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W213 E 63 s AMG Risse in Bremsscheibe

Mercedes E-Klasse W213
Themenstarteram 6. August 2022 um 15:32

Hallo,

durch Zufall sind mir an meinem E63 vorne an der Bremsscheibe kleinere Risse an den Lochungen aufgefallen. Hinten ist alles „normal“. Es sind die ersten Scheiben. Die Beläge wurden vor 8-10.000 km getauscht (durch MB) und das Auto hat ca. 45.000 km Laufleistung.

Hat jemand so etwas auch schon gehabt? Ich bin mir unsicher ob ich sofort zu MB sollte oder den regulären Service in 4.500km abwarten kann.

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24 Antworten

Finde ich jetzt etwas seltsam und würde das bei der Laufleistung eher nicht als normale Abnutzung betrachten.

Auch und gerade bei deiner Motorleistung würde ich lieber mit 100%-igen „Ankern zum werfen“ unterwegs sein wollen, statt mir über die nächsten 4500KM Gedanken zu machen, ob es bei einer eventuell erforderlichen Gefahrenbremsung zum“Tritt ins Leere“ kommen wird!

Wenn das nicht gerade Deine Jahres-KM-Leistung ist, wäre mir Klarheit und Sicherheit wichtiger, als eventuell den Service 1 oder 2 Monate „zu früh“ zu machen, wobei die Scheiben jetzt ja auch ohne Service geprüft werden können.

Alles Gute!

Zitat:

@phil689 schrieb am 6. August 2022 um 17:32:38 Uhr:

Hallo,

durch Zufall sind mir an meinem E63 vorne an der Bremsscheibe kleinere Risse an den Lochungen aufgefallen. Hinten ist alles „normal“. Es sind die ersten Scheiben. Die Beläge wurden vor 8-10.000 km getauscht (durch MB) und das Auto hat ca. 45.000 km Laufleistung.

Hat jemand so etwas auch schon gehabt? Ich bin mir unsicher ob ich sofort zu MB sollte oder den regulären Service in 4.500km abwarten kann.

Das sind Hitzehaarrisse.So wie die Scheibe ausschaut besteht noch keine Gefahr für deine Bremse.Das kommt bei gelochten Bremsscheiben oft vor. Wenn die Bremsscheibe noch kalt ist und man eine kräftigere Bremsung (z.b.Autobahn) macht kann es zu diesen Hitzerissen kommen.(Da hat die Bremsscheibe z.b.50 Grad und dann plötzlich 400 Grad).Weiter beobachten ob die Risse länger werden.

Noch kein Grund zur Sorge.

Das würde ich jetzt dezidiert anderst sehen, der Kollege fährt ja keinen Polo sondern ein KFZ mit ordentlich Dampf im Kessel. Ich würde sagen, ab zum Fachmann zur Kontrolle, dann fährt es sich wieder entspannter. Darüber hinaus rät man niemanden in einem Forum sich keinen Kopf zu machen, sowas nenne ich grob fahrlässig.

Was mir neben den Rissen noch auffällt ist ein leidiges Thema bei gelochten Scheiben: Deine Löcher sitzen alle zu!

Dies wirkt sich negativ auf die Lebensdauer sowie die Kühlung der Scheibe aus.

Was die Risse selbst angeht kann ich nichts dazu sagen. Im Zweifelsfall immer ein Fachmann angucken lassen. Die Bremse ist unsere Lebensversicherung.

Hallo ins Forum,

eine Fernbeurteilung ist bei Bremsscheiben immer schwierig, weil man den Grad der Abnutzung nicht immer richtig erkennen kann. Grundsätzlich sind Haarrisse bei gelochten Scheiben nicht selten und nicht automatisch ein Grund für Sorgenfalten, solange sich die Haarrisse nicht verbinden. Dies ist auf dem kleinen Bildausschnitt nicht der Fall, ob's woanders oder auf der Innenseite der Fall ist, sieht man nicht.

Der innere "Ring" scheint mir auch schon recht ausgeprägt zu sein, so dass die Scheibe wohl schon ziemlich belastet wurde. Auf dem Bild ist's schwer zu erkennen, aber auf Bild 1 sieht es so aus, dass die Verschleißmarker-Bohrung im Bildausschnitt dabei ist (die ist kleiner als die normalen Löcher und geht auch nicht durch). Die sieht angeschliffen aus, da der innere Bereich auch blank aussieht. Damit könnte es sein, dass die Scheiben ohnehin fällig sind (was bei der Laufleistung durchaus sein kann, wenn der 63iger häufig heftiger bremsen musste).

Es ist daher durchaus m.E. sinnvoll, den Freundlichen mal kurz drüber schauen zu lassen, ob es noch 4.500 km bis zum Service hält.

Viele Grüße

Peter

Zitat:

@Schuuk schrieb am 6. August 2022 um 19:18:10 Uhr:

Was mir neben den Rissen noch auffällt ist ein leidiges Thema bei gelochten Scheiben: Deine Löcher sitzen alle zu!

Dies wirkt sich negativ auf die Lebensdauer sowie die Kühlung der Scheibe aus.

Was die Risse selbst angeht kann ich nichts dazu sagen. Im Zweifelsfall immer ein Fachmann angucken lassen. Die Bremse ist unsere Lebensversicherung.

Die Löcher haben nichts mit der Kühlung der Bremsscheiben zu tun. Die dienen dazu, den thermischen Verzug, der zwangsweise entsteht, zu minimieren.

:D:D:D

Also ich sehe da deutliche Hot Spots samt Anlauffarben - das ist eine häufig hoch belastete Bremssanlage!

Was oben geschrieben wurde stimmt soweit - spiegelt auch meinen Wissensstand wieder...

Bis auf die Sache mit dem Verzug.

Gibt es bei diesem Tragbild eigentlich auftretendes Rubbeln bei einer stärkeren Bremsung?

zufälligerweise fahre ich auch ein E63s und kann dir sagen, deine scheiben sind einfach runter :)

45tkm mit den ersten scheiben, da gehörst du ehr zu den vorsichtigen fahrern.

die scheiben vorne haben eine verschleißgrenze von 1mm(gesamt!! nicht eine seite).

bei deinen scheiben ist ein deutlicher rand zu erkennen, kannst aber gerne nochmal nachmessen

falls du geld sparen willst, nimm brembo, qualitativ ok und kosten weniger als die hälfte, amg übertreibt gnadenlos bei den scheiben

@Chief_SL

Was ist mit thermischen Verzug gemeint?

Hallo ins Forum,

Zitat:

@Schuuk schrieb am 7. August 2022 um 12:38:34 Uhr:

@Chief_SL

Was ist mit thermischen Verzug gemeint?

vermutlich meint er die Reaktion einer Bremsschreibe, wenn diese wirklich heiß ist. Dann kann es sein, dass sich diese nicht gleichmäßig abkühlt (im Bereich der Bremszange lässt sich ja durch die Zange die Temperatur nicht wirklich gut abführen) und sie sich dadurch verziehen kann. Dadurch würde sie leicht eiern, was Bremsenrubbeln und Quietschen verursacht. Daher haben Hochleistungsbremsschreiben häufig Schlitze und/oder Löcher, um die Verzugskräfte zu brechen und damit einen Scheibenschaden zu vermeiden. Zudem verbessern die Schlitze/Löcher im Nebeneffekt auch die Kühlung leicht, da sie Luft besser ins Innere leiten und die beiden Seiten quasi thermisch verbinden.

Aufgrund dieses Effekts ist es immer gut, wenn man eine thermisch hochbelastete Bremse danach kalt fahren kann. Mit einer Vollbremsung ans Stauende und stehen ist so ziemlich schlecht, weil dann die heiße Bremse unbewegt steht und sogar noch die Beläge anliegen. Fast noch schlimmer ist Autobahnhetzfahrt mit vielen härteren Bremsungen (dann kann die Anlage heißer als bei einer einzelnen Vollbremsung sein) und dann direkt zum Rasthof/Tankstelle oder auch die immer mehr um sich greifenden Ampel an den Anschlüssen von Autobahnabfahrten.

Beim Fahrtraining haben wir in bestimmten Übungen die Fahrzeuge ziemlich hart rangenommen (Übungsgeschwindigkeiten z.T. 100 km/h und mehr), so dass die Bremsscheiben sich durchaus auch optisch meldeten (sprich sie waren leicht rötlich, zumindest die vorderen Scheiben). Von den Instruktoren war immer vorgegeben, dass nach solchen Übungen "Kühlrunden" gedreht werden, die nicht scharf gefahren werden, sondern möglichst so, dass man ohne größere Bremslast unterwegs ist (wenn es durchgehende Fahrübungen waren) oder dass bei den kurzen Wartezeiten keinesfalls auf der Bremse gestanden oder die Feststellbremse angezogen werden darf und wir möglichst immer noch rollen sollten (wir sollten die Abstände so wählen, dass wir mit dem (erhöhten) Kriechen langsam genug sind, dass die Übung frei ist, wenn man wieder am Startplatz ist). Diese Prozeduren waren übrigens immer gleich, egal ob es mit "normalen" oder AMG-Fahrzeugen (da waren auch 63PP oder 63s dabei) lief. Damit sollte ausdrücklich einem Scheibenverzug vorgebeugt werden und natürlich auch - bei den Rundenübungen - auch Motor, Turbo und Getriebe wieder in normale Temperaturbereiche kommen.

Viele Grüße

Peter

Zitat:

@212059 schrieb am 7. August 2022 um 13:40:10 Uhr:

Hallo ins Forum,

Zitat:

@212059 schrieb am 7. August 2022 um 13:40:10 Uhr:

Zitat:

@Schuuk schrieb am 7. August 2022 um 12:38:34 Uhr:

@Chief_SL

Was ist mit thermischen Verzug gemeint?

vermutlich meint er die Reaktion einer Bremsschreibe, wenn diese wirklich heiß ist. Dann kann es sein, dass sich diese nicht gleichmäßig abkühlt (im Bereich der Bremszange lässt sich ja durch die Zange die Temperatur nicht wirklich gut abführen) und sie sich dadurch verziehen kann. Dadurch würde sie leicht eiern, was Bremsenrubbeln und Quietschen verursacht. Daher haben Hochleistungsbremsschreiben häufig Schlitze und/oder Löcher, um die Verzugskräfte zu brechen und damit einen Scheibenschaden zu vermeiden. Zudem verbessern die Schlitze/Löcher im Nebeneffekt auch die Kühlung leicht, da sie Luft besser ins Innere leiten und die beiden Seiten quasi thermisch verbinden.

Aufgrund dieses Effekts ist es immer gut, wenn man eine thermisch hochbelastete Bremse danach kalt fahren kann. Mit einer Vollbremsung ans Stauende und stehen ist so ziemlich schlecht, weil dann die heiße Bremse unbewegt steht und sogar noch die Beläge anliegen. Fast noch schlimmer ist Autobahnhetzfahrt mit vielen härteren Bremsungen (dann kann die Anlage heißer als bei einer einzelnen Vollbremsung sein) und dann direkt zum Rasthof/Tankstelle oder auch die immer mehr um sich greifenden Ampel an den Anschlüssen von Autobahnabfahrten.

Beim Fahrtraining haben wir in bestimmten Übungen die Fahrzeuge ziemlich hart rangenommen (Übungsgeschwindigkeiten z.T. 100 km/h und mehr), so dass die Bremsscheiben sich durchaus auch optisch meldeten (sprich sie waren leicht rötlich, zumindest die vorderen Scheiben). Von den Instruktoren war immer vorgegeben, dass nach solchen Übungen "Kühlrunden" gedreht werden, die nicht scharf gefahren werden, sondern möglichst so, dass man ohne größere Bremslast unterwegs ist (wenn es durchgehende Fahrübungen waren) oder dass bei den kurzen Wartezeiten keinesfalls auf der Bremse gestanden oder die Feststellbremse angezogen werden darf und wir möglichst immer noch rollen sollten (wir sollten die Abstände so wählen, dass wir mit dem (erhöhten) Kriechen langsam genug sind, dass die Übung frei ist, wenn man wieder am Startplatz ist). Diese Prozeduren waren übrigens immer gleich, egal ob es mit "normalen" oder AMG-Fahrzeugen (da waren auch 63PP oder 63s dabei) lief. Damit sollte ausdrücklich einem Scheibenverzug vorgebeugt werden und natürlich auch - bei den Rundenübungen - auch Motor, Turbo und Getriebe wieder in normale Temperaturbereiche kommen.

Viele Grüße

Peter

Perfekt Peter!!!

Ah ok, da zeigt sich mal wieder: Man lernt nie aus! Das sich die Scheiben tatsächlich verziehen könnten hätte ich nicht erwartet.

@212059 Danke für deine ausführliche Erläuterung. :)

Hallo ins Forum,

Zitat:

@Schuuk schrieb am 7. August 2022 um 19:44:22 Uhr:

Das sich die Scheiben tatsächlich verziehen könnten hätte ich nicht erwartet.

die sind halt aus Metall und dies reagiert auf Temperaturunterschiede. Blöd ist z.B. auch, wenn an eine heiße Bremsscheibe Wasser (z.B. aus einer Pfütze) kommt. Auch dies kann Temperaturspannungen auslösen und sogar im Extremfall das Gefüge der Scheibe (und damit deren Härte) beeinflussen.

Diese Reaktion macht man sich in der Metallbearbeitung (z.B. zum Härten) durchaus zu Nutze, wenn die bearbeiteten Stücke aus dem Ofen bzw. nach dem Schmieden zum Abschrecken in ein (Öl)Bad packt. Da ist's gewollt, an den Bremsscheiben im Betrieb nicht wirklich.

Viele Grüße

Peter

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