Wann kippt ein Transporter?
Hallo Zusammen,
ich habe nun einen Sprinter Transporter, 316 CDI Kasten Hochdach Lang. Ich bin heute das erste Mal den Transporter gefahren und ja... beim Fahren hatte ich das Gefühl, dass der Transporter umkippen würde. Etwas mehr als 60 in einer normalen Autobahn-Ausfahrt fand ich schon relativ grenzwertig vom Gefühl her. Es fühlte sich so an, als ob der Transporter gleich umkippen könnte. Auf der anderen Seite kenne ich auch die Transporter-Fahrer auf den Autobahnen und Schnellstraßen, die fahren, wie besenkte Säue.
Deshalb wollte ich mal in der Runde nachfragen, ob ich mir da zu viele Sorgen mache oder ob 60 in einer normalen AB-Ausfahrt in der Kurve tatsächlich schon grenzwertig sind.
Ähnliche Themen
59 Antworten
Zitat:
@PeterBH schrieb am 6. Oktober 2021 um 18:21:56 Uhr:
ESP hebt die Grenzen der Physik nicht auf. Der Schwerpunkt ist beim Transporter deutlich höher als beim PKW. Dazu ist die Transporterbereifung auf km-Leistung, nicht auf optimale Haftung ausgerichtet.
Bei optimaler Haftung wäre die Kippneigung ja noch höher.
gelöscht
Ich bin sowohl Sprinter, wie auch LT gefahren, zu Zeiten, wo ESP noch Erbsenpampe hieß. Bei Auf/Abfahrten, Kreisverkehre oä hatte man immer etwas das Gefühl der Seitenneigung. Bei Sprinter gerne mehr wie bei LT, der war etwas härter.
Das einzige was mir öfter passierte, war ein ausbrechendes Heck.
Das lag auch mit an diesen Transporterreifen, die zT härter wie Stahl waren, besonders wenn sie schon ein paar Tage auf dem Buckel hatten.
Selbst wenn der LT voll bis unters Dach war, war es eben nur die Seitenneigung, die einem etwas "komisch" vorkam. Aber er brach eher aus, wie zu kippen. Etwas Gas weg, etwas korrigieren, um er war wieder auf Spur.
Gruß Jörg.
Zitat:
@63er-joerg schrieb am 7. Oktober 2021 um 10:07:20 Uhr:
Das einzige was mir öfter passierte, war ein ausbrechendes Heck.
...
Selbst wenn der LT voll bis unters Dach war, war es eben nur die Seitenneigung, die einem etwas "komisch" vorkam. Aber er brach eher aus, wie zu kippen. Etwas Gas weg, etwas korrigieren, um er war wieder auf Spur.
Wie unterscheidet sich denn das Gefühl, wenn das Heck ausbricht im vergleich zum Kippen bzw. wenn ein Rad überhaupt abhebt?
Ich war mit meinem Golf7 Variant vor ein paar Jahren auf dem Fahrsicherheitszentrum auf dem Hockenheimring und bei deren "Elchtest" (also wo dann auf ein Mal eine Wasserwand auftaucht und man durch eine Lücke fahren muss), ist tatsächlich ein Rad bei meinem PKW abgehoben.
Ein ausbrechendes Heck, weil zu schnell im Slalom, hat sich aber ganz anders angefühlt, als jetzt im Transporter.
Du kannst einen Golf schlecht mit einem Sprinter vergleichen.
Der Transporter hat auch einen ganz anderen Federweg wie ein PKW.
Das abheben des Kurveninneren Rades ist daher möglich, und bei einigen PKW sogar nicht ungewöhnlich. Bei einem Sprinter wird dir das nicht gelingen.
Der Unterschied ist eher das Gefühl.
Fahr mal ein Auto was weich gefedert ist, und dazu vllt sogar noch einen langen Federweg hat. Als bestes Beispiel eine Ente 😁 da hast du dieses Gefühl gleich doppelt.
Das einzige, was wirklich der Nachteil eines Transporters ist, ist der hohe Schwerpunkt, besonders vllt noch durch die Beladung. So wird er natürlich eher zum kippen neigen, wie ein mit 5 Personen beladener Golf. Dann musst du aber wirklich schon auf Kante fahren. In vielen Jahren Transporterfahren ist mir das jedoch nie gelungen.
Gruß Jörg.
Beim Golf ist das Beinchenheben in schnellen Kurven schon seit der ersten Generation Standard.
ich sag immer: Probieren geht über Studieren ( oder in Foren fragen).
Aber bitte nur dort, wo niemand gefährdet wird.
Zitat:
@63er-joerg schrieb am 7. Oktober 2021 um 10:37:39 Uhr:
Du kannst einen Golf schlecht mit einem Sprinter vergleichen.
.....
Der Unterschied ist eher das Gefühl.
Fahr mal ein Auto was weich gefedert ist, und dazu vllt sogar noch einen langen Federweg hat. Als bestes Beispiel eine Ente 😁 da hast du dieses Gefühl gleich doppelt.
Deshalb frage ich auch in den Foren. Weil es mir einfach nur komisch vorkam. Und ja, die letzten Jahre bin ich eigentlich nur relativ hart gefederte Autos gefahren. Skoda RS, dann nen A3 mit S-Line und dem extrem harten Sportfahrwerk und jetzt den etwas weicheren Golf7 mit dem Sportfahrwerk.
Bei meinem letzten Arbeitgeber bin ich zwar auch jeden Tag einen Transporter gefahren, war aber ein VW T6 Transporter. Allerdings ist der T6 eher ein Witz, wenn man ihn mit dem Sprinter vergleicht, in den Sprinter würde der T6 zwei mal rein passen 😉
Zitat:
@WeissNicht schrieb am 7. Oktober 2021 um 07:53:19 Uhr:
Der Transporter (eigentlich jedes Objekt) kippt, wenn der Schwerpunkt seitlich über die Aufstandsfläche/Drehpunnkt (Reifen) hinaus geführt wird.Wenn der Schwerpunkt nicht künstlich alzu hoch gesetzt wird, würde ich vermuten, dass der Wagen vorher ausbricht, bevor er kippt. Bekommt er beim Ausbrechen plötzlich wieder Gripp, dann lernt das Ding die Rolle seitwärts.
Um nur durch eine reine Kurvenfahrt (ohne Gripverlust) zu kippen muss man schon eine ungesunde Schwerpunktslage haben.Einen Lowsider mit dem Motorrad übersteht man noch ganz gut... wenn daraus dann ein Highsider wird siehts böse aus.
Danke.
Deine und auch Noggels Antwort treffen den Nagel auf den Kopf (als schnörkellose Antwort auf die Frage). Der erste Satz mit dem Schwerpunkt ist bindend.
Und wenn du zu schnell bist hilft dir kein ABS, ESP oder FSP (Maske) weiter.
Gruß
Ich hab im Rettungsdienst alle Sprinter seit 1997 durch (als Kasten und auch mit Kofferaufbau). Bis Baujahr 2005 hatten die schon einige Überraschungen bereit wenn man es zu sehr hat fliegen lassen. Aber bereits der 2006er war ESP-technisch so eingestellt, daß man selbst mit dem großen Kofferaufbau fast nichts falsch machen konnte. Zumindest der 5-Tonner hat eher über die Vorderachse geschoben als daß er irgendwie gekippt wäre. Der aktuelle Sprinter setzt dem ganzen jetzt die Krone auf. Der ist ESP-technisch derartig verrammelt, daß der bereits bei halbschnell durchfahrenen Kreisverkehren deutlich Leistung wegnimmt. Ich würde sagen, daß man den nur mit aller Gewalt aus hohem Tempo umkippen kann.
Wenn der Schwerpunkt durch die Ladung deutlich nach oben rutscht, oder wenn man Bodenwellen in der Kurve ungünstig und viel zu schnell durchfährt, hilft ESP natürlich auch nichts mehr. Dann legts die Karre auf die Seite.
Wenn Du mit dem PKW die Autobahnausfahrt locker mit 120 nimmst, dann schaffst Du das mit dem Sprinter auch gut mit 100 Sachen.
Gruss
Jürgen
Mit oder ohne Patienten? 😁
@ TE: Du vergleichst wahrschein PKW - normale Transporter (Beispiel VW T5 und ähnliches) - Hochdachtransporter. Das sich da dein Transporter nicht mehr wie der VW Bus fahren lässt, überrascht nicht. In vielen Situationen ist dein Transporter da näher am Fahrberhalten von LKWs anstatt von normalen Fahrzeugen.
Die meisten derartigen Fahrzeuge haben aber Begrenzer bei wahnsinnigen Geschwindigkeiten (der letzter Crafter in meiner Firma laut Kollegen angeblich bei 160 km/h). Schnell gerade aus auf der Autobahn kannst du damit immer fahren, solange es die Motorleistung hergibt. Das wird erst bei starkem Wind zum Problem ... im Zweifelsfall hätten diese Fahrzeuge aber einen riesigen Bremsweg oder der Fahrer wäre mit einem Ausweichmanöver gnadenlos überfordert. Daher kommt auch dein falscher Eindruck, das dein Fahrzeug so "komisch" fährt. Ein "trainierter" Kurierfahrer würde dein Fahrzeug genauso gnadenlos über die Autobahn prügeln können, wie die polnischen Kleintransporter oder die Paketdienstleister.
Ich würde einem unbedarften übrigens niemals raten, 100 in einer Kurve zu fahren, wo ein PKW noch 120 km/h schafft! Das ist ja grenzwertig ...
"Ich würde einem unbedarften übrigens niemals raten, 100 in einer Kurve zu fahren, wo ein PKW noch 120 km/h schafft! Das ist ja grenzwertig ..."
Warum? Ich hab hier gelernt, dass man so ein Teil absolut nicht zum umkippen bekommt, dass das ESP rettend eingreifen wird und man quasi wie auf Schienen durch die Kurve fährt 🙄. Schade allerdings, dass mein Womo trotz ESP in einer zu schnell gefahrenen Linkskurve ziemlich stark nach rechts driftete.
Jetzt übertreibt mal nicht. Niemand hat dem TE dazu geraten, so ein Fahrzeug über seine Grenzen (oder die Grenzen des Fahrers) hinaus zu bewegen. Und die meisten hier haben durchaus angemerkt, daß eine ungünstige Beladung oder andere Dinge durchaus zum Umkippen so eines Fahrzeugs führen können. ESP hin oder her.
Ich persönlich wollte verdeutlichen, daß das subjektive Fahrgefühl in so einem Lieferwagen nicht unbedingt der tatsächlichen Fahrstabilität entspricht. Die Autos können meiner Ansicht nach deutlich mehr, als viele es vermuten. Wenn der TE mit seinem PKW die Kurve mit 120 nimmt, dann kippt ein leerer bzw. ordentlich beladener Sprinter bei 60 in derselben Kurve noch lange nicht um.
Wenn mein Beitrag als Aufforderung zum hirnlosen Austesten der Grenzbereiche missverstanden worden sein sollte - tut mir wahnsinnig leid.
Gruss
Jürgen
Zitat:
@PeterBH schrieb am 7. Oktober 2021 um 20:02:56 Uhr:
"Ich würde einem unbedarften übrigens niemals raten, 100 in einer Kurve zu fahren, wo ein PKW noch 120 km/h schafft! Das ist ja grenzwertig ..."Warum? Ich hab hier gelernt, dass man so ein Teil absolut nicht zum umkippen bekommt, dass das ESP rettend eingreifen wird und man quasi wie auf Schienen durch die Kurve fährt 🙄. Schade allerdings, dass mein Womo trotz ESP in einer zu schnell gefahrenen Linkskurve ziemlich stark nach rechts driftete.
Tja hättest du meinen Post verstanden, bzw. ich ihn besser formuliert, hättest du dir deine Zeilen sparen können. Ich habe nie von einer zu schnell gefahrenen Kurve gesprochen.
Wir sind einfach relativ schnell ( 70-80 kmh), altes Flugplatzgelände, auf einer Kreisbahn gefahren und hatten dann die Aufgabe gleichzeitig Hände vom Lenkrad zu nehmen und voll in die Eisen zu gehen. Die Erfahrung das dann der Wagen die während der Vollbremsung die Kreisbahn nicht verlassen hat war mir auch neu.
Es war keine „zu schnell“ gefahrene Kreisbahn wie du mit deinem Womo . Eine zu schnell gefahrene Kreisbahn haben wir gar nicht hinbekommen, da hat die Elektronik vorher eingegriffen. Es ging nie um eine zu schnell eingefahrene Kurve, da hilft nur noch der Schutzengel. Also bitte selbst erstmal nachdenken, nicht immer andere zuerst als blöd hinstellen.