W221 S500, was habt Ihr „auf der Uhr“?

Mercedes S-Klasse W221

Hallo 221-Gemeinde , ich bin neu hier in Unterforum mit meinem S 500 L 4M , w221.

Mich würde mal interessieren , welche Laufleistung euer Auto mit der ersten Maschine hat und was ihr so in den letzten 100000km an Reparaturen hattet (außer Verschleißteilen , wie Bremsen etc.

Ich fange mal an . Meiner ist Bj. 2009. Kilometerstand 265000. In den letzten 100000 km seit meiner Inbesitznahme im Jahre 2017 fielen folgende Reparaturen an :

Federbeine vorn vor 3 Jahren und dieses Jahr gab die Lichtmaschine ihren Geist auf. Sonst ist nichts gravierendes passiert. Der Motor läuft wie eh und je entspannt so zwischen 1000 und 2000 u/min im Schnitt ruhig, kultiviert mit leisem V8 Grummeln.

Wie sind Euro km-Stände mit diesem Modell. Was hattet ihr in den letzten Jahren an außergewöhnlichen Reparaturen ?

Gruß Zwiebelring

45 Antworten

Ich kann an der Stelle auch nur drauf hinweisen, unbedingt mit Gebrauchtwagengarantie zu kaufen - im Fall der Fälle haben Händler und Käufer weniger Ärger und bei MB gibts ja die Möglichkeit, bestehende Garantien zu verlängern.
Bei uns war eine MB-100 auf dem Auto, welche der Vorbesitzer 8 Jahre immer wieder verlängert hatte. Wir dann natürlich auch. Als dann ein Sitz undicht wurde, war das Geld schon locker wieder drin. Laut Garantieflyer geht das jetzt noch 2x bis ins 12. Laufjahr. Den Tausender ist es mir wert, bzw, 80 Euro im Monat für den Seelenfrieden.

Moin Moin,

ich suche jetzt seit ein paar Monaten nach einem 221er und - wie viele wahrscheinlich - wollte eher weniger ausgeben. Habe mir dann ein paar Kandidaten angeschaut und zu dem Schluß gekommen, dass ich wohl eher 18-22k, statt 10-14k ausgeben sollte um eine S Klasse zu finden die meinem Anspruch genügt. Nun mal unabhängig vom zu investierenden Budget, wie seht ihr die Laufleistungen im allgemeinen?

Aktuell ist ein (seit 4-6 Woche) S500 mit knapp 300tkm aus erster Hand inseriert, um und bei 10k EUR. Kilometer schrecken mich erstmal nicht ab und ich hatte auch nicht vor hier zu zuschlagen, aber sind das Laufleistungen (wenn z.B. aus erster Hand) wo man noch bedenkenlos kaufen kann oder wird da dann schon von abgeraten?

Ich für meinen Teil wäre auf die S-Klasse nicht angewiesen. Habe einen Alltagswagen, einen 123er und würde gerne meinen Fuhrpark um einen 221er (gerne 450/500er) erweitern. Ich muss einmal im Monat ca. 700km fahren und dazu im Sommer/Herbst Touren nach Österreich/Italien. Zum Wocheneinkauf würde ich den Wagen wohl eher nicht bewegen.

Mir ist schon bewusst, dass das natürlich mit dem Pflegezustand steht und fällt und mir das hier keiner sagen kann. Aber vielleicht gibt es da ja einen Grundtenor zu "Hohe Laufleistungen und erster/zweiter Hand".

Danke und Gruß,
Johnny

mich würden die KM nicht stören wen der es stimmt.

Es wir bei der Lauf Leistung auch regelmäßig in der Werkstatt gewesen sein.

Auf jeden fall einen mit Xentry, zum auslesen mitnehmen.

2. oder 3. Hand würde mich nicht abschrecken, die Laufleistung hingegen schon. Ich habe meinen vor 3 Jahren mit
78000 km gekauft (war 3. Hand) und habe bis jetzt nichts gehabt außer Wartung. Das Auto besteht ja leider nicht nur aus Motor (die 8-Zylinder sind ja sehr stabil) aber es können 1000 andere Sachen kommen, die man nicht sofort auf dem Schirm hat.
Empfehlung: älteres Modell mit geringer Laufleistung So um 100000 km, wirst damit bestimmt glücklich werden.
P.s. Die Preise sind in den letzten 2 Jahren ganz schön gestiegen, habe für meinen damals 16,5 beim Händler betzahlt mit 1 Jahr GG

Ähnliche Themen

Interessant wie das jeder anders sieht. Ich finde 3 Hände bei 78tkm irgendwie "komisch" - bei einer Hand und 300tkm (um bei dem Beispiel zu bleiben) sollte es eine komplette Historie geben und wenn der Wagen überdurchschnittlich viele Probleme gemacht hätte, wäre er wohl nicht so lange gefahren worden.

Aber ja, hätte auch gerne lieber einen mit unter 100tkm - nun sind die 221er aber schon ein paar Jahre alt. Da bleibt eine gewisse Laufleistung leider nicht aus 😉

Ehrlicherweise hats bisher daran gescheitert, dass die Modelle die mir im Netz gefielen, zum größten Teil in Süddeutschland inseriert waren und ich ganz im Norden wohne. So dringend war es dann noch nicht, dass ich da Tagestouren machen würde.

Also für mich war die Schallmauer 120tkm, 2. Hand. Am Ende musste ich aber feststellen, dass selbst bei W221/C216 mit angeblicher Top Historie und 38-50t€ Unfaller, Pflegerückstände usw. drin waren - sogar wenn bei MB Niederlassungen angeboten. Nach 1,5 Jahren war es soweit und ich fand "den einen", BJ12, 68tkm und 36k, MB lückenlos und typischer München/Tegernsee Vorbesitz mit 5tkm p.a. machten das Bild rund. Er war wie geleckt. Heute lecke ich ihn :-D
Sicher ist nichts: Es gab bspw. mehrmals extrem tolle W221 aus privater Hand, wo ich mich bei angeblich "top gepflegt" halt dann gefragt habe, warum: Hängender Endtopf einseitig, Parkkratzer nicht repariert, usw.; Die Krönung: MB Werkstätten, die behaupteten es gäbe beim M278er 4,7L V8 keinerlei bekannte Themen mit dem Kettentrieb und das man per Diagnose auch nichts auslesen könne. Vielen Dank, dann halt nicht, veräppeln kann ich mich selbst. Kunden mit Wissen stören halt - aber finden irgendwann eben den One in a Million und sind dann sehr glücklich :-)
Mein Master-Tip: Bauchgefühl, Engagement und Eindruck vom Händler, erwidertes Verständnis für das, was man als Kunde sucht. Daran habe ich bisher immer gut getan, es hat mich vor viel Mist bewahrt und meinem Verkäufer schicke ich dieses Jahr noch eine Weihnachtskarte.

Hallo Jonny,
wenn du ernsthaft so ein FZ suchst, ist Geduld geragt, keine Schnellschüsse, weil angeblich Superangebot. Ich habe 1 Jahr recherchiert, bevor ich zugeschlagen habe. Das Angebot hier im Norden ist aber gar nicht so schlecht, grade im Raum Berlin gibt es viele solche Autos, hängt wahrscheinlich damit zusammen, daß alle diplomatischen Vertretungen dort ansässig sind. Die sind meistens sehr gepflegt und Geld spielt keine Rolle. Ich bin auch aus dem Norden (Rostock) und habe meinen in Brunsbüttel gekauft. Wie mein Vorgänger schrieb, jemanden mit STAR-Diagnose mitnehmen oder Fehler vor Kauf bei Benz auslesen lassen. Damit hat man erst mal einenÜberblick über alle elektronisch überwachten Systeme (meiner hat 60 Steuergeräte). Kein Mensch ist in der Lage, alle Spielereien während einer Probefahrt zu testen, und da kanns später richtig teuer werden . Falls du aus der Gegend bist, kann ich dir gern behilflich sein, habe auch eine STAR-Diagnose

Zitat:

@JohnnySommerfeld schrieb am 29. November 2021 um 14:34:53 Uhr:


Moin Moin,

ich suche jetzt seit ein paar Monaten nach einem 221er und - wie viele wahrscheinlich - wollte eher weniger ausgeben. Habe mir dann ein paar Kandidaten angeschaut und zu dem Schluß gekommen, dass ich wohl eher 18-22k, statt 10-14k ausgeben

Naja - je mehr die Fahrzeuge kosten, desto weniger Laufleistung ist i.d.R. auf dem Tacho zu lesen. Damit - und mit der Anzahl der Vorbesitzer - steigt aber auch das Risiko, dass am Tacho manipuliert wurde, so wie maxtester das ja auch angedeutet hat. Sooo viele Autos von Rentnern, die da immer nur zum Brötchenkaufen gefahren sind und deshalb noch nichts auf der Uhr haben, gibt es nicht.

Und mir wäre ein Langstreckenfahrzeug auch viel lieber als ein Stadtauto, dass neben dem ständigen Stop&Go-Verkehr nie auf Temperatur kommt, sondern zigtausendfacher Wärmeausdehnung und -schrumpfung unterliegt.

Ich würde weniger auf die Kilometer (bei Diesel und großvolumigen Motoren eh nicht so relevant), sondern auf den Erhaltungszustand insgesamt schauen, also Lack, Inneneinrichtung, Ausstattung natürlich auch, Motor- und Getriebezustand (dazu auslesen und einen erfahrenen "Testpiloten" mitnehmen) etc. und auf die Pflege/Investitionen, die gemacht wurden schauen, also z.B. NoName-Reifen drauf ? Scheinwerfer stumpf ? Welche Ölwechselintervalle ? Welche Fehlermeldungen sind hinterlegt ? Funktionieren all die kleinen Helferlei (alle selbst austesten ist kaum möglich, da muss die Diagnose dran) ? Und nicht zu vergessen: Reparierte Unfallschäden !

Gruß Jogi

Zitat:

Ich würde weniger auf die Kilometer (bei Diesel und großvolumigen Motoren eh nicht so relevant), sondern auf den Erhaltungszustand insgesamt schauen, also Lack, Inneneinrichtung, Ausstattung natürlich auch, Motor- und Getriebezustand (dazu auslesen und einen erfahrenen "Testpiloten" mitnehmen) etc. und auf die Pflege/Investitionen, die gemacht wurden schauen, also z.B. NoName-Reifen drauf ? Scheinwerfer stumpf ? Welche Ölwechselintervalle ? Welche Fehlermeldungen sind hinterlegt ? Funktionieren all die kleinen Helferlei (alle selbst austesten ist kaum möglich, da muss die Diagnose dran) ? Und nicht zu vergessen: Reparierte Unfallschäden !

Gruß Jogi

Für die No-Go-Liste noch meine Top-Punkte:
- AMG Tacho codiert
- Geänderte Abgasanlage
- Keine Original Batterie

Ist das wiederum alles in Ordnung, hast Du den "AMG für billig", "Korrekt V8 Sound" und "warum 250 Euro für eine Batterie ausgeben" Fahrerkreis bereits umschifft. Meiner hatte sogar Original MB Scheibenwischer drauf (da muss ich sagen, ist Bosch Aerotwin ohne Sternsymbol für mich auch ok und kein Geiz-Indiz) und MB Bremsbeläge.
Wenngleich ich sagen muss: Weder Reifen noch Bremsbeläge müssen MB Original sein, wenn jemand weiss, was er tut. Der Familienbetrieb mit autoverrückten, sehr guten Mitarbeitern am Dorf kann Dir auch sehr ordentlich die Bremsen wechseln und wozu man Original MB (=MO) Reifen kaufen sollte, wüsste ich auch nicht. Non-Premium-Reifen wären aber auch für mich ein Indiz. Finaler Q-Check: Fußmatten und Nabendeckel... gepflegt ist gepflegt.
An der Stelle noch: Die Original MB Fussmatten habe ich mit freundlichem Hinweis auf unterirdische Qualität direkt zurückgeschickt und mir Hochflor-Matten mit 15mm Qualität für die Hälfte anfertigen lassen. Die sind dann wirklich wertig und haben die richtige Dicke (welche übrigens bei anderen Herstellern (bspw. VW, Tiguan 2) nur unwesentlich weniger ist, dafür Standard - unglaublich, hätte ich genau anders herum erwartet!).

Achja: Ein 5-Euro OBD-Tester sollte in der Tasche sein. a) Fehler auslesen, b) Emissions Readiness Test auslesen. Ist letzterer nicht positiv, wurden entweder gerade die Fehler gelöscht (das Ergebnis wird erst nach einer gewissen Zeit wieder positiv hinterlegt) oder irgendwas mit der Abgasnachbehandlung/Benzinrückführung ist nicht ok.
https://de.wikipedia.org/wiki/On-Board-Diagnose#Readiness-Code

Manipulationen des Tachos kann man ganz gut ausschließen, wenn das Scheckheft und die TÜV-Berichte bzw. Reparaturrechnungen mit den KM-Ständen vergleicht, Zustand des FZ, außen/innnen, Pedalabnutzung, Sitzzustand u.s.w.
Mein Scheckheft war bei Kauf tadellos gepflegt und jährlich bei MB abgestempelt, aber 100%-ige Sicherheit gibt es nicht...

Zitat:

@Jogi-1111 schrieb am 29. November 2021 um 16:50:25 Uhr:


Ich würde weniger auf die Kilometer (bei Diesel und großvolumigen Motoren eh nicht so relevant), sondern auf den Erhaltungszustand insgesamt schauen, also Lack, Inneneinrichtung, Ausstattung natürlich auch, Motor- und Getriebezustand (dazu auslesen und einen erfahrenen "Testpiloten" mitnehmen) etc. und auf die Pflege/Investitionen, die gemacht wurden schauen, also z.B. NoName-Reifen drauf ? Scheinwerfer stumpf ? Welche Ölwechselintervalle ? Welche Fehlermeldungen sind hinterlegt ? Funktionieren all die kleinen Helferlei (alle selbst austesten ist kaum möglich, da muss die Diagnose dran) ? Und nicht zu vergessen: Reparierte Unfallschäden !

Gruß Jogi

SO und nicht anders, man muss das Auto "fühlen". Was nutzen einem wenig Kilometer wenn der Vorbesitzer jeden Morgen mit Kickdown zum Bäcker ist? Natürlich sind hunderttausende Kilometer irgendwann mies, aber lieber die mit Wartung, als einen bei dem erst nach 25.000km und 3 Jahren das Öl gewechselt wurde. Fahren, fühlen und entscheiden.

Zitat:

Mein Scheckheft war bei Kauf tadellos gepflegt und jährlich bei MB abgestempelt, aber 100%-ige Sicherheit gibt es nicht...

Seit 2008 ist bei MB alles digital, wieder ein Grund bei MB zu kaufen. Ich habe mit dem Fahrzeug die komplette Servicehistorie ausgedruckt bekommen. Zusammen mit dem Service bei der Übergabe war das dann eine runde Sache. Meines Wissens druckt einem der Händler beim nächsten Service eh die aktualisierte Historie mit aus - also, wenn man zu MB oder VW geht, bekommt man das. Ein Freier kann das nicht.
Für den Wiederverkauf ist das dann aber "Gold wert". Mit einer lückenlosen Historie und einem Top-Zustand bekommt man dann auch den Käufer, der das Geld hat und keinen Schrott kaufen will. Bist Du nun der Käufer, sollte es Dir min. 5t€ mehr wert sein, oder sogar 10t€. Die Summen steckst Du nämlich schnell in Steuerkette, Fahrwerk, Getriebe, Elektronikkram und weitere kostspielige Reparaturen, die der Vorbesitzer nicht hat machen lassen und dann spekulierend auf einen nicht so versierten Käufer wartet.

Zitat:

Für die No-Go-Liste noch meine Top-Punkte:
- AMG Tacho codiert
- Geänderte Abgasanlage
- Keine Original Batterie

Da würde ich noch MAE Felgen hinzufügen wollen 😉

Zitat:

Da würde ich noch MAE Felgen hinzufügen wollen 😉

Absolut! Nur original. Ich stehe total auf die 9-Speiche, mit der der VorMopf auf den Markt kam. Einfach eine wahnsinns Geometrie, innen geschwungen und aussen ein gerader Stance. Habe neulich einen komplett neuen Satz gekauft.

Ein besonders wichtiges Kapitel beim Gebrauchtwagenkauf sind die „reparierten“ Vorschäden. Der W221 wird nur noch sehr selten von Vertragshändlern oder gar Niederlassungen angeboten, wohl aber von freien Gebrauchtwagenhändlern und Privaten. Da ist das entscheidende Kriterium unfallfrei oder nicht unfallfrei. Wenn das Fahrzeug bei einem Freien als unfallfrei angeboten und auch als solches im Kaufvertrag auch deklariert wird, seid ihr auf der sicheren Seite, wenn der Händler einigermaßen arriviert ist.

Aber in der Mehrzahl der Fälle ist das Auto eben nicht „unfallfrei“ . Je älter das Auto umso höher die „Unfallquote“ , rein von der Wahrscheinlichkeit her.

Bei der Kombination Freier oder privat und nicht unfallfrei sollten bei euch alle Alarmglocken läuten. Das ist der Fall , wenn auf „Mobile“ in der obersten Zeile der Fahrzeugbeschreibung nichts steht und ihr das Wörtchen „unfallfrei“ partout nicht finden könnt. Dann lautet die erste, nein die allererste Frage bei der Kontaktaufnahme „was hatte der denn für einen Schaden ? „ ich lese hier nichts von unfallfrei und gehe daher davon aus, daß das Auto ein Vorschaden hatte.

Dann habt ihr den Nerv voll getroffen. Mögliche Antworten der Händler „ das weiß ich doch nicht, ich habe das Auto so gekauft“. Gespräch sofort beenden. Oder „ ja natürlich hatte das Auto einen Vorschaden , der wurde aber repariert“ .
Nächste Frage : „Wurde auch fachgerecht repariert ? Und wenn ja, können wir das „fachgerecht“ mit in den Kaufvertrag
aufnehmen? Und wenn der Händler an dieser Stelle nicht ein klares „ja“ ausspricht und rumdruckst , faselt oder einen Schmarren erzählen will, Verkaufsgespräch sofort beenden.

Hintergrund :
Einige Händler , insbesondere die, die von irgendwo anders , von ganz weit weg kommen (ihr wißt jetzt welche ich meine) haben folgendes Geschäftsprinzip perfektioniert : Sie kaufen Unfallwagen auf , reparieren sie „notdürftig“ für ein paar Euros, beulen nicht aus , tragen Spachtel dick auf , lackieren schlecht, und und und. Dann suchen sie einen Dummen, der das nicht merkt. All das läuft nicht unter dem Begriif „fachgerecht“. Und was dann passieren kann seht ihr im folgenden Szenario :

Der Besitzer eines w221 hat sich einen mittleren , selbstverschuldeten Schaden durch ein mißglücktes Fahrmanöver beim Rechtsabbiegen eingeholt. Zeitwert des Autos vor dem Schaden . sagen wir mal 25000 €. Das meldet er seiner Kaskoversicherung. Er beauftragt einen Gutachter, der stellt fest : Fahrertür hinten rechts auf einer Fläche so groß wie ein Fußball eingedellt. Weitere Dellen am Kotflügel hinten rechts sowie am Holm. Reparaturkosten beim Daimler 10000 €.
Das stellt der Gutachter fest. Der Besitzer repariert aber nicht und läßt sich die 10000 € von der Versicherung auszahlen. in der sogn. HIS-Datei , auf die jede Versicherungsgesellschaft zugreifen kann , steht der Eintrag „fiktiv repariert“. Dazu komme ich noch mal zurück.

Der Besitzer verkauft den Unfallwagen nun an einen Gebrauchtwagenhändler beliebiger Nation (ihr wißt schon welche) für 15000 €. Zusammen mit den 10000 € von der Versicherung erhält er nun den Zeitwert von 25000 €. Hat also keinen nennenswerten Verlust. Der Gebrauchtwagenhändler frickelt das Auto dann mehr schlecht als recht, so das man es als Laie kaum bemerkt, wieder zusammen . Das macht sein Kumpel aus der Karosseriewerkstatt, natürlich alles am Staat vorbei, nix Rechnung, nix MWST. das Ganze macht er zum Freundschaftspreis von, sagen wir mal bummeligen 1500 €.
Alles andere als „fachgerecht“ . Das Auto bietet er dann bei Mobile für 25000 € an. Schließlich findet er einen Käufer , der nichts merkt und die 25000 € bezahlt. Der Gebrauchtwagenhändler rechnet sich seinen Gewinn aus : 15000 für das Auto plus 1500 für die Reparatur macht 16500 , Verkaufserlös 25000 , unterm Strich 8500 € Gewinn.

Der Käufer freut sich und fährt mit seinem neuen Auto nach Hause. So weit so gut. Es wäre ja auch gar nichts passiert, wenn ihm nicht einer 14 Tage später die Vorfahrt genommen und den w221 zu Totalschaden gefahren hätte. Der Käufer ärgert sich zunächst, tröstet sich aber damit, daß die gegnerische Haftpflichtversicherung ja wohl den Schaden zum Wiederbeschaffungspreis von 25000 € wohl im vollen Umfange reguliert. Da hat er aber wohl die Rechnung ohne den „Wirt“ gemacht. Die Versicherung zieht die HIS-Datei, wo der Passus „fiktiv“ steht und zieht 10000 € von den 25000 € ab, kehrt nur 15000 aus . Der Käufer versteht die Welt nicht mehr. Er müßte nun vor Gericht beweisen, daß das Auto fachgerecht repariert wurde. Das würde ihm nur schwer gelingen.

Das Zauberwort bei Gebrauchtwagen mit Vorschaden lautet „fachgerecht“ repariert.

Deine Antwort
Ähnliche Themen