W211 E 280 Steuerkette
Hallo,
bin neu hier, heiße Rainer und hab mir einen W211 , 280E 4Matic Limo gekauft aus 01.2007.
Jetzt ist euch ja das Problem mit der Steuerkette bestimmt bekannt.
Also, ja , mein Motor ist der "Böse" und hat 110000km gelaufen.
Meine Frage:" Kommt das grundsätzlich bei allen betroffenen Fahrzeugen vor, oder kann man auch Glück
haben?
Ab ca. welcher Laufleistung trifft es einen?
Hat das schon jemand in einer freien Werkstatt machen lassen und was knöpfen die einem ab?
Für Antworten bedanke ich mich im Voraus!
VG
Rainer
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22 Antworten
Zitat:
@manni199 schrieb am 11. März 2021 um 16:24:04 Uhr:
Hier ein Foto von so einem defekten Kettenrad.
Das neue Kettenrad, das im Bild zu sehen ist, zeigt wie schlimm der Schaden ist.
Der Besitzer ist wohl recht lange mit dem defekten Kettenrad gefahren.
Wahrscheinlich machte er zum Schluss hin auch wieder weniger ‚Geräusche‘, als die Zähne vollständig weg waren.
;-)
Wie soll da die Ausgleichswelle noch mitgedreht haben, krass.
Hier noch ein super Video vom Experten zum M272:
So sah unseres damals nach ca. 120tkm Laufleistung aus. Die Reparatur erfolgte unmittelbar nachdem die MKL das erste mal an ging.
Die abgebrochenen Enden der Zähle lagen in der Ölwanne und die letzten zwei die noch dran waren hätten bestimmt auch nicht mehr lange gehalten.
Wenn die Kettenräder so rundgelutscht sind wie auf dem zuvor geposteten Foto, dann wurde vermutlich schon recht lange mit leuchtender MKL gefahren.
Hat der Defekt der Ausgleichswelle denn irgendeinen Effekt auf den Motor? Soweit ich gelesen habe, ist diese nur da, um Vibrationen des Motors zu mindern.
Zitat:
@phoenix217 schrieb am 12. März 2021 um 11:31:03 Uhr:
Hat der Defekt der Ausgleichswelle denn irgendeinen Effekt auf den Motor? Soweit ich gelesen habe, ist diese nur da, um Vibrationen des Motors zu mindern.
Ja, der Grundgedanke der Ausgleichwelle ist die Minimierung von Motorvibrationen.
Durch die Abnutzung des Kettenrades verringert sich allerdings dessen Durchmesser. Dadurch verändert sich die Position der Kurbelwelle zur rechten Einlassnockenwelle und in Folge dessen auch zur rechten Auslassnockenwelle.
Das kommt im Endeffekt und im Prinzip einer Kettenlängung gleich, so dass die Nockenwellen hinterher laufen, also im Verhältnis zur Kurbelwelle "zu spät" drehen, was dazu führt, dass die Ventile auch erst später öffnen und schließen als sie es eigentlich sollten.
Bis zu einem gewissen Grad kann das die automatische Nockenwellenverstellung und auch der Kettenspanner das Missverhältnis noch ausgleichen, aber irgendwann kommt auch die Nockenwellenverstellung an ihre Grenzen. Dann geht die MKL an. Bis das passiert, ist das Kettenrad mindestens schon soweit abgenutzt wie auf dem Foto das ich zuvor gepostet hatte. Bis dahin merkt man im Regelfall davon gar nichts, weder am Motorlauf noch irgend welche Geräusche.
Wenn man den Fehler aber weiterhin ignoriert und mit MKL einfach weiterfährt, ist das Kettenrad dann irgendwann so rund, dass ich mir nicht ausmalen möchte was passiert, wenn die Kette runter springt. Das würde dann einen kapitalen Motorschaden nach sich ziehen.
Danke für die Erklärung.
Wieso kommen die 112 dann ohne Ausgleichswelle aus und sind trotzdem recht vibrationsarm?
Mal ganz unabhängig davon, wäre also beim Kauf eines Wagens mit M272 immer davon auszugehen, dass ich demnächst 4000€ investieren kann?
Und was ich für viel wichtiger halte, gibt es M272 Motoren die nicht davon betroffen sind? Dann käme ggf. auch ein 211 Mopf für mich in frage.
Den genauen Grund habe ich nicht mehr in Erinnerung. Es ist aber richtig, dass die M112 auch ohne Ausgleichwelle ziemlich ruhig laufen.
Die anderen Fragen sollte mein Blog beantworten. Den Link dorthin hatte ich weiter oben schon gepostet.
Die ersten Mopf die bis 09/2006 mit dem M272 ausgeliefert wurden, hatten noch das weiche Kettenrad. Erst ab ca. Mitte/Ende 09/2006 wurden ab Werk die geänderten Kettenräder ab Motornummer ...468994 verbaut. Also beim Kauf einfach auf das Auslieferungsdatum (NICHT Erstzulassungsdatum) und auf die Motornummer achten.
Auch kann man den E230 und den E350CGI im 211er bedenkenlos kaufen, da diese in der Baureihe erst später eingeführt wurden und daher schon das geänderte Kettenrad verbaut war. Aufpassen sollte man daher bei dieser Baureihe unbedingt beim 280er und 350er (ohne Direkteinspritzung).
Ja ab vom Band gelaufen per pi mal Daumen 05/2007, da kann man eigentlich sicher sein einen mit modifizierten Kettenrad zu haben.
Z.B. meiner E350T 4Matic, produziert 12/2007, ausgeliefert 02/2008 nun 345Tkm, der läuft wie ein Uhrwerk und davon 220Tkm auf Gas!
Letztens noch Steuerzeiten geprüft und alles passt wie aufs Auge, die vier Prägestempel mittig im Loch der ausgeschraubten Nockenwellensensoren bei 305° Kurbelwinkel.
Hab nur bei 300Tkm das Saugrohr auf Verdacht(Stirnseite Ölfeucht) getauscht, das war die Beste Investition die man machen konnte!
Der Leistungsverlust findet schleichend statt und man merkt den Anzug und vor allem die Wirkung der Motorbremse erst mit neuem Saugrohr.