VW-Abgasaffäre

VW

Da MT hinter her zu hinken scheint, poste ich es mal:

Süddeutsche Zeitung: Abgasaffäre - Vertuschungsaktion bei VW
http://www.sueddeutsche.de/.../...e-vertuschungsaktionbei-vw-1.3025299

NTV: Bericht über Vertuschungsversuch - VW-Mitarbeiter sollen Daten gelöscht haben
http://www.n-tv.de/.../...n-Daten-geloescht-haben-article17890936.html

Beste Antwort im Thema

Nur Einzelfälle und niemandem ein Schaden entstanden? 😉
http://diepresse.com/.../Neue Software neue Probleme

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Artikel:

Diesel: Falsche Hoffnung auf das Wunder durch ein Software-Update
https://...irtschafts-nachrichten.de/.../

Insgesamt gibt es nichts Neues.
Weiterhin werden die rechtlichen Vorgaben und der reale Betrieb wacker miteinander vermischt.
Die deutschen Motoren (Diesel) sind sauberer als die anderer Konzerne.
Das Update ist die einzige Möglichkeit, in begrenztem Rahmen schnell wenigstens etwas zu bewirken.
Die Klage in CH ist wohl als Sammelklage aussichtslos.
Nach wie vor ist der fehlende Entzug der Typengenehmigung die Grundlage für die rechtliche Beurteilung.
Da ist die Politik gefordert und dann wären die Hersteller verpflichtet. Also bislang weiterhin die Vera***** der Kraftfahrer durch die Politik.

Ein gelungener Gastbeitrag mit dem Blick über den Tellerrand hinaus:
http://m.spiegel.de/.../...rikanisiert-wird-gastbeitrag-a-1166454.html

Viele Grüße aus dem tauenden Grönland! 🙁

News:

http://...unschweig.niedersachsen.de/.../live.php?...

https://amp.blick.ch/.../...schweizer-konsumentenschutz-id7291966.html

Liebe Grüße von unterwegs nach Island...

Ähnliche Themen

Ein schöner Artikel für Interessierte:

https://amp.focus.de/.../...ne-echte-entschaedigung-zu_id_7583197.html

Vom Zwischenstopp auf Island - wow! 🙂

Artikel:

ABGASAFFÄRE - ADAC fordert 5000 Euro Entschädigung für VW-Kunden
https://www.welt.de/.../...000-Euro-Entschaedigung-fuer-VW-Kunden.html

Artikel:

Abgas-Skandal: Die Auto-Kanzlerin? Merkel soll im Diesel-Untersuchungsausschuss geschwindelt haben
http://www.focus.de/.../...schuss-in-die-irre-gefuehrt_id_7590985.html

Thema heute bei Maybrit Illner um 22.15 Uhr:

Auto-Skandal - und keiner ist schuld?

Zu den Gästen gehören:

Herbert Diess, VW-Markenchef
Markus Hausser, Baumot (twintec)
Barbara Hendricks (Umweltministerin)
Alexander Dobrindt (Verkehrsminister)
Rangar Yogeshwar, Physiker

Kann durchaus interessant werden. 😉

Artikel:
Illner-Talk zum Abgasskandal
Im Diesel-Dunst verfahren
Millionen Deutsche fragen sich, was der Dieselskandal mit ihren Autos macht. Ein prominent besetzter Illner-Talk sollte Erkenntnisse bringen. Es gab: dreiste Lügen und ein sehr beklopptes Statement.
http://www.spiegel.de/.../...-im-diesel-dunst-verfahren-a-1167758.html

Artikel:

Dieselskandal - Händler wollen Volkswagen auf hohe Millionenzahlung verklagen
http://www.spiegel.de/.../...konzern-auf-die-barrikaden-a-1167791.html

Artikel:

Zwei Jahre nach „Dieselgate“ - Wir werden im VW-Skandal immer noch an der Nase herumgeführt
http://www.focus.de/.../...h-an-der-nase-herumgefuehrt_id_7599607.html

Artikel:

Volkswagen-Händler: Software-Update taugt nicht
https://www.heise.de/.../...r-Software-Update-taugt-nicht-3834343.html

Artikel:

Dieselstreit eskaliert - VW- und Audi-Händler fordern Millionen Schadenersatz
http://www.manager-magazin.de/.../...nen-von-volkswagen-a-1168442.html

STUDIE ZU DIESEL-STEUERVORTEILEN - 20 Cent pro Liter mehr fürs Klima – und den Nahverkehr
http://www.handelsblatt.com/.../20346272.html?...

Angela Merkels Taktik im Diesel-Skandal ist großes Kino
http://www.manager-magazin.de/.../...uetzt-autokomzerne-a-1168652.html

Resch redet mal wieder Klartext:

Einige Zitate:

"(...)Wir haben Updates analysiert. Der VW Amorak hatte zum Beispiel vor dem Softwareupdate einen Ausstoß von 1490 Milligramm NOx pro Kilometer und nach dem Update 1510. Man hat hier die eine Abschaltung der Abgasreinigung durch eine andere ersetzt. Das Auto ist auf der Straße genauso schmutzig geblieben. Natürlich darf so ein Fahrzeug nicht in die Innenstadt fahren trotz Update.

(...) In diesen zwei Jahren hat sich eigentlich strukturell nichts verändert. Nur zwischenzeitlich wissen wir, dass praktisch alle Hersteller Abschalteinrichtungen in die Autos eingebaut haben.

Wir haben in Deutschland eine ganz besondere Beziehung zwischen Automobilindustrie und Politik. Ich bezeichne diese als eheähnlich. Beim Dieselgipfel war das deutlich zu sehen. Welche andere Branche vereinbart auf Augenhöhe mit der Regierung gemeinsam finanzierte Fonds?

Wir bräuchten stattdessen eine Bundesregierung, die über ihre Behörden die Abgasvorschriften genauso streng anwendet, wie dies zum Beispiel die US-Behörden tun. Es darf nicht darauf verzichtet werden, dass die Automobilindustrie die Fahrzeuge sauber macht und den betroffenen Autobesitzern geholfen wird, dass sie ihre Ansprüche auch durchsetzen können.

(...) Kurz nach Aufdeckung des VW-Skandals tagte in Brüssel ein technischer Arbeitskreis. Da rief Frau Merkel persönlich bei Herrn Juncker an, der dann in diesem Arbeitskreis intervenierte, und dafür sorgte, dass die Werte für Messungen von Stickoxiden bei den Straßentests noch einmal aufgeweicht werden. Das Ergebnis ist, dass bis zum Jahr 2023 Diesel-Autos auf der Straße schmutziger sein dürfen als im Prüflabor. Das ist ein Unding in der Umweltpolitik.

(...) Zudem werden jetzt Verbraucher auch noch in eine falsche Richtung gelenkt. Fahrzeuge werden mit einer sogenannten Umweltprämie beworben und verkauft. Doch auf der Straße überschreiten die neuen Fahrzeuge die Grenzwerte zum Teil um über 1000 Prozent. Da wird mit dem Begriff Umweltprämie Schindluder getrieben.

(...) Alle sind sich einig, dass wir mit den Dieselabgasen das letzte große ungelöste Luftreinhalteproblem in Deutschland haben. Für die Lösung des Problems steht uns eine Technik zur Verfügung und es gelten Regeln für die Einhaltung. Nur diese Regeln werden bei den Autoherstellern und in den Städten nicht durchgesetzt.

Die Bundesregierung reagiert aber nicht in einer angemessenen Weise darauf. Sie wäre verpflichtet, von den Autoherstellern Strafzahlungen zu verlangen - aber sie verzichtet. Aus diesem Grund hat auch die EU-Kommission gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren im Dezember letzten Jahres eingeleitet. In Frankreich gibt es von der Regierung eine Strafandrohung in Höhe von 8,5 Milliarden Euro allein gegen die französischen Autokonzerne PSA und Renault. Und Deutschland verhängt nicht mal ein Bußgeld von fünf Euro gegen die deutschen Autobetrüger."

Es lohnt sich, in den Link zu schauen und alles zu lesen. Unter anderem findet man dort auch eine Zusammenfassung der EU6-Diesel, die von der DUH RDE-getestet wurden. Habe ich so übersichtlich zusammengefasst bisher noch nirgendwo gesehen.

Händlerstreit geht in die nächste Eskalationsstufe:

Händlerstreit: Osnabrücker Audi-Händler erhebt schwere Vorwürfe

"Osnabrück. Audi-Händler Berthold Konjer aus Osnabrück reicht es: Der VW-Konzern lasse die Händler in der Abgas- und Dieselkrise komplett im Stich, sagt er im Interview. Im Konzern duckten sich alle weg. Statt transparent und konstruktiv mit Handel und Kunden nach Lösung zu suchen, herrschten im Konzern „Machtgehabe, Egoismen und Angst“.

Herr Konjer, die VW- und Audihändler sind sauer auf den VW-Konzern. Der Vorstandsvorsitzende des Händlerverbandes, Dirk Weddingen von Knapp, hat im aktuellen „Spiegel“ Schadensersatz in dreistelliger Millionenhöhe vom Konzern für die Händler gefordert. Teilen Sie die Kritik?

Ja, absolut. Ich habe vor ein paar Tagen auf der IAA in Frankfurt Konzernvertretern gegenüber sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, wie enttäuscht wir sind. Es gibt kein konstruktives Miteinander von Herstellern und Händlern mehr. Im Gegenteil: Der Konzern lässt die Händler im Stich. Sie werden nicht genügend gehört, es gibt keine verlässlichen Informationen, keine Unterstützung für die, die jeden Tag mit kritischen und verunsicherten Kunden zu tun haben. Nach meinem Eindruck ducken sich beim Hersteller alle weg, keiner ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Alle sind sehr stark mit sich selbst beschäftigt und achten drauf, keine Fehler zu machen. Wenn wir Fragen haben oder Hilfe brauchen, bekommen wir keine klaren Antworten.

Was erwarten Sie von VW und Audi?

Transparenz und eine eindeutige, nachvollziehbare Strategie, wie die Probleme im Zusammenhang mit dem Dieselskandal gelöst werden sollen. Es fehlt dem VW-Konzern eine Philosophie, wie er den Skandal bewältigen und mit Händlern und Kunden umgehen will. Der Konzern muss überzeugend darlegen, dass er das ökologisch und ökonomisch Beste erreichen will. Das fehlt völlig. Ich würde mir zum Beispiel wünschen, dass wir Händler etwas Schriftliches an die Hand bekommen, das wäre mal etwas Konkretes, das wir auch an die Kunden weitergeben könnten. Stattdessen bekommen wir nur mündliche Auskünfte, unverbindlich. Und hinterher lässt sich keiner darauf festnageln. Wir Händler müssen sehr strenge Vorgaben des Autoherstellers einhalten, wir fordern umgekehrt aber auch, dass der Hersteller seinen selbstverständlichen Pflichten gegenüber seinen Partnern nachkommt. Wir fordern aktive Aufklärung und Verbindlichkeit.

Wie reagiert der VW-Konzern auf ihre Kritik?

Ich habe den Eindruck – und viele Kollegen bestätigen das -, dass ein Wandel bisher nicht spürbar ist. Auch die Zulieferer sagen, der VW-Konzern behandle sie unverändert mit derselben Arroganz. Ich beobachte auf Konzernseite verletzte Eitelkeiten, Machtgehabe, Egoismen und Angst um die eigene Karriere. Das Verhältnis zwischen Händlern und Hersteller ist schwer beschädigt, da ist viel Anspannung im Spiel.

Ich nehme an, dass Abgasskandal und Diesel-Diskussion auch in den Kunden- und Verkaufsgesprächen eine große Rolle spielen.

Oh ja. Sehr stark sogar. Wir müssen ungeheuer viel Zeit und Energie aufwenden, um die Unzufriedenheit und Verunsicherung der Kunden aufzufangen. Das ist anstrengend, sehr anstrengend. Wir sind gerne für unsere Kunden da und betreuen sie sehr gut. Aber im Moment haben wir am meisten damit zu tun, den Unterschied zwischen Feinstaub, Kohlendioxid und Stickstoffdioxid zu erklären oder welcher Diesel von einem Fahrverbot betroffen wäre. Ich bin mit der Marke Audi groß geworden. Ich hänge auch emotional daran. Wir werben mit dem Claim „Vorsprung durch Technik“ – das wird uns jetzt von manchen Kunden vorgehalten. Wir Händler können nichts dafür, bekommen aber die ganze Kritik ab. Das Thema ist omnipräsent, ich werde immer und überall darauf angesprochen, und auch in der Belegschaft wird ständig darüber diskutiert. Es ist schon vorgekommen, dass Mitarbeiter, die ein Hemd mit Audi-Zeichen trugen, in der Stadt angepöbelt wurden.

Wie wirkt sich die aktuelle Debatte aufs Geschäft aus?

Wir haben bis zu zehn Prozent Umsatzeinbußen in den letzten Monaten zu verzeichnen. Der Abgasskandal selbst hat sich gar nicht so sehr bemerkbar gemacht, aber die neue Diskussion über Schadstoffbelastung, Fahrverbote und Zukunft des Dieselmotors drückt auf das Geschäft. Ich blicke mit Sorge auf das kommende Geschäftsjahr, wenn allein bei uns über 450 Leasingverträge auslaufen. Davon sind 80 Prozent Dieselfahrzeuge. Ich weiß nicht, welchen Marktwert diese Fahrzeuge dann noch haben werden und wie sich Wertverluste auf die Bilanz auswirken werden.

Hilft Ihnen die Öko-Prämie nicht, die die Autohersteller beim Kauf eines Neuwagens geben?

Die Prämie ist nur ein Lückenfüller ohne dauerhaften Effekt. Sie hat ja auch zur Folge, dass viele Käufe jetzt vorgezogen werden. Nachhaltig ist das nicht. Und außerdem: Die Ökoprämie ist ein Instrument zur Wertevernichtung. Es tut mir in der Seele weh zu sehen, welche Autos in die Schrottpresse wandern. Viele sind in Topzustand und haben eigentlich noch einen guten Wert. Aber wir müssen sie verschrotten. Leider.

Wie können VW und Audi Ihrer Meinung nach den Abgasskandal aus der Welt schaffen, ohne den Konzern wirtschaftlich zu ruinieren?

Erstens, durch schonungslose Offenheit. Es muss Schluss sein mit der Salamitaktik, wie sie Audi-Chef Stadler praktiziert. Zweitens, der Hersteller muss weitere Maßnahmen umsetzen, um den Diesel nicht sterben zu lassen. Was der erste Dieselgipfel beschlossen hat, ist eindeutig zu wenig. Mit Softwareupdates allein ist das Problem nicht zu lösen und das Vertrauen der Kunden nicht zurückzugewinnen. Ich sage: Wer die Erfahrung aus der Vergangenheit nicht für die Gegenwart nutzt, braucht nicht an die Zukunft zu denken.

Zur Person

Berthold Konjer, 44, ist Geschäftsführer des Audi Zentrums Osnabrück und von Audi Klöker Vechta. Beide Betriebe gehören zur Starke-Gruppe. Konjer ist Mitglied des 15-köpfigen Audi-Markenbeirats, der die Interessen der Händler vertritt. Unter dem Dach des Volkswagen und Audi Partnerverband e.V. gibt es drei Markenbeiräte: für VW, Audi und VW Nutzfahrzeuge."

Sieht so Müllers vielbeschworener Kulturwandel aus? 😮

Was die Konzernspitze oben anrührt, müssen die Händler ausbaden. Die haben den Kundenkontakt, dort entlädt sich der Frust der Kunden.

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