Warum waren Ölwechsel Intervalle damals so kurz?
Ein Thema, das mich schon lange beschäftigt und man viele gespaltene Meinungen hört, ob sie jetzt doch besser oder schlechter sind.
Wie gut sind Fahrzeuge aus 80er und 90er im vergleich zu modernen?
Ich besitze einen X5 M50d aus 2019 der jetzt seine 225000Km diesen Monat geknackt hat (größtenteils Langstrecke)
Immer alle 30000 km den Service machen lassen, bis auf das Vorderachsdifferential hatte das Fahrzeug noch keine Reparaturen.
Also was ist der Grund wieso die alten Fahrzeuge ein so kurzes Ölwechsel Intervall haben im Vergleich zu modernen Fahrzeugen?
57 Antworten
Würde mal sagen ein Teil der Wahrheit ist auch das die Hersteller heutzutage oft versuchen möglichst geringe Wartungskosten zu propagieren. Daher die langen Intervalle, welche ja oft den Motoren auf lange Sicht nicht gut tun. Klar, die üblen 3 Jahre Leasing schaffen die meist, aber danach...
Wenn die Intervalle lang sind, dann wird behauptet, dass die Motoren schneller kaputt gehen sollen, weil die Hersteller ja neue Fahrzeuge verkaufen wollen.
Wenn die Intervalle kurz sind, dann wird behauptet, dass die Werkstätten mit den Ölwechseln nur Geld verdienen wollen.
Zitat:
@MrBerni schrieb am 28. April 2025 um 13:48:54 Uhr:
.... Klar, die üblen 3 Jahre Leasing schaffen die meist, aber danach...
Kann ich dir bezogen auf 4 Fahrzeuge von 3 verschiedenen Herstellern, die ich als Jahreswagen bzw. als Neuwagen seit 1997 kaufte und zwischen 120tk - 230tkm in Zeiträumen von 8 bis 18 Jahren ohne jeden Motordefekt fuhr, ohne Umschweife sagen:
Diese 30tkm/2 Jahre Intervalle schadeten, bis zum Verkauf mit einwandfrei laufendem Motor, sowohl meinem
- Volvo V70-I 2.5T Benziner
- Volvo V70-II T5 Benziner
- VW Golf 1.6 SR Benziner
- BMW 330d xD Touring Diesel
offenbar bis dahin nicht🙂 .
Auch unsere aktuell im Bestand von 4 Personen abwechselnd gefahrene Familienschlurre, ein Audi A1 1.4 TFSI Benziner, läuft knapp 10 Jahre nach EZ immer noch mit dem Longlife-Service ohne jeden Motordefekt, obwohl zu > 75 % im Kurzstreckeneinsatz (< 7 km).
Aus der Liste oben wird deutlich, dass es weder den beiden Turbobenzinereinspritzmtoren (V70), noch dem Saugrohrbenzineinspritzer (VW Golf) und auch nicht dem R6 CR-Dieselmotor (BBMW 330d) irgendwie merkbar schadete, mit den langen Motoröl-Serviceintervallen bedient worden zu sein.
Wohl habe ich in den letzten knapp 20 Jahren durch Verzicht auf jährliche Ölwechsel ca. 500-600 l Motoröl = ca. 3000 € eingespart. Diese Ersparnis reichte übrigens locker aus, um damit meinen 300 SL OldDaimler (EZ 10/1987) zu unterhalten. Dies u.a. auch deshalb, weil der bei jährlich ca. 3-4tkm nur alle 2-3 Jahre einen Motorölwechsel bekommt und was soll ich sagen ......... auch in diesem Frühjahr sprang der Benz, nach 6 Monaten Standzeit über den Winter in der Garage, mit 1x Drehen des Zündschlüssels sofort problemlos an.😁
Ölwechsel-Fanatiker würden sicher sagen: Da hat das Luder nur einfach Glück gehabt 🙄
Tja, glauben viele nur nicht. Selber Schuld. Kann ja jeder machen was er will. Nur nicht andere verrückt machen!
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Beim Käfer z.B. gab es keinen richtigen Ölfilter, nur ein Ölsieb, das grobe Teile auffing. 2500 - 5000 Km. Beim Golf 1 und Konsorten, war der Intervall schon bei 7500 Km, dann wurden es 10.000, 15.000, jetzt 30.000 Km. Bei meinen Langstrecken Fahrzeugen, hab ich das auch um 5000 rausgezögert. Kenn welche, die hatten früher schon 20 - 40.000 mit gleichem Öl gefahren. Am besten bei der BW, da wurde es auf dem Tag genau eingehalten, halbes Jahr, oder Km, obwohl nur 10 Km gelaufen. Aufgefangen, oder nicht gewechselt, und in die Privaten PKW reingekippt.
Jaja diese "Ölwechselfanatiker". Die glauben auch alles, was die Industrie ihnen erzählt. Ölkohle, zugesetzte Ölfilter, verdünntes Öl, abreissende Schmierfilme, verklebte Abstreifringe, Schmutzpartikel im Öl und verschlissene Additive - alles nur Erfindungen der Industrie! Existiert gar nicht!
Zum Glück gibt's hier ja Leute, die es einfach besser wissen. Nicht weil sie Fachleute wären, sondern einfach weil Onkel Erwin das auch schon gewusst hat und einem selbst noch kein Schaden dadurch aufgefallen wäre.
Ihr habt das System mal wieder mit unglaublicher Chuzpe überlistet.
Du bist ja auch Teil des Systems "Onkel Erwin", weil du für dich auch in Anspruch nimmst, es besser zu wissen.
Welche Dinge, die du genannt hast, sind denn nun auf eigenmächtige Überschreitungen der Intervalle zurückzuführen?
Ölkohle und abreißende Schmierfilme gibt es bei Einhaltung der Intervalle nicht. Konstruktive Mängel, wie zu kleine Bohrungen im Ölabstreifring, führten bei den betroffenen Motoren trotz Einhaltung der Intervalle zu höherem Ölverbrauch. Zugesetzte Ölfilter kenne ich auch nur bei extremer Überschreitung der Intervalle oder einem unzulässig hohen Anteil an einer "Fremdflüssigkeit" über längere Zeit (Kühlwasser, AdBlue, Scheibenwaschwasser oder was auch immer schon in den Motor gefüllt wurde).
Ich nehme eben nicht für mich in Anspruch es besser zu wissen als die Fachleute. Ich folge deren Ratschlägen.
Ok, mache ich auch. Allerdings sind die Herstellerempfehlungen (Achtung, Onkel Erwin kommt) manchmal auch kritisch zu betrachten. Ein paar Beispiele:
In den USA und in Kanada sind starre Ölwechselintervalle auch bei Neufahrzeugen üblich, obwohl dieselben Hersteller in Deutschland schon seit 30 Jahren flexible Intervalle anwenden. Zumindest von einem Hersteller gibt es wohl die Aussage, dass das mit den anderen klimatischen Bedingungen in Nordamerika zu tun hat (von Wüstenklima bis arktische Kälte). Allerdings gelten ja die flexiblen Intervalle in Europa auch in den heißen Ländern Südeuropas (Spanien, Italien, Griechenland) und ebenso in den kalten Regionen von Skandinavien.
Außerdem gibt es bei uns eine Teststrecke für die stärkste Belastung eines Öls überhaupt, nämlich die deutschen Autobahnen. Natürlich fährt nicht jeder Dauervollgas, aber es gibt ja Leute, die tatsächlich stundenlang "pedal to the metal" fahren. Und das ist bei jedem Hersteller auch dann heute noch zulässig, wenn morgen ein Ölwechsel fällig ist. Eine laufzeitabhängige Höchstdrehzahl oder Höchstgeschwindigkeit gibt es ja nicht.
Üblich ist in Nordamerika ein Intervall von 10.000 Meilen oder einmal jährlich. Also ungefähr das, was wir schon Ende der 70er Jahre hatten. Und das Witzige: Vielen amerikanischen Autofreaks ist das viel zu lang (Don't do that, it will damage your engine). Die empfehlen dann einen Ölwechsel alle 5000 Meilen oder alle 6 Monate bei Verwendung eines vollsynthetischen Öls und normalen Einsatzbedingungen bis hinunter zu alle 2000 Meilen oder alle 3 Monate bei erschwerten Einsatzbedingungen. Die würden ausflippen, wenn sie hören, dass bei uns häufig alle 30.000 km oder alle 2 Jahre gewechselt wird.
Und tatsächlich hört man nicht selten die (Verschwörungs-)Theorie, dass die "langen" Intervalle von 10.000 Meilen das Auto nur gerade so über die warranty time bringen sollen und danach unweigerlich ein Motorschaden eintritt.
Ich glaube schon, dass es nicht nur technische Gründe gibt, sondern auch marketingstrategische. Ein weiteres Beispiel: In den USA sind sog. "high mileage oils" weit verbreitet und sehr beliebt. In der Regel werden sie ab 75.000 Meilen (ca. 120.000 km) Laufleistung empfohlen. Bei uns sind solche Öle fast unbekannt, im Werkstattbereich spielen sie praktische keine Rolle und selbst online muss man schon ganz gezielt suchen, um einen Hersteller bzw. Shop zu finden, der sie hier anbietet.
Man sollte Europa bei solchen Sachen nicht mit den USA vergleichen. Die kulturellen Unterschiede sind doch ziemlich groß.
Ich sage nur "heißer Kaffee bei McDonalds" und "Katze in der Mikrowelle". Wer immer nur vom ausgesprochen dümmlichen Bevölkerungsdurchschnitt (mehr als 50% der Amerikaner sind nachweislich dumm, den Beweis liefert die letzte Wahl) ausgeht, der sollte wirklich keine individuellen Intervalle angeben, die dann falsch verstanden, missinterpretiert und dann für die eigene Doofheit der Kunden auch noch verklagt zu werden.
Es geht um den gleichen technischen Hintergrund, aber ist eben doch Äpfel mit Birnen verglichen.
Bei technischen Dingen muss man nicht unbedingt auf kulturelle Unterschiede hinweisen. Die Sache mit der Katze in der Mikrowelle ist eine urban legend und dass Mercedes und BMW bei der Festlegung nordamerikanischer Ölwechselintervalle davon ausgehen, dass 50 % der US-Amerikaner dumm sind, ist wohl auch nicht anzunehmen. Das war jetzt doch etwas viel Stammtisch. Insofern komisch, dass du jetzt den Spruch mit den Äpfeln und den Birnen bringst.
Auch der Kaffee war nicht so passend,dazu muss man sich aber mal mit der echten Geschichte beschäftigen.
Aber so ganz ist das nicht von Hand zu weisen,man sollte mal schauen mit welchen Fahrzeugen die teilweise in die Werkstatt fahren.
Der Kunde sagt Videos sind da sehr aufschlussreich.
Solche Fahrzeuge findet man hier nicht mal auf dem Schrottplatz.
Zitat:
@Bloetschkopf schrieb am 1. Mai 2025 um 11:11:22 Uhr:
Der Kunde sagt Videos sind da sehr aufschlussreich.
Findet man leichter, wenn man in YT "customer states" eingibt.
In den USA gibt es in vielen Bundesstaaten keine vehicle inspection. Bei uns wird ja mal wieder über die HU-Fristen diskutiert und da war man ja teilweise der Meinung, dass das alles per Eigenverantwortung zu regeln sei (https://www.motor-talk.de/.../...g-von-tuev-inspektionen-t3998090.html).
Bei den Schrottkarren in den USA sieht man, wie das mit der Eigenverantwortung funktioniert ...