Warum waren Ölwechsel Intervalle damals so kurz?
Ein Thema, das mich schon lange beschäftigt und man viele gespaltene Meinungen hört, ob sie jetzt doch besser oder schlechter sind.
Wie gut sind Fahrzeuge aus 80er und 90er im vergleich zu modernen?
Ich besitze einen X5 M50d aus 2019 der jetzt seine 225000Km diesen Monat geknackt hat (größtenteils Langstrecke)
Immer alle 30000 km den Service machen lassen, bis auf das Vorderachsdifferential hatte das Fahrzeug noch keine Reparaturen.
Also was ist der Grund wieso die alten Fahrzeuge ein so kurzes Ölwechsel Intervall haben im Vergleich zu modernen Fahrzeugen?
57 Antworten
Was die Ölmengen betrifft, gab es zwischen früher und heute...so ca. Anfang der 2000er...tatsächlich mal Motorengenerationen, wo mancher Hersteller an der Ölmenge gespart haben...zb. beim Audi A4 der Generation B7.
Mein damaliger Audi A4 2.0 (Sauger) Benziner mit 130PS nur 4 ltr., der 1.8 Turbo mit 163 PS sogar nur 3,8 (was ihm nicht gut bekommen ist > verkokte Ölsiebe), da hat man sich mit einem größeren Ölfilter (mehr Öl-Volumen) beholfen.
Mein SLK 200 Benziner mit 163PS glatte 6 ltr.
Mein A207 200 (Turbo) mit 184PS 6,3 ltr.
Mein G8 1.5 TSI (Turbo) mit 130PS immerhin 4,3 ltr.
Und es gab auch 6-Zylinder mit 6,5l. Das ist dann aber alles wieder diese Sache mit Äpfel und Birnen.
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Zitat:
@Kfz-Fluesterer schrieb am 20. April 2025 um 17:00:17 Uhr:Zitat:
Dann kannst du sicher auch ein paar Beispiele nennen...
Ja.
Opel C20- Motoren in den 90ern 4,5L
Citroen XUD11 90er 7L
Mercedes M111 90er 5,5L
Modernere Motoren:
Citroen TU5 3L
Opel B14 4L
VW 1.5 TSI 4L
VW 2.0 TDI 5,5L
Das sind nur die vergleichbaren Motoren bei denen ich es weiss.
Alle dieser Motoren sind zwischen 109 und 150 PS.
Ich sehe da schon ne deutliche Tendenz.
Zitat:
@Kfz-Fluesterer schrieb am 20. April 2025 um 17:00:17 Uhr:
Dann kannst du sicher auch ein paar Beispiele nennen...Zitat:
@Bamako schrieb am 20. April 2025 um 13:34:54 Uhr:
Früher waren 5-7L Motoröl noch normal, heute eher um 3-4L.
Ur-Mini, 850 ccm Hubraum, 34 PS, 5-7 Liter Motoröl, eher in Richtung 7 Liter. Der Mini hatte auch ein sehr enges Wechselintervall für das Getriebeöl, denn das stimmten mit dem Wechselintervall des Motoröls überein. 😉
Gruß
Uwe
Man beachte das Konzept des Minimotors. Motor und Getriebe ist ein Oelkreislauf. Dafür ist die Menge normal.
Käfer 2,5 ltr
Audi 100 C1 1.9 4,5ltr
Audi 100 C1 1.6 3,5ltr
Porsche 911 2.4 S 22ltr, da Trockensumpf und Oelkühler vorne
Gibt also Beispiele in jede Richtung je nach Konzept. Eigentlich hat sich an den Oelmengen wenig geändert. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Hier werden mal wieder reichlich Äpfel mit Birnen verglichen.
Wenn schon, dann bitte innerhalb einer Hubraum- oder Fahrzeugklasse bleiben.
Es gab schon immer Motoren mit höherem Oelinhalt, bei gleichem Hubraum.
Beispiel ist der 1,6 ltr von Audi
3.5ltr im Audi 100 C1, 3,0ltr im Audi 80. Grund war die Aluoelwanne, die zur besseren Oelkühlung außen Rippen und eine andere Form hatte.
Mercedes hatte früher tendenziell mehr Oelinhalt als hubraumgleiche Motoren anderer Hersteller.
1200, 1300, 1500ccm Käfer 2.5ltr.
Golf 1 1.6D 3,5ltr, Golf 3 1.9D 4ltr, Golf 4 TDI 4ltr,
Man findet für alles eine Ausnahme. Ich bleibe dabei. Eigentlich hat sich die Oelmengen nicht verändert. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Der Obstsalat ist doch aber vorprogrammiert, v.a. wenn man sich vorstellt, welche Motoren in den verschiedenen Fahrzeugklassen vorkamen/vorkommen.
Wenn jetzt noch alte US-Cars mit dazukommen wird es völlig wirr. Ein 6.0l bekommt original ca. 3l mit Filter, was mit ein Grund ist, warum die nicht viel Gas vertragen.
Bei Peugeot und Renault gab es auch Konstruktionen, wo sich Motor und Getriebe den Ölhaushalt geteilt haben, die haben auch min.5l gekriegt. Bei einer kaputten Kopfdichtung musste meistens der Motor raus, weil das alles ziemlich hoch baut und der Motor extrem geneigt eingebaut ist. Man kriegt den Kopf eingebaut nicht runter.
Alle relevanten Antworten stehen (wie häufig bei MT) auf der ersten Seite des Threads:
"Früher" vs heute:
1. Andere Materialien am Fahrzeug (Metalle, Gummis, Kunststoffe), alles "robuster " gebaut, mehr Abrieb, weil die Opferschichten ergiebiger waren oder Teile sogar massiv. Deswegen lange die Vorgabe des Einfahrens und dann erster Ölwechsel nach 1.500 km.
2. Andere "Materialie"n, Zusammensetzung und Viskosität bei den Ölen.
Zudem: Mindestens diejenigen unter uns, die den Ölwechsel selbst machen und die Longlife Suppe nach 30.090 km in Augenschein genommen haben, wundern sich, wie dieses schwarze Wasser überhaupt noch Schmiedewirkung erzeugen können soll. Deshalb macht es Sinn, "wie früher" auf Festintervall umzustellen, max 15.000 km, besser (wenn der Motor regelmäßig gefordert wird oder viel Kurzstrecke bekommt) 10.000 km.
Gilt natürlich nur, wenn einem Auto und Haltbarkeit nicht egal sind.
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 20. April 2025 um 23:40:18 Uhr:
Ur-Mini, 850 ccm Hubraum, 34 PS, 5-7 Liter Motoröl, eher in Richtung 7 Liter. Der Mini hatte auch ein sehr enges Wechselintervall für das Getriebeöl, denn das stimmten mit dem Wechselintervall des Motoröls überein. 😉Gruß
Uwe
Die Ölmenge beim echten Mini war angegeben mit 4,83 Liter. Ich hatte den Motor in der 1100 cm³-Variante im Austin 1100. Gleicher Antriebsstrang mit Getriebe in der Ölwanne wie im Mini, nur die Hubräume waren größer im Rahmen der Möglichkeiten des BMC-A-Serienmotors.
Bei meinem 1970er Modell war das Ölwechselintervall immerhin schon mit 6000 Meilen / 9600 km angegeben. Da gutes Motoröl nicht gleichzeitig auch gutes Getriebeöl sein kann, war man gut beraten, den Intervall nicht noch hinauszuziehen. Durch die Scherbelastungen im Getriebe wurde aus dem vorgegebenen 20W-50 schnell ein 20W-20 und dann war es zu dünn.
Aktuell habe ich einen Mustang des Jahrgangs 1965 mit dem 4,7-Liter-Smallblock, der bekommt auch nur circa 4,7 Liter / 5 US-qt.