Verbrenner gibt.
Für unsere Oldtimer gehe ich davon aus, dass sie, wenn die Szene weiterhin öffentlich als Bereicherung angesehen wird (Oldtimer-Rallyes, Feste, Austellungen, "Kunst"😉 und nicht in Verruf gerät (Stinker, Elite, "protzen"😉, weiterhin, vielleicht zu H-Kennzeichen-Bedingungen, betreiben werden können.
Auch gehe ich davon aus, dass die Speditionen, Busse und Dieselloks dann mehr in die öffentliche Wahrnehmung treten werden und Ausnahmen diesbezüglich kritisch gesehen werden. A la >Die Industrie darf weiter Verbrenner fahren, aber der kleine Mann nicht....<
Grüße !
Zitat:
@takaratak schrieb am 14. Juli 2021 um 21:04:54 Uhr:
Ich denke das Problem wird dann irgendwann mal die Verfügbarkeit von Sprit sein. Speziell in ländlichen Gegenden. Gegenüber den 90igern hat sich die Anzahl der Tankstellen in Deutschland mehr als halbiert. Früher gab es in jedem Kaff (und erst recht in jedem Dorf) eine Tankstelle, wenn auch nur mit zwei Zapfsäulen und einer für Mopedgemisch (kennt die noch jemand?). Die vorhandenen werden immer größer.
Die Spritpreise werden sicher nicht nur wegen der CO2-Abgabe steigen. Auch der logistische Aufwand steigt pro Liter und die Gewinnspanne sinkt pro Liter, wenn immer weniger verkauft wird.
Aber ein Auslaufmodell wird Benzin so schnell nicht werden, denn außerhalb der großen Industrieländer wird der Verbrennermotor noch sehr lange unterwegs sein.
Erst schon mal Danke für die Beiträge, bin gespannt was noch kommt.
Die Zweitaktsäulen an der Tanke mit hochpumpen, Gemisch- und Mengenvorwahl kenne ich natürlich noch aus Kreidlerzeiten. Nur das ich damals mit 1:25 unterwegs sein musste. Nicht wie heute mit den modernen Ölen womit ich mein MZ Gespann und meine Guzzi TS mit 1:50 bis 1:60 fahre. Kein unpopuläres Zweitaktqualmen mehr, keine mit Ölkohle zugebackenen Auspuffanlagen.
Dann hoffen wir mal das wir unsere gepflegten Oldtimer noch en paar Jahre länger zu bezahlbaren Unterhaltskosten bewegen dürfen. Bikergruß, Heinrich
Die Steuern werden nach und nach für die Verbrenner erhöht werden, bis es weh tut. Immerhin gehts um die soundsoste Stelle hinterm Komma.
Hatte in den 90ern einen Toyota Land Cruiser mit 4 Liter Diesel Motor. Steuer DM 1800,--/p.a., nicht wenig. Dann mit Einführung der Schadstoffklassen plötzlich DM 2600,--. Das war dann auch mir zu viel.
Ab in den Export mit dem Auto. Fährt vermutlich heute noch durch die Wüste.
Mit einem Fahrverbot rechne ich ich nicht wirklich- man weiß aber nie. Gegen kalte Enteignung werden die Oldtimerorganisationen ganz sicher vorgehen. Nicht jeder Schwachsinn lässt sich durchdrücken, siehe die aktuelle Geschichte mit den Fahrverbotsregeln. Ist so ziemlich vom Tisch.
Zitat:
@sq-scotty schrieb am 15. Juli 2021 um 19:45:05 Uhr:
Die Steuern werden nach und nach für die Verbrenner erhöht werden, bis es weh tut. Immerhin gehts um die soundsoste Stelle hinterm Komma.
Hatte in den 90ern einen Toyota Land Cruiser mit 4 Liter Diesel Motor. Steuer DM 1800,--/p.a., nicht wenig. Dann mit Einführung der Schadstoffklassen plötzlich DM 2600,--. Das war dann auch mir zu viel.
Ab in den Export mit dem Auto. Fährt vermutlich heute noch durch die Wüste.Mit einem Fahrverbot rechne ich ich nicht wirklich- man weiß aber nie. Gegen kalte Enteignung werden die Oldtimerorganisationen ganz sicher vorgehen. Nicht jeder Schwachsinn lässt sich durchdrücken, siehe die aktuelle Geschichte mit den Fahrverbotsregeln. Ist so ziemlich vom Tisch.
Hallo Scotty, Dein Beitrag generiert Zuversicht, villeicht geht da etwas mit den Oldtimer Verbänden den Schwachsinn abzuwenden.
Für Deinen LandCruiser hätte es eine smarte Lösung gegeben. Ich hatte meinen LandRover Defender "künstlich" zum LKW aufgelastet und nur noch ein Viertel der ursprünglichen Steuern bezahlt. Grüße, Heinrich
Da hätte ich die hinteren Sitze ausbauen, Gurtpunkte verschweißen und die hinteren Seitenscheiben durch Blech ersetzen müssen. Nee danke.
Später gab es eine Zulassund als Kombinationsfahrzeug, Steuer wie LKW. Das hatte später mein zweiter HJ61. Den habe ich dann aber nach einem Jahr verkauft, davor hatte ich einen 12 Zylinder BMW, der Umstieg war zu heftig.
Zitat:
@sq-scotty schrieb am 16. Juli 2021 um 17:21:38 Uhr:
Da hätte ich die hinteren Sitze ausbauen, Gurtpunkte verschweißen und die hinteren Seitenscheiben durch Blech ersetzen müssen. Nee danke.
Später gab es eine Zulassund als Kombinationsfahrzeug, Steuer wie LKW. Das hatte später mein zweiter HJ61. Den habe ich dann aber nach einem Jahr verkauft, davor hatte ich einen 12 Zylinder BMW, der Umstieg war zu heftig.
Das war OK für mich mit den Umbauten da ich den Defender überwiegend als Werkstattwagen in Afrika genutzt habe und sowieso umfangreich umgebaut hatte. Kann aber verstehen dass das nicht jedermanns Sache ist.
Viel Spaß mit Deinen Fahrzeugen, so lange wir noch dürfen und es uns leisten können. Grüße, Heinrich
Denke, ein wirkliches Problem für unsere Oldies wird es erst dann geben, wenn alle Fahrzeuge untereinander vernetzt sind und zwecks Verkehrssteuerung und Unfallverhütung miteinander kommunizieren müssen. Da wären Oldies dann ein unberechenbares Risiko.
Doch das dürften nur wenige von uns noch erleben.
Bis dahin gilt: weiterfahren und Spaß haben, irgendwann halt mit synthetisch hergestelltem Kraftstoff.
Zitat:
@Henri59 schrieb am 16. Juli 2021 um 11:01:50 Uhr:
Für Deinen LandCruiser hätte es eine smarte Lösung gegeben. Ich hatte meinen LandRover Defender "künstlich" zum LKW aufgelastet und nur noch ein Viertel der ursprünglichen Steuern bezahlt. Grüße, Heinrich
Ja, das hatte ich bei meinem ersten Grand Cherokeo von 1995 auch so gemacht. Nachdem aber die dt. Hersteller massenweise auf den Zug aufgesprungen sind hat der Gesetzgeber das wieder zurückgedreht.
Und noch zur Headline - es gibt keine Klimaziele. Man kann Emissionsreduktionsziele vereinbaren. Wie das Klima darauf reagiert kann dir aber heute noch niemand seriös beantworten.
Ich denke das es so teuer wird das wir unsere Schätze verkaufen müssen.
Zumindest die normal schaffende Bevölkerung.
Das Ausland freut sich dann über unsere schön gepflegten Oldtimer, die zu Ramschpreisen verkauft werden müssen von uns.
Und da können sie dann günstig weiter betrieben werden, weil die nicht so bekloppt sind wie unsere Grünen u E Anhänger Idioten.
Genau wie unsere Autos die jetzt ohne Kat in Afrika rumschippern.
Ein Hoch auf die Autonation der Welt.
Deutschland schafft sich ab.