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Vergaserheizung. Wozu ?

Themenstarteram 17. Mai 2015 um 13:20

Ich habe gestern, anläßlich des wiederholten Ausbaus der Vergaseranlage meiner ZZR 1100 D die nervige Vergaserheizung abgeschraubt und die Zuleitungen kurz geschlossen.

In meinen Augen macht diese Einrichtung für ein Saisonmotorrad (04-10) überhaupt keinen Sinn und nur unnötige Fummelei beim Ein- und Ausbau.

Die Vergaseranlage sitzt unter der Airbox, direkt hinter den Zylindern und über dem Kurbelgehäuse und wird im Betrieb recht heiß.

Das Kühl (Heiz-) mittel fließt auch nicht durch, sondern eigentlich weitgehend wirkungslos drunter vorbei.

Wozu soll das gut sein ?

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52 Antworten

Richtig!

Themenstarteram 19. Mai 2015 um 10:27

Ist doch nur eine Hypothese gewesen. Ich weiß es einfach nicht, deshalb frage ich ja nach dem (Un)sinn dieser Vorrichtung.

Ich habe noch eine 88er ZX10 in Betreuung (hat mir ein Nachbar vor ein paar Jahren rausgezogen) die hat das auch nicht und läuft sehr gut damit. Auch meine anderen wassergekühlten Moppeds kommen ohne das Zeugs aus, wobei ich bei der ZRX 1100 nicht ganz sicher bin, weil ich noch nicht nachgeschaut habe, denn die läuft wie eine 1. Never change a running system... Aber ZX9R (98) hat das nicht, CBR 125 R kommt ohne aus, Aprilia 650 Pegaso, KLR 600 und Honda Transalp auch. K 1100 LT ist ein Einspritzer, die restlichen 4 sind luftgekühlt.

Vom Fahrtwind bekommt der ZZR Vergaser jedenfalls wenig bis gar nichts ab.

Die zuströmende Luft - klar, die habe ich vergessen.

Ob Benzin im Vergaser "verdampft", also den Aggregatzustand von flüssig nach gasförmig ändert, weiß ich nicht. Was man sieht, wenn man den Motor bei abgeschraubtem Luffi startet und ein wenig an der Drosselklappe spielt, ist, dass der Kraftstoff von der Düse fein zerstäubt austritt. Dabei erscheint er jedenfalls noch flüssig, nur eben in kleinsten Tröpfchen.

Aber es leuchtet mir jetzt doch ein, dass sich der Vergaser -gerade durch die zuströmende Luft - stark abkühlen wird. Dass dieser kleine "Hotspot" daran wirksam etwas ändert, ist aber schwer vorstellbar.

Und jetzt muss ich ermitteln, was ein "Venturie-Effekt" ist. Sagt mir aktuell nichts. Bin gespannt...

Themenstarteram 19. Mai 2015 um 10:46

Jetzt hats geklingelt...

Klar. Der ganze Vergaser arbeitet eigentlich mit diesem Venturi-Effekt, indem die durchströmende Luft Kraftstoff aus der Schwimmerkammer durch die Düse reißt und damit ein zündfähiges Luft-Benzingemsch erzeugt. Die Verengung ist dann die Drosselklappe, bzw. die Strömung wird durch den Ansaugunterdruck erzeugt... oder so...:rolleyes:

In dem Kühlmittelschlauch kann es eigentlich zu keinem solchen Effekt kommen, weil keine Abnahme- bzw. Zuführleitung vorhanden ist, oder ?

am 19. Mai 2015 um 10:57

Generell wäre ich bei technischen Dingen vorsichtig mit Aussagen wie "bei allen anderen Maschinen gibt es dass nicht und die fahren super".

Denk mal an die Yamaha Tenere. Die Modelle vor Deiner hatten alle durch eine von Werk her misratene Luftführung thermische Probleme. Da hätte man im Umkehrschluss draus folgern können, dass Luftkühlung grundsätzlich Mist ist. Hier haben letztendlich kleine Änderungen dann doch die Lösung gebracht. Allerdings hat Yamaha ziemlich lange dafür gebraucht.

So kann es auch bei speziell dieser ZZR bauliche Bedingungen geben, die dazu führen dass der Vergaser zum verstärkten Vereisen bei höheren Drehzahlen neigt (grösserer Kraftstoffdurchfluss=grössere Kühlwirkung).

Direkt nach dem Start hilft die Heizung natürlich nicht, aber da dreht auch (fast) keiner den Motor richtig hoch. Das Kühlwasser wird allerdings ziemlich schnell warm, zumindest wenn es wird vor dem Thermostat abgezweigt wird. Dann gibt die Sache doch einen Sinn.

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass da jemand mal was ausprobiert hat, was aber wirklich nahezu wirkungslos ist. Soll es ja auch geben.

Herr Sammler, das schrieb ich bereits auf der ersten Seite... :p

Man könnte jetzt vergleiche der einzelnen Maschinen auf ihren luftverbrauch pro Minute bei max Drehzahl machen. Wird aber schwer, da die Einzylinder wahrscheinlich auch durch ihre niedrigere Drehzahl andere impulse des luftstroms erzeugen...

Überall im netz steht das mit dem verdampfen. Da aber zumind beim kalten Motor sich benzintröpfen an der zylinderwand bilden können, halte ich das für unwahrscheinlich. Und der weg ist zu kurz, sowie die Strömungsgeschw. zu gross. Beim berechnen der notwendigen wärme zum verdampfen wird wohl weit mehr als die Heizung nötig sein...

Aber billiger test... Ein fön erzeugt auf nasser haut auch eine kühlung...

am 19. Mai 2015 um 11:17

Gibt es eigentlich eine Verbindung der Warmwasserzuleitungen innerhalb des Vergasers?

Ich habe mal Dein Bild überarbeitet beigefügt.

Wenn das Wasser nur wie in rot eingezeichnet fliesst, dann wäre die Sache ziemlich witzlos, da im Vergaser "Sackgassen" wären und das Wasser nicht im Vergaser fliesst.

Gibt es irgendeine Verbindung ähnlich wie in grün eingezeichnet, dann könnte das Wasser durchaus heizen.

Falls nur die rote Möglichkeit vorhanden ist, dann könnte noch eine ganz ander Funktion dahinterstecken, die aber wohl nur ein paar japanischen Ingenieuren bekannt sein dürfte.

Hallo,

mir kommt das vor wie eine Modeerscheinung.

In den 70ern und frühen 80er bin ich bei allen Wettern gefahren , Kumpels ebenfalls, mit Honda- Enduros, auch bei Schnee und Nebel (letzterer war ganz praktisch, wenn man unentdeckt im Wald herumfahren wollte). Vereisung der unbeheizten Vergaser: never ever. Ein Kumpel fuhr Z650 bzw GPZ900 bei jedem Wetter ausser Glatteis. Auch keine Vereisung.

An meiner CB500 PC26 ist auch so eine Heizung verbaut. An die Schwimmerkammern sind kleine Alu-Kötzchen mit Schlauchanschluss für Zu- und Ablauf montiert. Hab ich überbrückt. Eine potenzielle Fehlerquelle weniger (an einer PC26 die ich 2007 hatte war Kühlwasser genau dort ausgetreten, im Urlauf in F, ohne Werkzeug...).

Benelli 491 ist ein 50er Roller, gabs mit wasser- und mit luftgekühlten Minarelli- Motoren. Bei den wassergekühlten wurden auch Vergaser mit Kühlwasseranschluss verbaut. Bei den luftgekühlten ging es ohne...

Gruß

Themenstarteram 19. Mai 2015 um 12:11

Stimmt, Herr papstpower. Ich habe es nur nicht mehr auf dem Schirm gehabt.

Obs nun verdampft oder vergast, ist aber nicht der Kern meines Anliegens und darauf wird diese "Heizung" wenig Einfluss nehmen, aber der post von Vulkanistor ist genau das, was ich meinte und vielleicht nicht richtig zum Ausdruck brachte:

Zitat:

@Vulkanistor schrieb am 19. Mai 2015 um 13:17:50 Uhr:

Gibt es eigentlich eine Verbindung der Warmwasserzuleitungen innerhalb des Vergasers?

Ich habe mal Dein Bild überarbeitet beigefügt.

Nein. Gibt es nicht

Zitat:

Wenn das Wasser nur wie in rot eingezeichnet fliesst, dann wäre die Sache ziemlich witzlos, da im Vergaser "Sackgassen" wären und das Wasser nicht im Vergaser fliesst.

So sieht's nämlich aus.

Zitat:

Gibt es irgendeine Verbindung ähnlich wie in grün eingezeichnet, dann könnte das Wasser durchaus heizen.

Gibt es nicht.

Zitat:

Falls nur die rote Möglichkeit vorhanden ist, dann könnte noch eine ganz ander Funktion dahinterstecken, die aber wohl nur ein paar japanischen Ingenieuren bekannt sein dürfte.

Exakt der bin ich auf der Fährte... :D

 

am 19. Mai 2015 um 12:24

Ich habe jetzt einfach mal Wikipedia bemüht http://de.wikipedia.org/wiki/Vergaservereisung das die Vereisung vor allem bei Flugzeugen thematisiert.

Aus eigener Beobachtung beim Käfer ist mir in Erinnerung, dass der Vergaser vor allem unter Volllast (lange Autobahnetappen) vereist ist und das durchaus auch bei sommerlichen und trockenen Temperaturen. Dann trat dieser Effekt ein, den man auch von Propangasflaschen kennt, dass die Flasche im Bereich des Füllstandes außen vereist.

Beim Käfer führte das unweigerlich zur Benutzung des Standstreifens für 15 Minuten, bis die Motorwärme den Vergaser wieder aufgetaut hatte.

... und aufgemerkt, der Käfer hat kein Kühlwasser.

Themenstarteram 19. Mai 2015 um 12:31

Der Effekt ist mir schon klar, Verdunstungskälte. Um Eis zu bilden, benötigt man (Luft-)feuchtigkeit, die sich -in Deinem Beispiel- erkennbar als Kondensat an der Propangasflasche niederschlägt und dann zu Eis abkühlt.

Alles verstanden.

Auch die luftgekühlten Käferboxer und ihre verrosteten Luft - Heizbirnen kenne ich zur Genüge.

Wenn es innen warm wurde, dann gerne in Verbindung mit Auspuffgasen.

Von der Propangasflasche zurück zum konkreten Fall: Einer Kawasaki ZZR 1100 D, Baujahr 1993.

Vulkanistor hat das ja an meinem Foto schön nachgezeichnet. Dieses Gimmick ist imho sinnfrei.

Ich habe nirgends die Behauptung aufgestellt, dass ein Vergaser nicht vereisen könne. Das ist unbestritten.

Ich stelle mir jedoch angesichts der Konstruktion dieser Kawasaki - Heizung am Gleihin Vergaser die Frage nach deren Sinn im Sinne von Wirksamkeit.

Ich kann ihn nach wie vor nicht erkennen.

am 19. Mai 2015 um 12:34

Vielleicht gibt es nach Feng Shui ein verdammt gutes Karma, wenn man Wasser unter einem Vergaser herleitet. Von wegen Ausgleich der Energien der Elemente Feuer, Luft und Wasser.

Das verstehen wir Europäer nur nicht. :confused:

Zitat:

@twindance schrieb am 17. Mai 2015 um 19:18:36 Uhr:

Vergaservereisung ist bei der Knubbel ein wirkliches Problem - gerade so um 2-5° und hohe Luftfeuchte im Stadtverkehr. Die Karre nimmt dann einfach kein Gas mehr an. 5 Minuten warten und weiter gehts. Für die Sommer-Saisonschwuchtel sicher kein Problem, für den Ganzjahres-Faher dann aber doch :D

naja auch auf 2500 Meter im Sommer kann es soweit sein....

Themenstarteram 19. Mai 2015 um 13:16

Nochmal zum Verständnis:

Das Phänomen vereisender Vergaser stelle ich keinesfalls in Frage, auch wenn ich nie das Glück hatte, diese Erfahrung zu machen. Weder im 17 PS 2CV, noch im 34 PS - R4, nicht im 1200er Käfer, im 1302 Cabrio oder mit den damaligen 1303 Dienstkäfern bei -20 Grad nachts beim Objektschutz.

Auch nicht in 2800 m Höhe auf dem Bonette oder dem 2770 m hohen Iseran, auch schon Anfang der 80er mit der BMW R 100 S überquert.

Darum gehts aber eigentlich auch gar nicht, wenngleich es schön ist, das Drumherum zu diskutieren, wobei ich wieder was gelernt habe: Über den Venturi - Effekt und die Frage "Ist ein Vergaser ein Verdampfer".

Die eigentliche Frage jedoch ist, wie dieses putzige Bauteil (Foto) das Vereisen wirksam verhindern sollte. Die Frage wurde vor 4 Jahren schonmal mit tecdoc, twinspark und meinem alten Kumpel Fischmanni diskutiert.

Das gezeigte Heizungsteil ist ein Teil eines Bypasses von der Wasserpumpe unter den Vergasern hindurch zur dicken Zuleitung am Zylinderkopf.

Die gummiberingten Nupsis stecken in einem kurzen Sackloch neben der Schwimmerkammer. Das ist alles. Da wird nichts "durchflossen"

Was soll das für einen Wert haben...:confused:

Bild0411
Bild0412
am 19. Mai 2015 um 13:29

Aus dem Messing-Anschluss ragt so ein kurzer "Stab". Ist der beweglich? Bewegt der sich gar, wenn der Messing-Anschluss erwärmt wird? Vielleicht ist das doch keine Heizung sondern etwas, was im Vergaser irgendetwas anderes bei Erwärmung verstellt.

Themenstarteram 19. Mai 2015 um 13:48

Das habe ich mich anfangs auch gefragt. Aber im Vergaser ist ein simples Sackloch im Aluminium. Nichts, das bewegt werden könnte. Nach meiner Sicht der Dinge dient das Teil als "Trennwand" und zwingt das Kühlmittel, welches ja mit etwas Druck von der WaPu kommt, um diese "Trennwand" herum und damit durch dieses Loch zu fließen

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