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Vw Karmann Ghia

Hallo,
ich hätte mal ne Frage zum Thema Karosserien. Und zwar möchte ich mir einen VW Karmann Ghia kaufen. Ich habe mir schon ein "Restaurations bedürftiges" Objekt ausgesucht. Der Wagen war seit der Auslieferung im Familien besitzt. Einen General überholten Motor und Getriebe gibt es dazu. Die Karosserie hat fast keinen Rost. Nur das Fahrzeug hat lt. dem Besitzer jetzt 534.000 km runter. Es geht mir hier bei nicht um den Motor ect. ich frage mich nur ob die Karosserie nicht irgendwie "verbraucht" ist bei so einer hohen Laufleistung. Ein Freund von mir meinte nämlich dass die Karosserie halt ein Verschleißteil sei (stimmt dass so?!). Er sagte bei hohen Laufleistungen, seien Karosserien nicht mehr zu gebrauchen weil die weich werden ?!. Jetzt frage ich mich natürlich ob es sich noch lohnt sowas aufzubauen, ich will ja mit dem Dingen auch noch einige Kilometer zurück legen. Desweiteren wollte ich noch wissen ob das die Aussage von meinem Freund wirklich so stimmt, ich dachte immer dass eine Karosserie "ewig" haltbar ist wenn man sie vor Rost schützt und die Laufleistung egal sei?
Kennt sich hier einer mit dem Thema aus?
Danke ;)

Beste Antwort im Thema

Stimmt so nicht.
Natürlich hat das Halbzeug Stahlblech (aus denen die Karosserien gefertigt sind) kein MHD.
Aber das gesamte Produkt (Karosserie und im Falle des Typ 14/34 auch der Rahmen) unterliegt im Betrieb Einwirkungen von Kräften. Eine Karosserie tordiert, biegt sich, wird durchgerüttelt, bekommt Schläge durch schnelles Durch- bzw Überfahren von Hindernissen.
Diese und weitere Betriebsbelastungen wirken auf Karosserie und Rahmen. Bedeutet, Schweißpunkte haben dann eine reduzierte Festigkeit. Und auch das Material "altert".
Empirisch nachzuweisen: Spane ein Blech in den Schraubstock und biege es ständig. Iwann zeigt sich Rissbildung.
Also, Fahrzeuge mit hoher Laufleistung sind tatsächlich geschwächt.
E gab dazu Anfang/Mitte der 90er Jahre einen Crashtest in der Autobild. Dort wurde ein Passat 35B mit ~ 250.000 gecrasht und mit dem Neuwagenchrash verglichen. Die Schäden waren deutlich größer.
Greetz
MadX

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Hä? Was soll das denn? Seit wann wird Blech, Metall nach einer Zeit weich?!?!? :eek:
Dann müßte ja auf jeden Auto ein Mindesthaltbarkeitsdatum draufstehen!
Nein, im Ernst, was soll der Quatsch?
Bei einem Auto mit hoher Laufzeit/Lebensdauer sind meist die Standardbleche angenagt. Die werden nur "weich" wenn Rost zugeschlagen hat.
Will sagen Schweller und Radläufe stehen da an erster Stelle.
Unglaublich Bleche werde weich.........
Dein Freund ist Zuckerbäcker? ;)

Stimmt so nicht.
Natürlich hat das Halbzeug Stahlblech (aus denen die Karosserien gefertigt sind) kein MHD.
Aber das gesamte Produkt (Karosserie und im Falle des Typ 14/34 auch der Rahmen) unterliegt im Betrieb Einwirkungen von Kräften. Eine Karosserie tordiert, biegt sich, wird durchgerüttelt, bekommt Schläge durch schnelles Durch- bzw Überfahren von Hindernissen.
Diese und weitere Betriebsbelastungen wirken auf Karosserie und Rahmen. Bedeutet, Schweißpunkte haben dann eine reduzierte Festigkeit. Und auch das Material "altert".
Empirisch nachzuweisen: Spane ein Blech in den Schraubstock und biege es ständig. Iwann zeigt sich Rissbildung.
Also, Fahrzeuge mit hoher Laufleistung sind tatsächlich geschwächt.
E gab dazu Anfang/Mitte der 90er Jahre einen Crashtest in der Autobild. Dort wurde ein Passat 35B mit ~ 250.000 gecrasht und mit dem Neuwagenchrash verglichen. Die Schäden waren deutlich größer.
Greetz
MadX

Entschuldige bitte aber das sind für mich theoretische Werte. Und dann Bild. Die sprachen zuerst mit dem Toten. Wie glaubwürdig sind die denn???? Gerade von der Bild würde ich nie im Leben irgendwelche Technischen Fragen.......aber lassen wir das.
Wie gesagt, das sind für mich theoretische Werte.
Solche Schäden würd ich bei Fahrzeugen Paris-Dakkar vermuten/suchen. Nicht bei Alltagsfahrzeugen.

Das, was Du behauptest ist doch die Theorie.
1. Der Crashtest wurde damals in Zusammenarbeit mit dem ADAC durchgeführt. Der ADAC war zur damaligen Zeit durchaus eine fundierte Quelle
2. Möchtest Du die Grundgesetze der Physik wegdiskutieren? Natürlich ist Fatigue ein Thema. Und zwar in sehr vielen konstruktiven Bereichen. Im Studium Fahrzeugbau gibt es dezidierte Vorlesungen zu diesem Thema
3. Was meinst Du denn, warum ein neues Auto in aller Regel nicht klappert und mit den Jahrern damit anfängt? Das sind unter anderem Ermüdungserscheinungen
Greetz
MadX

Hi,
selbstverständlich altern Karosserien. MadX hat das schon sehr anschaulich und gut beschrieben.
Die Steifigkeit einer Karosserie läßt mit vielen KM einfach nach. Je nachdem wie gut die Kontruktion ist kann es auch zu rissen kommen die dann natürlich auch irgentwann anfangen zu rosten.
Dank recht solidem Rahmen dürften sich die Probleme bei einem Karman Ghia aber echt in grenzen halten,Selbstragende Karosserien der 60er,70er und teilweise noch der 80er Jahre sind da deutlich stärker betroffen.
Wobei es selbst aus den 90er Jahren negativbeispile gibt. Beim Corsa B Dreitürer kann es an der B Säule zu rissen im Blech kommen.
Ich würde den Karmann einfach Problefahren, vorzugsweise über schlechte Straßen. Ich denke da wirst du dann schon spüren ob die Karosserie oder der Rahmen weich ist. Aber wie gesagt das VW Fahrgestell ist recht solide. Massive Materialermüdung würde ich da eher nicht befürchten.
Gruß Tobias

Ich denke das "weich" werden wurde hier schon sehr gut erläutert.
Als ebenfalls Besitzer eines 1970er KG Typ14 kann ich dieses subjektive "weich" werden der Karosse bestätigen. Nicht ganz kfz-professionell, diese Begrifflichkeit. Es trifft es aber ganz gut.
Jedenfalls beim Cabrio ist dies besonders gut sichtbar, das Auto darf nur mit Samthandschuhen aufgebockt hingestellt werden. Die Verwindungsneigung / Biegeneigung von diesen 45 jahre alten Karmann Ghias ist definitiv als hoch einzustufen.
Dennoch lohnt es sich solch eine Karosserie mal ganz von der Pike auf neu zu machen, runter mit der 70er/80er/90er Jahre Spachtelmasse (du wirst definitiv reichlich Spachtel finden) und maximal-viele kränkelnde Karosserieteile p r o f e s s i o n e l l von einem guten Karosseriebauer tauschen zu lassen.

Ah. Noch was: Stell mal hier Bilder von deinem Objekt der Begierde ein.
Was soll er denn kosten?
Gleichgesinnte Grüße von der Saar,
KSlexikon

Hallo,
Danke für eure vielen Antworten und Erklärungen. Ich denke mal das ich den Karmann kaufen werde.
Leider hat mir der der "Verkäufer" nur ein Bild geschickt, werde die Tage aber mal zu Ihm hin fahren und weitere Bilder machen (2 Städte weiter wohnt der) und mir das Fz. mal genauer angucken. Das einzige Bild befindet sich im Anhang! :) Kosten soll er mit Motor und Getriebe 4.000€
Aber nochmals danke für eure tolle Hilfe, dadurch habe ich wieder einiges zum Thema Karosserie lernen können ;)

Also - Dass KFZ mit separatem Fahrgestell sonderlich weich werden kann ich mir irgendwie nicht so richtig vorstellen... (bei selbsttragenden Karossen ist das sicher ein Problem).
Es soll Autos geben, die 90 oder 100 sind (oder so) und trotzdem noch ganz gut fahren. :cool:
Mehr Angst macht es mir, wenn ein komplettes Auto 4000.- kosten soll und es dann nen "überholten Motor und Getriebe" dazugibt.
:confused:
Egal wie es ausgeht - Hab Spaß und berichte uns davon.
Christoph

Neben diesen bekannten materialtechnischen Gegebenheiten wurde eines vergessen: die Wöhlerkurve. Die wird u.a. bei Belastungsversuchen einer Felge bevor sie einen ABE,EG oder sonst was bekommt, unternommen.
Diese Wöhlerkurve sagt nichts anderes als das ein Material, hier weicher Karosseriestahl, nach etwa 10 Mio Lastspielen in der Festigkeit zwar abgefallen ist, aber sie diese dann 'unendlich' lange behält.
Das heißt bei 30 Jährigen Autos das die Lastspiele schon dafür gesorgt haben das die ursprüngliche Festigkeit- im Neuzustand - abgenommen hat, aber nicht mehr weiter fällt.
Sonst würden 50Jährige Autos einfach so zerfallen:eek:

Das gilt für Alu und hochfeste Stähle allerdings nicht. 

Natürlich. Und wenn nichts dazwischen kommt,
verläßt ein PKW auch nicht die Hook´sche Gerade!

Äpfel und Birnen Vergleich.:confused:

Da hat flat recht.
Wenn die Lastspiele im elastischen Bereich weit weg von jeder Spannung (in N/mm2), bei der Verformung geschieht, stattfinden, sprechen wir von Dauerfestigkeit.
Das Problem entsteht immer dann, wenn die mm2, die im Nenner stehen, immer weniger werden.
Wegen Rost.

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