vollautomatisches Fahren
Dieses Thema wurde vor kurzem in der FAZ gebracht und dazu erlaubte man sogar die Kommentarfunktion, welche bei bestimmten Themen (ratet mal) schon vor einiger Zeit abgedreht worden war.
Ich hatte geschrieben, dass mich vor allem der psychologische Aspekt beschäftigt: Der "Fahrer" verlernt, Situationen aufmerksam zu beobachten, seine Reaktionsfähigkeit wird mit der Zeit reduziert, er wird dazu "erzogen", als fernsteuerbarer Bürger seine Eigenverantwortlichkeit an digitale Systeme abzugeben.
Was für eine Sorte Bürger kommt dabei heraus? Bei der Vehemenz, mit der dieses Thema gepuscht wird, muss man ideologische Hintergründe annehmen, welche sich hinter einer ausufernden "Fortschrittsmanie" versteckt.
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Beste Antwort im Thema
Zitat:
@klasseV-driver schrieb am 5. Januar 2017 um 21:59:00 Uhr:
Was für eine Sorte Bürger kommt dabei heraus? Bei der Vehemenz, mit der dieses Thema gepuscht wird, muss man ideologische Hintergründe annehmen, welche sich hinter einer ausufernden "Fortschrittsmanie" versteckt.
Warum wird heutzutage hinter jedem Aspekt des Lebens, der Wirtschaft und der Gesellschaft eine Verschwörung vermutet, für die Angela Merkel,
die Judenund die Bilderberg-Gruppe höchstpersönlich verantwortlich sind?
Der Kommentar wurde vollkommen zu Recht blockiert.
178 Antworten
Fakt ist, dass in x Jahren automobiltechnisch nichts mehr so ist wie es heute ist.
Was nun dieses x ist und wie die Autos dann aussehen und fahren, kann niemand hier voraussagen und wird auch niemand hier mehr erleben, also GUUSFRABA !
Und wenn vorher jemand aufs rote Knöpfchen drückt, ist es eh scheissegal...
Man kann ja gerne Philosophieren, Rumspinnen und Gedankenspiele diesbezüglich durchkauen. Aber manche nehmen das Thema echt zu ernst...
Zitat:
@cocker schrieb am 11. Januar 2017 um 17:44:27 Uhr:
Aber manche nehmen das Thema echt zu ernst...
.... und bedenken dabei nicht, daß sie mit voller Inbrunst die Abschaffung des Individualverkehrs fordern.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 11. Januar 2017 um 15:56:03 Uhr:
Ich glaube die Ungläubigen nehmen die Sache ernster "es kann einfach nicht sein!", die Gläubigen machen sich mehr einen Spaß, sind lockerer, nicht so fanatisch und verkrampft.
Bis du sicher, daß du diesen Strang hier meinst? Ich sehe hier nur fanatische Silikonanbeter...😁
ich mach mir da wenig Gedanken ... man kann fordern, was man will ... das Endergebnis bleibt den viel späteren Generationen vorbehalten 😉
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Das autonome Fahren hat folgende Hürden:
1. Technisch
- computersysteme mssen sparsam im stromverbrauch sein, zwischen -40°C und +60°C arbeiten, und die aufkommenden Datenmengen verarbeiten. Sie müssen nicht nur die eigenen Daten verarbeiten, sondern auch viele Daten von Sensoren, die die Fahrdynamik liefert.
- Kamerasysteme und Radarsysteme können eine hohe Auflösung bieten, aber obige Computersysteme können nicht jede Auflösung in Echtzeit verarbeiten
- Menschen, die die Systeme programmieren, müssen verstehen, wie sie die Sensordaten in eine virtuelle Welt übersetzen, in der das Auto dann navigiert. Das eigene Auto sieht ja kein anderes Auto. Es sieht z.B. ein vektorielles Rechteck, und bewertet das Hindernis nach Größe und Bewegungsrichtung, löst dann "Gaspedal", Bremse oder Lenkung aus, um in diesem "Vektorraum" an Hindernissen vorbeizumanövrieren. Was das Menschliche Auge sieht, ist dem Menschen klar, da muss er herumlenken. Für das Auto ist es ein Haufen Daten, und etweder wird der Haufen als "da geht was" oder als " da geht nix" bewertet - immer auf Messers Schneide.
Man könnte sich das so vorstellen: der Mensch kriegt eine Schweißerbrille aufgesetzt, und soll damit fahren....
2. Politisch
Autonome Systeme KÖNNEN nicht in Umgebungen agieren, die für Menschen geschaffen sind, es sei denn die KI und die Sensorik ist dem Menschen in ALLEN Belangen mindestens ebenbürtig.
Folglich müsste für autonome Systeme der politische Wille da sein, getrennte Umgebungen zu schaffen, ähnlich wie die Schiene. Auf Schiene funktioniert das autonome Fahren schon lange. Mit etwas Glück sitzt man in Nürnberg in einer solchen Bahn.
Fazit: gute Programmierkunst, gute Hardware und eine Trennung vom sonstigen Verkehr kann den autonomen Fahrzeugen zum Durchbruch verhelfen. Von mir aus kann für die letzten Manöver eine Joysticksteuerung herangeholt werden, die die Richtung zwar vorgibt, aber die Verantwortung für die Sicherheit bei der Durchführung des Manövers beim Auto belässt (in Schrittgeschwindigkeit).
Heute eine ernüchternde Erfahrung in einem ca. 1 Jahr altem BMW mit adaptivem Tempomaten.
Bei Schneeregen schaltet das System ab, und nichteinmal der normale Tempomat ist mir verblieben. DRECK.
ich persönlich bin eh der Meinung, dass es die optimale Soft- und Hardware für den serientauglichen Einsatz für vollautonomes Fahren momentan noch gar nicht gibt.
So ein System in ein Auto mit Verbrennungsmotor zu installieren entspricht eh 100%igem Versuchsstadium und taugt für die Serie kaum. Dazu braucht man imho als Basis zuverlässige, alltagstaugliche Kfz mit Elektroantrieb und schon die gibt es noch nicht so wirklich.
Hier brauchts noch jede Menge arbeit... aber wir haben ja noch viieel Zeit 😉
Letztendlich wird eine psychologische Frage/Antwort entscheiden, was kommen wird. Die lautet:
Wer wird bereit sein, sein Leben dem computergesteuerten Auto vollkommen auszuliefern? Wann werden Menschen jemals bereit sein, sich Computersystemen total anzuvertrauen - ohne Wenn und Aber? Wie viel Prozent der Autobenützer werden das wohl sein?
Denkt mal darüber nach. Ich, bzw. meine Generation ist dafür vielleicht noch nicht "reif". Man muss also bei kommenden Generationen dieses blinde Vertrauen schaffen (aus meiner Sicht nur mittels Gehirnschrittmacher jemals möglich).
Zitat:
@klasseV-driver schrieb am 14. Januar 2017 um 01:09:45 Uhr:
Letztendlich wird eine psychologische Frage/Antwort entscheiden, was kommen wird. Die lautet:Wer wird bereit sein, sein Leben dem computergesteuerten Auto vollkommen auszuliefern? Wann werden Menschen jemals bereit sein, sich Computersystemen total anzuvertrauen - ohne Wenn und Aber? Wie viel Prozent der Autobenützer werden das wohl sein?(...)
Das ist der Fall:
- im Zug
- im Flugzeug
- im täglichen Leben (Bank, Strom, Heizung, Kommunikation, u.v.m.)
Im Auto ist der Fahrer auch nicht mehr Herr über die Physik, nur noch über die Fahrtrichtung - halbwegs.
Zitat:
@azrazr schrieb am 14. Januar 2017 um 09:56:29 Uhr:
Das ist der Fall:
- im Zug
- im Flugzeug
- im täglichen Leben (Bank, Strom, Heizung, Kommunikation, u.v.m.)
Nein. Erstens, Zug und Flug werden nur dort automatisch gesteuert, wo es wenige Stör- und Fehlerquellen gibt. Zweitens, von Bank, Strom, Heizung, Kommunikation etc. hängt mein Leben nicht ab.
Der öffentliche Straßenverkehr heutiger Prägung ist mit keinem bereits bestehenden Einsatzfeld vollautomatischer Steuerungen vergleichbar, die Aufgabe dort ist um Größenordnungen komplexer.
Zitat:
@Erwachsener schrieb am 14. Januar 2017 um 21:06:55 Uhr:
Nein. Erstens, Zug und Flug werden nur dort automatisch gesteuert, wo es wenige Stör- und Fehlerquellen gibt. Zweitens, von Bank, Strom, Heizung, Kommunikation etc. hängt mein Leben nicht ab.Zitat:
@azrazr schrieb am 14. Januar 2017 um 09:56:29 Uhr:
Das ist der Fall:
- im Zug
- im Flugzeug
- im täglichen Leben (Bank, Strom, Heizung, Kommunikation, u.v.m.)Der öffentliche Straßenverkehr heutiger Prägung ist mit keinem bereits bestehenden Einsatzfeld vollautomatischer Steuerungen vergleichbar, die Aufgabe dort ist um Größenordnungen komplexer.
Detailfragen :-)
Ich fürchte, diesen Schierling-Kelch werden wir austrinken.
Zitat:
@klasseV-driver schrieb am 14. Januar 2017 um 01:09:45 Uhr:
Letztendlich wird eine psychologische Frage/Antwort entscheiden, was kommen wird. Die lautet:Wer wird bereit sein, sein Leben dem computergesteuerten Auto vollkommen auszuliefern? Wann werden Menschen jemals bereit sein, sich Computersystemen total anzuvertrauen - ohne Wenn und Aber? Wie viel Prozent der Autobenützer werden das wohl sein?
Ja, so sehe ich das auch, und weiter:
Was bringt "autonomes" Fahren überhaupt, wenn man den "Fahrzeuglenker" NICHT von seiner Pflicht zur Überwachung des "autonomen" Fahrzeuges entlässt? So lange der Fahrer verpflichtet ist, zu kontrollieren, ob "autonom" alles mit rechten Dingen zugeht, kann er sich ja NICHT vermeintlich schöneren Dingen während des Chauffiertwerdens zuwidmen, will er im Falle der Fälle rechtzeitig einsatzbereit sein und das Steuer übernehmen. Unfallszenarien entwickeln sich in der Regel innert weniger Sekunden: wie viel Zeit wird dem "Lenker" zur Fahrzeugübernahme zugestanden?
Und wenn der Kraftfahrer gänzlich aus dieser Verpflichtung entlassen würde: "Darf" dann der Kraftfahrer im Falle eines Unfalls den Nachweis gegenüber dem Fahrzeughersteller führen, dass er NICHT das Kommando hatte und das Vehikel autonom unterwegs war? Und wer darf dann zu diesem Anlass die Steuergeräte auslesen? Der Hersteller 😁?
Ich glaube schon, dass wir da irgendwann hinkommen werden. Das geht natürlich nicht über Nacht, aber stück für stück wird sich das ändern. Zunächst erst als Hilfssystem und später vollautomatisch. Früher konnte sich auch keiner vorstellen, dass wir mit Smartphones etc. rumrennen und mittlerweile sprechen alle über das Internet der Dinge. Im Moment stehen wir halt noch in den Kinderschuhen.
so sehr in den kinderschuhen stecken wir da gar nich mehr. nicht umsonst hat die regierung gesetz für selbstständiges fahren von computern auf den weg gebracht (siehe http://www.autobild.de/.../...ren-bund-beschliesst-gesetz-6054987.html) allzu lange wird es meiner meinung nach mehr dauern, bis fahren vollautomatisch geht
Zitat:
@harddrive35 schrieb am 3. Februar 2017 um 13:24:04 Uhr:
allzu lange wird es meiner meinung nach mehr dauern, bis fahren vollautomatisch geht
Träum weiter.