VFR mit 3 Jahre ohne Oelwechsel von Schoenwetterfahrer kaufen
Hallo,
Habe eine VFR 800 VTEC Bj. 02 von einem Schoenwetterfahrer angeboten bekommen. Preis, Km, Zustand stimmen aber es macht mir Sorgen dass die Maschine Juni 2013 ihren letzten Oelwechsel hatte. Zwar ist der Besitzer seitdem gerade 8900Km gefahren (Stand heute 29tausend Km, wurde also die obligatorische Ventilspieleinstellung bei 24t km schon gemacht) aber trotzdem mache ich mir ein bischen Sorgen weil das VTEC halt doch etwas komplex von der Technik ist. Auch kenne ich als Ganzjahresfahrer nicht wirklich das Profil eines Saisonfahrers, eigentlich kann ich mir vorstellen dass man nicht so genau auf Langlebigkeit achtet und als Spassfahrer halt von Anfang an den Hahn etwas mehr aufdreht aber ich kann mich auch irren, Saisonfahrer koennen mich jetzt gerne eines Besseren belehren.
Wenn ansonsten alles stimmt mit dem Angebot, wuerdet Ihr da zuschlagen?
Danke fuer eure Meinungen.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@djcatshow schrieb am 8. Juni 2016 um 12:34:54 Uhr:
...
Auf dem Weg zur Arbeit, nachdem ich längere Zeit an einer Roten Ampel stand (20 Minuten weil mal wieder irgend ein Kahn vorbeituckern musste und dafür in Amsterdam die Straßen gleich mal hochgestellt werden) lief die Maschine natürlich heiss, allerdings ohne zu Überhitzen denn der Ventilator lief an und die Temperaturanzeige war nur bis 105 Grad gegangen. Der Motor würgte ab und ich konnte ihn nicht mehr zum Laufen bringen, daß war kurz nachdem ich oben besagten Service ...
Mal ne nicht bös gemeinte Frage: Warum läßt man ein KFZ 20 min. im Stand laufen wenn man auf etwas wartet und weiß das es so lange dauert?
244 Antworten
Zitat:
@Der Lustige Alt schrieb am 5. März 2016 um 18:09:15 Uhr:
Bitte nicht falsch verstehen und meinen Text genau durchlesen.Der Werkstattmeister ein mittelgroßer Motorradhändler in Süddeutschland ist selbst mit Sicherheit nicht zu blöd zum Ventile einstellen.
Nur zwischen Scheckheft und Wirklichkeit klaffen manchmal Welten. Welcher 20 - 30 Jährige Mechaniker stellt noch Ventile (korrekt) ein, beherrscht noch das korrekte Zündungseinstellen etc pp.
Ich behaupte mal das mindestens 50% eher 70% der Motorradfahrer es nicht merken wenn die Ventile nicht korrekt eingestellt sind oder die Arbeit nicht gemacht wurde , bzw. nur auf dem Papier halt...
Klar wenn die Kiste laut Klackert,Rappelt, Tickert dann merkt so ziemlich jeder Kunde
das die Arbeit (nicht) korrekt ausgeführt wurde. Aber oft läuft das Motorrad ganz normal,
und dann merkt der Normalkunde halt nicht ob die Kerzen wirklich gewechselt wurden oder nur kurz begutachtet, ausgeblasen und wieder eingeschraubt. Klar die Profis markieren Ihren Luftfilter,Ölfilter und schauen nach, aber das werden die wenigsten tun...Das dies betrug ist steht ganz ausserfrage aber die Wirklichkeit sieht anders oft anders aus.
Das kann ich drehen und wenden wie ich will und es wird nicht besser, wenn Du schreibst, dass bei deinem Freundlichen zwischen Scheckheft und Wirklichkeit "Welten" liegen.
Das sind ungeheure Vorwürfe gegen diese Werkstatt, die Du erhebst. Wenn das stimmt, gehört diese Werkstatt angeprangert und gemieden, besser noch, das komplette unfähige Personal entlassen.
Wenn der da etwas einträgt, das nicht stimmt, ist er schlicht ein Betrüger und bescheisst seine Kunden, die eine teure Wartung bezahlen. Dass manche Dinge, die die Hersteller in den Wartungsplan schreiben, Blödsinn sind, steht auf einem anderen Blatt. Ich denke da an den Wechsel von Bremsflüssigkeit und -leitungen. Auch die Intervalle der Ventilspielkontrolle z.B. bei einem Tassenstößelmotor sind nicht immer nachvollziehbar. Selten wird man nachjustieren müssen.
Aber was ich bezahle, muss auch gemacht werden.
Ich erwarte bereits von einem 17 - jährigen Mechatroniker Azubi, dass er in der Lage ist, das Ventilspiel einer Maschine zu prüfen und korrekt einzustellen. Und wenn er es noch nicht kann, dann lernt ers. Ich kann das auch und ich habe das nicht als Beruf gelernt. Zudem hat der Werkstattmeister die Arbeit seiner unfähigen 20-30 - jährigen Mitarbeiter zu prüfen, das ist seine Pflicht und er haftet auch für die Korrektheit der Arbeit.
Ist Dir denn die Technik unterschiedlichster Ventilsteuerungen geläufig ?
Königswelle, Stoßstangen, Steuerkette, Zahnriemen, Kipphebel, Schlepphebel, Tassenstößel, Desmodromik ?
"Zündung einstellen" ist ein Relikt aus den Siebzigern. Heute hat man elektronische Zündanlagen die über einen Pickup gesteuert werden. Und dessen Widerstand zu messen, wenns nicht funkt, sollte jeder hinbekommen, der ein WHB lesen kann.
Zurück zum Ventilspiel. Wenn da geschludert wird, kann das böse Folgen haben. Auch die restlichen 30-50 Prozent Deiner genannten Motorradfahrer merken das nicht, es sei denn das Spiel ist viel zu groß, was noch nicht einmal so schlimm wäre.
Wenn das Ventilspiel zu klein ist, hört man das nicht. Man merkt es irgendwann an Leistungsverlusten und dann ist der Schaden bereits da. Ventilteller, Schaftdichtungen usw. nehmen das sehr übel.
Die Ducatisti hier im Forum können Dir was übers Ventilspiel erzählen. Da ist das eine (häufig übertrieben dargestellte) Wissenschaft im hundertstel-Millimeter - Bereich. Die das machen, müssen das können. So ein Motor ist teuer.
Das erste, was einem Motorrads passiert, wenn es auf meiner Hebebühne landet, ist die Kontrolle des Ventilspiels. Weil twinspark und ich da lieber auf Nummer sicher gehen. Sauber eingestellte Ventile sind Grundvoraussetzung für einen guten Motorlauf.
Und bei einer VFR 800 V-Tec ist das extrem wichtig.
Zitat:
Und bei einer VFR 800 V-Tec ist das extrem wichtig.
..........deshalb wundert mich dass der TE so eine Maschine für den ordinären Alltagsbetrieb nutzen will. Ich würde mir da lieber eine Technische weniger kapriziöse 08/15 Maschine holen.
Die VFR ist alltagstauglich. Ein ausgereiftes Motorrad, das seiner Zeit damals weit voraus war.
Ob die kapriziös ist, weiß ich nicht. Die VFR ist als sehr zuverlässig bekannt. Ich fand das V-tec-Konzept wenig überzeugend. Ein Kumpel von mir hat die VFR 800 damals ziemlich neu gekauft und ich hatte sie einige Tage unter den Fittichen. Zudem war der Verbrauch recht hoch. Aber jeder, wie er will.
Vielleicht ist die Ventilspielkontrolle ja belegt. Das wissen wir nicht genau. Wenn der allerdings bei einem "mittelgroßen Motorradhändler in Süddeutschland" war, wo solche Arbeiten nur ins Serviceheft eingetragen, aber de facto gar nicht gemacht werden, dann Gute Nacht.
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......
Zitat:
@kandidatnr2 schrieb am 5. März 2016 um 19:33:17 Uhr:
Die VFR ist alltagstauglich. Ein ausgereiftes Motorrad, das seiner Zeit damals weit voraus war.
Das mag ja sein, aber wenn man hier die Kommentare so liest ist das auch eine Maschine die auch auf penible Wartung angewiesen ist.
Der Ventiltrieb, ja. Kostet eben eine Kleinigkeit, wenn der (hoffentlich fähige) Mechaniker dafür 6 Stunden benötigt.
Für Honda war die VFR 800F zu Anfang ein reiner Technologieträger, ein Stolz der Entwicklungsabteilung. Heute leistet sich kein anderer Motorradbauer mehr ein Fahrzeug mit einem derart komplexen Antriebskonzept wie die Japaner mit der VFR 800-Baureihe.
Der sogenannte V-TEC-Motor funktioniert so: Ein V-Vierzylinder arbeitet bis 6500 Umdrehungen mit jeweils einem Einlass- und einem Auslassventil pro Zylinder. Gibt der Fahrer Stoff und die Drehzahl steigt über 6500 U/min, werden durch ein ausgeklügeltes Hydraulik-, Kanal- und Federnsystem eine zweite Nockenwelle und acht weitere Ventile zugeschaltet. Der Motor nutzt dann bis hoch in die Spitzen um 11.000 U/min insgesamt sechzehn Ventile statt acht. Während diese variable Ventilsteuerung im Automobilbereich ausgesprochen effektiv ist, sind bei Motorrädern die Vorteile beim Drehmoment gering.
Ansonsten ist die VFR eben eine Honda. Top Fahrwerk, Top-Verarbeitung, Top Qualität, eigenwilliges Design.
Das mit den Werkstätten ist schon richtig, dass da Betrug an der Tagesordnung ist.
Über 100 Beispiele könnte ich hier nennen. Schon aus der Zeit, als ich mir als Schüler in einer Vertragswerkstatt das Taschengeld aufgebessert habe. Kupplung nur eingestellt, neue Kupplung für 700,- DM aufgeschrieben. U. s. w. Bei fast jeder (!) Rechnung war was faul.
Dann mein erstes Moped, Honda, kostenlose Erstinspektion: Mechaniker dreht die Stellschraube an den Kipphebeln auf, steckt die korrekte Fühlerlehre dazwischen (Zahlen lesen konnte er), schraubt zu, auch die Kontermutter, zieht die Fühlerlehre mit Gewalt raus. Natürlich das Ventilspiel zu eng, gefahren, neuer Kopf mit Ventilen fällig, war nicht mehr zu reparieren (sollte ich bezahlen!). Wie er das macht, habe ich hinterher mal durch Zuschauen erfahren. Ich dachte, ich spinne. Das machte er immer so. Auch mal die Schwungscheibe drauf und mit dem Schlagschrauber angezogen. Keil war zur Nut in der KW aber etwas versetzt und dann logischerweise zerquetscht. Bei 8000/min flog die Schwungscheibe (mit Zündzeitpunktverstellung drin) runter, hat ne ganze Zeit im Gehäuse rotiert und Späne erzeugt.
Bei Pkw ist das alles genauso. Mein erstes Auto vom Händlerhof gekauft, Rechnung der angeblich gerade durchgeführten Inspektion lag drin. Nichts war gemacht, nada. Öl tiefschwarz und zäh wie Brei, Elektrodenabstand 1,8 mm, Filter komplett verdreckt (stand aber alles NEU auf der von der Vorbesitzerin bezahlten Rechnung). Und so geht es ewig weiter...
Deshalb verzichte ich seit 20 Jahren komplett auf jedwede Garantie. Wenn ein Fahrzeug bis zur Erstinspektion keinen gravierenden Fehler hatte, sollte auch nichts komplett Schwerwiegendes mehr auftreten, zumindest mechanisch. Bin mit den aktuellen Fahrzeugen (A6, XX, Jeep JK, Pug 106) so gut gefahren. Und auch mit deren Vorgängern (Passat TDI 385.000 km, Peugeot 205 XRD 442.000 km, beide nie in einer Werkstatt, nur Öl-/Filter-/Zahnriemenwechsel).
Ich würde mir ein gebrauchtes Moped definitiv nur dann kaufen, wenn es noch nie in einer Werkstatt war! Im Ernst.
Anhören, ob es ein mechanisches Problem gibt, wenn nicht, kaufen.
Dann selbst ne Inspektion machen und fahren...
Eine VFR 800 hatte ich mal über ein Wochenende. Manno, da ging untenrum rein gar nichts, absolut nichts. Ich war bis mindestens 7000/min sowas von enttäuscht...
Au weia.
Ich bin entsetzt. Das hätte ich nicht gedacht. Ich war früher, als ich noch nicht soviel selbst geschraubt habe, bei Otto Walz in Herrenberg (Yamaha/BMW) walzmotorsport hat schon in den 70ern jeden Werkstatttest, an dem sie beteiligt waren, gewonnen.
Seit 20 Jahren war ich mit keinem Motorrad mehr in einer Werkstatt.
Wenn was am Auto ist, wo ich eine Hebebühne bräuchte, gehe ich in unsere Dorfwerkstatt (freie) Da schraubt der Meister selbst und der macht das gut.
Aber Du stimmst mich nachdenklich. An meiner K 1300 GT wurde, bevor ich sie ausgehändigt bekam, noch eine große Inspektion gemacht. So wurde mir das gesagt und das steht auch im Serviceheft. Bis gerade eben habe ich darauf vertraut.
Allerdings bekamen die die GT gleich wieder zurück, bzw, durften sie bei mir abholen und am nächsten Tag wieder bringen, weil ich einen öligen, rechten Stiefel hatte. Ventildeckeldichtung. Der war also auf jeden Fall abgebaut.
Mein 6er Golf jetzt ist auch das erste Auto, dass in der Markenwerkstatt checkheftgepflegt wird.
Anders zahlt die Gebrauchtwagengarantie im Fall der Fälle nicht. Die will ich aber mindestens noch ein Jahr behalten.
Ansonsten haben die Autos auch so gut wie nie ne Werkstatt von innen gesehen. Nur der Zafira mit seinem Getriebeschaden.
Da reichte dann meine Fachkenntnis so weit, dass ich wusste, dass mir zur korrekt eingestellten Lagervorspannung das nötige Werkzeug fehlte.
Ansonsten hat jedes Auto, was ich bisher gekauft hatte - zugegebener Maßen größtenteils Endverbraucherschlurren zu entsprechenden Preisen - trotz angeblich gerade erfolgter Inspektion Mängel.
Defekte Thermostate, abgenutzte Bremsen, festgegammelter Ölfilter, der sicher schon lange nicht getauscht wurden, falsches Ventilspiel, durchgegammelter Auspuff, durchgerostete Ölwanne und so weiter.
Nicht wild, wenn im Kaufpreis schon in Abzug gebracht. Aber ganz sicher kein Beleg für eine gerade durchgeführte, korrekte Inspektion.
Die Sachen mache ich selbst und gut.
Am 4er Golf ist man trotz Elektronik mit nem China-OBD Kabel auch noch sehr weit gekommen.
Jetzt beim 6er wirds auch schwerer. Bisher hat nur mal ein Injektor die Hufe hochgerissen. Das war dann eine Gewährleistungssache und damit das Problem vom Autohaus.
Wenn ich das Auto länger behalte, würde ich mir gegebenenfalls auch VCDS anschaffen. Dann geht auch (fast) alles weitere.
Bei meiner Fazer fällt mir außer Reifen aufziehen jetzt auch nichts ein, weshalb ich die in die Werkstatt bringen würde. Alles, was über meine Fähigkeiten hinausgeht, übersteigt den Zeitwert von dem Mopped bei weitem. Daher wäre das dan ihr Todesurteil 😉
Ich habe keine Schmerzen, ein Fahrzeug ohne Checkheft oder mit (im vernünftigen Rahmen) überzogenen Wartungsintervallen zu kaufen.
Wenn ich nicht weiß, wann zuletzt irgendetwas gemacht wurde, werden als erstes Öl und Bremsflüssigkeit gewechselt, der Zahnriemen incl. Spannrolle, Bremsen, unterboden etc. sichtgeprüft und damit hat sich das. Alles andere nach Bedarf. Damit bin ich bisher sehr gut gefahren. Alle Schäden, die ich an Fahrzeugen hatte, hatten nichts mit mangelhafter Wartung zu tun.
Hab was Nettes zur RC46 gefunden:
Zitat:
Also, los ging's! Das Anfahren klappte mit der hydraulischen Kupplung prima und der Motor nahm schon kalt perfekt das Gas an. Das Getriebe schaltete astrein und die Gänge rasteten auch ohne Kupplung sauber ein. Das erste Mal stutzen musste ich beim Bremsen.
Die Vorderradbremse ist trotz Gummileitungen etwas für Feinmotoriker. Will heißen: Entweder die Bremse ist klasse oder der Reifen ist Mist. Ich tippe auf beides. Jedenfall blockierte der noch kalte Metzeler Z4 (kennt den wer?) gleich bei der ersten herzhaften Bremsung aus ca. 40km/h. Hinten konnte man hingegen - nein, musste man - richtig kräftig reintreten, um ein kleinwenig zu verzögern.
Sodann ging es ein bißchen über mäßig kurvige Landstraßen. Da habe ich mal den Motor getestet. Ich bin mir sicher, ein Leistungsdiagramm des Aggregats würde weniger eine Drehmomentkurve als vielmehr eine -konstante zutage bringen. Dank der 800ccm beginnt das nutzbare Drehzahlband früher als bei der FZR und reißt nicht mehr ab. Die Gänge, und das hat mich gewundert, sind dennoch einen Tick kürzer übersetzt. Die Beschleunigung sollte also bedeutend besser sein als beim kleineren Reihenvierer, war aber mehr oder weniger vergleichbar.
Gewöhnungsbedürftiger als der Motor war das Kurvenverhalten. Die VFR will geradeaus. In einer langgestreckten Kurven musste ich den Hobel quasi aktiv auf Kurs halten, anderfalls hätte er sich unversehens wieder aufgerichtet.
Nächste Etappe: Autobahn. Ziel war vielmehr, auf der Auffahrt eine saubere Linie hinzulegen als Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. Das ging aber mächtig in die Hose. Während die Maschine bei moderater Schräglage Nachdruck erfordert, kippt sie ab einem gewissen Winkel einfach weiter. So sah ich mich dann also bei Tempo 30 in voller Schräglage - wohl tiefer als ich je war - und musste das Ding wieder aufrichten. Was macht man intuitiv? Logo, das Gas ein Stück auf, um die Schräglage anzupassen. Blöd nur, wenn einem genau in diesem Moment der Hinterreifen wegschmiert. Irgendwas schrappte schon am Boden und mit viel Glück habe ich den Brummer noch eingefangen. Der Einspritzanlage schien das nicht zu gefallen, folglich quittierte sie ihren Dienst. So stand ich denn also mit einem Puls von 180 auf dem schmalen Seitenstreifen der Auffahrt und stellte die Zündung ab. Durchatmen! Zündung wieder an und weiter, die Einspritzanlage hatte sich derweil auch vom Schreck erholt und nahm die Arbeit wieder auf.
Also nochmal: Beschleunigungsstreifen, Gas geben. Bei vielen Motorrädern juckt es einen in dieser Situation, durchzuladen. Bei der VFR nicht. Man weiß ja, was passiert: Gas auf - BRUUMM - Zielgeschwindigkeit erreicht, Gas wieder ein Stück zu. Unspektakulär. Bin dann bei 120 etwas mitgeschwommen und dann auf den nächsten Autobahnparkplatz, um zu gucken, ob ich beim Auffahren den Krümmer zerlegt hatte. Hatte ich aber nicht. Es muss die Fußraste, genauer, deren "Angstnippel am Stiel" gewesen sein, der den Asphalt touchierte.
Auf dem Beschleunigungsstreifen des Parkplatzes wollte ich's dann wissen: Vollgas im 2. Gang. Macht auch nicht mehr Spaß als Halb-, Viertel- oder Standgas.Die letzte Etappe im Stadtverkehr brachte nur noch zutage, dass die Sitzposition wirklich gut ist. Aber das interessierte mich schon nicht mehr. Der Drops war gelutscht, die Fuhre ist nichts für mich. Der Motor ist langweilig und das Fahrwerk eher schlechter als das der FZR. Ein Vernunftmotorrad eben. Ich habe ja nicht das Handling der GSX-R 600 K6 erwartet, aber zumindest irgendwas hätte mich begeistern müssen. Und das war nicht.
Vielleicht bin ich doch eher der 600er-Reihenvierer-Typ. Die Dinger haben wenigstens - Achtung, jetzt kommt's - Charakter! Ja, wirklich. Einen 600er Reihenvierer auszudrehen ist ein Erlebnis. Der Motor giert nach Drehzahl, gibt nochmal richtig Feuer ab 8.000 Touren, bettelt um den nächsten Gang... schön! Der V4 hingegen macht brumm.
Mein Freund fährt eineVFR ständig mit Sozia und hat jetzt 180.000 km runter. Er will unbedingt die 200 schaffen, was noch rund zwei Jahre dauern wird. Ja, sie ist problemlos - andere nennen das langweilig.
Bei der VFR, die der TE evtl. kaufen will, handelt es sich um eine aus 2002.
Das ist eine RC46 mit der V-tec - Ventilsteuerung. Wie ich schrieb, gilt die als sehr zuverlässig und langlebig, vorausgesetzt, alle Wartungsarbeiten werden korrekt ausgeführt.
Ich äußere mich zu einem Motorrad nur, wenn ich es selbst gefahren oder geschraubt habe.
Vermutlich gewöhnt man sich an das komische Verhalten des V4. Unter 7000 geht wenig, dann prescht die plötzlich los. Ich bin nur rund 300 km mit der VFR gefahren und fand das nervig.
Solches Verhalten haben viele Motorräder. Die R1, FZS 1000 und andere Yamaha mit exup-Walze bekommen oberhalb von 7000 auch einen Schub. Reine Gewöhnungssache. Honda regelt das halt über Nockenwellenversteller, Yamaha über den Rückstau im Abgassystem. Honda hat - wie immer - die aufwendigere Lösung gewählt.
Wenn man die jeweiligen SSP der Japaner verglichen hat, war die Honda immer die zahmere, die ausgeglichene Variante. Das ist Honda Philosophie. Dafür qualitativ hochwertig und wertbeständig.
Zitat:
@moppedsammler schrieb am 5. März 2016 um 18:35:33 Uhr:
Zitat:
@Ramses297 schrieb am 5. März 2016 um 17:47:22 Uhr:
Ich wundere mich ja gerade, daß Du als passionierter Schrauber und Motorradinstandsetzer eine Maschine fährst, die Du Fachleuten überlassen mußt.
Da bleibt Dir halt mehr Zeit zum Schrauben an Vergasermotorrädern.
Hat alles seine Vorteile!Ich kenne meine Grenzen.
Du kennst die komplexe Technik so einer Maschine vermutlich nicht. "Wartung" hat da nicht nur mit Öl- und Filterwechsel zu tun. Das ist Kindergarten.
Darum geht es ja nicht!
Ich meinte, es ist ja Deine Wahl, Dir eine komplizierte oder unkomplizierte Maschine anzuschaffen.
Und weil Du ja eigentlich viel schraubst, hat mich Deine Wahl eben gewundert.
Gerade bei BMW braucht man nicht nur ein Notebook, sondern auch das "Geheim"wissen, wenn man einstellen uns reparieren möchte.
Ich denke, ich verstehe diesen "Quantensprung" in der Fahrzeugtechnik wohl besser, als zumindest Laien, die nicht mehr machen, als den Rädertausch zu Winter oder Frühjahhr, wenn überhaupt.