Warum AGM-Batterie für 220 CDI 125kW
Hallo Forum, ein großer Batterienversender schlägt für unseren Wagen (220 CDI 125kW Automatik BJ 2009) ohne Startstopp (fast) nur AGM Batterien vor.
Wähle ich den Motor mit 120kW, werden "normale" Nass-Batterien vorgeschlagen.
Hat es einen technischen Hintergrund oder ist es ein Fehler in der Auswahl?
Tendiere zur Exide EA1000 Premium Carbon Boost 100Ah Autobatterie, aber diese wird nicht für unser Fahreug aufgeführt...passen von Baugröße und Polart sollte sie aber.
Beste Antwort im Thema
AGM Batterien sind für den Start/Stopp Betrieb am ehesten geeignet.
Eine "Nassbatterie" wird auch funktionieren, daher ist der Einsatz einer AGM-Batterie nicht zwingend notwendig, jedoch hat eine AGM-Batterie gegenüber anderen Bleiakkumulatoren den Vorteil eines geringeren Innenwiderstands.
Man muss sich das so vorstellen:
- Wann wird eine reguläre Autobatterie am stärksten belastet?
Die Antwort wäre in jedem Fall beim Motorstart.
Dabei fließen einige hundert Ampere an Strom... für diejenigen die damit nichts anfangen können reicht die Aussage, dass das eine ganze Menge ist... mehr als genug um ein normales Lautsprecherkabel (2,5mm²) glühen zu lassen.
Jetzt stellt man sich vor dies passiert alle paar Minuten im normalen Stadtverkehr... jede Gewöhnliche Autobatterie macht da ganz schnell schlapp.
Nun kommt die AGM-Batterie ins Spiel.
Aufgrund ihres geringen Innenwiderstandes wird die AGM-Batterie wesentlich höhere Ströme liefern können (ohne zu überhitzen) in deutlich kürzeren Abständen, ausserdem können AGM-Batterien mit höheren Ladeströmen geladen werden.
Eine spezielle Ladetechnik gegenüber anderen Bleiakkumulatoren ist jedoch totaler Unsinn, alle werden nach dem Konstantspannungsverfahren geladen, seltener über UI-Ladeverfahren bzw. UIoU-Ladeverfahren geladen.
Lithium Akkus werden im gegensatz ausschließlich nach UI-Ladeverfahren geladen da bedeutet zuerst mit konstantem Strom (maximaler Ladestrom je nach Akku zwischen 1-10C, wobei C für die Kapazität in Amperestunden steht), und nach erreichen der maximalen Zellenspannung mit konstanter Spannung (Lithium-Polymer Akku: 4,20V) bis der Ladestrom auf 10% des maximalen Ladestroms fällt.
Außerdem muss jede Akkuzelle einzeln überwacht werden, da die Lithiumzellen sehr empfindlich auf Über- und Unterspannung reagieren.
Wenn die Zellen sich als Reihenschaltung in dem "Akkupack" befinden, kann ohne zusätzlichen Abgriff nur die Gesamtspannung überwacht werden und Abweichungen nicht ausgeschlossen werden können.
Deshalb sonnte man nicht einfach einen dicken Modellbauakku verbauen, da wird definitiv irgendwass nin die Hose gehen
Bleiakkus sind in der Regel sehr robust, langlebig, vergleichsweise billig, brauchen keine aufwendige Ladeelektronik und sind auch weniger empfindlich auf zu hohe Ladespannung. (obwohl ab 17 Volt Ladespannung kommt es zur Bildung von Knallgas. Explosionsgefahr!)
Aus diesem Grund werden auch Bleiakkumulatoren weiterhin verwendet, obwohl gerade für diesen Einsatzzweck ein Lithium-Akku deutliche Vorteile hat, nämlich Gewicht, Energie- und Leistungsdichte.
Der Grund warum es im Automotive bereich (abgesehen von Hybrid- und Elektrofahrzeugen) nicht als Starterbatterie verwendet wird, sind schlichtweg die Kosten.
Eine Starterbatterie auf Lithiumbasis würde bei gleicher Kapazität gut das 10-fache kosten, die Ladeelektronik ist mittlerweile dank Mikrocontroller vergleichsweise günstig zu realisieren, dennoch komplexer.
Lange rede kurzer Sinn:
Wenn Start-Stopp an Board dann auch eine AGM-Batterie!
Gruß
16 Antworten
Hallo Majorass, als der Wagen mit der Originalbatterie nicht mehr angesprungen ist, hat mobile Starthilfe gereicht.
Laut Servicetechniker wäre die Batterie sogar noch in Ordnung (!), das Magische Auge hatte aber angesprochen.
Ich war selber an dem Tag nicht mit dem Wagen unterwegs, "durfte" nur den (kostenlosen) Pannendienst organisieren.
Da die Batterie mindestens 8 Jahre alt war, habe ich eine neue eingebaut.
Warum die neue Batterie letzten Winter einmal gestreikt hat - keine Ahnung. Danach nie wieder Probleme gehabt.
Hab ihr gestern mal ein Ladegerät gegönnt, sie war aber schon zu 3/4 voll und der Ladevorgang hat nicht sehr lange gedauert.