Was halten Volvofahrer von einem Tempolimit in Deutschland?

Volvo

Hi everybody,

ich war am vergangenen Wochenende in der Schweiz unterwegs und bin wieder mal begeistert vom entspannten Fahren auf Schweizer Autobahnen. Da kommt keiner mit 200 Sachen und mehr von hinten angerauscht und glaubt, Geschwindigkeit und PS-Zahl seien alleine maßgebend für Vorfahrtsregelungen...

Meiner Meinung nach ist ein Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen längst überfällig! 130 km/h sind eine ausreichende Geschwindigkeit um jedes Ziel zu erreichen, schonen die Umwelt, reduzieren die Unfallzahlen und lassen uns alle entspannter ankommen!

Was sagen denn die Schweizer Forumsmitglieder zum unterschiedlichen Fahren auf Schweizer bzw. Deutschen Autobahnen?

Viele Grüße

Deep Thought

90 Antworten

Ich bin gegen ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen.

Gleichwohl bin ich für strikte Limits und die Überprüfung der Einhaltung dieser an den Stellen, wo es sinnvoll ist.

Ich muss zugeben, "Rasen" ist für mich Tempo 60 innerorts, nicht Tempo 250 auf einer AB, wo es möglich ist. Ich würde Fahrern mit Tempo 40 vor einer Schule den Lappen lebenslang entziehen, denn mit Kindern sieht man manches anders.

Wie entspannt manche "nicht deutsche" Autofahrer sind konnte ich immer auf der A5/A6 südlich von Frankfurt beobachten. Wenn man mit haarsträubender Geschwindigkeitsdifferenz in einer Baustelle überholt wurde war es praktisch immer ein -na- wo kommt Ricola her???

Es wird in Deutschland niemand gezwungen auf der Autobahn schneller als 130 zu fahren. Dafür hat man die Freiheit schneller zu fahren, wenn man will. Was ist daran verwerflich?
Ich habe grds. eine starke Moral/Ethik. Doch schneller als 130 fahren zu dürfen ist doch nichts, womit ich andere Beleidige, deren Eigentum an mich nehme, etc....

Warum muss ich gezwungen werden, etwas zu tun, was eigentlich blödsinnig ist? Sowohl die Autobahn als auch die Fahrzeuge sind für höhere Geschwindigkeiten gemacht.

Blöd ist nur, wenn sowohl der eine als auch der andere Autofahrer auf seinem Recht pocht. Und daran hapert es zunehmend in D. Ich finde es immer wieder spannend zu sehen, wie sich in tempolimitierten Zonen verhalten wird. Finden die Befürworter dies als wirklich entspannend? Genau so "schön" empfinde ich das Verhalten der "Oberlehrer", die direkt vor einem noch überholen. Gut, ich bremse, halte Abstand. Ebenso "prima" ist das Verhalten derjenigen, die meinen, durch einen hindurchfahren zu können. Aber das hat nichts mit einem Tempolimit zu tun.

Für ein Tempolimit wird immer die Unfallhäufigkeit angeführt. Hmmm.... warum gibt es dann im Auto-Musterland USA dann überhaupt noch Unfälle? Oder warum sehe ich dann so viele LKW-Unfälle auf der A2?

Das man das Fahren in anderen Ländern das Fahren als entspannender empfindet, liegt vielleicht weniger am Tempolimit, sondern eher daran,
- wieviel Verkehr in den Ländern vorhanden ist
- wie in den Ländern grds. gefahren wird
- wie Rücksichtsvoll die Menschen in diesen Ländern miteinander umgehen
- vielleicht auch daran, dass wir eher touristisch und ohne Zeitdruck in diesem Ländern unterwegs sind?

Wenn ich z. Bsp. in Dänemark fahre, hält jeder Abstand, man lässt einen aus der Lücke fahren, etc. Hier in D im Stadtverkehr in Hamburg ist es ohne Androhung von Blechschäden kaum möglich, von der rechten Spur der Ost-West Strasse morgens innerhalb von 3 Km trotz permanentem Blinkens auf die linke Abbiegespur zu kommen.

Ich will nicht der hemmungslosen Raserei das Wort reden. Wenn es nach mir ginge, gäbe es mindestens 10x so viele Kamerawagen auf den Strassen als jetzt. Aber ein generelles Tempolimit auf der Autobahn wird nicht ein einziges Problem lösen.

Jürgen

Hi,

um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:

@JürgenS60D5
Ich wollte 60 innerorts und 120 außerorts nur NACHTS haben,
weil das fährt doch heute eh jeder schon so, wenn nicht gar schneller.
Und das Argument mit den Kindern kann ich verstehen und sehe es auch so, aber wenn nachts noch Schüler von der Schule kommen, naja ich weiß nicht.

Nachts beginnt bei mir um 23:00 und endet um 4:00, in dieser Zeit sollte es erlaubt sein.

@XC70D5

Ich will nicht provozieren, eindeutig nicht.
Aber diese Anzeigen sind in insgesamt 2 jahren angelaufen und waren immer in Fällen gemacht worden, wo ich nur sagen kann: Was will der eigentlich?
Rechte Spur frei bis was weiß und dann mit 120 links gurken, da halte ich micht nicht lange mit auf, ne Fliege totzuschlagen ist da schwerer, einfach rechts blinken mit ca. 20 mehr dran vorbei bis zum nächsten Hinderniss und dann wieder mit Blinker raus.
Hab das sogar schon mit ner Zivilstreife gemacht und die haben mich rausgezogen, zu meinem Glück haben sie meine Erklärung geschluckt und eingesehen das sie etwas zu langsam gefahren sind für die Situation.
War eigentlich ein nettes Gespräch und man grüßt sich jetzt, wo man sich kennt.

empolimit entspannt

Hi Zusammen,

fahre im jahr etwa 60Tkm in Deutschland und Österreich un dfinde mit Tempolimit wesentlich entspannteres fahren. Aber vielleicht nicht 130 als Tempolimit sondern 150. So sind bis zu 170 ohne weitere Strafen möglich. Dadurch werden die Hektiker und Panikmacher etwas eingebremst und man muss nicht immer mit angstvollem Blick in den Rückspiegel die Tiefflieger beobachten.

Ich bin FÜR ein Tempolimt.

Grüße
Blufi

Zitat:

Original geschrieben von ChristophS70


Ich wollte 60 innerorts und 120 außerorts nur NACHTS haben,
weil das fährt doch heute eh jeder schon so, wenn nicht gar schneller.
Und das Argument mit den Kindern kann ich verstehen und sehe es auch so, aber wenn nachts noch Schüler von der Schule kommen, naja ich weiß nicht.

Nachts beginnt bei mir um 23:00 und endet um 4:00, in dieser Zeit sollte es erlaubt sein.

definitiv NICHT! in der stadt wegen des laerms und auf der landstrasse wegen der sicht und den fetten bremsspuren vor den ortseinfahrten. da waere ich schon eher fuer tempo 30 zwischen 22 und 6 uhr in der stadt und tempo 80 auf der landstrasse. wer dann noch mit den real gefahrenen 80 bzw. 140 erwischt wird, ist den lappen los oder wird im tausch an eine innerstaedtische hauptstrasse bzw. eine ortseinfahrt umgesiedelt.

<fahre gern in den begrenzer und haette trotzdem nichts gegen tempo 130 - ein etwas geruhsameres leben wuerde uns allen ganz gut tun>

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Zitat:

Original geschrieben von EierFanta©


Es war eine viel größere Umstellung nach den zwei Jahren hier in Deutschland wieder zu fahren, war viel stressiger und man brauchte viel mehr Konzentration.

Genau DAS ist aber der Grund, den Verkehrwissenschaftler und Unfallforscher als Begründung für die WEIT höheren Unfallzahlen in den USA im Vergleich zu D anführen: Die zwingende Notwendigkeit, sich hier mehr auf den Verkehr, die anderen Teilnehmer und seine eigene Geschwindigkeit zu konzentrieren, beim Autofahren also immer hellwach sein zu MÜSSEN. (Autofahren ist halt nun mal was anderes als Bahnfahren...😁) Deshalb passiert trotz gestiegenem Verkehrsrowdietum in D erheblich weniger als in den USA. Das ist einer der psycholigischen Faktoren, die gegen ein Tempolimit sprechen. Ein weiterer: Wer kilometerlang im Stau dahinkroch und hinter sich gegenseitig überholenden LKW herfuhr, wird fast von alleine Agressionen abbauen und sich wieder beruhigen, wenn er danach ein bisschen Voll - Gas geben kann. (ja, ja ich weiß: Agressionen haben im Strassenverkehr nichts verloren usw. usf... Fakt ist, sie sind trotzdem da und allgegenwärtig und jeder sollte sie - bei sich und anderen - einplanen.) Hübsches Beispiel ist übrigens das damals einzige nicht geschwindigkeitsbeschränkte Stück Autobahn im alten Westberlin unmittelbar nach dem Grenzübergang von der streng radarkontrollierten Transitautobahn durch die DDR. Lächerliche 7,8 km lang (oder so) hat dieses Stückchen Straße den Transitreisenden nebenbei vermutlich ein regelrechtes Freiheitsgefühl (wieder) gegeben. Politisch war das so gwollt - keine Frage, aber das Beispiel zeigt doch, dass es nicht alleine um die vermeintlich so klaren rationalen Aspekte des reinen Autofahrens ankommt, die ein Tempolimit - scheinbar! - sinnvoll erscheinen lassen.

Deshalb bin ich klar dagegen!

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von ChristophS70


Hi,

um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:

@JürgenS60D5
Ich wollte 60 innerorts und 120 außerorts nur NACHTS haben,
weil das fährt doch heute eh jeder schon so, wenn nicht gar schneller.

Sorry, ist jetzt nicht persönlich, aber:

generell 60 in der Stadt???? Dann bedeutet das für einige Freigabe von 100....... Also eine Anhebung des Limits in der Stadt halte ich persönlich für eine ausgesprochen schlechte idee.

Und gerade nachts ein generelles Tempolimit???m Warum???? Nachts ist deutlich weniger Verkehr. Ich sehe da noch weniger eine Notwendigkeit für.

Jürgen

Als recht häufiger Nutzer schwedischer Straßen, weiß ich was Tempolimit bedeutet und was es für Effekte bringt.

Daraus resultierend bin ich für ein Tempolimit.

Nun könnte ich mich ausführlich über das WARUM auslassen....
Ich verkneife es mir.

Alle Argumente werden von Gegnern eines Tempolimits sowieso nicht anerkannt - dementsprechend ist es unnötiger Aufwand sich hier weitergehend 'auszusaften'.

Re: empolimit entspannt

Zitat:

Original geschrieben von blufi


Hi Zusammen,

fahre im jahr etwa 60Tkm in Deutschland und Österreich un dfinde mit Tempolimit wesentlich entspannteres fahren. Aber vielleicht nicht 130 als Tempolimit sondern 150. So sind bis zu 170 ohne weitere Strafen möglich. Dadurch werden die Hektiker und Panikmacher etwas eingebremst und man muss nicht immer mit angstvollem Blick in den Rückspiegel die Tiefflieger beobachten.

Ich bin FÜR ein Tempolimt.

Grüße
Blufi

Hi,

hmmmm...... lese ich dies, komme ich ins Zweifeln. Mit einem Limit vom 150, was willst Du dann noch regulieren?

Und wenn man schon sagt: ich werde dann sowoeso schneller fahren, ja, bitte, warum willst Du dann ein Limit??

Nochmals: niemand wird gezwungen auf der Autobahn schnell zu fahren. Wer 100 fahren will kann dies tun!! Es ist nicht verboten!!! Warum will man die anderen, die schneller fahren wollen zwingen dies nicht tun zu dürfen?

Die Begründung "man müsse angstvoll in den Rückspiegel schauen" läuft doch völlig ins Leere. Der Blick in denn Rückspiegel beim Überholen gehört dazu. Das lernt man ab der ersten Fahrstunde.

Ich sehe bis jetzt keinerlei rationelle Begründung für ein generelles Tempolimit auf der AB. Aber vielleicht fahre ich zu viel Autobahn und zu wenig Stadtverkehr. Ich jedenfalls habe im Stadtverkehr schweissnasse Hände. Für mich sind 8Km Stadtverkehr in Hamburg in etwa so anstrengend wie 550 km Autobahn.

Und wenn ich sehe, wie rücksichtslos in der Stadt gefahren wird und genau von denjenigen, die behaupten, sie hätten Angst auf der AB, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Beispiel: Letzte Woche hatte ich das "Vergnügen" von einer Kollegin miotgenommen zu werden. In der Stadt war sie eine schnittige Fahrerin, 3x dunkelgelb, mehrfach rechts überholt, rasche Spurwechsel, 1x ausgebremst, 1x Zebrastreifen nicht beachtet. Auf der praktisch leeren AB (direkt hinter den Elbbrücken) dagegen verkrampfte sie völlig. Tempo 80.... Das hatte sie auf der Amsinckstrasse aber auch schon drauf. Das Blech auf der Beifahrerseite hatte nach der Fahrt eine Beule und mein Leben spielte sich mehrfach vor meinem geistigen Auge ab. Ich verstehe das nicht. nichts ist so leicht wie AB fahren......

Was mir in D zunehmend fehlt ist die gegenseitige Rücksichtnahme. Wie schon gesagt, es gibt die Penner, die offensichtlich nicht in den Rückspiegel schauen und einfach überholen, (oder die Idioten, die meinen, durch Bremsen oder nicht-Beschleunigen, den anderen zu zeigen, dass man nicht auffahren sollte) genau so wie die Geisteskranken, die rücksichtslos drängeln. Daran sollte man arbeiten.

Was mir nämlich häufig auffällt, ist das weniger in den nicht-limitierten Zonen gedrängelt wird, als in den limitierten Zonen. klar bei 120 erlaubt und Tacho 155 "da geht noch was"!

Tragen wir mal zusammen "wer" drängelt? Bei mir führt die VW/Audi-Fraktion mit dickem Abstand. Das Beste war neulich ein Sharan mit Fernlicht und Blinker. Natürlich in einer 120er Zone. (Autobahnraststätte bei "Bispingen"😉

Jürgen

Nomals Österreichischer Senf

zu einem deutschen Thema:

1. Raser: Unangepaßt schnell Fahren ist eine gute Erklärung. In .at werden jetzt schon jene als Raser tituliert, die die 80 km/h - Begrenzung in einem Stadtautobahntunnel um 3 km/h (d.s. 3,75%) überschreiten ("Section-Control" - Jetzt geht´s den Rasern an den Kragen), was ich schon für übertrieben erachte.

2. Streßfreies Fahren ergibt sich IMHO aus der eigenen Gelassenheit sowie der der anderen Verkehrsteilnehmer (einordnen lassen, nicht auffahren, im Spiegel-Schauen,...). Wenn das Auto als Fortbewegungsmittel und nicht als Waffe oder Selbstdarstellungsinstrument gesehen wird, wird alles angenehmer (wie, zumindest nach meiner Erfahrung, in den USA).

3. Generelle Tempolimits bringen keine Erhöhung der Sicherheit, das beweist jede Statistik.

4. Österreich hat (wie in anderen Dingen auch) wieder einmal eine schlampige Lösung: Generelles Tempolimit, aber so eng wird das nicht gesehen (auf der Autobahn ca. 10-15 km/h zu schnell führt so gut wie nirgends (Ausnahme siehe 1.) zu Strafen).

lg
Dimple, der freie Fahrt für freie Bürger für Schwachsinn hält, jedoch eine Aufhebung des generellen Tempolimits in .at für durchaus sinnvoll halten würde.

Es wird hier viel über Rücksichtnahme gesprochen. Sowohl von Befürwortern als auch von Gegnern eines Tempolimits. Aber gehört es nicht auch zur Rücksichtnahme, der Vielzahl von automobilen Individuen gerecht zu werden? JürgenS60D5 z.B. schreibt von einer Kollegin, die innerstädtisch wie der Henker fährt, und auf der AB nicht klar kommt. Das ist für mich exemplarisch für die Vielzahl von Autofahrern. Jeder kommt dort gut klar, wo er oft unterwegs ist.

Aber um ALLEN gerecht zu werden, halte ich ein Tempolimit grundsätzlich für angemessen. Denn ich denke, daß die Gefahr von SCHWEREN Unfällen bei hohen Geschwindigkeitsunterschieden überproportional zunimmt. Denn der sicherste Schnellfahrer kann mitunter auch bei bester Reaktion keinen Unfall vermeiden, wenn vor ihm eine "unsichere" Person mit 110 einen LKW überholen will und plötzlich ausschert. Bei einer Geschwindigkeitsdifferenz von vielleicht 20 oder 30 km/h reicht die Reaktionszeit aber vielleicht noch aus!

Nicht die Höhe der Geschwindigkeit ist für mich das entscheidende sondern der Geschwindigkeitsunterschied. Und der minimiert sich nun einmal bei einem Tempolimit von rund 130 km/h.

Wenn alle mit 200 km/h fahren könnten und würden, wäre das wahrscheinlich genauso sicher oder unsicher, als ob alle 120 fahren. Die Betonung bei dieser Aussage liegt bei ALLE!

wenn ich mal den thread beim wort nehme, denke ich ist die frage nicht von einem oder mehreren "volvofahrern" zu beantworten. IMHO gibt es bei der vw/audi oder bmw oder opel oder benz oder.... - fraktion genausoviele schleicher, normalfahrer oder raser wie bei volvo. heutzutage kann fast jeder (entsprechende schufa vorausgesetzt) sich das auto holen, was er will. und die fahrzeuge haben i.a. alle mehr odder weniger 150 pferdchen unter der haube - und sind damit genauso gefährlich wie waffen. wer damit nicht umgehen kann, gefährdet sich (ist mir sch***egal), aber wesentlich schlimmer - auch die anderen(ist mir nicht mehr egal). tempolimits würden IMHO eh nur von denen eingehalten, die sich auch so schon halbwegs zivilisiert im verkehr verhalten - den rasern schreckt das sowieso nicht. effektiver halte ich verschärfte strafen, die auch durchgezogen werden (wenigstens im wiederholungsfall). ich kann z.b. nicht verstehen, wieso fahrverbote in eine höhere geldstrafe gewandelt werden können, wenn die finanzielle existenz davon abhängt. gerade berufskraftfahrer oder berufliche vielfahrer müssen genau wissen, was ihnen der lappen wert ist, auch jeder, der irgendwie auf seinen führerschein angewiesen ist. aber wer in fußgägerzonen, vor schulen/kindergärten etc. meint rasen zu müssen - pech gehabt - lappen weg und nie wieder zurück!!!!

vor einiger zeit gabs hier ein thread, wo ein volvisti geblitzt wurde, der dann rumjammerte, was er gegen die zu erwartende strafe tun könne - BEREUEN

also:

tempolimit : nein
stärkere kontrollen an gefahrenstellen: ja
dafür empfindlichere strafen: ja

mfg volker

Mal ein Beispiels aus dem realen Leben:

A81 Stuttgart Richtung Heilbronn. 3-spuriger Ausbau.
Bis kurz hinter Ludwigsburg gilt Tempolimit 120. Im Rush-hour-Verkehr fließt hier der gesamte Pulk mit einer Geschwindigkeit zwischen 120 (rechts) und 140 (links). Es gibt keine großartige Drängelei und alles läuft ziemlich geordnet.
Sobald die 120 aufgehoben werden, fangen einige an, dicht aufzufahren und zu drängeln. An der Verkehrsdichte hat sich nichts geändert. Es ist vollkommen sinnlos, schneller fahren zu wollen, weil die Verkehrsdichte es einfach nicht zulässt. Doch durch das Beschleunigen und Abbremsen kommt es zum Ziehharmonika-Effekt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist nun deutlich niedriger als noch im limitierten Bereich.

Gleichzeitig fährt man allerdings konzentrierter - einfach weil man es muss.

An solchen Stellen sind Tempolimits sinnvoll. Sie schleusen große Verkehrsmassen relativ zügig durch Engstellen.

Wenn ich die gleiche Strecke jedoch nachts fahre, kein Auto weit und breit sehe, erschließt sich mir der Sinn des 120er Limits nicht. Er existiert schlicht und ergreifend nicht.

Daher:
GENERELLES Tempolimit --> nein!
Statt dessen vernünftige und individuelle Beurteilung jedes einzelnen Autobahnabschnitts unter Gesichtspunkten wie Verkehrsaufkommen, geographische Gefahrstellen, betroffene Tageszeiten etc. etc.

Wir sind in unserer hochtechnologisierten Welt inzwischen in der Lage, fast jede Kleinigkeit situationsgerecht zu regeln und zu steuern. Warum sollte man da ein generelles Tempolimit verhängen? Lieber sollte man den Ausbau der Verkehrsleitsysteme, wie man sie bspw. entlang der A3 zwischen Frankfurt und Würzburg sieht, vorantreiben.

Ein konsequent durchgesetztes generelles Tempolimit (d.h. hohe Strafen, mit Führerscheinentzug, besonders bei Wiederholungstätern) ist in meinen Augen nahezu unumgänglich, weil der Mensch grundsätzlich ein emotionales Wesen ist, wo die Vernunft nur allzu oft aussen vor bleibt. (... die Werbung nutzt diese Eigenart ja gnadenlos aus ...)

Ich teile nahezu alle Argumente gegen ein Tempolimit, aber unter der Zielsetzung: Reduzierung von schweren Unfällen infolge Unachtsamkeit oder rücksichtslosem Fahren, lassen sich einfach nicht anders regeln. Moderne Verkehrsleitsysteme sind eine Möglichkeit, die letztendlich aber auch nur Geschwindigkeitsbegrenzungen vornehmen.

Zitat:

Original geschrieben von cayos


Moderne Verkehrsleitsysteme sind eine Möglichkeit, die letztendlich aber auch nur Geschwindigkeitsbegrenzungen vornehmen.

Natürlich tun sie nur das. Aber nicht dauerhaft, sondern nur der aktuellen Situation angepasst. Wenn der Weg in diese Richtung führt, bin ich damit einverstanden.

@Ramson:
Bravo! Genau meine Denke!

Hoffentlich sind die richtig denkenden Entscheidungsträger zum richtigen Zeitpunkt (den es hoffentlich erst gar nicht geben wird) am richtigen Ort.

Statt Maut-System lieber flächendeckendes Verkehrsleitsystem!

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