ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Völlig chaotische Starthilfe - mögliche Schäden?! :(

Völlig chaotische Starthilfe - mögliche Schäden?! :(

Themenstarteram 11. September 2020 um 14:11

Hallo zusammen,

wollte heute mit meinem neuen Golf 7 (11/2019, keine 7.000 km gelaufen) einem Kollegen Starthilfe für seinen Golf (Bj. 1991) geben. Leider hat der Kollege die seinerseits erforderlichen Handgriffe sensationell chaotisch durchgeführt, so dass ich mich nun frage, ob mein Fahrzeug Schaden genommen haben kann.

Konkret lief das Spektakel folgendermaßen ab:

1. Rotes Kabel an Pluspol der vollen Batterie

2. Rotes Kabel an Pluspol der leeren Batterie

3. Schwarzes Kabel an Minuspol der vollen Batterie

4. Schwarzes Kabel an Massepunkt des Fahrzeugs mit leerer Batterie

5. Zwei Minuten gewartet

6. Fahrzeug mit voller Batterie gestartet

7. Lüftung in Fahrzeug mit voller Batterie auf MAX gestellt

8. Startversuch des Fahrzeugs mit leerer Batterie --> springt nicht an

9. Schwarzes Kabel an Minuspol der leeren Batterie angeschlossen

10. Motor des Fahrzeugs mit voller Batterie abgeschaltet

11. Motor des Fahrzeugs mit leerer Batterie gestartet --> springt an

12. Nach etwa zehn Sekunden schwarzes Kabel von leerer Batterie entfernt

13. Dann schwarzes Kabel von voller Batterie entfernt

14. Dann rotes Kabel von leerer Batterie entfernt

15. Dann schwarzes Kabel von voller Batterie entfernt

Insbesondere gab es also sowohl Startversuche, bei denen mein Motor lief, als auch Startversuche, bei denen mein Motor abgeschaltet war. Eine anschließende Probefahrt mit meinem Auto verlief unauffällig. Es scheint alles OK zu sein.

Dennoch (und davon abgesehen, dass ich immer noch echt sauer bin - wie kann man mit fremdem Eigentum so umgehen???) frage ich mich: Ist es wirklich so unwahrscheinlich, dass ein Schaden entstanden ist...? Ich hätte ja schon die Hoffnung, dass moderne Elektronik gut geschützt ist und dass sich etwaige Schäden auch umgehend bemerkbar gemacht hätten. Aber ist das auch tatsächlich so?

Bin jemandem dankbar, der mir meine Angst nehmen kann. Ein Golf ist nun kein besonderes Fahrzeug, aber für mich ist er halt neu, und das Gefühl, dass nach einer Woche schon ein signifikanter Schaden entstanden sein könnte, ist echt doof... :(

Lieben Dank vorab für alle Antworten!

Beste Antwort im Thema

Da passiert überhaupt gar nichts. Solange man beim Überbrücken nicht Plus und Minus vertauscht kann nichts kaputt gehen. Die Reihenfolge ist auch völlig egal.

31 weitere Antworten
Ähnliche Themen
31 Antworten
Themenstarteram 12. September 2020 um 7:09

Zitat:

@jof schrieb am 11. September 2020 um 21:44:05 Uhr:

Was war denn da nun "vollig chaotisch"...? Eher "richtig gemacht" (die Lüftung hätte ich mir erspart).

Völlig chaotisch war aus meiner Sicht, dass ein Starthilfeversuch bei laufendem Spendermotor und einer bei stehendem Spendermotor erfolgte. Außerdem liefen zum Zeitpunkt des Abklemmens am liegengebliebenen Fahrzeug an meinem Fahrzeug weder Motor noch sonstige elektrischen Verbraucher - was, wie oben dargelegt, Spannungsspitzen hätte zur Folge haben können, die für die Fahrzeugelektronik gefährlich gewesen wären.

Es kann "immer irgendetwas" passieren. Wenn Du so empfindlich bist, gibst Du am besten keine Starthilfe mehr. Hätte man die andere Karre eben angeschoben.

Klar kann immer was passieren. Man kann aber zumindest versuchen, etwas dagegen zu tun.

Das was passiert ist schließlich relativ selten, wenn es dich aber betrifft, ist die Häufigkeit auch völlig egal. Leider wirst du auch kaum einen Fahrzeugeigentümer (Nehmer) finden, der dann die Reparaturkosten übernimmt.

Der Spendermotor sollte auch laufen damit die Lichtmaschine Ladung in die tote Batterie pumpen kann. Je nach dem wie tot die ist musst du da eine Weile warten bis ein starten funktioniert. Meist ist es ja so daß es sofort Klappt weil das Fahrzeug kurz vorher noch gelaufen ist. Wenn es aber Fahrzeuge sind die nur selten laufen kann das schon Mal ne Weile dauern.

Lüftung an beim abklemmen und es sollte keine Probleme geben.

Das nächste Mal ein Booster Pack nehmen und man spart sich die Probleme.

Zitat:

@Torsten1234567 schrieb am 12. September 2020 um 09:09:08 Uhr:

Völlig chaotisch war aus meiner Sicht, dass ein Starthilfeversuch bei laufendem Spendermotor und einer bei stehendem Spendermotor erfolgte.

Bezüglich Spannungsspitzen ist das unbedenklich für das Spenderfahrzeug.

Zitat:

@Torsten1234567 schrieb am 12. September 2020 um 09:09:08 Uhr:

Außerdem liefen zum Zeitpunkt des Abklemmens am liegengebliebenen Fahrzeug an meinem Fahrzeug weder Motor noch sonstige elektrischen Verbraucher - was, wie oben dargelegt, Spannungsspitzen hätte zur Folge haben können, die für die Fahrzeugelektronik gefährlich gewesen wären.

Ist auch bezüglich Spannungsspitzen unbedenklich für das Spenderfahrzeug.

Das Problem ist, wenn der Motor des Spenderfahrzeug läuft und dann ein Starthilfekabel entfernt wird oder bei nicht richtigem Kontakt daran gewackelt wird. Der Grund ist, dass der Regler der Lichtmaschine versucht die Ausgangsspannung der Lichtmaschine konstant zu halten. Wenn nun plötzlich die Batterie oder ein starker Verbraucher abgeklemmt wird, fehlt die Last, so dass die Spannung schlagartig ansteigt und es ein Bruchteil einer Sekunde dauert, bis es dem Regler der Lichtmaschine gelingt dies nachzuregeln. So entsteht die Spannungsspitze, siehe auch Load Dump

Das ist vergleichbar mit einer Autobahnfahrt bei starkem Seitenwind von rechts. Man fährt trotzdem geradeaus, weil man etwas gegenlenkt. Überholt man nun einen LKW, so wird der Seitenwind abgeschattet und das Fahrzeug fährt nach rechts, bis man dies etwas später mit der Lenkung wieder abfängt. So entsteht ein Schlenker, vergleichbar mit der Spannungsspitze.

Diese Spannungsspitze ist aber nur dann kritisch, wenn bei laufender Motor die eigene Fahrzeugbatterie abgeklemmt wird oder schon altersschwach ist, denn dann kann die Batterie die Spannungsspitze nicht puffern. Du hast allerdings eine relativ neue Batterie, die diese Spannungsspitzen auf ein völlig ungefährliches Niveau puffert.

Im Übrigen ist die Fahrzeugelektronik in der Regel so ausgelegt, dass sie selbst einen Load Dump verträgt, wenn die Batterie des eigenen Fahrzeugs abgeklemmt wird. Die Lichtmaschine ist mit einer Begrenzerdiode versehen, die die Spannungsspitze auf einen Wert begrenzt und die Fahrzeugelektronik muss so ausgelegt sein, dass sie diese Spannungsspitze mit diesem Spannungsbegrenzungswert verträgt. So ist das zumindest bei VW.

Also sei ganz beruhigt, deinem Auto ist nichts passiert. :)

Im Übrigen, wenn tatsächlich eine Spannungsspitze entstanden ist, ist das im Fehlerspeicher abgelegt. Frage also einfach im Rahmen der nächsten Fahrzeuginspektion nach.

 

Gruß

Uwe

Booster Pack habe ich auch nicht und obwohl ich mehr als fünf Fahrzeuge betreue, wäre dies weit unten auf der Prioliste.

Wo war eigentlich der TE bei der Aktion?

Warum nicht eingegriffen bzw. das Prozedere vorgegben, oder eben selbst gemacht?

Davon ab, würde ich keine Starthilfe geben, eben weil was falsch laufen kann. Anschieben bei nem handgerissenen oder eben auf den Servicewagen warten.

Man liest oder hört ja öfter mal von den Gefahren bei Starthilfe. Defekte Batterien, zerschossene Steuergeräte, usw. In der Praxis habe ich aber noch nie gehört, dass jemand nach gegebener oder empfangener Starthilfe irgendwelche Probleme am Auto hatte.

Die größte Gefahr ist es wahrscheinlich, die Kabel falsch anzuklemmen (Minus nach Plus).

Warum sauer sein, er hat fast alles richtig gemacht?

Mal blöd gefragt: Wenn man die Spannungsspitzen vermeiden will, warum schaltet man dann nicht den Motor des Spenderfahrzeugs aus und klemmt dann ab?

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 12. September 2020 um 18:50:44 Uhr:

Mal blöd gefragt: Wenn man die Spannungsspitzen vermeiden will, warum schaltet man dann nicht den Motor des Spenderfahrzeugs aus und klemmt dann ab?

Weil dann das Empfängerfahrzeug noch läuft und dann wiederum Strom in Richtung Spender fließt. Ob das nun unbedingt schädlich ist kann ich nicht sagen.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 12. September 2020 um 18:50:44 Uhr:

Mal blöd gefragt: Wenn man die Spannungsspitzen vermeiden will, warum schaltet man dann nicht den Motor des Spenderfahrzeugs aus und klemmt dann ab?

In dem Fall bekommt zwar das Spenderfahrzeug keine Spannungsspitzen ab, das Empfängerfahrzeug aber hingegen schon, dessen Batterie leer und oft alt ist, so dass sie die Spannungsspitzen nur schlecht puffern kann.

Die Lichtmaschine des Empfängerfahrzeugs lädt ja auch die Batterie des Spenderfahrzeug, also fließt ein Strom, der unterbrochen wird, sobald ein Starthilfekabel entfernt wird. Dann passiert das, was ich im Beitrag weiter oben beschrieben habe.

Daher lässt man beide Fahrzeuge laufen und schaltet zusätzlich Verbraucher ein, die, falls es doch eine Spannungsspitze geben sollte, diese belastet, so dass die Spannungsspitze zusammenbricht.

 

Gruß

Uwe

 

Danke euch für die Erklärung.

Moin Moin !

Das ganze Gerede von den angeblichen Spannungsspitzen ist völliger Mumpitz, denn wären diese in einem messbaren oder gar schädlichen Umfang vorhanden , dann gäbe es kein einziges Fzg auf der Welt , welches auch nur 1 Tag ohne Schaden überstünde. Dieselben Spannungsspitzen treten genauso auf , wenn man das eigene Fzg startet , das Licht ein-ausschaltet oder jeden anderen beliebigen Verbraucher. Selbst wenn gar nichts ein- oder ausgeschaltet wird, so arbeit der Regler ständig und unterbricht ständig den Erregerstrom der Lima, und das sogar zigfach pro Sekunde! Solange ein Akku angeschlossen ist , puffert der alles problemlos weg! Daher ist es auch völlig schwachsinnig, wie oft zu lesen ist , den Akku bei Schweissarbeiten abzuklemmen!

MfG Volker

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 13. September 2020 um 10:15:36 Uhr:

...Daher ist es auch völlig schwachsinnig, wie oft zu lesen ist , den Akku bei Schweissarbeiten abzuklemmen!

...

...auch wenn ich beim Rest des Beitrags vollkommen gleicher Meinung bin, aber beim Schweißen wäre ich vorsichtig... nicht wegen irgendwelcher Spannungsspitzen.

Da hätte ich Angst, wenn die Polklemme des Schweißgerätes einmal nicht gut sitzen sollte / keinen ausreichenden Kontakt haben sollte, dass sich der Schweißstrom den Weg zum - Pol der Batterie sucht.

So lange die Polklemme in direkter Nähe zur Schweißnaht sitzt und auch ausreichend Kontakt hat mag nix passieren, aber was wenn der Schweißstrom statt dem Weg über die Klemme zurück zum Schweißgerät lieber den Weg zur Batterie nimmt.

Ich habs zwar auch schon gemacht und riskiert die Batterie nicht abzuklemmen... z.B. bei Schweißarbeiten am Auspuff... wobei ich zum einen darauf gesetzt hab, dass der Auspuff durch den Krümmer über den Zylinderkopf nicht die beste Verbindung zum -Pol der Batterie hat und zum anderen hab ich peinlichst genau drauf geachtet, dass die Polklemme des Schweißgerätes gut sitzt z.B. Klemmstelle am Auspuff vorher mit der Flex + Topfbürste blank gemacht.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Völlig chaotische Starthilfe - mögliche Schäden?! :(