Wann wurde das Rostproblem von Mercedes publik?

Hallo,
Weiß jemand, ab wann offiziell bzw in der Öffentlichkeit bekannt wurde, dass Mercedes mit vielen seiner damaligen Baureihen (W202,W210,W168 etc) gravierende Rostprobleme hatte? War dies 2000, als eine Biochemie-Studentin ihre Dissertation über Bakterienbefall beim Lack vorlegte, 2001, als in einer Autobild-Zeitschrift Roststellen an der E-Klasse gezeigt wurden oder wurde das Problem schon 1996/97 bekannt?

40 Antworten

In den 90gern

hab bei DA gelernt und gearbeitet, kann mich gut daran erinnern

@jugendtraum : Ok, das heißt also das Rostproblem war schon in den 90ern bekannt, aber so richtig erst Anfang der 2000er, weil da dann auch viel im Internet dazu kam?

So richtig bekannt wurde das Problem durch die Auto Bild.. Die haben nach jungen Fahrzeugen mit Rost gesucht. Aber Ende 90‘ war auch die A Klasse betroffen bzw. auch BMW 3, VW hatten Probleme usw.

Das Rostproblem ist schon immer bekannt. In den 70 und 80ern waren in der Regel 10jährige Autos nahezu schrottreif, weil vom Rost zerfressen. Erste Offensiven mit verzinkten Teilen, veränderten Grundierungen, Lacken und Blechen waren ja dann schon erfolgreich. Heute düsen viele Autos durch die Gegend, die 20 und mehr Jahre auf dem Buckel haben, immer noch ein ordentliches Erscheinungsbild bieten und nicht vor jedem TÜV zusammengeschweißt werden müssen.

In der Tat kann man aber bei manch neuzeitlicheren Modellen ab und an Rostprobleme feststellen, die auf Veränderungen von Material und Fertigungstechniken zurückzuführen sind. Der gnadenlose Wettbewerb zwingt auch Premiumhersteller zu neuen Lösungen, deren Auswirkungen halt erst Jahre später in Erscheinung treten. Leider ist der Kunde dann das Versuchskarnickel, dem aber in den meisten Fällen mit ausreichender Kulanz geholfen wird.

Das Internet hat eindeutig die Kommunikation gefördert. Anfangs sicherlich eine gute und verlässliche Informationsplattform, heute in meinen Augen manchmal fragwürdig. In Foren beispielsweise kann man sich zwar gut über Qualitätsmängel von Autos austauschen, sitzt aber manchmal gewissen Hypes auf, die nicht steuerbar sind und deren Wahrheitsgehalt teils ungewiss ist. Ein Beitrag zu einem ausgeschlagenen Querlenker oder Rostfleck an der Heckklappe löst eine Lawine aus, die eine unglaubliche hohe Zahl an Qualitätsmängeln glauben macht. Ob das in der Realität tatsächlich so ist, wage ich zu bezweifeln. Demnach müssten ja die meisten Autos schon den letzten Weg in die Schrottpresse angetreten haben.

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10 Jahre schaffte von den schlimmsten Jahrgängen Mitte der 70er fast nur Mercedes, und dann auch schon mit Schweißen. Das waren vielleicht die schlechtesten Jahrgänge für Mercedes, aber das einzige Mal, wo sie wirklich besser waren als die Konkurrenz, die waren nämlich noch schlechter. Wenn ein 75er Strich 8 nach 7 Jahren anfing zu blühen, existierten von einem Audi 100 des gleichen Baujahrs allerhöchstens noch ein paar Erinnerungen im Fotoalbum.
Aber das aktuelle Rostproblem müsste schon früher bekannt gewesen sein. So um 1998 habe ich viel bei einem Mercedes-Schrauber rumgehangen. Da kam bei uns schon die Theorie auf, dass der Rostschutzverfall bemi 124er nicht erst mit der 2. Mopf eingesetzt haben kann, sondern schon 1992, also auch späte Zweitserienfahrzeuge betrifft. GAnz konkret kann ich mich noch an einen 220E erinnern, den er auf der Bühne stehen hatte. Gepflegtes Fahrzeug, aber zu dem Zeitpunkt schon Blasen am Antennenloch und an den Ecken vome Kofferraumdeckel. Und davon gab es mehr. Die älteren 124er waren zu der Zeit überwiegend noch rostfrei, wenn nicht gerade völlig verwarzt oder schlecht reparierte Unfallschäden.

Zitat:

@micha6374 schrieb am 22. Januar 2018 um 22:46:50 Uhr:



Zitat:

@carkosmetik schrieb am 20. Jan. 2018 um 18:48:20 Uhr:


Bin immer sehr gern Mercedes gefahren,das ist heute auch noch so,nur besitzen werde ich,wenn Mercedes an der Qualität nichts ändert keinen mehr.

Hallo

Ich fahre schon seit ich meinen Führerschein habe (1992) Mercedes. Rost war immer ein Thema. Egal an welchen Modellen. Zur Zeit fahren ich und meine Frau noch einen S202 sowie einen S204. Den 202er (Bj96) fahre ich schon 13 Jahre und bis auf ein bischen Kantenrost an den Kotflügeln bzw. Türen ist noch alles gut in Schuss. Diesen werde ich bis zum bitteren Ende fahren. Von dem 204er bin ich was den Rost angeht sehr enttäuscht. Die Karosserie ist noch super (Bj08), aber die Bremsleitungen sind schon erneuert und mein Hinterachsträger fängt auch schon an zu gammeln. Ich glaube der geht bald weg.
Es wird auch kein neuerer Mercedes mehr auf den Hof kommen. Erstmal weil es keine schönen Mercedes mehr gibt und auch die Qualität sehr nachgelassen hat. Ich wette das die Achsen am W205 genauso rosten wie jetzt am W204er. Naja ist ein neues Thema.

MfG
Micha

P.s. Es wird kein deutsches Auto mehr gekauft. Es gibt schon mehr Qualität für weniger Geld beim Asiaten.

@micha6374 wenn du nun auf Asiaten stehst,kauf dir doch die Mercedes X-Klasse 😁.
Auch Mercedes baut nun im wahrsten Sinne des Wortes auf Asiaten 😁,die Mercedes X-Klasse ist ein Nissan Navara 😉,man soll es nicht glauben 🙁

Zitat:

Da kam bei uns schon die Theorie auf, dass der Rostschutzverfall bemi 124er nicht erst mit der 2. Mopf eingesetzt haben kann, sondern schon 1992, also auch späte Zweitserienfahrzeuge betrifft. GAnz konkret kann ich mich noch an einen 220E erinnern, den er auf der Bühne stehen hatte. Gepflegtes Fahrzeug, aber zu dem Zeitpunkt schon Blasen am Antennenloch und an den Ecken vome Kofferraumdeckel. Und davon gab es mehr. Die älteren 124er waren zu der Zeit überwiegend noch rostfrei, wenn nicht gerade völlig verwarzt oder schlecht reparierte Unfallschäden.

Das ist nicht Theorie, sondern in der Praxis bekannt. Neue Lackierungen, einsparung von Nahtabdichtmassen / Unterbodenschutz und Hohlraumwachs gabs zur Techmopf 10/92 und betrifft also alle Modelle mit den "neuen" Motoren.
Die Probleme waren aber wie bei der C-Klasse 202 auf recht hohem Niveau, so richtig "gerostet" haben die Autos zu Lebzeiten nicht.

Erst der W210 war eine ganz neue Hausnummer, 1998 ist vorm Tüv in Marl einer zusammengebrochen, mit frischer Plakette. Nach 124er, 190er & Co hat man bei nem 3 Jahre alten Mercedes nicht mehr nach Rost geschaut. Der Prüfer hat beim Aussteigen&Anhalten wohl die Bremse zu feste getreten, da gab es nach erfolgreicher TÜV-Prüfung einen lauten Knall und beide Federbeindome brachen weg, die Federn vielen raus und das Auto lag aufm Boden ^^
In 98, 99 exkalierte der Skandal dann durch Autobild & Co (Internet war da noch nicht so verbreitet) und zur Techmopf hat MB nachgebessert am 210er, aber trotzdem blieben das alles Rostgurken.
Egal ob 210er, 202 die später auch deutlcih angefangen haben zu rosten, 203 die fleißig blühen, 220er genau wie spätere W140, eine Rostleichensammlung wie man sie zuletzt nur von Opel kannte (Omega, Vectra, Astra F, Kadett E, etc.)

Zu der Zeit hat Opel dann schon Autos wie Astra G gebaut, die was Rost angingen völlig immun zu sein schienen. Nur, das Immage war versaut, wollte keiner mehr haben.

Zitat:

Das ist nicht Theorie, sondern in der Praxis bekannt.

Aber erst viele Jahre später. Kann sogar sein, dass Du derjenige warst, der das mal offiziell belegt hat, was wir immer nur vermutet haben.

Zitat:

@VolkerIZ schrieb am 24. Januar 2018 um 15:48:12 Uhr:



Zitat:

Das ist nicht Theorie, sondern in der Praxis bekannt.

Aber erst viele Jahre später. Kann sogar sein, dass Du derjenige warst, der das mal offiziell belegt hat, was wir immer nur vermutet haben.

Klar, mein Bruder hat vor über 10 Jahren so ne Karre gekauft, ich etwas früher nen Mopf 1 (den ich noch habe).
Mal von den Schnittkanten wie Antennenloch & IR Sensor abgesehen, haben die Autos deutlich weniger Nahtabdichtmasse, da braucht man nur beide Autos nebeneinander stellen und die Motorhaube aufmachen oder mal im Kofferraum hinter die Verkleidungen schauen. Was bei nem Mopf 1 alles gut ausgespritzt ist, ist ab 10/92 deutlich weniger. Auch ist in den Autos deutlich weniger Wachs.
Vorne z.B. die Kotflügel sind in meinem Mopf 1 deutlich weiter ausgespritzt, ab 10/92 ist da nur einmal im Radlaufbereich die Unterbodenschutzpistole dran vorbei gegangen.
Auch die Radhäuser vorne sind bei den Modellen vor 1992 richtig ausgespritzt und eingewachst, bei den nach 10/92 kannst sind die nur tauchbadgrundiert und du kannst teilweise sogar die Tauchbadgrundierung mitm Fingernagel runterschieben, die blättert so ab.

Übrigends ist die Lackierung und der Korosionsschutz vom 123er dritte Serie auf den 124er 1:1 übernommen worden. Wer also jammert, dass sein SPÄTER 123er so viel rostet, das liegt am Alter und am Verschleiß. (DB Einführung in den Kundendienst 1984, Sonderheft Lackierung).

@Mark-86
Das die Autos/Transporter in den letzten Jahren gerade in wichtigen Bereichen mit der Lackierung nachgelassen haben, habe ich auch schon mehrfach deutlich gemerkt.
Gerade Transporter im Schöller Bereich, da ist die Farbe nur "hingehaucht"
...wo keine Farbe ist, kann sie auch nicht schützen...mehrere T4 und Sprinter schon "untenrum" saniert...
Der alte Spruch gilt immer ...was lange hält, bringt kein Geld...

Gruß

Zitat:

@lausitzerMB320 schrieb am 24. Januar 2018 um 17:20:15 Uhr:


@Mark-86
Das die Autos/Transporter in den letzten Jahren gerade in wichtigen Bereichen mit der Lackierung nachgelassen haben, habe ich auch schon mehrfach deutlich gemerkt.
Gerade Transporter im Schöller Bereich, da ist die Farbe nur "hingehaucht"
...wo keine Farbe ist, kann sie auch nicht schützen...mehrere T4 und Sprinter schon "untenrum" saniert...
Der alte Spruch gilt immer ...was lange hält, bringt kein Geld...

Gruß

Also sowohl beim 124er als auch beim 210 haben wir die Lackschichtdicken im Außenbereich gemessen, sie sind gleich...

Trotz alledem rostet ein Steinschlag bei einem 210er nach wenigen Jahren 5-Cent Stück groß aus, bei meinem 124er nach 26 Jahren und zahlreichen Steinschlägen auf 470.000km auf der Haube, wo noch Erstlack ist und noch nie einer ausgetupft wurde, ist rostmäßig nix...

Ich habe aber auch schon 124er gesehen, bei denen die Blenden unter den Scheinwerfern völlig durchgerostet waren. Kann bei meinem unmöglich passieren, da sie dort aus Aluminium sind.

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