W140 Kaufberatung/Verfügbarkeit

Mercedes S-Klasse W140

Hallo,

nach längerer Mercedesabstinenz ist es für mich mal wieder so weit und ich suche was zum Liebhaben. Steinigt mich nicht, weil ich jetzt ggf. den x-ten Thread zum Thema Kaufberatung aufmache. Sicher könnte ich viele Fragen über die Suche oder Google klären, aber irgendwie lebt ja so ein Forum auch vom Dialog.

Seit Jahren kreisen meine Gedanken immer wieder um den 140er, nur gepasst hats irgendwie nie. Jetzt möchte ich endlich, endlich konkret werden und der Markt wirkt oberflächlich betrachtet auch noch relativ üppig. Aber bei näherer Betrachtung kann man schon vieles aussortieren, bevor man überhaupt besichtigt hat.

Bei mir kommt noch die Schwierigkeit hinzu, dass ich recht genaue Vorstellung habe (bzw. hatte): Fahrzeug der letzten Mopf, am liebsten Schwarz, lang (also Coupé ist raus), mit M119 und weitgehend im Originalzustand. Nach einem Sammlerobjekt mit fünfstelliger Laufleistung und höchstens zwei Vorbesitzern suche ich nicht, aber er sollte auch nicht komplett runtergerockt sein.

Man stößt zwangsläufig irgendwann auf die vielen Importfahrzeuge, die so angeboten werden, bei mobile dominiert von Gassmann und seiner schier unerschöpflichen Auswahl. Grundsätzlich hätte ich nix gegen einen "Japaner", man hört schließlich viel Gutes, was Pflege/Wartung und den damit einhergehenden Zustand angeht. Andererseits hört man auch Negatives beispielsweise zu Fahrzeugen aus Metropolregionen. Persönlich würde mich eher das CNS (dieser Comand-Vorläufer) stören, von dem ich nicht weiß, inwieweit der in bei uns nutzbar wäre und ich mag es auch optisch nicht so recht. Weiß eigentlich jemand zufällig, ob das CNS jeder Japan-140 serienmäßig hatte?
Und wie ist eure Meinung ganz allgemein zu Importfahrzeugen aus Japan? Gibt es da ggf. noch andere handfeste Probleme oder auch Gründe, die für so ein Fahrzeug sprechen?

Hier mal ein S500, den ich auf den ersten Blick nett finde:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1327286517-216-1379

Leider keine Fotos vom Innenraum und auf einem Bild meine ich, auch noch Peilstäbe zu erkennen. Parkttronic hat er ja definitiv nicht. Aber die Peilstäbe wurden doch nur bis Modelljahr '95 verbaut? Da passt doch dann was nicht, wenn man die EZ und die sonstige Optik berücksichtigt oder wie seht ihr das?

Kürzlich wurde bei mobile ein US-Modell (S500 "Grand Edition"😉 angeboten, der von den Fotos her wirklich gut aussah. Aber fast 30.00 EUR fand ich dennoch enorm viel Geld, weg ist er jetzt trotzdem. Und da wäre ich bei meiner grundsätzlichsten Frage:
Habe ich den Zeitpunkt verpasst, einen gepflegten V8-140er für einen Kurs um 15.000 Euro herum zu finden? Das war doch bis vor kurzem noch nicht so oder habe ich nur den Markt zu lange nicht beobachtet? Bei Porsche ist es ja oft so, dass US-Importe gefühlt ewig stehen, obwohl oft deutlich günstiger als die deutschen Gegenstücke.

Hier noch ein weiteres Fahrzeug, dass ich eigentlich ganz interessant finde:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1317379412-216-2901

Würde immerhin den Großteil meiner Kriterien erfüllen und scheint recht realistisch eingepreist zu sein. Oder doch nicht?

Also ihr merkt es vielleicht, ich bin echt verunsichert, was die Preisgestaltungen beim 140er angeht. Ich lese relativ regelmäßig das Youngtimer-Magazin und da ist ein gepflegter V8-140 so bis ca. 15.000 EUR gelistet (ich glaube, in Zusammenarbeit mit Classic Data). Aber die Realität bildet das irgendwie so nicht ab.

Falls übrigens jemand noch Tipps hat, wo ich außer bei mobile, Autoscout und ebay (Kleinanzeigen) noch schauen kann, dann immer her damit. Und auch über eure allgemeinen Gedanken zu dem Thema würde ich mich wirklich freuen🙂

Viele Grüße

Beste Antwort im Thema

Moin,

vielen Dank für eure Antworten und Anregungen! Erstmal ein Update, der weiße "Japaner" von meinem Link oben scheint bereits weg zu sein (gerade mal zwei Tage online gewesen), der schwarze S420 ist es definitiv, den habe ich nämlich gestern am späten Nachmittag gekauft😁 Abholung irgendwann kommende Woche auf eigener Achse und dann geht er nicht zu mir nach Hause, sondern erstmal direkt in die Werkstatt.

Da wären wir schon mitten im Thema: Gleich ein gutes Fahrzeug für einen höheren Preis oder ein weniger gutes für einen niedrigeren Preis kaufen? Ich würde da nicht pauschalisieren wollen. Nicht jedes hochpreisige Auto ist automatisch top und nicht jedes günstige Auto Kernschrott. Und dann gibt es ja auch noch die Fahrzeuge, die vom Zustand dazwischen liegen. Der 420er ist so einer: fahrbereit mit TÜV bis 10/21, aber trotzdem geht er zu meiner Werkstatt des Vertrauens, weil ich direkt ein paar Dinge gescheckt bzw. geändert haben möchte. Unter anderem lasse ich eine installierte Gasanlage zurückbauen, die Ventildeckeldichtungen erneuern, die Vorderachse ist mir auch nicht ganz geheuer und dann sind da sicher noch die nicht ganz so offensichtlichen Dinge sowie natürlich die vielen Kleinigkeiten. Das wird dann nach Prioritätenliste abgearbeitet:

• sicherheitsrelevant/Folgeschäden verursachend
• sehr störend
• wenig störend
• irgendwann mal, wenn sonst nix mehr zu tun ist (jaja, ich weiß, das passiert nie😎)

Ich gehe also nicht hin und erwarte für einen vierstelligen Kurs (die 10.450 EUR waren ja VHB), dass ich das Auto bis zur nächsten HU auffahre und dann wieder verkaufe bzw. ist das auch gar nicht mein Plan. Sondern ich rechne mit direkten Folgekosten von 4.000-5.000 EUR (nur Reparaturen, exkl. Wartungsarbeiten). Wenn es weniger wird, umso besser, wenn es mehr wird, kann ich auch damit leben. Aktueller Zustand und grundsätzliche Substanz des Wagens geben diesen Aufwand durchaus her.

Wenn es sowas wie einen halbwegs perfekten 140er um 30k gibt, dann habe ich ein schönes Auto vom Gebrauchtwagenmarkt geholt. Wie aber Jörg unten schon schrieb, schießt man auch beim 30k-Auto höchstwahrscheinlich hinterher. Wenn ich aber ein weniger perfektes (oder nennen wir es ruhig reparaturbedürftiges) Auto kaufe und "selber" durchrepariere, weiß ich zum Einen, was gemacht wurde und zum Anderen "rette" ich ein Fahrzeug, was ggf. beim nächsten Besitzer zur Poserbude verkommt und zum nächsten TÜV-Termin fertig ist.

Und vielleicht habe ich mich auch missverständlich ausgedrückt, als ich schrieb, "etwas zum Liebhaben". Damit meinte ich, dass ich durchaus Spaß daran habe, Kleinigkeiten selber zu machen und dabei etwas über mein Auto zu lernen und größere Sachen machen zu lassen, weil ich weiß, dass es dem Wagen zugute kommt.

Die Rechnung, dass Durchreparieren unterm Strich teurer kommt, mag stimmen, aber diese Kalkulation steht bei mir in diesem Fall nicht vorne an. Wenn es nach Werterhalt oder Wertsteigerungsgesichtspunkten gegangen wäre, hätte ich mich nach einem anderen Mercedes umgesehen, aber ich wollte jetzt halt mal unbedingt einen 140er mit allen Konsequenzen, die das vielleicht mit sich bringt, was den Geldbeutel angeht. Aber auch das ist relativ. Vor zwei Jahren habe ich einen Cayenne GTS der ersten Serie gekauft. Davor bin ich drei Generationen X5 als Leasingwagen gefahren, jeweils als Neufahrzeug. Zum Jahresende 2019 habe ich mal eine Kostenaufstellung für den Cayenne gemacht. Alle Kosten zusammengerechnet (Reparaturen, Wartungen, relativer Wertverlust, Sprit, Steuer, Versicherung) war der Cayenne für ein Jahr betrachtet immer noch ein paar Hunderter günstiger, als der letzte X5 alleine an Leasingraten gekostet hat. Der fairnesshalber muss ich allerdings sagen, dass ich gezielt nach einem Sauger und einem Auto ohne Luftfederung gesucht habe, sonst hätte die Rechnung vielleicht anders ausgesehen😉

Jetzt gebe ich bis Ende März einen geleasten G12 an BMW zurück. Quasi als Ersatz kommt der S420 und da ist es natürlich nicht egal, aber durchaus recht gut zu verschmerzen, was er ggf. an Reparaturkosten produziert, weil das Geld dann ins eigene Fahrzeuug fließt und vielleicht nicht der Wertsteigerung, aber zumindest dem Werterhalt dient.

Sorry für meinen ausufernden Exkurs, der sich jetzt überwiegend auf Jörgs Beitrag bezog, dessen Beiträge ich jetzt mal tatsächlich nach und nach durchgehen werde und hoffentlich danach nicht den Mut verliere.

Jörg, du bist schon sehr lange hier und hast einen großen Erfahrungsschatz, aber dein Beitrag spiegelt schon fast einen gewissen Zynismus bzw. Resignation wider. Vielleicht gehe ich mit einem dir nicht (mehr) verständlichen Enthusiasmus an die Sache ran und vielleicht bin ich noch vor dem Lesen deiner Beiträge von meinem eigenen Auto ernüchtert, aber jetzt freue ich mich erstmal auf meinen Dicken und sobald er vorzeigbar ist, bekommt ihr ein paar Fotos, wenn ihr möchtet.

Viele Grüße

45 weitere Antworten
45 Antworten

Also ich habe ja einen „Serie1-Wagen“, an dem eine Menge reingekommen ist. Anders als bei meinen „älteren“ habe ich bei meinem W140 alles bekommen! Z.B. PSE-Pumpe, Softclosepumpe, Federn vo/hi, Stoßdämpfer, Koppelstangen vo., Bremse komplett vo+hi, Abgasanlage, Wasserpumpe, ZKD, diverse Unterdruckelemente für Türen und HD Und viiieles mehr. War alles am n.Tag da. Daher die Frage : was speziell war denn so „knapp“ oder schwierig zu bekommen? Das würde mir helfen, da ich stets versuche alle „nötigen“ Teile in meinem Lager zu haben.
Besten Dank und Gruß

Deine Antwort
Ähnliche Themen