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Vergaserheizung. Wozu ?

Themenstarteram 17. Mai 2015 um 13:20

Ich habe gestern, anläßlich des wiederholten Ausbaus der Vergaseranlage meiner ZZR 1100 D die nervige Vergaserheizung abgeschraubt und die Zuleitungen kurz geschlossen.

In meinen Augen macht diese Einrichtung für ein Saisonmotorrad (04-10) überhaupt keinen Sinn und nur unnötige Fummelei beim Ein- und Ausbau.

Die Vergaseranlage sitzt unter der Airbox, direkt hinter den Zylindern und über dem Kurbelgehäuse und wird im Betrieb recht heiß.

Das Kühl (Heiz-) mittel fließt auch nicht durch, sondern eigentlich weitgehend wirkungslos drunter vorbei.

Wozu soll das gut sein ?

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52 Antworten
am 17. Mai 2015 um 19:14

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 17. Mai 2015 um 20:17:37 Uhr:

Zitat:

@Vulkanistor schrieb am 17. Mai 2015 um 16:34:15 Uhr:

Ist das eine Heizung oder eher eine "Startautomatik" anstelle eines manuellen Chokezuges?

Gab es früher bei Autos. Die wurden mit einem Bimetal über die Kühlwassertemperatur gesteuert.

Hatte z.B. der Opel Rekord C.

Hatte mein Opel Manta. VOr dem Starten das Gas einmal voll durchtreten. Dadurch hielt die Leerlaufstellung durch eine Bimetallfeder in einer erhöhten Position. Der Motor lief einfach schneller bis eine gewisse Temperatur erreicht war und den Weg wieder für eine niedrige Leerlaufzahl frei machte.

Das hat aber nix mit Vergaserheizung zu tun, die an der xj 600 auch dran ist.

Rekord und Manta hatten wahrscheinlich den gleichen Motor (1,9l) mit Registervergaser drin. Es wurde nicht nur das Standgas angehoben (Verstellung der Drosselklappe), sondern auch die Kaltstartklappe (Choke) geschlossen und so das Gemisch fetter gemacht.

Edit:

In einem ZZR Forum habe ich jetzt auch gelesen, dass es eine Heizung ist. Der Nutzen wird dort ebenfalls angezweifelt.

Choke und Vergaserheizung sind aber ganz unterschiedliche Sachen, meine Herren ;)

Wie gesagt - wer nur bei zweistellig Plus fährt, wird nie in die Verlegenheit kommen, die Vereisung live erleben zu dürfen müssen. Ich kann da aber ein mehrstrophiges Lied von singen

am 17. Mai 2015 um 19:32

Zitat:

@twindance schrieb am 17. Mai 2015 um 21:26:59 Uhr:

Choke und Vergaserheizung sind aber ganz unterschiedliche Sachen, meine Herren ;)

Wie gesagt - wer nur bei zweistellig Plus fährt, wird nie in die Verlegenheit kommen, die Vereisung live erleben zu dürfen müssen. Ich kann da aber ein mehrstrophiges Lied von singen

Absolut. Die Heizung wärmt den Vergaser und die Startautomatik betätigt automatisch den "Choke". Habe ich auch so geschrieben.

Bei Vergaserautos wurde über den Luftfilterkasten im Winter die warme Luft am Abgaskrümmer angesaugt. Bei Motorräder ist das eher selten der Fall.

Mein alter Citroën hat das noch nicht und ist bei Temperaturen um 0 Grad kaum zu fahren.

Golf 1 auch

Auch Autos mit Luftansaugung am Krümmer haben teilweise eine Vergaserheizung.

Mein oller Escort hatte sowas. Da gabs sowohl eine thermostatisch geregelte Umschaltklappe, die zwischen kalter und am Krümmer vorgewärmter Luft umgeschaltet hat als auch eine Vergaserheizung.

Beim 2er Golf (schätze auch beim 1er) gabs die kombination auch. Die hatten den "Igel" im Vergaser. Eine elektrische Vergaserheizung.

Wie schon genz richtig geschrieben wurde, wird das Benzin im Vergaser in kleinen Tröpfchen vernebelt. Die verdampfen teilweise. Bei diesem Phasenübergang entziehen sie der Umgebung Wärme (Verdampfungsenthalpie).

Dabei kann der Vergaser bei hoher Last auf Minusgrade abgekühlt werden. Hierdurch kann die Feuchtigkeit in der Luft kondensieren und gefrieren. Die Eiskristalle verstopfen dann die Düsen im Vergaser.

Die Vergaserheizung, elektrisch oder mit Kühlwasser, verhindert das.

Gerade bei Motorrädern, bei denen es eine Ansaugung von erwärmter Luft gibt, kann das an einem feuchten Herbsttag ein Quell der Freude sein.

Bei trockener Witterung wird man da keine Probleme haben. Auch bei Frost eher nicht. Da ist die Luft nämlich sehr trocken.

Ich würde die abklemmen, wenn kein Einsatz bei ungünstiger Witterung geplant ist. Alternativen hast du ja genug...

Autobahn bei 10°C und Regen kann dann aber schon zu unfreiwilligen Pausen führen.

Mit nem (halb-)automatischen "Choke" hat das nichts zu tun. Das ist was ganz anderes.

Bei alten Motorrädern und Mopeds mit geringer Leistung fror/friert bei längerer Fahrt und entsprechender Wetterlage gerne mal der Schieber auf Vollgasstellung fest. Unangenehme Überraschung beim Gas wegnehmen und früher für einige Unfälle verantwortlich.

Japp. Dafür hat meine olle Honda zwei Gaszüge: Einen für auf und einen für zu.

am 17. Mai 2015 um 20:06

Ich frage mich, wer hier andauernd schreibt, das Choke und Heizung das Gleiche ist? Es wird ja immer darauf hingewiesen, dass sie nichts miteinander zu tun haben, was ja auch so ist.

Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass es mal Versionen gab, die mit dem Kühlwasser liefen. Deswegen auch meine anfängliche Vermutung zu der Frage vom Sammler.

Dann ist die Variante mit Kühlwasser aber quasi die ersten paar Minuten wirkungslos oder? Das Wasser und die Leitungen müssen ja erstmal warm werden.

Das ist korrekt. Allerdings wirst du auf den ersten Metern deinem Motor in der Regel nicht die Leistungen abverlangen, bei dem es zu Vergaservereisung kommen kann.

Es dauert ja auch ein Weilchen, bis der Vergaser einfriert. Das passiert nicht ad hoc.

Bei dem Renault z.B. frühestens nach einer Viertelstunde...(ich nehme an Du redest von der Heizung und NICHT von

der automatischen Choke-Rückstellung) :D

:D ja ich meinte die Heizung.

Themenstarteram 18. Mai 2015 um 12:23

Sorry, dass ich so lange nichts geschrieben habe.

Das mit der elektrischen Aufheizung bei den scootern muss man trennen. Selbst die kleinen 50er haben eine elektrische Startautomatik, kann man auch choke nennen. In kaltem Zustand zieht sich das Metall zusammen und gibt über einen kleinen Kolben die Zusatzdüse der Gemischanreicherung frei.

Sobald der Motor läuft, fließt da ein schwacher Strom durch, das Ganze wird warm, der Kolben fährt gute 5 mm herunter und macht die Düse der Gemischanreicherung dicht.

Das hat mit dieser Vergaserheizung nichts zu tun. Die Keihin - Gleichdruckvergaser der Kawas haben eine Zusatzdüse, die man durch Ziehen eines Hebels, den man Choke nennt (obwohl es im klassischen Sinne keiner ist) öffnet und damit das Gemisch anfettet.

Fate bringt es eigentlich auf den Punkt, diese "Vergaserheizung" ist im kalten Zustand genau so "warm" wie der Rest des Motors bzw. Vergasers. Hier heizt sie nichts. Einen vereisten Vergaser wird sie daher nicht auftauen.

Und wenn der schon vereist ist, wie soll der Motor dann laufen und das heizende Kühlwasser auf Temperatur bringen ? Da beißt sich in meinen Augen die Katze in den Schwanz.

Letztlich fließt Kühlmittel durch einen dünnen Schlauch unterhalb der Vergaser und wirkt als Wärmetauscher (ich lasse das Wort Heizung hier bewusst weg) an den Vergasern punktuell im Bereich der Hauptdüse. Wirklich eine "Heizung"?

Ich habe mir das Konstrukt jetzt schon ein paarmal angeschaut. An der GPZ 1100 von yami59 haben wir das schon vor Jahren ausgebaut, die läuft auch bei Kälte problemlos. ZZR 1100 D hat denselben Motor, nur twas andere Vergaser und etwas mehr Leistung.

Ich frage mich, angesichts der Temperaturen, die hinter den Zylindern und gedeckelt von Airbox und Tank entstehen, ob diese "Heizung" ihren Namen verdient, oder eher eine Kühlung darstellt, die z.B. der berühmten Dampfblasenbildung entgegenwirkt.

Das würde für mich mehr Sinn machen, als eine Heizung. Auf das hatte ich mit meiner Frage auch ein wenig abgezielt.

Ich habe mal ein paar Bilder

100-3585
100-3702
100-3718

Bei rollern wird, so mir bekannt ein wachselement erwärmt. Das dehnt sich aus. Hat den Vorteil, dass es nicht so schnell wie metall abkühlt.

Sicher dass es nur um die Hauptdüse fliesst? Würde vermuten um den ganzen teil der Verengung für den venturieffekt.

Vllt ein kleiner versuchsaufbau? Heisses Wasser in den schlauch??

Sammler, du vernachlässigt, dass der Vergaser im laufenden Betrieb ständig gekühlt wird. Vom Fahrtwind, von der durchströmenden Luft und vor allem vom teilweise verdampfenden Benzin. Der Wärmeeintrag vom Motor ist während der Fahrt nicht allzu groß. Die abgestrahlte Wärme wird vom Fahrtwind sofort weggeblasen.

Die Vergaserheizung hält den kältesten Bereich des Vergasers über dem Gefrierpunkt. Mehr braucht es nicht.

Das kommt nur bei schlechter Witterung zum Tragen. Wenn es kalt und feucht ist.

Die Dampfblasen entstehen ja nicht im Vergaser. Die entstehen normalerweise in der Benzinleitung zum Vergaser. Da hilft eine Vergaserkühlung, wie du sie vermutet, wenig.

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