W221 Radlagertausch - 500€ Arbeitslohn realistisch?!
Hallo liebe Community,
Ich fahre einen W221 320 CDI BJ 2009 kurzer Radstand mit mittlerweile 240.000 km auf dem Tacho.
Die Radlager vorn brummten und hatten Spiel, sodass ein Austausch stattfinden musste.
Die Teile an die Werkstatt lieferte ich selbst von Meyle (nur Radlager).
Gestern dann der Schock: 460€ Arbeitslohn für den Wechsel der vorderen Radlager. Begründung: 3,3h je Seite für das Wechseln
Werkstattpostionen laut Rechnung:
Radlager VR wechseln 33 AW zu je 5,50€ netto
Radlager VL wechseln 34 AW zu je 5,50€ netto
Wälzlagerfett 14,78€ netto
Insgesamt 383,28€ netto
Somit 456,10€ brutto
Teile wie gesagt selbst angeliefert.
1 AW = 6 Minuten
10 AW = 1 Stunde
Ein Bekannter, der Werkstattleiter ist (bei BMW jedoch), meinte, dass diese Arbeit je Seite lediglich die Hälfte der Zeit realistisch wäre, da es sich nicht um die angetriebene Achse handle.
Nun zur Kardinalfrage: Hat die Werkstatt mich über den Tisch gezogen oder sind insgesamt 6,6h für beide Radlager vorn tatsächlich realistisch?
Ich danke für eure Einschätzung und Erfahrung vorab !
Liebe Grüße
Robert
33 Antworten
...gehen sie mal von einem stundensatz zwischen 60.- und 90.- eur aus. ( DB = 160.- )
... 1,5 std pro seite sind angemessen wenn nichts weiteres dazwischen kommt.
( inkl. prüfung der umgebenden teile ,+ werkzeugvorbereitung )
... schmierfett + kleinteile ist o.k.
... komme auf ca 380 - 400.- eur...maximal
... bedenken sie mehrwertsteuer und garantie
gruss JL
Einzelne Lagereinsätze und Laufbuchsen gibt es schon, zum Beispiel bei autodoc.de. Aber nicht bei MB
Zitat:
@maxtester schrieb am 10. März 2019 um 15:41:57 Uhr:
Ich habe zwar keine VIN, aber für den 216 gibt es keine Lager Einzel.Außer für den 4 Matic.
Kann mich nicht vorstellen das es soviel Arbeit ist..
Normalerweise.. Bremssattel und Scheibe ab.. dann Stellmutter löschen und Nabe ab.. Lagerring auspressen und lagerring am Schenkel abziehen..
Dazu muss ich sagen das die meiste Arbeiten am w221 relativ schnell und einfach sind im Gegensatz zu viele andere Hersteller..
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Das mit der Radnabe im Gesamten zu wechseln hatte ich leider zu spät gelesen, sonst hätte ich das sicherlich gemacht.
Ärgert mich, dass ich es nicht nachvollziehen kann. Ich werd beim nächsten Mal einfach mehr aufpassen !
Zitat:
@rob.93 schrieb am 10. März 2019 um 23:41:35 Uhr:
Ärgert mich, dass ich es nicht nachvollziehen kann.
Natürlich kannst du es nachvollziehen, es gibt AW die müssen eingehalten werden.
Lass dir in der NL ein Angebot machen, dann hast du die AW.
Aber auch alle anderen arbeiten nach AW.
https://youtu.be/j_Pu5BNUX5I
Ist zwar beim E aber wenn ich so die Teile anschaue ist das gleich..
Also das ist wirklich keine 3 Stunde Arbeit..
Ich dachte es sei mein Fehler, da ich das Radlager selbst angeliefert habe, anstatt der Radnabe? Oder ist der Mehraufwand zu vernachlässigen?
@rob.93 der Tausch der komplett vormontierten Nabe und die Spieleinstellung, dauert einen Bruchteil der Zeit im Vergleich zum fachgerechten Aus/Einpressen der Lager. Außerdem braucht man dazu eine ordentliche hydraulische Presse. Als DIY geht das auch anders, aber ein Fachbetrieb muss das schon richtig machen. Meine DIY-Schätzung für Nabentausch wäre 45 min pro Seite. Wie gesagt, dein Schrauber hat sich bei der AW-Findung so geholfen, dass er, in Ermangelung eines AW-Wertes für den reinen Lagertausch an der Vorderachse, einfach die AW-Vorgaben für die Hinterachse genommen hat.
Schau dir das Video an, dann siehst du den Unterschied. Die meiste Arbeit ist alte Lager und Laufbuchsen raus und neue rein. Beim Nabentausch bedeutet das Bremssattel runter, Bremsscheiben runter, Zentralmutter runter, Nabe runter, Welle säubern, neue Nabe mit Lager drauf, Zentralmutter drauf, Einstellen des Spiels, Bremsscheiben drauf, Bremssattel drauf fertig.
Wenn er tatsächlich die AW für hinten genommen hat kommt ja auch noch die Handbremse dazu. Das summiert sich schnell.
Ja, wenn die Lager einzeln aus und eingepresst werden, die Nabe muss komplett augewaschen werden, gefettet werden, die Anlagefläche der Bremsscheibe entrostet werden, usw. usf.
Das dauert halt...
Ne neue Nabe drauf stecken geht da natürlich viel schneller...
Wenn die Arbeit im AW System abgerechnet wurde, dann sind die Zeitvorgaben vorgegeben. Da ist egal, ob der Mechaniker 2h oder 4h braucht, der Kunde zahlt nach Herstellervorgabe...
Irgendwie muss die Werkstatt ihr Geld verdienen, wenn der Kunde da schon seine Teile selber mitbringt, dann muss man halt den Lohn entsprechend abrechnen, wenn man an den Teilen nix verdienen kann. Ist halt ne Mischkalkulation, die man sich vom Kunden nicht zerschießen lassen darf, sonst arbeitet man für Nüsse...
Beim nächsten Mal bin ich schlauer - direkt die Radnabe kaufen und gut 🙂
Ich werde es nur jetzt nochmal überprüfen lassen, dass auch alles i.O. ist, denn dieses Abrollwummern ist immer noch an der VA vorhanden - nun weiß ich nicht ob ich empfindlich bin und es die Reifen sind ODER ob das Einpressen der Radlager vielleicht doch nicht so 100% gelungen ist und die Geräusche machen
Radlagergeräusche sind sehr oft Fahrtrichtungsabhängig. Das heißt Rechtskurve, linkes Lager wird belastet und "mahlt" oder "wummert", Linkskurve, rechtes Lager ......Beim geradeausfahren hört man meist nichts, vor allem wenn sie neu sind. Wie alt sind die Reifen? Sägezahn im Profil? ....merkt man was an der Lenkung?
Zitat:
@rob.93 schrieb am 11. März 2019 um 11:11:04 Uhr:
vielleicht doch nicht so 100% gelungen ist
Wen ich das richtig verstehe, hast du Lager gekauft und den Auftrag erteilt.
Somit hast du ja die Diagnose gestellt.
Das nennt man dann sinnloses Teiletauschen, wen das Problem weiter da ist.