Ventilschaftdichtung und Hydrostößel

VW Polo 3 (6N / 6N2)

Hallo

Ich muss wahrscheinlich bei 1,4l APQ die Ventilschaftdichtung und Hydrostößel wechseln.

Welche Hersteller für die Ventilschaftdichtung und Hydrostößel könnt ihr Empfehlen.

Ich will dieses machen ohne den Kopf abzunehmen.

Was für Werkzeuge empfiehlt ihr

Hab folgendes gefunden komplett Set mit Pressluft Zündkerzen Adapter, niederdrucken, Zange und ventielspanner.

Ist das zu gebrauchen?

23 Antworten

- Zum Wechslen der Stößel muss der Kolben des jeweiligen Zylinders in den "unteren Totpunkt" gestellt werden !
- Beim anschließenden Wiedereinbau der Nockenwelle darf keiner der Kolben im oberen Totpunkt stehen !

D.h. nach dem Festziehen aller Lagerdeckelschrauben und dem Wiedereinbau des Nockenwellenrades würde ich mit dem Drehen des Nockenwellenrads auf die Markierung passend zum OT 1. Zyl. die 30 Min. warten. obwohl man ja eigentlich von einem gestarteten Motor nur spricht, wenn er sich aus eigener Kraft dreht.

Folgend noch ein paar RLF-Auszüge

Ventilschaftabdichtungen ersetzen
Ausbauen
- Nockenwelle ausbauen
- Tassenstößel ausbauen
- Zündkerzen herausschrauben.
- Kolben des jeweiligen Zylinders in den "unteren Totpunkt" stellen
- Druckschlauch in das Zündkerzengewinde einschrauben
- Druckschlauch an Druckluft von mindestens 6 bar Überdruck anschließen.
- Ventilfedern ausbauen.
Hinweis:
Festsitzende Ventilkegelstücke mit leichten Hammerschlägen auf den Montagehebel lösen.

- Ventilschaftabdichtungen abziehen
Einbauen
- Die mitgelieferte Kunststoffhülse auf den jeweiligen Ventilschaft aufstecken.
- Die neue Ventilschaftabdichtung in den Aufdrücker einsetzen.
- Dichtlippe der Ventilschaftabdichtung einölen und vorsichtig auf die Ventilführung schieben

Nockenwelle aus- und einbauen
Ausbauen
- Keilrippenriemen ausbauen
- Riemenscheibe und Zahnriemenschutz Ober- und Unterteil ausbauen.
- Nockenwellenrad lösen (Gegenhalter 3036 verwenden).
- Spannrolle lösen und Zahnriemen abnehmen.
- Nockenwellenrad abziehen.
- Zahnriemenschutz hinten am Zylinderkopf abschrauben.
- Zylinderkopfdeckel ausbauen.
- Zündverteiler ausbauen.
- Erst Lagerdeckel 5, 1 und 3 ausbauen.
- Lagerdeckel 2 und 4 abwechselnd über Kreuz lösen.
Einbauen
-Die Kolben dürfen nicht im oberen Totpunkt stehen.
Hinweis:
Einbaulage der Lagerdeckel beachten: Breiter Anguß zur Ansaugseite und Nummer des Lagerdeckels von der Abgasseite lesbar.

- Laufflächen der Nockenwelle einölen
- Nockenwelle einlegen.
- Lagerdeckel 2 und 4 abwechselnd über Kreuz anziehen und mit 6 Nm festziehen.
- Auflagefläche der Lagerdeckel 1 und 5 leicht mit Dichtmittel AMV 174 004 01 einstreichen.
- Lagerdeckel 3, 1 und 5 einbauen und ebenfalls mit 6 Nm festziehen. Dabei zum Zentrieren des Lagerdeckels 5 den Zündverteiler einsetzen.
- Alle Muttern um 1/4 Umdr. (90 °) weiterdrehen.
- Schrauben für Lagerdeckel 5 einsetzen und mit 10 Nm festziehen.
Der weitere Zusammenbau erfolgt sinngemäß in entgegengesetzter Reihenfolge zum Ausbau

Zahnriemen Einbauen
Hinweis:
Beim Drehen der Nockenwelle können die Ventile an im OT stehende Kolben anstoßen.

- Nockenwellenrad auf Markierung stellen
- Kurbelwelle auf OT Zyl. 1 stellen. Der versetzte Zahn am Zahnriemenrad Kurbelwelle muß mit der Markierung am Dichtflansch übereinstimmen
- Zahnriemen auflegen. Bei einem gelaufenen Zahnriemen muß dabei die Laufrichtung beachtet werden.
- Zahnriemen durch Verdrehen der Spannrolle in Pfeilrichtung spannen bis der Zeiger über der Kerbe in der Grundplatte steht.
- Klemmutter an der Spannrolle mit 20 Nm festziehen.
- Kurbelwelle zweimal in Drehrichtung des Motors durchdrehen und wieder auf OT stellen und Einstellung prüfen.
- Zahnriemenschutz -Ober- und Unterteil einbauen.
- Riemenscheibe einbauen (Fixierung beachten).
- Keilrippenriemen einbauen.
- Abdeckung für Keilrippenriemen einbauen.
- Zündzeitpunkt prüfen, ggf. einstellen

Und leg den Zylinderkopf mit Putzlappen aus (wie bei ner Operation), damit die Keile von den Ventiltellern oben, nicht in die Ölkanäle des Zylinderkopfs fallen. Am besten man entfernt die mit einer Spitzzange, oder einem magnetisch gemachten Schraubenzieher. Beim Einbau die Teller und Keile mit Fett betupfen, dann kleben sie, und können nicht wegfallen/wegspringen.
Zum losklopfen gibt es auch eine magnetische Hülse, dann "kleben" die Keile in der Hülse, vieleicht ist das in dem Satz mit bei.
Allerdings waren die Schaftdichtungen (die ich mal getauscht hatte) meistens noch OK, obwohl die Motoren schon 200.000 Km erreicht hatten. Hoffentlich sind die es dann auch.
Was verbraucht er den an Öl auf 1000 Km? Mein AER Motor hat vor 1 Jahr Ölwechsel bekommen, seit dem ca 9000 Km gelaufen, und einen 1/2 ltr verbraucht (153.000).
Das sah bei meinem `74 er Golf 1 anders aus. 3 - 4 ltr Öl auf 1000 Km (180.000), der qualmte wie ein 2 Takter. Da waren die Schaftdichtung hart wie Plastik und zerbröselten. War allerdings in der Anfangszeit der Wassergekühlten Motoren bekannt, und bei den ende der `70 er Motoren wurden bessere Schaftdichtungen eingebaut.
th

So auf 300km ist 1/2 l Öl weg. Je nach Fahrweise.
Deswegen will ich ja im Vorfeld auch ne druckverlustprüfung machen um sicher zu sein und das bevor ich mir das o.g Set kaufe.

Mal gerade im Kopf ausgerechnet 😕, dann sind es ja 1,5 ltr. Ist bei VW lt Bedienungsanleitung gerade in der Tolleranz. (trotzdem zu viel) Ne Druckverlustprüfung ist Luft in den Brennraum schicken, dann ist da noch ein wichtiges Manometer was es anzeigt. Ich hab mir mal so etwas gebastelt. Alte Zündkerze, Druckluftanschluß aufgelötet, da kann ich mit Baumarktkompressor Luft (ca 3 Bar) in den Brennraum pusten, und feststellen wenn es an den 3 Stellen (EV, AV, oder Kolbenringe) daneben geht. Wenn nur die Ölabstreifringe verschlissen sind kannst Du es allerdings mit einem Druckverlusttest auch nicht feststellen. Springt er schlecht an, und hat gerade so ca 5 bar Kompression, und verbraucht Öl, dann sind alle 3 Kolbenringe oder Kolben/Zylinder verschlissen.
Ich hab übrigens die Schaftdichtungen (Elring) und Hydrostößel (Febi) für alle Fälle noch liegen.
th

1-zuendkerze-mit-druckluftanschluss
2-ventilschaftdichtungen-elring
3-hydrostoessel
Ähnliche Themen

Spring normal an läuft auch normal. Leerlauf stabil. Nur leichte Vibrationen im Leerlauf. Und wie bereits gesagt wenn man im Stand gasstöße gibt qualmt er blau. Während der Fahrt kein Qualm sichtbar. Auch nicht im Schubbetrieb. Nur das klappern der hydros ist durchgehend da.

Dann würde ich es erstmal mit den Schaftdichtungen versuchen. Weiß nicht, was so ein Druckverlusttest in der Werkstatt kostet, und ob sich dafür einer Zeit nimmt. (bevor ich denen das Geld in den Rachen werfe) Hydrostößel verschleißen schon, wenn die Nockenwelle nicht spitz zuläuft, kann man die lassen. Ich hatte nur zum Probieren eine gebrauchte Welle aus einem Golf Zylinderkopf, und die Hydrostößel gebraucht aus einem T4 1,9 TDI genommen, nur um zu probieren, ob er dann wieder vernünftig läuft.(Schaftdichtungen nicht erneuert) Bis jetzt ohne Probleme von ca 125.000 -152.000 Km. Das mit der falschen Nockenwelle hat der @ Perchlor erkannt, das die andere Öffnungszeiten hat. (1,0 zum 1,4 oder 1,6 er)
th

C-nockenwelle-gebraucht

Die ventilschaftdichtungen haben mit den hydrostöseln nix zu tun, das stimmt
Aber wenn die kaputt sind, kann sich ja nicht die richtige Menge an Öl in den hydros sammeln, da es ja ungehindert in den brennraum gelangt
Kann auch das klappern verursachen, so war es bei meinem alten motor (AKV)

Die Tassenstößel können natürlich einlaufen, wie Talker1111 geschrieben hat, kannst du das ventilspiel mit der fühlerlehre ermitteln, ist dies zu groß, sind sie eingelaufen

Der Hydrostößel, Nocken und Nockenwelle wird über den geförderten Öldruck über die Bohrungen versorgt. Der Rest tropft ab, und läuft drucklos seitlich im Zylinderkopf zurück. Die Schaftdichtungen verhindern, daß es in die Ventilschäfte läuft.

D-ohne-hydrostoessel
E-hydrostoessel

So hab mal die Kompression gemessen
1. 14
2. 13,7
3. 14
4. 14

Und eine einfache druckverlust Prüfung gemacht. Also ohne Anzeige.
Kein Luftentweichung zu hören.

Hab dann auch mal den Ventieldeckel abgenommen.

Die Nocken Welle ist leicht eingelaufen.

Werde dann also Schaftdichtungen, hydros und Nockenwellen erneuern.

Was mir aufgefallen ist es sind ganz schöne Ablagerungen vorhanden.

Sollte man diese entfernen und wenn ja wie??

Hab leider vergessen Fotos zu machen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen