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W211 220 CDI BJ 05/2006 Motor geht von allein auf Höchstdrehzahl

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 29. Juni 2018 um 17:28

Hallo zusammen,

auf dem gestrigen nach Hause Weg, bin ich mit meinem Auto auf der Landstraße unterwegs gewesen. Aus Bequemlichkeit habe ich bei der Geschwindigkeit von 100 km/h den Tempomat eingeschaltet. Circa 20 Sekunden später zog der Wagen aufeinmal von alleine auf volle Drehzahl. Habe dann sofort auf die Motortemperatur geachtet, die betrug 80 Grad. Wenige Sekunden später erhaschte ich im Rückspiegel weißen Qualm aus dem Auspuff. Ich habe dann den Tempomat ausgeschaltet (weiterhin im D-Gang) und bin dann rechts rangefahren. Habe den Zundschlüssel abgezogen, jedoch lief das Auto weiterhin auf volle Drehzahl. Das Auto entwickelte so starken weißen Qualm, das die anderen Autofahrer auf der Hauptstraße zum Stehen kamen, weil sie vor lauter Qualm nichts mehr sahen. Ich entfernte mich dann vom Wagen aus Angst das etwas explodieren könnte. Der Motor lief circa 3 Minuten auf Höchstdrehzahl weiter, bis er letztendlich von alleine ausging. Als der Motor ausging, bin ich zum Auto gegangen und habe die Zündung eingeschaltet und habe beobachtet das die Wassertemperatur immernoch bei 80 Grad lag. Habe dann ein wenig später im KI nachgeschaut, ob noch Öl im Motor war. Der Ölstand betrug und beträgt immernoch 6,4 Liter. Im Wasserausgleichsbehälter bemerkte ich das Wasser fehlte. Der Behälter war bis auf den Boden leer. Habe das Fahrzeug dann über die ADAC zu mir nach Hause abschleppen lassen.

Zu Hause habe ich dann erstmal eine Druckprüfung mittels Kompressor gemacht, jedoch entwich keine Luft auf der Baranzeige des Kompressors (nach einer Stunde). Als nächstes habe ich ermittelt, wieviel Wasser im Ausgleichsbehälter fehlte. Ich habe mit einem Messbecher 1,7 Liter nachfüllen müssen, somit war der Stand wieder auf Sollhöhe. Es befand sich auf kein Öl im Wasser und auch kein Wasser im Öl. Nach 2 Stunden hielt sich der Wasserstand immernoch auf Maximum. Dann habe ich mir im eingebauten Zustand den Turbo angeschaut. Die Welle der Turbine hatte wenig Spiel und lässt sich von Hand leicht drehen, genau wie vor 2 Jahren, als ich den Turbo (es handelt sich um einen neu generalüberholten Turbo, den ich in der Bucht erworben habe) eingebaut habe. Im Turbo war eine ganz kleine Menge Öl, die so glaube ich nicht von weiter Bedeutung war. Habe daraufhin das AGR Ventil ausgebaut. Ich konnte keinen Defekt am Ventil feststellen, es war normal Verrust. Habe mir dann den Motor nochmal genauer angeschaut und bemerkte das aus dem 1. Zylinder des Auslasskrümmers ein wenig Öl austrat, was bis zum Getriebe runtergetropft ist. Kann sonst so keine sichtbaren Defekte feststellen und habe auch keinen Anhaltspunkt, wie ich weiter vorfahren soll. Mein erster Verdacht war das der Turbo abgeraucht ist (was man ja auch viel im Internet liest). Augenmerklich scheint er jedoch intakt zu sein. Den Gaspedalsensor habe ich ebenfalls per OBD getestet und kann ein Defekt ausschließen. Er reagiert in jeder Lage von 0 bis 102%. Traue mich auch nicht mehr das Auto zu starten, da ich Angst habe dieses Szenario nochmal zu erleben.

Wenn ich die Durchflussleitung vom Turbo zur Drosselklappe entferne, kann ich dann den Wagen starten ohne das der Turbo mitläuft?! So könnte ich zumindest den Motor starten und prüfen, wie der Wagen sich verhält und ggf. ein Motorschaden auschließen.

Vielleicht hat schonmal jemand diesen Fehler gehabt und kann mir vielleicht weiterhelfen. Freue mich über jede Hilfestellung.

P.S.: Sorry für die ausführliche Fehlerbeschreibung, aber ich wollte keine Fragen offen lassen.

Ich danke für Eure Hilfe!

MfG

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Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 9. Juli 2018 um 19:10

Hallo Leute,

nachdem ich wie jpbert schrieb die Batterie geladen habe, sind alle Fehler bis auf den letzt genannten "P2641-8 Bauteil B60 (Abgasgegendrucksensor) prüfen" verschwunden. Habe daraufhin versucht diesen mittels Diagnose zu löschen. Der Fehler ließ sich auch löschen, jedoch erschien er bei jedem neuen Motorstart wieder. Habe mich nach mehreren erfolglosen Löschversuchen entschlossen mit dem Auto eine Probefahrt zu machen. Der Motor fuhr sich wie als wenn es keinen Schaden gegeben hätte. Als ich den Motor startete, stank es aus dem Auspuff fürchterlich nach Diesel. Ich fuhr ca. 1 km und bemerkte plötzlich weißen starken Qualm aus dem Auspuff kommen. Ich entschloss mich anzuhalten, machte den Motor aus und schaute mir unter der Heckschürze die Auspuffrohre an. Es sah fast so aus, als hätte sich ein kleiner Ölrand an den beiden Auspuffrohren gebildet. Ich startete erneut den Wagen und machte mich auf dem Weg nach Hause, da ich wegen dem starken Qualm nichts riskieren wollte. (DPF verstopft oder ähnliches) Zu Hause angekommen las ich den Fehlerspeicher aus und der oben beschriebene Fehler war verschwunden. Er kam selbst nach 3 neuen Motorstart versuchen nicht wieder. Dann lies ich den Wagen ca. 10 Minuten abkühlen und entschloss mich erneut eine Probefahrt zu machen. Ich startete den Motor und ließ ihn ca. 3 Minuten laufen und bemerkte keinen weißen Qualm mehr. Wie ich vermutete, waren noch wahrscheinlich Ölreste im DPF, die sich nun von der ersten Fahrt aufgelöst haben.

Diesmal fuhr ich 5 km lang und bin zwischendurch nochmal auf einem Parkplatz angehalten um nochmal zu schauen, ob er noch qualmt. Es war kein Qualm mehr zu sehen und es roch auch nicht mehr nach Diesel. Habe die Hand direkt vor dem Auspuff gehalten und einen absolut neutralen Geruch wahrgenommen. Der anfängliche Gestank war komplett weg. Ich fuhr mit einem beruhigendem Gefühl wieder nach Hause.

Ich habe das Auto seit 3 Tagen in alltäglicher Benutzung. Ich werde die ersten 1000 km den Turbo einfach mal einfahren.

Abschließend kann ich nicht genau sagen woran es wirklich lag. Was ich sagen kann ist das mein Turbo schwergängig war und sich getrocknete Ölreste im Auslass befanden. Vermutlich hat das Öl den Turbo schwergängig gemacht. Was ich noch sagen kann ist das sich ca. 0,5 Liter Motoröl im Ladeluftkühler befunden hat.

Die Teile die ich getauscht habe waren der Turbo und Turbodichtungssatz, Kurbelgehäuseentlüftung, Auslasskrümmerdichtung, Ölein- und Auslassrohre zum Turbo, sowie neue Schrauben für den Auslasskrümmer (alles Mercedes Originalteile).

Gereinigt habe ich alle Rohre vom Turbo über Ladeluftkühler bis zur Drosselklappe.

Bin froh das das Auto wieder läuft und hoffe das dieser Beitrag euch in solch einer Situation vielleicht helfen kann.

Ich habe mit dem Schaden wirklich Glück gehabt, denn es scheint tatsächlich so zu sein, das die Motoren bei einem Turbolagerschaden das Motoröl komplett aus der Ölwanne saugen und dadurch ein kapitaler Motorschaden entsteht. In meinem Fall hat der Turbo scheinbar mit dem Öl auf der Auslassseite die Turbine am Lager blockiert, sodass das Motoröl nicht entzogen werden konnte. (Vermutung)

Zu guter Letzt möchte ich mich bei allen Teilnehmenden und Helfenden Usern bedanken. Es waren zahlreiche Tips dabei, denen ich nachgehen konnte. Falls noch Fragen sein sollten, stehe ich gerne zur Verfügung.

Gruß

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Es hilft sicher nichts. Weil es eben ein Selbstzünder ist.

Das Einzige, wie man so einen durchgehenden Motor abstellen kann, ist der Entzug von Sauerstoff (Ansaugbereich verschließen) oder soviel Gegendruck am Auspuff zu erzeugen, dass er keinen ausreichenden Gaswechsel zustandebringt.

Themenstarteram 30. Juni 2018 um 10:50

Bis hierhin vielen Dank für eure Anteilnahme! Sorry das ich mich jetzt erst melde, habe gestern Nachtschicht gehabt und bin gerade erst aufgewacht.

Bezüglich Turbo kann ich mir nicht erklären, wieso die Welle kein Spiel hat und das Öl auch nicht aus dem Motor durch den Turbo ausgesogen wurde.

Was sagt ihr denn zu dem Ölaustritt aus dem 1. Zylinder des Auslasskrümmers?

Gruß

Hat die gemopfte Version des 220 cdi nicht einen Ladeluftkühler?

Wenn es da durch den Turbo über längere Zeit einen Öleintrag gegeben hat, hat es sich dort gesammelt und wurde jetzt über die Ansaugluft in den Motor gezogen und verbrannt.

 

Wenn das so wäre (ist natürlich hypothetisch), dann beginnt der Defekt an deinem Turbo vielleicht erst grade.

Aber ohne das anzuschauen, bzw. anschauen zu lassen, ist das alles Rätselraten. :)

Themenstarteram 30. Juni 2018 um 11:14

Zitat:

@Michi-77 schrieb am 30. Juni 2018 um 13:07:34 Uhr:

Hat die gemopfte Version des 220 cdi nicht einen Ladeluftkühler?

Wenn es da durch den Turbo über längere Zeit einen Öleintrag gegeben hat, hat es sich dort gesammelt und wurde jetzt über die Ansaugluft in den Motor gezogen und verbrannt.

Wenn das so wäre (ist natürlich hypothetisch), dann beginnt der Defekt an deinem Turbo vielleicht erst grade.

Aber ohne das anzuschauen, bzw. anschauen zu lassen, ist das alles Rätselraten. :)

Hallo Michi,

ein guter Hinweis! Habe übrigens einen Vormopf Bj. 31.05.2006. Wie kann man den Ladeluftkühler denn am besten Reinigen? Gibt es sowas wie eine Ablassschraube?

Der alte 220 cdi hatte 150 PS, ich meine ohne LLK. Der modernere 220 cdi im 211 hat 170 PS mit LLK. Ist mein Kenntnisstand, korrigiert mich gegebenenfalls.

 

Du müsstest den neueren Motor haben. Wie man das reinigt... Keine Ahnung :) Geht aber sicherlich...

Um den LLK zu reinigen gibt es kein „Das Reinigungsmittel“. Einfach herkömmlichen Reiniger benutzen. Die Flüssigkeit auffangen und einem Fachbetrieb zur Entsorgung zuführen. Ich benutze z.B. Breff Fettlöser in Kombination mit Bremsenreiniger. Spüle dann den LLK mit einem Kärcher. Habe eine große schwarze Betonmischwanne, wo ich das auffange und dann in leere Ölkanister fülle und zum Recyclinghof bringe.

Einen LLK sollten alle E-Klassen haben. Das ist ja keine Erfindung der Neuzeit :-)

Jeder Turboaufgeladener Motor benötigt einen Ladeluftkühler, sonst gibts keine Leistung. Aber gereinigt habe ich noch nie einen.

Zitat:

@Becir1 schrieb am 30. Juni 2018 um 13:14:49 Uhr:

Zitat:

@Michi-77 schrieb am 30. Juni 2018 um 13:07:34 Uhr:

Hat die gemopfte Version des 220 cdi nicht einen Ladeluftkühler?

Wenn es da durch den Turbo über längere Zeit einen Öleintrag gegeben hat, hat es sich dort gesammelt und wurde jetzt über die Ansaugluft in den Motor gezogen und verbrannt.

Wenn das so wäre (ist natürlich hypothetisch), dann beginnt der Defekt an deinem Turbo vielleicht erst grade.

Aber ohne das anzuschauen, bzw. anschauen zu lassen, ist das alles Rätselraten. :)

Hallo Michi,

ein guter Hinweis! Habe übrigens einen Vormopf Bj. 31.05.2006. Wie kann man den Ladeluftkühler denn am besten Reinigen? Gibt es sowas wie eine Ablassschraube?

Ausbauen, Liter Aceton rein, verschließen, hin & her schwenken, Ausgießen, einbauen.

Gelöscht, da sinnfrei :)

Könnte das Öl durch defekten Ölabscheider in Ansaugtrakt kommen?

Löse einen Ladeluftschlauch und Versuch zu starten. So kann der Turbo nichts anrichten.

Zitat:

@pejot90 schrieb am 30. Juni 2018 um 15:42:33 Uhr:

Löse einen Ladeluftschlauch und Versuch zu starten. So kann der Turbo nichts anrichten.

Nicht wirklich! Der Turbolader wird durch den Abgasstrang angetrieben und nicht durch Frischluft. So lange er angetrieben wird, dreht er sich auch

Der Motor rauch fast, bzw. ist abgeraucht im warsten Sinne des Wortes,

und einige raten dem TE er soll den Motor starten!!!

Kopfschüttel!!!

Zitat:

@Sippi-1 schrieb am 30. Juni 2018 um 17:12:16 Uhr:

 

und einige raten dem TE er soll den Motor starten!!!

Nur um sicher zu gehen, dass er wirklich defekt geht. :D:D

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