Videowagen der Rennleitung
Tach,
bin heute der Senfhosenmiliz in die Falle gegangen, hatte es etwas eilig auf dem Weg zu einem Kunden. Ich schildere das mal kurz: 4spurige Bundesstraße mit Mittelleitplanke, Tempo 70. Andre fährt zügig als Letzter in einer Kolonne von 4 Autos auf der linken Spur, Tacho zeigt ca. 85 an. Wir überholen eine andere Kolonne auf der rechten Spur, der "Anführer" ist ein 3er BMW. Meine Vorderleute ziehen nach dem BMW auf die rechte Spur, ich gebe noch kurz Gas, bremse dann aber wieder um mich an der nächsten Ampel in eine Linksabbieger-Spur einzuordnen. Auf einmal sehe ich im Rückspiegel "Halt, Polizei" in der Sonnenblende des BMW´s hinter mir leuchten. Gaaanz klasse... Wir also in dem Industriegebiet in eine Seitenstraße gefahren, die Sheriffs haben sich vorgestellt (waren wirklich sehr nett) und haben mir dann "mein" Video gezeigt: Sie fuhren angeblich 100 (also selber zu schnell!), dann tauchte mein Wagen im Bild auf und hat deren Pacecar überholt, man sieht und hört wie der BMW beschleunigt, die Messung wird gestartet, in dem Moment bremse ich aber schon runter um an der roten Ampel zu halten! Das Ende vom Lied: Nach Abzug der wohl üblichen 5% Toleranz soll ich immer noch 32 km/h zu schnell gewesen sein...!
Ich will die Messung auf jeden Fall anzweifeln, der Zeitraum und die Umstände waren viel zu abenteuerlich. Nun meine Frage an euch: Hat schon jemand sowas durch, mit der Aussicht auf Erfolg? Ich bin das letzte Mal vor 10 Jahren geblitzt worden, aber da war es wirklich eindeutig und ich mir auch jeder Schuld bewußt! Heute war ich vielleicht 20 zu schnell, aber niemals 32! So eine Sch..sse!!
Ich hoffe auf konstruktive Antworten, nicht auf "selber schuld, fahr langsamer"-Posts...
Gruß
Andre
P.S.: Die Messtrecke betrug 281 Meter (stand unten im Display), daraus ergab sich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 108,31 Km/h.
82 Antworten
Da hast du keine Chance!!!!
Hier mal ein paar Tatsachen (glaubt mir, ich weiß es!!)
Welches Meßverfahren wurde benutzt? Vidista? Wenn ja, dann haben sie nach der Messung die Hinterachse vermessen. Und zwar werden an die Räderaussenkanten zwei Stangen gelegt und der Abstand ausgemessen. Falls das der Fall war, dann war es eine Vidista-Messung. Das geht dann so, dass die Geschw. und die Zeit exakt aufgezeichnet werden. Anhand der festen Brennweite der Kamera des Fahrzeugs kann über die Breite des Fahrzeugs (daher die Messung an der Hinterachse) ausgerechnet werden, wie weit du vor (oder auch hinter) dem Polizeifahrzeug bist. Dann wird der Film einfach ein Stück weitergedreht und erneut die Fahrzeugbreite gemessen und letztendlich eine ganz normale Weg-Zeit Berechnung gemacht.
Es ist egal, ob das Fahrzeug zu dir aufschließt oder du wegfährst. Einzig und allein durch die Ausmessung der Breite am Monitor wird alles berechnet. Und dabei lässt man zugunsten von dir immer etwas Luft, so dass bei einem Einspruch bei dir die Sache erneut vom Gutachter gemessen wird. Der legt die Striche am Monitor aber exat an die Reifen, so dass meist ein für dich schlechteres Ergebnis rauskommt.
Es müssen nicht unbedingt die Räder vermessen werden, es kann auch zwischen den Rückleuchten etc. gemssen werden. Man braucht einfach ein Referenzmaß. Außerdem gibt es keine bestimmte Nachfahrstrecke. Es wird empfohlen, mind. 100 Meter nachzufahren. Ist aber wirklich nur eine Empfehlung.
Wenn es das alte Meßverfahren war, Provida, dann ist es eine Hinterherfahrt über eine größere Distanz. Da könnte man bei größeren Abstandsschwankungen versuchen dran zu rütteln. Sind ca. 500 m gleichmäßiger Abstand nötig.
Und die Sache mit den Reifen anzuzweifeln ist Zeitverschwendung. Glaubt ihr, die sind wirklich so dumm und wechseln die Reifen ohne zu kalibrieren??
In diesem Sinne: immer schön aufpassen!
Gruß Schland
Äh, das ist jetzt nicht dein Ernst oder??Zitat:
Original geschrieben von frostixxl
hi,
aber wenns hart auf hart kommt würde ich die polizei auch anzeigen, weil sie keinen grund hatten zu schnell zu fahren, zeugen hat man auch, siehe video 😉
Zitat:
Original geschrieben von Schland
Und die Sache mit den Reifen anzuzweifeln ist Zeitverschwendung. Glaubt ihr, die sind wirklich so dumm und wechseln die Reifen ohne zu kalibrieren??
ja,
die kochen auch nur mit wasser.....
70-80% der in deutschland festgestellten geschwindigkeitsübertretungen, könnten zurück gewiesen werden, würden die betroffenen einspruch erheben...
aber viele zahlen lieber, weils "einfacher" ist....
@Tchibo
hast du eine Rechtschutz? wenn ja übergibt die geschichten deinen Anwalt und probiers....
machs den pennern einfach so schwer wie möglich 😉
MfG Markus
Das ist echt lächerlich!
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@ tchibo
lass dir mal keine angst einjagen! so, wie du es beschrieben hast, stehen deine chancen gut! warte erst einmal den anhörungsbogen ab.
heiko
Ich versehe es nicht? Warum soll er da so einfach aus der Nummer rauskommen?
Ihr tut grad so, als wären die Bullen dämlich und zu blöd, ihren Job richtig zu machen.
Schließlich sind nicht die zu schnell gefahren, sondern ihr! Dauernd die Schuld bei den anderen zu suchen finde ich schon komisch. Entweder man fährt anständig oder man lässt sich nicht erwischen.
Und wenn, dann hätte er vor Ort z.B. die Reifen anschauen müssen, damit er eine Chance hat, dies in Frage zu stellen.
Wenn er mit Provida gemessen wurde, könnte er vielleicht über die länge der Nachfahrstrecke und den gleichbleibenden Abstand rauskommen.
Aber bei Vidista ist das aussichtslos.
er hat nie gesagt das er unschuldig ist.. lediglich das er erstmal anzweifelt und sich paar meinungen und ratschläge einholten möchte.
er hat nie gesagt das er unschuldig ist.. lediglich das er erstmal anzweifelt und sich paar meinungen und ratschläge einholten möchte.
...richtig!
@schland
fühlst du dich auf den schlips getreten😁?
heiko
Ich glaub er hat mit sowas häufig zu tun. 😰Zitat:
Original geschrieben von heikosh
@schland
fühlst du dich auf den schlips getreten😁?
Einige Ratschläge hier sind schon ziemlich kindisch.
Sonst heißts immer von der Polizei: Hat die nichts besseres zu tun, als .... . Dasselbe sollte sich auch der eine oder andere hier im Forum fragen.
Klar prüft man, ob der Vorwurf berechtigt ist. Aber wenn ja: 75 Euro sind ja auch nicht die Welt. Anders könnte es aussehen, wenn einem die 3 Punkte wehtun.
Hatte mal was ähnliches - 31 zu schnell. Hab brav gezahlt und mich in der Bewährungsfrist von 1 Jahr - da darf was ähnliches nicht nochmal passieren - halt nicht erwischen lassen. 😁
Gruß Wolfgang
Zitat:
Original geschrieben von Schland
Ich versehe es nicht? Warum soll er da so einfach aus der Nummer rauskommen?
Ihr tut grad so, als wären die Bullen dämlich und zu blöd, ihren Job richtig zu machen.
Die sind nicht blöd, hat keiner unterstellt....
nur das es Menschen sind und die machen Fehler wie jeder andere auch....keiner ist unfehlbar
In den meisten Fällen, mangeld es aber an dem Richtig umgang mit dem Gerät bzw. der richtig Ausbildung.....
Im TV wurde letztens mal wieder darüber berichtet, ist schon interessant.....
MfG Markus
P.S.
wenn man es noch nicht mal probiert, woher soll man wissen ob man rauskommt?
Nur aus Schur würde ich das schon meinem Anwalt übergeben....😉
Zitat:
Original geschrieben von Schland
Ihr tut grad so, als wären die Bullen dämlich und zu blöd, ihren Job richtig zu machen.
...
Und wenn, dann hätte er vor Ort z.B. die Reifen anschauen müssen, damit er eine Chance hat, dies in Frage zu stellen.
Die Situation der öffentlichen Haushalte ist bekanntermaßen ziemlich angespannt. Da kommt es häufig schon mal vor, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Eichintervalle für Messgeräte nicht eingehalten werden. Das hat nichts mit Dummheit zu tun, sondern ist reiner Sparzwang. Da die wenigsten "Opfer" die Messungen anzweifeln, sondern brav zahlen, verdienen die Gemeinden auch ohne regelmäßige Eichungen genug mit ihren Messungen. Also ich würde das anzweifeln.
Wann die Räder gewechselt wurden, lässt sich bei Fahrzeugen des öffentlichen Dienstes mit Sicherheit herausfinden.
@tchibo
Natürlich bist Du selber schuld 😁
Mit einer Rechtschutzversicherung OHNE Selbstbeteiligung ist das kein Thema - ab zum Anwalt.
Wenn Du SB oder gar keine Versicherung hast, müsstest Du aber auch so Akteneinsicht bekommen - inklusive Eichbericht für das Gerät. Natürlich wird das denen da gehörig auf den Nerv gehen, aber ist Dein gutes Recht (meine ich mal).
Wenn Du einmal schriftlichen Einspruch erhoben hast, dürfen die auch gar nicht das Bußgeld anmahnen, wie frostixxl zu meinem Erstaunen berichtet. Dann ist das Verfahren nämlich so lange offen, bis Dein Einspruch schriftlich abgelehnt wurde. Vielleicht mußt Du das Ganze dann aber auch Einspruch und nicht Stellungsnahme nennen, um als solches akzeptiert zu werden.
Ich wünsche Dir viel Glück dabei
Marco
hi marco,
also, "akteneinsicht" grundsätzlich nur durch den anwalt!
ich würde jetzt ersteinmal abwarten, was genau tchibo vorgeworfen wird und schauen, welche meßmethode/equipment verwendet wurde und dann evntl. zum RA. aber eins ist fakt: eine rechtsschutz ist in meinen augen, als autofahrer, immer ein muß!!! wer die nicht hat, ist arm dran.
heiko
Hey Leute,
erstmal vielen Dank für die Tipps und geistreichen Kommentare... 😉
Mir geht es nicht darum als armes Opfer dazustehen (ich war ja etwas zu schnell), ich habe nur starke Zweifel an der Methode wie diese Messung zustande kam. Die Sache ist ja erst gestern passiert (@ J.M.G.: in Niedersachsen), ich habe mich vor Ort nicht dazu geäußert und bekomme wohl in den nächsten Wochen Post vom Amt. Habe heute kurz mit meinem RA gesprochen, er vertritt die Meinung grundsätzlich Einspruch einzulegen, ist die Beweislast zu erdrückend kann man dann immer noch bezahlen (100 Euro plus Gebühren und 3 Punkte wären fällig)... Er sagte, das bei stationären Messungen die Fehlerquote ca. 30% beträgt, bei mobilen wären es ungefähr 10%. Schaun mer mal...
Ich habe Rechtsschutz (deale ja u.a. mit Versicherungen, wäre peinlich wenn ausgerechnet ich ohne dastünde 😛), werde also abwarten was kommt und dann meinen RA damit beschäftigen.
Gruß
Andre
@ frosti: Die PS-Angabe bezog sich auf meinen BMW, 200 Pferde im Vectra sind auch kein Thema, nur zerlegt es mir dann die Automatik...