Warum dürfen Einige über 250 km/h?

Mercedes C-Klasse W203

Liebe motor-talk-Gemeinde,

diese Frage, die weder MB noch C-Klasse-spezifisch ist, wollte ich schon immer mal stellen und sie ist mir wieder im Zusammenhang mit dem "tollen" Beitrag "258 km/h mit einem C270 cdi" eingefallen:

Warum werden fast alle Autos in Deutschland bei 250 km/h abgeregelt (auch die Spitzenmodelle von MB, BMW oder Audi) und warum sind einige Marken wie Porsche oder Ferrari davon nicht betroffen???

Gruß, Alex der 1.

101 Antworten

Hat jetzt nicht direkt was mit der Vmax Begrenzung zu tun ABER:
Ich komm ja aus ner Gegend wo häufig Erprobungswagen übers Wochenende an Mitarbeiter eines renommierten Auotmobilherstellers augegeben werden.

Daher sind S-, M-, R- und GL-Klasse keine Seltenheit. Nicht selten blitzt ein V12 Schild am Heck und der Hubraum ist meist größer als 4 Liter. Vermeintlich geübte und technikbegeisterte (die solche Rechnungen wie die von Planlos_DH aus dem FF herleiten müssen könnten) machen dann übers Wochenende zu meinem Leidwesen die Sindelfinger Innenstadt unsicher. Nicht selten muss ich an einer grünen Ampel eine Vollbremsung hinlegen weil einer dieser rücksichtsvollen Fahrer der Ansicht ist mit zunehmenden Fahrgewicht würde sich die Gelbphase verlängern oder der "kleinere" wird schon langsam tun. Da wird gedrängelt und gerast dass sich die Balken biegen und die Stadtsheriffs tolerieren dass alles ... da drängt sich dem objektiven Zuschauer das Bild auf, als ob die Machenschaften vom Zetsche Clan sich bis auf die Behörden niederschlagen.

Und wenns dann zum Großeinkauf zum Hornbach geht offenbart sich Wochenende für Wochenende das gleiche Bild. Die Herren schaffen es nicht ihren R500 mit V8 einer Beschleunigung von unter 7 s und einer Höchstgeschwindigkeit von 245km/h bei einem Leergewicht von über 2.1t gerade in eine Parklücke zu stellen. Macht ja nichts, es sieht ja auch viel elitärer aus wenn man gleich 2 nimmt, am besten noch die mit den großen Rollstuhlschildern. Bei sowas könnt ich echt kotzen.

Und die Regierung setzt der ganzen Sache dann noch die Krönung auf indem viel zu lasche Fahrzyklen kreiert werden und eine Euro Einstufung i.A. der Fahrzeugmasse gemacht wird.

Keine Ahnung wo das noch enden soll 🙁

Wenige schwarze Schafe werfen leider immer ein schlechtes Licht auf die unbescholtene Mehrheit...🙁

Der Bremsweg wird einfach unterschätzt.

@ JerryCLK siehe den Unfall von Passau genau sowas ist dort eingetreten

Der Passauer Möbelhausmillionär Klaus Hiendl (62) fuhr eines der sichersten deutschen Fahrzeuge. Aber als sein 600er S-Klasse-Mercedes (400 PS, 250 km/h) auf der Überholspur der A92 bei Landshut mit hoher Geschwindigkeit gegen einen schleudernden Audi 80 prallte, konnten ihn auch Gurt und Airbags nicht retten. Das prominente Unfallopfer verstarb bei der Notoperation im Landshuter Krankenhaus.

Das Unfallszenario am Dienstag um 20:15 Uhr, A92 bei Kilometer 66: Auf der Überholspur hängt sich ein 27-jähriger Landshuter mit einem BMW 325 hinter einen 38-jährigen Münchner mit einem Audi 80. Laut Polizeibericht bemerken beide, dass sich Scheinwerfer mit hoher Geschwindigkeit nähern und wechseln auf die rechte Spur. Dabei kommt es zu einer folgenschweren Berührung. Der BMW fährt auf das Heck des Audi auf, der gerät ins Schleudern, prallt gegen die Mittelleitplanke und dreht sich.

Die Mercedeslimousine schießt heran und rammt frontal die Breitseite des Audi und katapultiert den tonnenschweren Wagen 50 Meter weiter zwischen Schallschutzmauer und Leitplanke (Foto rechts). Der Audifahrer wird später 15 Meter entfernt vom Wrack gefunden - er war sofort tot.

In der Limousine des Millionärs öffnen sich Airbags, die Windschutzscheibe zerspringt. Die Kräfte sind so gewaltig, dass Klaus Hiendl schwerste innere Verletzungen davonträgt. Minuten später bemühen sich Feuerwehrleute und Notärzte um ihn. Sie sprühen Löschmittel, weil Rauch aus dem Motorraum aufsteigt (Foto links) und schneiden die Fondtür des Wagens heraus, um besser Erste-Hilfe leisten zu können.

das ist ja das problem, der hiendl-spross war bestimmt nicht unerfahren, ich weiss aber nichts über ihn, um das zu beurteilen.

die situation lief anfänglich doch eigentlich so wie man es erwartet: 2 auf der linken spur, sehen eien schnelleren und wollen platz machen...tja und da war das dann mit dem schnell fahren mit zuwenig abstand (audi und bmw) und dann der mercedes, zu schnell um überhaupt noch zu bremsen, wobei er sicherlich dachte: prima die machen platz....

gut, man kann ja sagen: alle selber schuld... aber was ist, wenn hierbei noch eien familie mit kindern, unterwegs in den urlaub, hineingezogen wird, weil der schleudernde audi wie ein geschoss in den wagen der familie gerammt wird...

ich kenne da auch eine story:

bmw-fahrer (nix gegen bmw...) hat gerade sein auto abgeholt beim händler (gebraucht), fährt in einer baustelle zu schnell, kommt auf diese halbrunden spurverenger, wird in die luft geschleudert und landet mit 120 sachen auf einem fahrzeug der gegenfahrbahn....bei dieser familie haben, glaube ich, nicht viele überlebt.

ich will hier nicht den moralapostel spielen, man sieht nur viel zu häufig die möchtegern schumis.

schönen abend noch

planlos

Ähnliche Themen

@HeSAL2006

Egal ob Familie, oder AUDI Fahrer, bei solchen Unfällen gibt es immer Tote zu beklagen.

Bei uns in der Gegend gab es da auch nen M3 Fahrer der sein Geschoss auf Rügen in einer Kurve überholen lassen musste, das entgegenkommende Fahrzeug (Renault Clio) war dem natürlich überhaupt nicht gewachsen, Schlussendlich waren alle Insassen tot, und jetzt kommts, der gute Mann wurde zu ner Geldstrafe verurteilt und hat jetzt übrigens seinen nächsten Unfall gehabt! Soviel zum Lernprozess....

Ich glaube dass das Sicherheitsgefühl, das heutige Komfort-Limousinen ihrem Fahrer bei 250 vorgaukeln, den menschlichen Verstand schlicht überfordert und allein deswegen eine Abregelung erfordert.

Ich erinnere mich, mit dem CLK oft mit 240 im Halbschlaf über die Bahn geschnürt zu sein, um dann bei herausziehenden Fahrzeugen regelmässig ins rudern zu kommen.

In einem Sportwagen erlebt man Geschwindigkeit völlig anders.
Ab 200 sind die Sinne geschärft, der Boxer brüllt im Heck, Unebenheiten kommen klar durch, die Lenkung muss in Kurven hart gepackt werden und man kommt sich mit 200 viel schneller vor als im Taxi mit 240. Und man hat eben auch mehr Respekt vor dem Speed.
Wenns aber eng wird, hat man auch viel mehr Reserven. Tiefer Schwerpunkt, geringeres Gewicht, brutale Bremsen und viel deutlicheres Feedback geben einem eben objektiv mehr Sicherheit und nicht weniger.

Solange der Trend bei den Limos weitergeht, immer höheres Gewicht durch immer mehr Leistung zu kompensieren und die Außenwelt möglichst gut vom Fahrer abzuschotten, bleibt den Herstellern gar nichts anderes übrig als die Vmax einzugrenzen.
Weder der Fahrer noch Fahrwerke, Bremsen und Reifen sind bei den schweren PS-Bombern für nicht abgeregelte Vmax ausgelegt... 🙄

Um das Argument von Planlos weiter oben aufzugreifen:

Der praktische Nutzen (= Zeitgewinn) bei Geschwindigkeiten jenseits von 200 km/h (willkürlich gewählter Wert) ist minimal.

Was bleibt, ist der Lustgewinn des Schnellfahrens - für jene wenigen, die ein solches Auto haben und sich trauen, dort, wo es überhaupt möglich ist, so schnell zu fahren.

Dem stehen Stress und Gefährdung für die große Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer gegenüber, die nicht so schnell fahren können oder wollen.

Von der bei solchen Interessenskonflikten gebotenen Güterabwägung her steht das in keinem vernünftigen Verhältnis.

Das Problem dabei ist weniger die absolute Geschwindigkeit des Einzelnen als die viel zu hohen Geschwindigkeitsunterschiede, die sich zwangsläufig daraus ergeben, dass auch auf "freien" deutschen ABs (meiner Erfahrung nach) die meisten Leute maximal 150-160 fahren.

Ich würde daher alle Autos vom Gesetz her bei höchstens 200 km/h abregeln. Ausnahmen könnte es für Leute geben, die ihr Auto auch auf geschlossenen Rennstrecken bewegen wollen. Die müssten dafür aber in Kauf nehmen, dass bei Geschwindigkeiten über 200 ihr Führerschein auf lange Zeit (und bei Wiederholung für immer) weg ist.

Zitat:

Original geschrieben von paquito



Ich würde daher alle Autos vom Gesetz her bei höchstens 200 km/h abregeln.

Ich nicht.

Erstens weil ich mir kein neues Auto kaufen will und zweitens weil ich mir keinen neuen Job suchen will... 🙄

Zitat:

Original geschrieben von paquito


Ich würde daher alle Autos vom Gesetz her bei höchstens 200 km/h abregeln. Ausnahmen könnte es für Leute geben, die ihr Auto auch auf geschlossenen Rennstrecken bewegen wollen. Die müssten dafür aber in Kauf nehmen, dass bei Geschwindigkeiten über 200 ihr Führerschein auf lange Zeit (und bei Wiederholung für immer) weg ist.

Wofür?

Betrachte doch einfach mal realistisch die gängigen Unfallursachen.

Das sind
- nach einer Non-Stop-15h-Fahrt aufs Stauende geknallt
- besoffen nachts nach der Disco mit 130 in einer 60er Zone um den Baum gewickelt
- total unerfahren, unaufmerksam und von Mitfahrern abgelenkt Unfall bei wildem Spurwechsel ohne Blick in den Rückspiegel

usw...

Das sind alles Dinge, die einen großen Anteil der Unfälle abdecken und absolut nichts mit Geschwindigkeiten >150km/h zu tun haben.
Das erklärt auch, daß umliegende Länder mit Tempolimits keine niedrigeren Unfallzahlen haben wie wir.

Gehirn einschalten und Aufmerksamkeit schärfen bringt immer noch am meisten. 🙂

Zitat:

Original geschrieben von JerryCLK


Ich nicht.

Erstens weil ich mir kein neues Auto kaufen will und zweitens weil ich mir keinen neuen Job suchen will... 🙄

Wieso … werden denn außerhalb von D (wo man nirgends mehr als 130 fahren darf) keine Porsches verkauft?

Zitat:

Original geschrieben von paquito



Wieso … werden denn außerhalb von D (wo man nirgends mehr als 130 fahren darf) keine Porsches verkauft?

Jede Menge. Vor allem bei den Kauboys. Weil die Porschis sind ja alle "Autobahn-proved".

Das weiss ja jeder gebildete Ami, dass in Deutschland alle ABs unlimitiert sind und alle 300 kmh fahren und deswegen die deutschen Autos ganz arg toll sind.

You know what I mean? 😛

Servus!

Nur mal so am Rande......die allerwenigsten Unfälle auf den Bahnen sind tatsächliche Highspeed-Unfälle.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von neo66


Servus!

Nur mal so am Rande......die allerwenigsten Unfälle auf den Bahnen sind tatsächliche Highspeed-Unfälle.

Gruß

Schon richtig - aber die wenigen High-Speed-Unfälle zahlen sich aus. 🙄

Und es sind auch deshalb so wenige, weil eben nur ein sehr kleiner Teil der AB-Nutzer tatsächlich so schnell fährt … und genau das macht den Stress, den sie allen anderen verursachen (wenn wir die konkrete Gefährdung mal beiseite lassen) so unnötig.

Nur zum Vergleich: Ich schätze, ca. 1/4 der Deutschen rauchen - und unter geselligen Menschen, die viel ausgehen, sind es wohl noch mehr. Trotzdem wird derzeit ernsthaft über ein totales Rauchverbot in Gaststätten diskutiert (was ich persönlich überzogen finde, weil man ja Möglichkeiten für beide Gruppen schaffen kann - für Sehr-Schnell- und Normalfahrer auf der AB geht das nicht, sonst würde ich auch das befürworten).

Ich fahre auch gern schnell aber bei mir würde es nie wie in dem beschriebenen Unfall mit der S-Klasse zu toten kommen

Zitat:

Original geschrieben von monk3006


...bei mir würde es nie wie in dem beschriebenen Unfall mit der S-Klasse zu toten kommen...

Zunächst einmal herzlich willkommen im Forum.

Was macht dich hinsichtlich deiner o.g. Aussage so sicher? Mit den Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer ist immer zu rechnen. Da hilft in solchen Geschwindigkeitsbereichen dann meistens einfach nur Glück, um es nicht zum Schlimmsten kommen zu lassen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen