Warum muss ich eigentlich Geld bezahlen, um bereits bezahltes Auto zu erhalten?
Ich kaufe mir mal wieder ein Auto für 50.000 Euro. Barzahlung, Finanzierung oder Leasing ist alles geregelt. Um das Auto in Empfang nehmen zu dürfen, muss ich aber dann noch mal mehrere Hundert Euro bezahlen. Ich lasse es nicht mal zum Händler liefern, sondern hole es direkt im Werk ab. Wenn ich das nicht bezahle, bekomme ich das Auto nicht.
Das gibt es doch bei keinem anderen Produkt. Man stelle sich vor, dass man in den Media Markt geht und einen Fernseher für 1000 Euro kauft. An der Kasse will die Kassiererin dann noch 10 Euro "Abholgebühr" von mir. Oder ich gehe zum Aldi und kaufe für 50 Euro ein. An der Kasse will man 51 Euro von mir, 50 Euro für die Waren und 1 Euro "Auslieferungsgebühr".
So etwas gibt es doch nur bei Autos. Warum ist das so und warum akzeptieren es die Kunden?
43 Antworten
Zitat:
@Volvoluder schrieb am 26. November 2016 um 13:57:06 Uhr:
unterschreibt, sollte man aber auch nachher zu seiner Vertragspflicht stehen und nicht erst nachträglich so überrascht tun als ob man nicht wisse, wofür dieser Kosten berechnet warden. Warum wurde vor Vertragsabschluss dazu nicht der Händler gefragt?
Wie kommst du darauf, dass ich das nicht vorher wusste? Ich wusste es natürlich.
Zitat:
@Volvoluder schrieb am 26. November 2016 um 13:57:06 Uhr:
So muss u.a. der Transportschutz (Wachsversiegelung) entfernt, das Fahrzeug innen gereinigt und aussen gewaschen, der Tank etwas befüllt und das Fahrzeug zur Abholstelle gefahren werden. ...
Wenn das alles zwingend gemacht werden muss, dann sollte es einfach in die Gesamtkosten eingepreist werden.
Zitat:
@Volvoluder schrieb am 26. November 2016 um 13:57:06 Uhr:
Da werden dann von Saturn, Media Markt, Expert und CO. auch Kostenpauschalen in Rechnung gestellt, wenn das gute Stück ins Haus geliefert und funktionsbereit angeschlossen werden soll.
Mein Auto soll nicht bis in meine Garage geliefert werden. Es soll nicht mal bis zum örtlichen Händler geliefert werden. Ich hole es selbst in 500 km Entfernung ab, auf eigene Kosten. Übertragen auf dein Beispiel hieße das: Ich bestelle beim Media Markt einen Kühlschrank und zahle dort den Kaufpreis. Anschließend fahre ich ins 500 km entfernte Werk von Miele und muss dort noch mal eine Gebühr für Endreinigung, Softwareupdate, Endkontrolle zahlen. Das wäre doch ziemlich schwachsinnig, oder?
TE,
wenn dir bei Vertragsabschluss die Kosten für die Abholung bekannt waren, hättest Du dieses doch mit dem Händler diskutieren können.
Was bringt dir eine Grundsatzdiskussion im Forum?
Das übliche Verfahren wirst Du damit nicht ändern können.
Zitat:
@Florian333 schrieb am 26. November 2016 um 14:12:29 Uhr:
Zitat:
@der_Nordmann schrieb am 26. November 2016 um 13:10:49 Uhr:
Wenn du mit der Zahlung für Überführungskosten, auch wenn du eine Werksabholung machst, nicht einverstanden bist, warum zahlst du diese dann?Weil ich sonst kein neues Auto kaufen kann. Falls du meintest, warum ich es dann selbst abhole und nicht zum Händler liefern lasse: Die Selbstabholung ist ja immerhin billiger.
Versteh dich ja.
Als wir unseren O2 damals neu gekauft haben, war auch alles tutti.
Auto so konfiguriert wie gewollt, dann ging es an die Preisverhandlung.
Auch da sind wir uns einig geworden. Bei Vorlage des Kaufvertrages waren auf einmal Überführungskosten dabei.
Ich habe dem Verkäufer dann gesagt, dass ich den Kaufvertrag nicht unterschreiben werde. Ich wollte die Überführungskosten nicht zahlen.
Zähneknirschend hat er dann zugestimmt.
Also man muß nicht Überführungskosten zahlen.
Und wenn der Händler da keinen Spielraum hat, ob gewollt oder gezwungen. Du kaufst ein Auto für 50.000€, und wie hoch sind die Überführungskosten? 200, 300, 400 oder vielleicht 500€. Also reden wir hier vielleicht von max. 1% des Kaufpreises.
Gruß,
der_Nordmann
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Zitat:
@Florian333 schrieb am 26. November 2016 um 14:15:17 Uhr:
Zitat:
@Volvoluder schrieb am 26. November 2016 um 13:57:06 Uhr:
unterschreibt, sollte man aber auch nachher zu seiner Vertragspflicht stehen und nicht erst nachträglich so überrascht tun als ob man nicht wisse, wofür dieser Kosten berechnet warden. Warum wurde vor Vertragsabschluss dazu nicht der Händler gefragt?
Wie kommst du darauf, dass ich das nicht vorher wusste? Ich wusste es natürlich.
Ja, wenn man es wusste, frage ich mich warum hier die Forengemeinde nochmals um Antwort gebeten wird????????
Um nochmal auf den Vergleich mit der Waschmaschine zurück zu kommen: Wenn diese aus dem Werk vom Montageband kommt, muss sie lediglich noch mit einer Transportsicherung versehen, abgeputzt, einem kurzen Funktionstest unterzogen werden und dann kann sie der Gabelstapler unverpackt auf die Abholrampe stellen. Miele spart dann sogar noch die Verpackung des guten Stücks und trägt auch kein Transportrisiko mehr 😁. Ob man deswegen einen zusätzlichen Rabatt beim Händler became, wo die Ware gekauft wurde?
Ich hätte ewas dagegen, wenn z.B. mein neuer BMW ohne Tranbsportschutz zur BMW-Welt auf den Außenvorhof angeliefert würde, wo ich ihn dann mit 3l Benzin im Tank, innen noch mit Plastikfolien "verkleidet", außen bereits vom Transport verschmutzt, ohne weitere Einweisung in die Bedienungstechnik übernehmen sollte. Wenn ich dann noch bei der Rückfahrt bemerken würde, dass die Version der Navisoftware noch die alte ist, obwohl seit 3 Monaten bereits die neue angeboten wird, so dass ich gleich bei Ankunft zuhause zu meinem Verkäufer darf, um zu reklamieren ...
Ja dann, würde mir vielleicht bewusst, dass man nicht alles umsonst bekommen kann, wenn der Wagen bereits abattiert war und ich hätte mir eigentlich die Fahrtkosten und Zeit für insgesammt 1000 km An-und Abreise "schenken" sollen.
Ich verstehe das Problem nicht so recht. Jeder weiß, dass beim Kauf eines neuen Autos Überführungskosten anfallen. Solange der Händler die Kosten bei Vertragsschluss ausweist, ist doch alles klar. Wenn ich die Kosten nicht zahlen möchte, dann muss ich das verhandeln.
Ich habe noch nie einen Neuwagen gekauft, und werde es auch nie tun (es sei denn, mit einem Megarabatt, dass ich es zum gleichen Preis verkaufen kann - oder teirer).
Aber...
Wenn ich einen Wagen für 50.000 vom Händler haben will, und wir die Preisverhandlungen abgeschlossen haben, ist das für mich der Endpreis. Jetzt kommt mir der Händler mit Frachtkosten. Ich lehne mich zurück, lege den Stift hin, und sage "nein". Was habe ich zu verlieren? Nichts. Und der Händler? Die komplette, investierte Zeit in mich. Und nun?
Bei einem Dacia Sandero mag die Taktik sehr wahrscheinlich nicht aufgehen, aber bei 50.000 EUR sehe ich gute Chancen. Für Dich das nächste mal dann. :-)
Moin,
Nun, das ist halt eine übliche Verfahrensweise. Als Kunde musst du halt mit der Unterschrift darüber informiert werden. Dass dies im Grunde Quatsch ist - dürfte den meisten Menschen klar sein, da alle Beteiligten die entsprechenden Beträge und Aufwendungen, so wie andere Branchen auch, direkt in ihren Endpreis inkludieren könnten.
Und wenn du bezweifelst, dass dies Sinnvoll ist - steht dir jederzeit die Möglichkeit offen, dies gerichtlich auf Haltbarkeit prüfen zu lassen. Ob es sich lohnt? Ist ein anderes Thema 😉
LG Kester
Vielleicht entstand da ein falscher Eindruck. Es ist nicht so, dass ich plötzlich völlig überrascht wurde, dass man Überführungskosten zahlen muss. Ich habe schon ca. 20 Neuwagen gekauft und natürlich musste ich bei jedem Überführungskosten bezahlen (und noch mal ein paar Euro für den Fahrzeugbrief; der sollte meiner Meinung nach auch im Kaufpreis enthalten sein, er dokumentiert schließlich die Betriebserlaubnis).
Das war jetzt also keine Anfängerfrage von jemandem, der völlig ahnungslos ist. Ich habe mich aber auch schon früher über diese Preispolitik aufgeregt, jetzt habe ich eben mal einen Beitrag im Forum dazu verfasst.
Ob es sich lohnt, darüber zu diskutieren, ist eine andere Frage. Je billiger das Fahrzeug ist, umso höher ist der prozentuale Anteil der Überführungskosten. Bei einem VW up oder einem Dacia Logan können das immerhin fast 10 % sein, um die der Wagen teurer wird. Man kann sich jetzt vorstellen, dass jemand einen Nachlass in Höhe von 10 % ausgehandelt hat - der wird dann durch die Überführungskosten wieder komplett aufgefressen.
Bei meinem Wagen sind es ca. 780 Euro bei Auslieferung über den Händler und ca. 350 Euro bei Selbstabholung. In Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass gegenüber dem Verbraucher immer Endpreise angegeben werden, nur bei Autos wird das irgendwie ignoriert.
@Volvoluder: Deine Argumente klingen arg nach Hersteller-Rechtfertigungsstrategie. Meinst du wirklich, dass der neue BMW nur dann mit einer aktuellen Navi-Software ausgerüstet sein kann, wenn man das zusätzlich bezahlt? Und ohne Bezahlung hätte ich keinen Anspruch auf eine aktuelle Software? Das finde ich seltsam. Zur Auslieferung eines neuen Produktes gehört doch, dass es aktuell, sauber, und unbeschädigt ist. Für diese Selbstverständlichkeiten extra zu bezahlen, finde ich absurd.
Im Moment beschäftigen sich mal wieder die Gerichte damit. Im nachfolgenden Artikel wird diese Praxis als "Unsitte aus der Vergangenheit" bezeichnet und das Justizministerium nennt es "Irreführung".
http://www.zeit.de/mobilitaet/2015-07/autokauf-ueberfuehrungskosten
Also wenn du jedesmal für den Brief, ich denke du meinst Zulassungsbescheinigung Teil 1 und Teil 2, beim Händler zahlst, dann hat er ja auch für dich auch jedesmal das Fahrzeug zugelassen.
Das ist eine Leistung die nun wirklich nichts mit dem Endpreis eines Autos zu tun hat.
Es steht dir ja frei, dein Kfz selbst zuzulassen. Was im Übrigen auch Geld kostet.
Und das Überführungskosten bis zu 10% des Kaufpreises ausmachen können, halte ich doch für sehr hoch gegriffen.
Beispiel: Unser O2 Listenpreis 24t€ Überführungskosten 270€. Und nein hab ich nicht bezahlt.
Beim Dacia werden die auch nicht höher sein, eher geringer.
Gruß,
der_Nordmann
Zitat:
@der_Nordmann schrieb am 27. November 2016 um 10:18:45 Uhr:
Und das Überführungskosten bis zu 10% des Kaufpreises ausmachen können, halte ich doch für sehr hoch gegriffen.
http://www.n-tv.de/auto/Nebuloeser-Kostenfaktor-article2568236.html
http://www.focus.de/.../...rfuehrungskosten-prozentual_mid_830727.html
Die Preise stehen doch oben.
780€ bei Übergabe beim Händler.
Das es günstiger geht stimmt. Aber das kann man eben nicht pauschal sagen.
So jedenfalls ist es durchaus denkbar 780€ extra für einen z.B. 10.000€ Wagen zu zahlen.
Kann auch ein Gegenbeispiel verlinken .
Bei Ford bis zu max. 5%.
Siehe hier: http://www.auto-motor-und-sport.de/.../...-nicht-zu-knapp-7367971.html
Gruß,
der_Nordmann
Naja, Gegenbeispiel. Es ist ja klar, dass bei einer prozentualen Angabe auch der Neupreis eine Rolle spielt. Ich muss nur ein Auto für 100.000 Euro kaufen und schon habe ich ziemlich geringe, prozentuale Überführungskosten. Außerdem steht im deinem Link auch "Dort finden sich allerdings auch Händler, die für einen Focus bis zu 750 Euro einstreichen."
Ja , 750€ Überführungskosten.
Wenn du mir einen neuen Focus für 7500€ zeigst, was ja dann 10% wären, bin ich still und sag nichts mehr.
Übrigens die Prozente hast du ins Spiel gebracht.
Gruß,
der_Nordmann