W210 Garagenfund

Mercedes E-Klasse W210

Hallo liebe W210-Fahrer,

mir ist ein W210 280 V6 Automatik Bj.1997 in die Hände gefallen. Um es kurz zu machen: Er ist im Jahreswagenzustand. Die Umstände wollten es so. ALLE Dokumente dabei. Historie eindeutig.
Was mache ich jetzt mit dem Wagen?

- Selber fahren? Ich pflege meine Autos nicht, nach kurzer Zeit wäre es ein Fahrzeug, wie viele andere auch. Würde ihn dann wahrscheinlich auf Gas umrüsten lassen.
- In gute Hände verkaufen, oder einfach weg mit dem Ding?
- Wegstellen und ihn ab und zu mal besuchen 🙂?

Es ist schon etwas eigenartig. Ich stehe Autos normalerweise recht emotionslos gegenüber. Dieser Wagen ruft bei mir irgendwie eine Unsicherheit hervor. So, als hätte man eine Art Verantwortung übernommen, für und mit dem Wagen. Dabei ist es doch nur ein Auto !?

Für irgendetwas muss ich mich jetzt entscheiden. Vielleicht hat der eine oder andere ja einen gut gemeinten Ratschlag für mich 🙂

Matthias

Beste Antwort im Thema

So, jetzt bin ich dran: 😁

Wenn man Gefühle und Liebe mal aussen vor lässt, kann ich zum genannten Fahrzeug folgendes sagen:
Es ist ein stinknormales 08/15 Auto im überdurchschnittlich gepflegten Zustand und das wars auch schon.

Schau dir die 280er Vormöpfe an, suche dir einen einigermaßen guten aus, lege einen tausender drauf und schon hast du den Wert deines Autos.

An alle die das jetzt abstreiten: Mal Hand auf's Herz, wer von euch wäre bereit deutlich mehr zu bezahlen?

Wenn man von den echten 210er Fanatiker mal absieht, fährt niemand solch eine als Alltagsauto. Dafür sind die zu alt und zu günstig --> was denkt der Nachbar von mir?
Ja, in solch einer Zeit leben wir!
Das Auto soll möglichst billig sein aber teuer aussehen.
Für über 3-4.000€ kaufen sich 98% der Bevölkerung lieber einen frühen 211er mit Wartungsstau. Hauptsache modernere Optik.

Ich selber mag den 210er sehr, aber nur weil er ein perfekter Esel ist. Ich liebe ihn nicht, ich pflege ihn nicht (außer Inspektion, Verschleiss).
Ich fahre ihn bis er außeinander klappt und hole dann den nächsten. Hatte schon fast 2 Hände voll 210er. Von 220 CDI bis 55 AMG.

Zu deiner Frage @TE: Ein Klassiker wird der 210er sicherlich nicht. Außer man hat im Jahr 2030 noch einen wirklich neuwertigen 55er Mopf mit voller Hütte. Der könnte vielleicht mal 30.000€ kosten. Das Problem wäre halt nur, dass man bis dahin mehr als 30t investiert hätte.
Geld verdienen geht mit dem 210er nur, wenn du es günstig kaufst, auf Verschleiss fährst und zum leicht höheren Preis wieder verkaufst. Dafür musst du allerdings warten, bis der jenige aufsteht. So oder so ähnlich mache ich es zumindest.

Zum Thema LPG:
Ich hatte einen E430 Mopf mit Gas, mein Bruder aktuell den E55 Mopf, ebenfalls mit LPG.
Auch meine beiden 211er Möpfe mit dem M273 laufen mit Gas.

Alle Fahrzeuge liefen und laufen traumhaft.
Der 280 V6 ist bestens für den Umbau geeignet.
Falls du damit fahren willst, würde ich dir vom ganzen Herzen dringend empfehlen, eine Gasanlage einzubauen.

Die Löcher, Kabel und Schläuche hören sich jetzt vielleicht ekelhaft an, aber man sieht davon kaum etwas, WENN man einen ordentlichen umrüster wählt.

Ich fahre seit 5 Jahren LPG und spare jährlich(!!) insgesamt über 5.000€. Da jucken mich eventuelle Löcher nicht mehr. Diese kann ich zur Not mit den ersparten 500er Scheine stopfen.

Gut, unser Moderator kommt aus Österreich. Dort würde ich auch kein Gasauto haben wollen. Zum einen gibt es dort fast keine Tankstellen und zum anderen ist es sehr überteuert.

Hier im Ruhrgebiet tanke ich seit Jahren schon immer für unter 50 Cent. Gas- Tankstellen gibt es hier wie Sand am Meer.
Somit bewege ich einen 5,5 V8 mit 7€/100 Km. Das schafft nichtmal mein 220 CDI, den ich nebenbei auch noch ab und an mal fahre.

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Tja DSD, manchmal ist mir so dass ich glaube, den kausalen Hintergrund deiner Worte zu kennen 😁

Zitat:

@austriabenz schrieb am 23. Januar 2017 um 14:52:20 Uhr:



Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 23. Januar 2017 um 14:50:50 Uhr:


...habe ich auch einen möglichen Käufer im Auge...

der arme ES 😰😁
Der TE meint doch selbst, er ist kein Pfleger und ein Auto ist für ihn eben nur ein Auto. Warum sollte er bei solchen Voraussetzungen gerade einen alten 210er liebgewinnen?

Die Menschen ändern ihre Überzeugungen durchaus auch manchmal. War bei ES übrigens auch nicht anders - er wurde auch vom Saulus zum Paulus, wenn ich das mal so salopp sagen darf!😉

Zitat:

@austriabenz schrieb am 23. Januar 2017 um 15:02:38 Uhr:


Manchmal ist mir so dass ich glaube, einen kausalen Hintergrund deiner Worte zu kennen 😁

Du kennst mich halt! Ich pflege ja auch aus meinem Herzen keine Mördergrube zu machen!😉😛

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 23. Januar 2017 um 15:02:57 Uhr:



Die Menschen ändern ihre Überzeugungen durchaus auch manchmal. War bei ES übrigens auch nicht anders - er wurde auch vom Saulus zum Paulus, wenn ich das mal so salopp sagen darf!😉

Naja, ganz so überzeugt bin ich in diesem Fall nicht, derzeit fehlt zumindest die entsprechende Handlung als Bestätigung dass er zum Paulus wurde.

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Nun, er hat ja mit Glubschi auch allerhand mitgemacht und ihm dennoch die Treue gehalten - das war schon ein Zeichen echter Liebe!😉 Auch heute guckt er noch jedem 210er hinterher...
Das wäre schon etwas für seinen Seelenfrieden...

Zitat:

@matthias12345 schrieb am 23. Januar 2017 um 14:59:29 Uhr:


Ja, ich hab mir den Wagen gut angeschaut. Auch hinter einige Anbauteile geschaut. Der Zustand ist aussergewöhnlich. Steht so auch im letzten Tüvbericht. Seit 1999 wurde er zur bestmöglichen Erhaltung gepflegt und gehegt (vorher natürlich auch schon). Die Geschichte hinter dem Auto ist etwas traurig, der Wagen war über die Jahre eine Art Andenken an den Halter. Alle Inspektionen wurden bei Mercedes erledigt, nicht nach Laufleistung sondern auch nach Zeit. Er wurde nur bewegt, um ihn zu bewegen, damit er fit bleibt. Sogar das Getriebeöl wurde gewechselt, weil er es gut ist - nicht weil es gemacht werden musste. Ist schon was Besonderes der Benz.

Tja, unter diesen Umständen bleibt dir ja gar nix Anderes übrig als das Glück auszukosten und den Wagen selbst zu fahren und weiterhin gut zu pflegen.
Ich pers. würde ihn allerdings nicht auf Gas umbauen.

Zitat:

@dickschiffsdiesel schrieb am 23. Januar 2017 um 15:12:45 Uhr:


... Auch heute guckt er noch jedem 210er hinterher...
Das wäre schon etwas für seinen Seelenfrieden...

Mache ich auch. Auch wegen meines Seelenfriedens, aber aus anderem Grund. 🙂

Nicht auf Gas umbauen? Die Umbaukosten für eine gute Anlage hätte ich doch schnell wieder eingefahren. Bin viel unterwegs ...
Spricht aus technischer Sicht etwas dagegen? Ich dachte, dass die Motoren dafür gut geeignet sind (soviel, wie ich hier aus dem Forum erfahren konnte)

Zitat:

@matthias12345 schrieb am 23. Januar 2017 um 15:36:22 Uhr:


Nicht auf Gas umbauen? Die Umbaukosten für eine gute Anlage hätte ich doch schnell wieder eingefahren. Bin viel unterwegs ...
Spricht aus technischer Sicht etwas dagegen? Ich dachte, dass die Motoren dafür gut geeignet sind (soviel, wie ich hier aus dem Forum erfahren konnte)

Mich wundert ein wenig dass du bei Deiner Begeisterung für das Auto so etwas überhaupt in Betracht ziehst..

Du zerstörst mit einem Gasumbau die so sehr geschätzte Originalität des Autos: Löcher schneiden, Leitungen verlegen, etc.. Was das technische angeht, so soll es wohl funktionieren. Ein Auto wie den W210er kann und sollte man auch nicht als "Sparfuchs" fahren - dafür gibt es andere Autos

Aber das musst du selbst entscheiden..

Ja das schon, ich bin aber für so eine Änderung nicht wirklich zu begeistern. Das ist aber nur, wie ich schon vorhin angemerkt habe, meine ganz pers. Meinung bzw. Einstellung.
Mir ist es das Risiko, dass der Ein-bzw. Umbau nicht gut durchgeführt wird und daher ein Motorschaden entstehen könnte, nicht wert und hängt auch damit zusammen, dass ein Umbau in Ö monetär nicht lohnt. Die Gaspreise sind bei uns mit ~ €1,- zu hoch und das Gastankstellennetz zu dünn.
Ein originaler 210er ist und bleibt der bessere 210er.

Ihr wollt mir ein schlechtes Gewissen machen 🙂

Ich sehe das genauso - Original, sonst nix!

Das war ja ein wahrer Glücksfund...
Ich bin mir sicher, es würde sich ein Liebhaber finden lassen, der auch bereit ist, einen Liebhaberpreis zu zahlen.

Hallo Matthias,
du must dich entscheiden, ob du mit dem W210 günstig als Dauerläufer komfortabel viele Kilometer fahren willst und den Wagen dann möglicherweise nach 500.000 - 700.000 Km verschrotten musst oder ihn als Liebhaber zum H-Kennzeichen bringen willst.

Ich fahre unseren W210, E280 auch mit M112 seit zwei Jahren und fast 60.000 Km problemlos auf Gas. Lange Vollgasetappen meide ich sowieso. Bei meinem Streckenprofil kommt der Wagen mit 8 Liter Super oder 10 Liter LPG aus. Aktuell stehen 93.000 Km auf der Uhr. Ich hoffe den Wagen noch 10 Jahre fahren zu können. Besser/günstiger/komfortabler geht das mit keinem anderen Wagen.

Bei unserem C180 - auch mit LPG - hat das geklappt. Er ist jetzt 22 Jahre alt, seit 13 Jahren mit LPG und er hält sicher noch 5 Jahre durch. Aktuell hat er 432.000 Km gelaufen, über 260.000 Km mit LPG.

Für deinen Wagen würde ich ca. 5.000 € bezahlen oder auch etwas mehr wenn deine Beschreibung wirklich stimmt und ich denn einen suchen würde. Leider hängen wir am C180 sodass wir den zähen C nicht austauschen können.

Michael

Zitat:

@matthias12345 schrieb am 23. Januar 2017 um 16:33:37 Uhr:


Ihr wollt mir ein schlechtes Gewissen machen 🙂

Hallo zusammen,
hallo Matthias,

davon kann keine Rede sein.

Mercedes-Benz hat ab Werk keine Fahrzeuge mit LPG/Autogas zum Kauf angeboten, sehr wohl aber Fahrzeuge mit Erdgasantrieb/NTG/CNG und immer wurden diese Motoren mit gasfesten Zylinderköpfen ausgeliefert, so z. B. der M111 E23 für die Baureihe 210 (E230) oder der M271 KE18 ML für die Baureihe W211 (E200 NGT)

Zur Erinnerung nachfolgend eine Information aus der Pilotphase zwischen Mercedes-Benz und GasDrive/BRC:

Zitat:

(lifePR) (Stuttgart/München, 25.05.2009)
TÜV SÜD begleitet und überwacht als Gutachter die Pilotphase zur Nachrüstung von Mercedes-Modellen auf Flüssiggas. Erstmalig kommt damit eine Premium-LPG-Nachrüstung auf den Markt, die von dem Althengstetter Unternehmen GasDrive Technologies GmbH speziell für Mercedes-Benz Fahrzeuge konzipiert wurde. Das Nachrüstangebot von GasDrive umfasst Umbauten für die Vierzylinder-Modelle von A-, B-, C- und E-Klasse. Im Zusammenhang mit seiner gutachterlichen Tätigkeit führte TÜV SÜD eine Langstreckenverbrauchsfahrt mit einem von GasDrive nachgerüsteten Mercedes E 200 [Motor: M271] durch. Dabei kam die E-Klasse unter Alltags-Fahrbedingungen auf eine Reichweite von 1650 Kilometer.

Die Nachrüstung der Mercedes-Modelle läuft in Kooperation mit der Pkw-Instandsetzung (PWI) des Autoherstellers und GasDrive Technologies, Generalimporteur von BRC-Gasanlagen. Bislang war Daimler zurückhaltend, was die Umrüstung von Mercedes aus Gasantrieb anbelangt: "Für eine Empfehlung der Nachrüstung durch Mercedes-Benz müssen hohe Kriterien erfüllt werden", unterstreicht Thomas Klein, Leiter der Pkw-Instandsetzung im Mercedes-Benz Werk Stuttgart-Untertürkheim.

Bei der Erfüllung der gesteckten Qualitätskriterien standen Zuverlässigkeit und Haltbarkeit der Motoren und das Thema Sicherheit für GasDrive im Mittelpunkt. Zentrale Maßnahme war dabei der Austausch der serienmäßigen, auf Benzinbetrieb ausgelegten Ventilsitzringe im Zylinderkopf. "Eine wichtige Maßnahme hinsichtlich der Langlebigkeit der Motoren", betont Thomas Emmert, Leiter der TÜV SÜD Niederlassung Filderstadt, unter deren Regie die umgerüsteten Fahrzeuge einzeln abgenommen werden. Dies, zumal es sich häufende Hinweise gibt, daß zu weiche Ventilsitzringe am Zylinderkopf für Motorschäden an auf Gas umgerüsteten Fahrzeugen verantwortlich sind. Grund laut Emmert: Durch fehlende Additive im Gas schlagen die Ventile stärker auf, der Verschleiß wird höher, die mögliche Folgen sind Schäden am Zylinderkopf. GasDrive begegnet diesem Problem, indem ein gasfester Zylinderkopf bei der Umrüstung verbaut wird. ...

Randnotiz: Mercedes-Benz Motoren sind serienmäßig für Bezinbetrieb ausgelegt. Diese Mitteilung aus dem Jahre 2009 ist ein Eingeständnis dafür, daß die von MB serienmäßig verbauten Zylinderköpfe auf die Dauer nicht gasfest sind und daran hat sich bis heute nichts geändert. Mercedes-Benz Fahrzeuge mit CNG-Betrieb (B 200 Natural Gas Drive/E 200 Natural Gas Drive) werden mit geänderten Zylinderköpfen ausgeliefert. Positive Erfahrungen bzw. Äußerungen der Besitzer von MB-Fahrzeugen mit nachgerüsteten LPG-Anlangen und serienmäßigen Zylinderköpfen ändern an dieser Tatsache nichts.

Die Pilotphase mit BRC wurde abgebrochen. Die Kosten für eine LPG-Umrüstung nur in Verbindung mit dem Austausch gegen einen gasfesten Zylinderkopf waren einerseits zu hoch und damit nicht marktfähig, andererseits wäre das von den Benzin-Kunden wahrgenommene Eingeständnis, nicht das Beste unter der Haube zu haben, für Mercedes-Benz nicht akzeptabel gewesen.

Das danach in Gang gesetzte Engagement mit Tatarini ist quasi im Sande verlaufen.

LG, Walter

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