Was ist euch eure Gesundheit wert?

Hallo zusammen,

ich habe mich folgendes gefragt.
Was ist den verschiedenen Motorradfahrern ihre Sicherheit Wert bzw. wie wichtig ist sie?

Mir ist meine Sicherheit ziemlich wichtig (auch wenn Sicher und Motorrad nicht zusammen passt) und ich bin auch bereit viel Geld dafür auszugeben. Würdet ihr für viel Geld eine Airbag-Weste oder sogar eine Airbag-Kombi kaufen? Oder zum Beispiel den AGV Pista GP RR Helm (kenne nur den mit FIM Freigabe) der durch seine FIM homologation auch auf die für das Gehirn sehr gefährlichen Rotationskräfte getestet wird und auch vor diesen Schützt (so gut wie kein "normaler" Helm wird darauf getestet), wäre euch dieser zusätzliche Schutz eures Gehirns 1600€ wert?

Ich persönlich würde mich in den Billig Dingern (Helme für 70€ oder so) oder in den sehr niedrigpreisigen Schutzklamotten nicht wohl fühlen, weis aber auch nicht ob ich 1600€ für einen Helm oder 3500€ für eine Lederkombi ausgeben würde...

Bzw. macht es auch einen Unterschied was für ein Motorrad gefahren wird?
Gibt ein Harley-Fahrer zb. weniger Geld für Schutzkleidung aus als ein Supersport-Fahrer oder ein Tourenfahrer?

Eure Ansicht würde mich echt interessieren.

Grüße
Felix

Beste Antwort im Thema

Bei einem 1600 Euro teuren Helm hät ich eher die sorge daß dem Helm was passiert , und nicht mir.

96 weitere Antworten
96 Antworten

Hab mir zum neuen Moped auch neue Klamotten geholt.

Neuer Hut Nolan Klapp
Airbag-Jacke helite
Kevlar-Hose
Stiefel alt
Handschuhe neu

Ein bisschen Sicherheit schadet nicht

Nicht alles was teuer ist, ist auch sicherer.
Ich hatte mal den Arai RX7GP, der 999€ gekostet hat. Mein jetziger Scorpion kostet weniger als die Hälfte, harmoniert aber besser mit dem Motorrad, was auf Dauer wiederum sicherer ist.
Einen Airbag (Helite Turtle) habe ich bereits seit einigen Jahren in Benutzung und bin jetzt auf eine modernere Version (Gimoto Hybrid) umgestiegen. Der Preis dafür war mir in diesem Fall egal.
Natürlich schützen selbst die teuersten und besten Klamotten nicht vor Verletzungen aber sie können die Folgen eines Unfalls abschwächen.

Ich geb nicht viel aus?

Einfache Jacke, Hose, Helm und Schuhe.

Zusammen vielleicht keine 500€

Moin!

Ich gehöre ja zu den Vertretern von Sicherheitsklamotte bei JEDER Fahrt. Jedoch muss man da mal differenzieren:

Ein höherer Preis kann auch durch andere Aspekte als Sicherheitsgewinn bedingt sein
Teurere Artikel KÖNNEN einen höheren Sicherheitsstandard erfüllen, zwangsweise ist dies aber nicht der Fall. Es kann genau so gut sein, dass teuere Klamotten einfach "nur" zusätzliche Features, Komforfunktionen o.ä. enthalten, die die Produktion teurer, das Produkt aber nicht sicherer machen.

Normen werden nur erfüllt, wenn auch dahingehend geprüft wurde
Nehmen wir das Beispiel mit dem Helm da oben. Dass der teuere Helm eine bestimmte Norm erfüllt, bedeutet nicht, dass nicht der günstige 150 Euro-Helm die gleiche Norm erfüllen könnte - der günstige Helm wurde aber, um z.B. den Preis gering halten zu können, eben einfach nur nicht gegen diese Norm geprüft.
Du wirst dir als Hersteller immer die Frage stellen müssen, ob ein zusätzliches Zertifikat die zusätzlich entstehenden Kosten aufwiegt - wenn nicht, lässt du die Zertifizierung im Zweifelsfall bleiben.

Komfort bedeutet Sicherheit
Fühlen wir uns in etwas komfortabel und trägt sich etwas angenehm, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir dieses Kleidungsstück auch tragen. Ein teurer Helm, eine teure Lederkombi oder eine Airbaig-Weste, die zwar teuer waren, aber in denen ich mich nicht wohl fühle und sie daher nicht trage, hilft mir nicht. Daher kann es auch durchaus dazu kommen, dass günstigere Klamotten für mehr Sicherheit sorgen - weil man sie trägt.
Besser ist es für die schnelle Fahrt in die Stadt eine Kevlar-Jeans, Motorradschuhe etc. zu tragen, als nur in kurzer Hose und FlipFlops zu fahren, weil man gerade bei 30 Grad keine Lust auf die Volllederkombi hat.
Gleiches gilt letztlich auch für Komfort wie Belüftung oder ob man sich in einer Klamotte eingeschränkt fühlt. Vielleicht gibt eine bestimmte Klamotte zwar objektiv mehr Sicherheit, führt aber dazu, dass ich das Motorrad viel unsicherer bewege, weil ich mich selbst nicht mehr gut bewegen kann, einschränkt werde oder oder oder...

Wir reden IMMER für relative Sicherheit
Es gibt keine universelle Klamotte, die gegen jeden Schaden perfekt schützt. Das alte Sprichwort "Verrate mir, welchen Unfall du hast und ich sage dir, welches Klamotte dich da am besten schützt" sagt es ja - im Nachgang ist man immer am schlausten. Es gibt keine Klamotte, die mich davor bewahrt angefahren zu werden oder einen sonstigen Unfall zu habenn. Ich kann nur versuchen, durch meine Klamottenwahl ein möglichst großes Spektrum an Schäden abzudecken und die Auswirkungen bei einem Unfall zu reduzieren. Habe ich einfach Unfall der gerade nicht zu diesem Spektrum passt, habe ich Pech.

Ähnliche Themen

Bei einem 1600 Euro teuren Helm hät ich eher die sorge daß dem Helm was passiert , und nicht mir.

Zitat:

@SoulBS schrieb am 14. Juli 2020 um 12:04:51 Uhr:


Moin!

Ich gehöre ja zu den Vertretern von Sicherheitsklamotte bei JEDER Fahrt. Jedoch muss man da mal differenzieren:

Ein höherer Preis kann auch durch andere Aspekte als Sicherheitsgewinn bedingt sein
Teurere Artikel KÖNNEN einen höheren Sicherheitsstandard erfüllen, zwangsweise ist dies aber nicht der Fall. Es kann genau so gut sein, dass teuere Klamotten einfach "nur" zusätzliche Features, Komforfunktionen o.ä. enthalten, die die Produktion teurer, das Produkt aber nicht sicherer machen.

Normen werden nur erfüllt, wenn auch dahingehend geprüft wurde
Nehmen wir das Beispiel mit dem Helm da oben. Dass der teuere Helm eine bestimmte Norm erfüllt, bedeutet nicht, dass nicht der günstige 150 Euro-Helm die gleiche Norm erfüllen könnte - der günstige Helm wurde aber, um z.B. den Preis gering halten zu können, eben einfach nur nicht gegen diese Norm geprüft.
Du wirst dir als Hersteller immer die Frage stellen müssen, ob ein zusätzliches Zertifikat die zusätzlich entstehenden Kosten aufwiegt - wenn nicht, lässt du die Zertifizierung im Zweifelsfall bleiben.

Komfort bedeutet Sicherheit
Fühlen wir uns in etwas komfortabel und trägt sich etwas angenehm, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir dieses Kleidungsstück auch tragen. Ein teurer Helm, eine teure Lederkombi oder eine Airbaig-Weste, die zwar teuer waren, aber in denen ich mich nicht wohl fühle und sie daher nicht trage, hilft mir nicht. Daher kann es auch durchaus dazu kommen, dass günstigere Klamotten für mehr Sicherheit sorgen - weil man sie trägt.
Besser ist es für die schnelle Fahrt in die Stadt eine Kevlar-Jeans, Motorradschuhe etc. zu tragen, als nur in kurzer Hose und FlipFlops zu fahren, weil man gerade bei 30 Grad keine Lust auf die Volllederkombi hat.
Gleiches gilt letztlich auch für Komfort wie Belüftung oder ob man sich in einer Klamotte eingeschränkt fühlt. Vielleicht gibt eine bestimmte Klamotte zwar objektiv mehr Sicherheit, führt aber dazu, dass ich das Motorrad viel unsicherer bewege, weil ich mich selbst nicht mehr gut bewegen kann, einschränkt werde oder oder oder...

Wir reden IMMER für relative Sicherheit
Es gibt keine universelle Klamotte, die gegen jeden Schaden perfekt schützt. Das alte Sprichwort "Verrate mir, welchen Unfall du hast und ich sage dir, welches Klamotte dich da am besten schützt" sagt es ja - im Nachgang ist man immer am schlausten. Es gibt keine Klamotte, die mich davor bewahrt angefahren zu werden oder einen sonstigen Unfall zu habenn. Ich kann nur versuchen, durch meine Klamottenwahl ein möglichst großes Spektrum an Schäden abzudecken und die Auswirkungen bei einem Unfall zu reduzieren. Habe ich einfach Unfall der gerade nicht zu diesem Spektrum passt, habe ich Pech.

Ich geb dir bei allem was du schreibst voll und ganz Recht.

Aber gehen wir vom Optimalfall aus:

2 verschiedene Kombis stehen zur Auswahl, beide passen Super usw.
Kombi A kostet 800€ und besteht aus Rindsleder, hat Knie, Ellbogen, Rücken und Schulterprotektoren, das wars

Kombi B kostet 1800€ und besteht aus Känguruleder, hat einen Airbag, die selben Protektoren wie A aber zusätzlich Hüfte, Brust geschützt und hat an kritischen Stellen eine dickere Schicht Leder.

Wäre dir das mehr an Sicherheit 1000€ wert oder würdest du sagen, Nö das was die andere hat reicht.
Ich glaube hätte ich das Geld, würde in die teure investieren um noch mehr Unfallszenarien abzudecken.

Sicherheit ist nicht in erster Linie eine Frage des Geldes.

Wo willst Du denn da aufhören mit dem Kaufen von Sicherheit?

Tut‘s noch ein ABS oder muss es schon ein KurvenABS sein?
Kann man noch ein Motorrad ohne Airbag fahren, wenn’s schon eins mit gibt?

Zu dem die Airbagwesten /Kombis nur bis 50 km/h Wirklich schützen bei höheren Geschwindigkeiten müsste man wesentlich grössere Airbags verbauen.
Für mich muss die Klamotte das ganze Jahr funktionieren,die restliche Sicherheit muss ich selbst gewährleisten.

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 14. Juli 2020 um 14:26:38 Uhr:


Sicherheit ist nicht in erster Linie eine Frage des Geldes.

Eben.

Sicherheit fängt bei vorausschauender Fahrweise an.

Zitat:

@jmlif schrieb am 14. Juli 2020 um 15:19:55 Uhr:


Zu dem die Airbagwesten /Kombis nur bis 50 km/h Wirklich schützen bei höheren Geschwindigkeiten müsste man wesentlich grössere Airbags verbauen.
Für mich muss die Klamotte das ganze Jahr funktionieren,die restliche Sicherheit muss ich selbst gewährleisten.

Wie kommst Du darauf?

Es gibt unendlich viele Unfallszenarien. Wenn Du bei 200 vom Mopped absteigst und nirgendwo einschlägst, dann hilft die auch da.
Wenn Du mit Schrittgeschwindigkeit von einem 40-Tonner überrollt wirst, dann ist sie witzlos.

Aber pauschal gibt es da keine Grenze. Gilt für jeden Schutz.

Ich finde das Thema auch sehr interessant. Ich habe so einige Kollegen die mit 150+ Innerorts fahren aber dafür nie auch nur einen Meter ohne Vollausrüstung. Dann gibt's auf der anderen Seite Leute, die fahren halb nackt weil sie ja sowieso maximal 80 fahren und da eh nix passiert. Ich bin irgendwo in der Mitte.

150 Innerorts??
Cool..

Kürzlich hat der ADAC diese Airbag Westen getestet und festgestellt, daß sie bei einem Frontalzusammenstoß mit einem Auto nur bis max. 50 km/h einen gewissen positiven Effekt zeigen.
Darüber ist der Airbag zu klein und geht nicht rechtzeitig auf. Fazit: Rausgeworfenes Geld.

Zu dem Vergleich mit dem 1600 Euro Helm und dem 70 Euro Helm sag ich mal nicht viel.
Man könnte anhand dieses Vergleichs nämlich annehmen, daß es dazwischen nichts gibt.
Nur soviel... Wenn eine Mütze für 500 Euro die gängigen Normen erfüllt, dann sollte das ausreichend sein.
Ein ABS ist kein Freifahrtschein, ebenso nicht die Traktionskontrolle......und auch ein Helm für 1600 Euro kann den Raum nicht biegen.
Soll heißen........Nur weil einer 4000 Euro für seine Schutzausrüstung ausgibt, ist das im Fall des Falles noch lange kein Garant für Gesundheit.
Allerdings stimme ich zu, daß man einen gewissen Qualitätslevel einhalten sollte. Flatter-Textilklamotten, die zwar Protektoren haben, beim Sturz aber nicht da sind wo sie hingehören sind Perlen vor die Säue. Also das grundsätzliche Setup sollte schon passen.

Was allerdings in den meisten Fällen hilft ist etwas Weitblick, angepasste Fahrweise, das jederzeitige Rechnen mit Fehlern anderer und.........das nötige Quäntchen Glück. Letzteres kann man nur leider nicht kaufen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen