Verschaltet, Folgeschäden?
Guten Abend,
Vielleicht kann mir ein fachmänischer Motorentechniker meine Frage genauer beantworten.
Ich fahre einen Mercedes A200 Turbo 26000Km.
Vor kurzem auf
der Autobahn habe ich mich versehentlich
verschaltet, und zwar vom 6. in den 5 Gang, und das bei einer Geschwindigkeit
von ungefähr 130 - 150 Km/h, die Kupplung habe ich einigermaßen langsam kommen
lassen, bin nur sehr erschrocken , da die Drehzahlanzeige schnell auf ca. 3800 U/min
gekommen ist. Bin schnell wieder auf die Kupplung gegangen …. Bei den letzten
25Km bis an meinem Ziel habe ich nichts Verdächtiges gehört. Mache mir echt Sorgen, um Folgeschäden.
Nun meine Frage; Wird sich jetzt die Lebensdauer von den
Pleuellager, (Lager allgemein) bzw. Motortechnisch stark verkürzen? Könnte sich
doch noch was (nach weiteren Km) bemerkbar machen oder verschliessen?
Von der „Motorbremse“ habe ich nichts gespürt, ich hoffe dass bei diesem schnellen Drehzahlanstieg kein Ölfilmriss irgendwo im Triebwerk entstand, motortechnisch würde es mich trotzdem interessieren, wenn ich die Kupplung –langsam- treten würde, dann vom 6. in den 5.schalte, gleich darauf die Kupplung zu schnell losgelassen hätte, und die Drehzahl schlagartig von Bsp. 1000 auf 4000 springen würde; Welche Triebwerkteile würden dann am meisten beansprucht?
Was ist eigentlich schlimmer für den Motor; „Harte Schläge auf die Kolben (Explosion) bzw. Pleuellager
..oder der „Schubbetrieb“ da der Motor nicht unter Last bewegt wird, das Getriebe treibt ja den Motor an, aber ob dieser schlagartiger Drehzahlanstieg so gesund ist für die Lager & Co….bezweifle ich.
>Langsam<
ansteigende Drehzahl würde ich als Gesund bezeichnen, aber wenn man versehentlich
verschaltet und von der Kupplung beispielsweise zu schnell gehen lässt, bekommt
die Kurbelwelle schlagartig die hohen Drehzahlen vom Getriebe ab, klar der
Motor bremst zwar ein wenig ab, aber irgendwo wird der Verschleiß bzw. der Abriebgrößer im Motor Man lernt nie aus….
Vielen Dank schon mal für Eure Mühe und Informative Antworten,
Viele Grüße
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Turbo2012
...und zwar vom 6. in den 5 Gang, und das bei einer Geschwindigkeit
von ungefähr 130 - 150 Km/h, die Kupplung habe ich einigermaßen langsam kommen
lassen, bin nur sehr erschrocken , da die Drehzahlanzeige schnell auf ca. 3800 U/min
gekommen ist....
Das nennt man umgangssprachlich "runterschalten", ist ein ganz normaler Vorgang und man muss nicht erschrecken. Macht man zB beim Überholen um eine höhere Beschleunigung zu erzielen. Davon geht nichts kaputt, das Auto ist dafür ausgelegt. Ich habe aber das Gefühl, das wusstest du schon. 😉
85 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Aygo Club
Man lässt den eingelegten Gang drin, bremst ab und kuppelt dann etwa bei 1.500 U/min kurz vor dem Stillstand aus.
Im 6. Gang wären das bei mir bei ca. 80km/h, also ganz kurz vor dem Stillstand. ;-)
Zitat:
Original geschrieben von Aygo Club
Die Schubabschaltung ist etwa bis 1.500 U/min aktiv. Erst darunter wird wieder Sprit eingespritzt. Es macht daher überhaupt keinen Sinn, vorher alle Gänge runterzuschlaten. Das ist nur zusätzlicher Verschleiß für die Kupplung und die Motorlager.Außerdem brauchen die Bremsen eine gewisse Belastung, damit die Scheiben glatt bleiben. Da wundern sich die Bremsenstreichler dann noch, weshalb irgendwann die hinteren Scheiben völlig verrostet sind. 😛
das kommt auf den motor an.
oft geht die schubabschaltung noch weiter runter und es wird erst bei leerlaufdrehzahl wieder sprit eingespritzt. damit die kiste beim auskuppeln nicht ausgegeht, bekommt das msg über den kupplungsschalter das mitgeteilt.
kann man gut beobachten, wenn man einen bordcomputer mit momentanverbrauchsanzeige hat.
Dann bremst du eben noch weiter runter, solange der Motor sich nicht schüttelt. 😁
Meiner macht glaube bei 100 im 6.Gang etwa 2.500 U/min.
Zitat:
Original geschrieben von Aygo Club
Außerdem brauchen die Bremsen eine gewisse Belastung, damit die Scheiben glatt bleiben. Da wundern sich die Bremsenstreichler dann noch, weshalb irgendwann die hinteren Scheiben völlig verrostet sind. Da kauft man besser als 40.000 km neue Beläge, anstatt das nach 2 Jahren die Scheiben wegen Unterforderung total vergammelt sind. 😛
Bzw. das die Scheiben nach 15 Jahren ihre Verschleissgrenze erreicht haben und mit der Nabe schon zu einer Einheit festgerostet sind.
Es macht von der Effizienz und vom Verrauch her kaum einen Unterschied ob man mit der richtigen Bremse oder mit der Motorbremse verzögert.
Nur manche "Pseudoalleswisser" versuchen mit der Motorbremse vorausschauendes Fahren vorzugaukeln, weil sie ja schliesslich nicht "bremsen" müssen.
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Außerdem kommt noch dazu, dass bei Verwendung der Motorbremse für den nachfolgenden Verkehr auch keine hübschen roten Leuchten angehen. Meißtens braucht man die ja nicht um zu sehen, dass der Vordermann die Geschwindigkeit verringert, aber schaden tuts sicher nicht.
Zitat:
Original geschrieben von Aygo Club
Dann bremst du eben noch weiter runter, solange der Motor sich nicht schüttelt. 😁Meiner macht glaube bei 100 im 6.Gang etwa 2.500 U/min.
Wo ich schon als "doof" hingestellt werde, stelle dir vor:
Straße kurz vor einer Ortschaft mit Kreuzung, du fährst 70km/h im 6. Gang macht: 1750upm (wenn deine Angaben stimmen) schubabschaltung bis 1500upm aktiv.
Heißt du bremst bis 60km/h mit der Schubabschaltung im 6. Gang ab, danach bremst du mit der Bremse und verbrauchst gleichzeitig sinnlos Sprit.
Ich sage nicht das man alle Gänge durchschalten soll, je nach gewünschter Bremswirkung dann den 3. Gang rein und bis 20km/h Schubabschlatung nutzen und wenn man will noch den 2. Gang rein.
1. Gang sollte eh nicht während der Fahrt eingelegt werden.
Natürlich nutzt man wenn es nicht spezielle Strecken sind auch immer die normale Bremse, aber ich lasse mich Grundsätzlich vom Motor unterstützen.
Es ist unmal so, dass alles was "heiß" wird verlorende Energie ist.
Und irgendwer schrieb das der Motor beim schalten ja auch Sprit verbraucht.
Bitte überlegen: einmal bremst man von 60km/h bis 0km/h mit Spritbrauchendem Motor, im anderen Fall schaltet man runter, das macht langsam eingelegt incl. Kuppeln etwa eine Sekunde aus, ich behaupte wer sein Auto in einer Sekunde von 60 auf 0 abbremsen kann, braucht ein neues Auto weil die Leitplanke im weg war.
Zitat:
Original geschrieben von snooopy365
Heißt du bremst bis 60km/h mit der Schubabschaltung im 6. Gang ab, danach bremst du mit der Bremse und verbrauchst gleichzeitig sinnlos Sprit.
Ich sage nicht das man alle Gänge durchschalten soll, je nach gewünschter Bremswirkung dann den 3. Gang rein und bis 20km/h Schubabschlatung nutzen und wenn man will noch den 2. Gang rein.
1. Gang sollte eh nicht während der Fahrt eingelegt werden.
Natürlich sparst Du Sprit, wenn Du die Schubabschaltung nutzt. Die Frage ist nur wieviel.
Wenn ich mal von der Alternative "Leerlauf" ausgehe, dann ist es vereinfacht so:
Du sparst ~0,6l pro Stunde (so bei meinem 1,2l TSI Benziner).
Also ~0,01l oder 1,5 cent pro Minute
Also ~0,002l oder 0,3 cent falls der an-die-Ampel-heranfahr Vorgang 12Sekunden dauert, was die Größenordnung sein dürfte (IMHO eher hoch geschätzt).
Um eine €300 Reparatur an Kupplung oder Getriebe bezahlen zu können müsste man das also 100.000mal durchführen.
Dabei ist noch nicht berücksichtig, dass im ersten Teil der 12Sekunden wohl auch im Leerlauf kein Sprit verbraucht würde, da der Motor ja zunächst eine Drehzahl über der Leerlaufdrehzahl hat, und anzunehmen ist, dass die Elektronik solange keinen Sprit einspritzt bis der Motor auf Soll-Leerlaufdrehzahl abgefallen ist, was aufgrund der Massenträgkeit innerhalb des Motors auch etwas dauert.
das hat jetzt aber alles mit dem eigentlichen thema nichts mehr zu tun😉
vom 6. in den 5. bei 150 zurückzuschalten ist keine wirkliche belastung fürs auto.
im gegensatz zum einlegen des Rückwärsganges😁
Ich habe ohne zu kuppeln versucht den Rückwärtsgang einzulegen. Das Getriebe hat sich
natürlich gemeldet. Es hat nicht direkt gekracht, aber die Zähne wurden geputzt. Der Wagen
schaltet nach wie vor butterweich. Ich kann kein Unterschied feststellen. Muss ich trotzdem mit
Spätschäden rechnen? Ist es nicht auch so, dass nur beim Einlegen des Rückwärtsganges der
Schaden auftauchen dürfte?
Gruß chriski
Normalerweise passiert da nichts. Du wirst ja wohl kaum eine Minute lang versucht haben, den Gang reinzuwürgen nach dem Motto 'jetzt erst recht'.
Nein, das waren nur Sekundenbruchteile, ich bin direkt vorher Automatik gefahren und war noch nicht ganz bei der Sache. Der Motor drehte im Standgas.
Ich gehe eigendlich auch davon aus, das wenn dann nur die Ritzel für den Rückwärtsgang betroffen sein dürften und das müsste man ja beim Einlegen des Rückwärtsganges spüren, wenn da was kaputt ist.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 5. Februar 2019 um 10:39:49 Uhr:
Normalerweise passiert da nichts. Du wirst ja wohl kaum eine Minute lang versucht haben, den Gang reinzuwürgen nach dem Motto 'jetzt erst recht'.