W210 - Wie lange noch... auf dem Sprung zum Klassiker?
Hallo lieber W210 Gemeinde,
als bekennender W210 Fahrer (jetzt der 5. W210) habe ich mir kürzlich wieder einen "neuen" zugelegt und möchte einmal meine Erfahrungen mit euch teilen.
Obwohl ich schon zwei 211er hatte (E200 und E320 CDI) komme ich immer wieder auf den 210er zurück. Der Fahrkomfort, das chromfreie Cockpit und die hochwertigen Materialien sind einfach top. Auch gefällt mir die völlig unspektakuläre Karosserieform in Zeiten des pseudo Sportlichkeitswahnsinns immer mehr.
Was ist mir bei meiner Fahrzeugsuche aufgefallen:
- Das Angebot an Fahrzeugen wird naturgemäß geringer.
- Die völligen Rostgrotten sind vom Markt nahezu verschwunden.
- Auch die Baumarkt-Tuningopfer sind fast verschwunden.
- Die Preise für gut und nachvollziehbar gepflegte 1. Hand Fahrzeuge ziehen deutlich an (ab 6 TEUR)
- Dei Auswahl an Vor Mopf Modellen mit unter 100.000 KM ist größer als bei den gemopften.
- Sechszylinder Motoren (Benzin) sind erste Wahl - großes Angebot an 240ern.
- Das Austattungsranking bei den Angeboten beträgt gefühlt 85% Elegance, 10% Avantgarde und nur 5% Classic.
- Mehr Fahrzeugangebote von Händlern als von Privatleuten im Vergleich zu vor 2 Jahren
- Der 210 nimmt mittlerweile den Youngtimerstatus ein.
Alles in Allem ist der 210er wohl auf dem Sprung zum gesuchten Klassiker.
Wie seht ihr das?
Hier mal ein paar Beispiele für mene These:
http://suchen.mobile.de/.../215112084.html?action=parkItem
http://suchen.mobile.de/.../234304527.html?action=parkItem
http://suchen.mobile.de/.../218403972.html?action=parkItem
Beste Antwort im Thema
Ich finde der 210 hat es echt verdient ein Klassiker zu sein denn er wäre "ohne Rost" der beste jemals gebaute Mercedes gewesen. In Sachen Fahrkomfort, Verarbeitungsqualität, Solidität, Langlebigkeit und Fahrfreude, insbesondere bei den 6 und 8-Endern ist er unübertroffen.
Der fährt nicht, der gleitet
Der macht nicht agressiv, der entspannt
Der verleitet nicht zum rasen, der ist einfach nur so schnell
Der protzt nicht rum, der ist erfreulich unauffällig
keine Effekthascherei, kein Sportlichkeitswahn, kein digitaler Supergau - hach die Welt ist schön mit einem 210!
LG
Peter
142 Antworten
Die Qualität der Radzierblenden hat sich beim 124er im Vergleich zu den ersten Jahren deutlich verbessert, wie auch beim 201er. Was die Kunstsstoffe anbelangt: Das kommt noch, ist abhängig von der Beanspruchung und dem Alter des Autos. Am stärksten sind bei mir die Armauflagen an der Tür und auf dem Ablagefach der Mittelkonsole betroffen.
Und natürlich: Qualität ist auch fast immer eine Preisfrage!😉
Der 123 als Coupe oder T- Modell erreicht., in gutem Zustand (3+) mitlerweile 5- Stellige Beträge. Gerade das Coupe, welches nicht so oft gebaut wurde, hat ein hohes Wertsteigerungspotential. Wobei die Wertsteigerung nicht die Kosten für den Unterhalt wieder wettmacht. Es wird ein Klassiker für den Fan der Baureihe werden, nicht für die Investoren.
Der 210 wird, meiner Meinung nach, aufgrund der produzierten Stückzahlen, nicht den Status eines "Schützenswerten Kulturgutes" erhalten. Die AMG Modelle sind davon ausgenommen.
Auch die flächendeckend eingesetzte Elektronik wird den Erhalt zum Problem machen, da etliche Bauteile einem Alterungsprozess unterworfen sind. Die Produktionszeiträume an Ersatzteilen sind begrenzt. Funktionsgruppen müßten mit dann aktuellen Teilen redesignt werden, was ein Immenser Aufwand ist. Siehe Einspritzsteuerung für den Porsche 928.
Die Zeit hat gezeigt, das die (Traum) Autos der Kindheit und Jugend für die dann solvente Generation zum Klassiker werden. Somit verschiebt sich das Zeitfenster immer mehr nach Vorne. Zu erkennen ist dieser Trend an den sinkenden Preisen für Vorkriegsautos, deren Fans entweder schon verstorben oder im Pflegeheim sind. Die Zahl der jüngeren Verehrer dieser Fahrzeuge ist sehr überschaubar.
Ausgenommen davon sind die Investfahrzeuge. Die stehen aber leider nur in irgendwelchen Garagen oder Hallen. Das zur Zeit billige Geld machts möglich.
Zitat:
@ReinerZ. schrieb am 22. Oktober 2016 um 19:19:06 Uhr:
...
Der 210 wird, meiner Meinung nach, aufgrund der produzierten Stückzahlen, nicht den Status eines "Schützenswerten Kulturgutes" erhalten. Die AMG Modelle sind davon ausgenommen.
Auch die flächendeckend eingesetzte Elektronik wird den Erhalt zum Problem machen, da etliche Bauteile einem Alterungsprozess unterworfen sind. Die Produktionszeiträume an Ersatzteilen sind begrenzt. Funktionsgruppen müßten mit dann aktuellen Teilen redesignt werden, was ein Immenser Aufwand ist. ...
Einspruch... Wenn Deine These 1 eintritt, sinken die laufenden, bzw. fahrenden Stückzahlen enorm. Ich meine, im Laufe der Zeit wird sogar der reine Schrott teurer. Die Sammler und Jäger (ohne echten Bedarf) werden sich freuen. Ich habe 2 Schrottplätze hier am Ortsrand. Einer hatte eine Limo am Platz, der andere 2 Kombis. Diese Zahlen in Relation zu den produzierten Mangen sagt doch alles. Was einmal in Afrika ist, kommt nicht mehr zurück. Der deutsche Markt wird sich, was die erhaltenswerte Zustände betrifft, mittelfristig isolieren. In Frankreich hebt keiner einen 210er auf und pflegt ihn, so wie wir einem Citroen nicht den nötigen (aus Sicht eines Franzosen) Respekt zollen. Umgekehrt ist es halt auch so: der Deutsche beschützt lieber die deutsche E-Klasse.
Die Frage ist doch:
Was macht ein Auto zu einem Klassiker?
- Quantensprung in der Technik
- herausragendes Design
- geringe Stückzahl
- mangelnder Verkaufserfolg
- aussergewöhnliche Motorleistung für die jeweilige Zeit
- überlebende Exemplare
- Orginalität
Hier kann ja jeder für sich mal überlegen was davon auf unsere 210er zutrifft..
Ein technischer Quantensprung wie seinerzeit der 300SL ist er sicher nicht. Ein Designklassiker wie die Pagode oder der 107er oder der 111er - nun ja das Vier Augen Gesicht war auf jeden Fall für Mercedes ein Designsprung. Was die Stückzahl und die verkauften Modelle angeht, so war der 210er ja schon fast ein Massenauto. Motorleistung? Ausser den Achtzylindern und den AMG Modellen auch nichts besonderes.. Wieviel davon überlebt haben in weiteren 10 Jahren wird man sehen.. Die meisten schlechten sind eh schon weggerostet. Was die Originalität angeht, können wir schon mal alle Gasumbauten, Radioblingblingeinbauten, Nuttenfensterverwender, Chromringfahrer, Instrumentenveredler und Tieferbreiterhärterfraktion ausschliessen. Dann bleibt als Rest nicht mehr sooooviel übrig..
Die besten Chancen auf Wertzuwachs hat man also, wenn man einen 8 Zylinder oder AMG als T Model mit 4Matic und Avantgarde Ausstattung, original und ohne die oben genannten Verschlimmbesserungen besitzt - oder einen Buchalter aus der ersten Serie mit 2000km Fahrleistung pro Jahr..
Aber wie gesagt, der Markt der Klassiker ist schon immer etwas verrückt gewesen und daran wird sich auch im Bezug auf unsere 210er nicht viel ändern..
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Lieber @bfr123, wenn man deine Auswahlkriterien zugrunde legt, wäre ein Ro80 sicher der Klassiker schlechthin, allein wenn man die Hauptkriterien, nämlich Form und Antrieb berücksichtigt!😉😛
Das mit den "Massenautos" ist so eine Sache, oder ist ein Ford T für dich kein Klassiker?😎
Bei der Frage nach der "Motorleistung" kommen die Dieselmodelle schlecht weg bzw. gar nicht vor. In die Baureihe 210 fielen der 290 TD als Nicht -CDI - Direkteinspritzer, der 220 D als Höhepunkt der Vorkammerdiesel ohne Turbo seit der Einführung des ersten PKW- Diesels (260 D 1936) überhaupt, der 300TD als absoluter Höhepunkt der Vorkammerdiesel - Entwicklung mit Turbo überhaupt, die alle in dieser Baureihe ihren krönenden Abschluss fanden. Anschließend wurden noch erstmals in der E-Klasse die CDI's vorgestellt. Ist das alles nichts und nicht erwähnenswert?
...genau DSD und der Pagode wurde nie als Designklassiker gefeiert weil er sooo häßlich war. In den 70er und Anfang der 80er Jahre standen sich die Dinger die Reifen platt beim Gebrauchtwagenhändler - so ändern sich die Zeiten!
Der 210er fährt wie eine S-Klasse ist besser gefedert als ein 212er und zu seiner Zeit ein Technologieträger gewesen mit einem unerreichten CW-Wert von 0,27.
Für mich auf jeden Fall ein kommender Klassiker!
Den VW T1 Bus wollte vor 15 Jahren kein Mensch haben, auch die 70er Jahre Porsche standen noch vor einigen Jahren nicht sehr hoch in der Kaufergunst - wie die heute gehandelt werden brauche ich wohl keinem von euch zu sagen :-)
Meine kleine Übersicht war ja nur ein Denkansatz und natürlich müssen nicht alle Punkte berücksichtigt werden...
Natürlich hast du recht was das Thema Cw wert angeht.. allerdings war Audi hier schon Jahre vorher auf ähnlichem Niveau..das gilt auch für die Direkteinspritzer..
Der RO 80 war auf jeden Fall seiner Zeit weit voraus, wenn auch nicht ganz standest ??
Für das Model T gilt die technische Innovation für die Art der Produktion und das dies erst das massenfahrzeug ermöglicht hat.. der Mustang hat ein tolles Design und war preismässig genial Plaziert..
Wie gesagt: meine Punkte sind als Denkansatz gedacht.
Für mich persönlich ist der 210er, gerade als T einfach ein geiles Auto! Sicher (noch) kein Klassiker, aber mit guten Chancen einer zu werden..
Natürlich gibt es gute Gründe, eine Limo anstelle eines T zu kaufen, schon beim Neukauf. Der Aufpreis eines T-MODELLS ist erheblich, in der Limo sitzt man hinten besser , sie heizt schneller und die Fahrleistungen sind geringfügig besser. Dennoch ist ein T-Modell der bessere Kauf. Ich will das jetzt nicht weiter begründen - nur soviel : Auch der Markt spricht hier eine beredte Sprache !😉
Die Erfahrung zeigt, dass gute T-Modelle rasch vom Markt verschwinden und sie alle zu Raritäten werden, unabhängig von Motorisierung und Ausstattung.Das unterscheidet sie auch im Alter von Limousinen. Da es auf dem Markt kaum gute T-Modelle gibt, kommt das den anderen, sehr reparaturbedürftigen Exemplaren zugute. In der Regel haben T-Modelle auch höhere Laufleistungen.Die Preise klettern und die verbliebenen T-Modelle werden jenseits von ökonomischen Überlegungen durchrepariert. Diese Entwicklungen sind bei beiden BR mit serienmäßigen T-Modellen vor dem 210er typisch und werden sich auch beim 210er einstellen.
Das gleiche wird mit einigen Jahren Verspätung auch bei den Limousinen eintreten, die zunächst häufiger und billiger sind und wo AMG - Modelle und großvolumige Motoren sowie umfangreiche Ausstattungen auf die größte Nachfrage stoßen.Das bezieht sich auf Liebhaber und nicht auf die Masse der Billigkäufer, bei denen die kleinsten Benziner und Diesel am stärksten nachgefragt sind. Das ändert sich mit zunehmender Seltenheit und zunehmendem Alter. Bald ist alles gesucht - nur eine Frage der Zeit!
Wer sieht heute schon noch eine 123er Limo oder gar ein 123er T-Modell auf der Straße? In nur 5Jahren wird das Gleiche für den 124er und in 10 Jahren für den 210er zutreffen. Diese Autos werden dann alle gut erhalten bzw. durchrepariert sein.
Nach meiner Einschätzung werden die Werte des 210ers über denen vergleichbarer 123er von heute liegen. Von Rost redet keiner mehr, da er faktisch auch keine Rolle mehr spielen wird.
Ein Wort zur Elektronik: Wo eine Nachfrage ist, entwickelt sich auch ein Angebot! Schon heute reparieren kleine Firmen Aggregate und Bauteile, von denen es beim ursprünglichen Hersteller keinen Ersatz mehr gibt oder sie fertigen das in kleinen Serien neu. Die Vorstellung, morgen gingen wegen defekter Steuergeräte o.ä. sonst noch gut erhaltene Fahrzeuge auf den Schrott ist, nach meiner Meinung ein Ammenmärchen!
...stimmme dir voll zu DSD mit einer Ausnahme - AMG's werden als Limo höher bewertet als vergleichbare T-Modelle.
Mmh, das brauchbare t-modelle schwer gesucht sind kann ich so nicht bestätigen.
Derzeit habe ich ja meine Beiden im Netz zum Verkauf ( einer soll weg). Die Nachfrage tendiert allerdings gegen 0. Auf der anderen Seite sondiere ich natürlich den Markt und sehe da täglich die gleichen Autos. Was geht sind Fahrzeuge unter 2k, diese würde ich aber anhand der Bilder oder Beschreibungen nicht mal angucken fahren.
@zwozehn: Ich glaube, da ist gar kein Widerspruch . Das Grundproblem des AMG liegt darin, dass er gebraucht großenteils von Leuten gekauft wird , die noch nicht einmal einen "normalen" Mercedes artgerecht halten können, von den Kosten eines AMG ganz zu schweigen. Das führt zu Wartungsstau, Reparaturstau, Billigersatzteilen, Selbstbaupfusch,auch wenn man keine Ahnung hat, Notverkauf und in der Folge dann zu schlecht erhaltenen Billigautos aus 5.-7.Hand auf dem Markt.
Die größte Ausnahme von dieser Regel , seit ich hier im Forum bin, ist Werner in Dubai, der sich gerade einen tollen AMG -T aus Japan gekauft hat . Beide bringen wahrscheinlich alle Voraussetzungen dafür mit, miteinander glücklich zu werden.🙂
@Anderas : Stimme dir völlig zu! Das bezieht sich auf den aktuellen S210 - noch! Schau dir die Situation beim S124 vor 10 Jahren an - vergleichbar! Die Schrottkisten wurden dir fast nachgeworfen! Und heute : Kaum noch 124er T-Modelle im Angebot und dann zu Superpreisen!
Ja, einen AMG würde ich auch nur mit kompletter Wartungs- und Pflegehistorie aus erster oder max. 2. Hand kaufen und die gibt es selten und wenn dann so um die 20K. Ich liebäugle schon länger mit dem Kauf eines E55 und beobachte den Markt. Habe einen guten Pseudo AMG gefunden wo vieles passt, aber eben nicht alles weil ist ja nur ein 430er :-(
http://suchen.mobile.de/.../210951675.html?action=parkItem