Versicherung zahlt Schaden, obwohl der Unfallgegner ein Betrüger ist!
Hallo,
ich habe ein großes Problem mit meiner Versicherung (darf ich diese hier eigentlich namentlich nennen?)
Folgendes ist passiert:
Ich fuhr in Großstadt-Rush-Hour auf einer 3 spurigen Straße, alle Fahrzeuge bewegten sich nur sehr langsam, zwischen 0 und 20 km/h. Nun fuhr ich auf der linken Fahrspur und wollte nach ganz rechts. Ich blinkte, schaute und fuhr herüber. Die mittlere Fahrspur war frei, jedoch kam auf der rechten Fahrspur ein SUV. Diesen berührte ich. Ob ich noch auf der mittleren Fahrspur war oder schon auf der rechten ODER ob der SUV etwas auf die mittlere Fahrspur kam kann ich leider nicht mehr sagen (es war dunkel, regnerisch, Rush Hour). Ich habe aber das Gefühl, dass der Herr im SUV sehr gut möglich etwas auf meine mittlere Spur gekommen ist. Lassen wir das mal so stehen... Beide Fahrzeuge berührten sich, da wir aber beide fast nur Schrittgeschwindigkeit fuhren, kamen wir sofort zum stehen. Meine rechte Frontschürze touchierte seinen linken vorderen Reifen.
Angehalten, einen Schaden gesehen, Polizei gerufen - was man in so einem Fall macht.
Ich war sehr aufgeregt und der Mann aus dem SUV zeigte mir einen Schaden seinem KFZ: Zwischen vorderem Rad und Tür war der Kotflügel beschädigt - ein waagerechter tiefer und kantiger Schaden. Ich habe gedacht, dass wäre von meinem Auto...nun denke ich gar nicht mehr so!
Die Polizei kam, nahm alles auf, benannte mich schuldig und fuhr wieder. Zwischenzeitlich erzählte der Mann aus dem SUV, dass das gar nicht sein Auto sei, sondern von einer Bekannten älteren Dame. Weiter sagte er, dass der Schaden ja eigentich gar nicht so schlimm sei, da der SUV ja sowieso überall Kratzer und Macken hätte und auch schon 10 Jahre alt sei. Evtl. würde die Besitzerin sogar, dass das ok ist und ich meine Versicherung gar nicht bemühen brauche. Evtl. wäre es mit 50 € getan und die Sache vergessen.
Gut habe ich mir gedacht! So ein netter, verständnisvoller Mann! Er sagte sogar, er kann den Wagen mit zu sich auf die Arbeit nehmen (irgendwas im KFZ-Gewerbe) und gucken wie schlimm der Schaden ist bzw. günstig reparieren). Wir tauschten Nummern, verabschiedeten uns freundlich und ich wartete auf Nachricht von der Besitzerin.
Noch am gleichen Abend telefonierte ich mit der Besitzerin. Diese sagte am Telefon, sie möchte den Wagen gerne durch ihren Bekannten in die Werkstatt bringen lassen zum durchchecken. Aber man könne das sicher alles ohne meine Versicherung regeln, damit ich nicht hochgestuft werde. Nett oder?! 😉 Sie wollte sich melden am nächsten Tag. Es kam jedoch keine Antwort, auch nach 2 Tagen und Nachfrage meinerseits, gab es keine konkrete Aussage. Nun waren schon 6 Tage verstrichen und ich fragte wieder nach, wurde nochmals vertröstet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich meiner Versicherung noch keinen Schaden gemeldet, da ich immer noch gehofft habe, man könnte die Sache gegen eine kleine Summe aus der Welt schaffen.
Ich habe dann gegoogelt und gelesen, dass man einen Schaden innerhalb von 7 Tagen der Versicherung melden muss, was ich noch am gleichen Abend tat, da ich immer mehr Bedenken bekam.
Am nächsten Tag (7. Tag 😉 ) bekam ich einen Anruf der Besitzerin! Sie sagte ihr Wagen wäre nun doch nicht bei ihrem Bekannten in der Werkstatt, sondern bei einer Prüforganisation und ich sollte dort den Prüfingenieur bitte anrufen. Kam mir wieder komisch vor, aber ich rief ihn an.
Dieser sagte mir nun, der Schaden sei eindeutig von meinem KFZ und die Reparaturkosten beliefen sich auf 1.700 Euro! Es müsste eine Achsvermessung gemacht werden, der Reifen bzw. beide getauscht werden, Alufelge muß neu, denn es wäre lebensgefährlich ohne diese Maßnahmen weiterzufahren! Weiter würde noch der Kotflügel neu kommen und lackiert werden.
Da mir bzw. uns die Sache immer komischer vorkam, guckten wir uns die Schäden auf den am Unfalltag gemachten Fotos länger an. Sehr komisch: der SUV hat einen kantigen Kratzer von meiner abgerundeten Kunststoffstoßstange? Das kann eigentlich nicht sein!
Dann haben wir die höhen der Anstoßpunkte versucht zu eruieren. Ich fahre einen neuen Kompaktwagen und der anderen einen alten SUV. Wir haben also die Höhe der Berührungspunkte an meinem Auto gemessen und haben uns auf die Suche nach dem SUV gemacht. Ergebnis: Die Beschädigung am SUV ist ca. 6 cm höher, als der Anstoßpunkt/Kratzer an meinem Auto!!!
Wir fertigten Fotos und teilten diese meiner Versicherung mit. Mehrmals. Ergebnis: meine Versicherung teilte der Prüforganisation, die das Gutachten gemacht hat, unseren Bedenken mit. Was die Antwort war, kann sich sicher jeder selber denken. NATÜRLICH haut ein Prüfingenieur seinen Kollegen der gleichen Prüforganisation nicht in die Pfanne, sondern bestätigt das Gutachten selbstverständlich.
Nun wird es aber noch besser! Wir suchten den SUV nach Wochen erneut auf und was sehen wir?
- Der Kotflügel (der eigentliche Beweis) ist neu und auch lackiert, wenn auch sehr sehr schlecht lackiert und sehr schlecht eingepasst.
- Der Reifen ist immer noch alt!
- Die Felge ist immer noch die alte!
War es angeblich nicht lebensgefährlich mit dem Reifen und der Felge noch zu fahren? Doch! - sagte zumindest der Prüfingenieur. Das der Kotflügel mit dem Kratzer auch lebensgefährlich sei und dieser unbedingt erneuert werden musste, sagte er nicht 😉 😁
Tja, warum macht man sowas? "Lebensgefährliche Teile" nicht erneuern, aber den Kotflügel mit Kratzer neu lackieren lassen. Hätte doch zum Rest des Autos mit den ganzen Kratzern gepasst...
Wir haben natürlich alles auf Fotos dokumentiert und wieder meiner Versicherung eingereicht und nochmals gesagt, dass wir größte Bedenken haben und nicht bezahlt werden soll.
Die Versicherung brauchte dann wieder einige Zeit zum Antworten, aber final wurde uns nun mitgeteilt, dass auf Grund der Beweislage (ich frage mich immer noch welche), der Schaden bezahlt wird. Weiter hätte ich die Versicherung bei Vertragsabschluss bevollmächtigt, über die Haftungsfrage zu entscheiden.
Tja und nun frage ich hier mal in die Runde. Gibt's sowas öfter? Kann ich noch was machen? Die Beweise sind in meinen Augen eindeutig! Oder soll ich mich mit diesem Betrug abfinden?
Danke fürs lesen und hoffentlich ein paar Antworten.
P.S. Darf ich hier eigentlich die Versicherung beim Namen nennen? Ebenso die Prüforganisation? Und dürfte ich Fotos posten von den Fahrzeugen/Schäden?
Beste Antwort im Thema
Es ist doch immer mal wieder amüsant zu lesen, mit welcher Entrüstung ein Threadersteller hier reagiert, wenn nicht alle seine Meinung bestätigen und Ihm mit klaren Worten sagen, dass er mit seiner Aufassung halt daneben liegt.......🙂
Schlimm ist das ja nicht eine falsche Meinung zu haben, schlimm ist es eine falsche Meinung zu behalten und Argumente nicht zu akzeptieren.
47 Antworten
Unilever, das was Dir da passiert ist, ist doof. Bring Dich nicht um positive Lebenszeit, um vermeintliches Recht zu fordern - Deine Versicherung hat entschieden und gut ist. Mein Tipp - jeden Morgen beten:
Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
(Herr kann ersetzt werden durch: Allah, großer weißer Affe, Riesenkängeruh, Ehefrau, Buddha oder an was oder wen man gerade glaubt)
Wär der TE mal bei der HUK versichert... Die würden dem Unfallgegner mal richtig den Hintern aufreißen. 😁
Nur um mal die Diskussion etwas anzuheizen. 😉
Solche Leute wie der TE denen will man eigentlich nie begegnen, stellen sich nach einem Unfall als Gutachter vor werfen dem unfallgegner einen fingierten unfall vor und noch so alles.