Vater will MPU umgehen!?
Sorry, hab mich extra wegen diesem Thema in diesem Forum angemeldet und das schien mir der richtige Bereich zu sein.
Folgende Situation:
Mein Vater hatte vor ca. 10 Monaten einen Unfall. Er stand auf nem Parkplatz von Rewe, saß im Auto und dabei ist ihm beim rückwärtsausparken, jemand reingefahren. Die Reperatur an seinem Auto hat ca. 8000 € gekostet, wurde aber noch von der gegnerischen Verischerung gezahlt.
Nichtsdestotrotz wurde die Polizei vom Unfallverursacher gerufen, die stellten bei meinem Vater 1,69 Promille fest, das ganze kam irgendwann vor Gericht. Mein Vater hat 6 Monate Führerscheinentzug und 800€ Strafe bekommen.
Irgendwann rief er mich an, ich soll mal vorbeikommen, er kann seinen Führerschein jetzt wieder beantragen.
Als ich dann mal zu Besuch war, hab ich ihn halt hingefahren. Foto machen, aufs Amt neue Führerschein beantragen, schön und gut.
2 Wochen später kam der Brief vom Landratsamt, er muss zur MPU...1,69 Promille halt.
Und nun, mein Vater ist Alki. Es gibt zwar Wochenlange Phasen in denen er absolut nichts trinkt, aber alle 2 Monate 2-3 Tage in denen er wieder komplett die Kontrolle verliert (Ich wohne nicht mehr zuhause, aber meine Mutter, plus der ganze Rest der Familie erzählen das). Vor 5 Jahren gabs aber keinen Tag, an dem er nich völlig besoffen durchs Haus gefallen ist.
Heute ruft er mich an... "Wir fahren am Dienstag nach Polen!"
(Mein Vater ist Pole, hat Deutsche und Polnische Staatsbrügerschaft)
Er fährt wohl mit irgendeinem Kumpel in die Gemeinde dort, wo er...ehm gemeldet ist(?)... jedenfalls mal persos, reisepässe etc beantragen kann.
Will dort erzählen "Hab meinen Führerschein hier verloren, brauch nen neuen"
Und jetzt zur eigentlichen Frage:
Das kann doch nich ernsthaft funktionieren? Ich wollte ihn heute am Telefon die ganze Zeit davon abhalten, aber "er kennt Leute, die haben das auch so ähnlich gemacht"...war halt immer das Totschlag-Argument. Ich hab leider Null-Ahnung, wie das international/EU mit Führerscheinen, MPUs, wasweißich abläuft.
Beste Antwort im Thema
Ich würde meinen Vater eher zum Entzug raten, als über irgendwelche Tricks zu informieren.
Alkoholiker hinters Steuer? Ja sauber...
62 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Wenn ich den TE richtig verstanden habe, dann will der Vater nach dem Erwerb der polnischen Fahrerlaubnis wieder zu seiner Familie in Deutschland zurückkehren.
Dann ist der FS nicht legal erworben, überprüfen müssen das aber die polnischen Behörden.
Zitat:
Original geschrieben von Kai R.
...überprüfen müssen das aber die polnischen Behörden.
Wobei ihnen die deutschen Behörden aber durchaus Amtshilfe leisten dürfen.
Zitat:
Original geschrieben von Kai R.
Wie gesagt: zunächst einmal erfährt eine deutsche FSSt doch gar nicht, dass ein Kandidat in Polen eine Fahrerlaubnis erworben hat. Also wird sie nichts überprüfen und auch nichts untersagen.
Es geht doch nicht darum was die FS Stelle erfährt oder nicht! Ein von Polen ausgestelltes Dokument ist gültig aber nicht mehr in Deutschland weil hier die Fahrerlaubnis entzogen wurde. Wenn der Vater in Deutschland wohnt dann kann er im restlichen EU Ausland mit dem polnischen Führerschein Urlaub machen und fahren
aber nicht mehr in Deutschland. Im Übrigen sind Polizisten sehr aufmerksam bei ausländischen Dokumente sehen sie einen polnischen FS aber kein polnisches Kennzeichen gehen die Alarmglocken an. Sehen sie polnische Kennzeichen auf deutschen Straßen bei jemand der aber in Deutschland wohnt gibts dazu gleich eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung!
Zitat:
Original geschrieben von MB Spirit
Es geht doch nicht darum was die FS Stelle erfährt oder nicht! Ein von Polen ausgestelltes Dokument ist gültig aber nicht mehr in Deutschland weil hier die Fahrerlaubnis entzogen wurde.
Das kannst Du jetzt noch 100mal wiederholen, das anderslautende Urteil des EUGH hatte ich weiter vorne schon zitiert.
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Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Wobei ihnen die deutschen Behörden aber durchaus Amtshilfe leisten dürfen.Zitat:
Original geschrieben von Kai R.
...überprüfen müssen das aber die polnischen Behörden.
Genau! Allerdings ist die Amtshilfe nicht mal nötig, weil der Fall sowas von klar ist.
Zitat:
Original geschrieben von Kai R.
Das kannst Du jetzt noch 100mal wiederholen, das anderslautende Urteil des EUGH hatte ich weiter vorne schon zitiert.Zitat:
Original geschrieben von MB Spirit
Es geht doch nicht darum was die FS Stelle erfährt oder nicht! Ein von Polen ausgestelltes Dokument ist gültig aber nicht mehr in Deutschland weil hier die Fahrerlaubnis entzogen wurde.
Wenn du beratungsresistent bist kann ich leider auch nichts dafür. Du führst den TE in die Irre!
Auf Deine Beratung bin ich nicht angewiesen, sie ist durch Fakten nicht getrübt. Lies doch das Urteil. Daran sind deutsche Gerichte gebunden!
Ihr könnt hier noch lange streiten, Fakt ist im alkoholisertem Zustand gehört nieman ans Steuer.
Wenn das mein Vater wäre bekäme er keinen Fahrzeugschlüssel, den von alleine wird er es nicht einsehen.
Einem Alkoholiker kann man meistens erst helfen wenn er ganz unten ist. Das ist zwar für die Angehörigen sehr schwer und gar nicht schön aber leider nicht zu ändern. Eine Zwangsentgiftung ist auch zwecklos wenn der Betreffende es nicht einsieht und aus eigenem Antrieb mitmacht.
Es ist zwar hart gerade bei dem eigenen Vater, aber ich würde ihn auch zu seinem eigenen Schutz, wenn er unter Alkohol fährt bei der Polizei melden und ihm das vorher auch androhen. Meistens hat diese Drohung gerade von den eigenen Kindern eine gute Wirkung, knall ihm den Alkoholkonsum vor den Kopf und benutz das Wort Alkoholiker, da sich viele vor den eigenen Kindern schämen und damit ein Umdenkprozeß eingeleitet wird. Erst wenn er einsieht, dass er ein Alkoholproblem hat, kann man ihm auch helfen.
Also, hier hat sich ja nun einiges angesammelt, in 24 Stunden.
Erstmal zur Klärung: Er ist natürlich vorher irgendwie auf den Parkplatz gekommen (sprich hingefahren), nicht einfach nur ins Auto gestigen und da rumgesitzt. Den Unfall hat er dennoch nicht verursacht, spielt ja aber keine Rolle für den Verlauf hier.
Desweiteren, wohne ich nicht mehr Zuhause. Ich kann nicht alles kontrollieren was er tut, wie oft er trinkt, wohin er fährt. Er ist auch seit ca. 1,5 Jahren regelmäßig in Reha-Kliniken, wegen einer schief gelaufenen OP, welche die Ärzte verbockt haben. Verfahren gegen das Krankenhaus läuft da auch schon lange. In diesen Kliniken ist er immer mind. 6-7 Wochen lang am Stück (kann dort auch nichts trinken), und war seitdem auch schon 4-5 mal in so einer Klinik. Wenn er danach nachhause kommt , trinkt er auch nichts mehr. Ich bin alle 2 Wochen mal am Wochende zu Besuch, da ist er völlig nüchtern. Es gibt aber vereinzelt mal nen Tag da verliert er die Kontrolle.
Er ist vorher auch noch nie wegen Alkohol im Verkehr aufgefallen. Natürlich ist die MPU dann wegen 1,69 Promille trotzdem fällig.
Aber wie hier auch vorher schon geschildert wurde, er denkt tatsächlich die MPU wäre reine Schikane (er habe ja schon ein halbes Jahr seinen Führerschein abgeben müssen und eine, meiner Meinung nach lächerliche Strafe von 600€ gezahlt, so fiel das Gerrichtsurteil aus)
Jeder Versuch ihm zu erklären, wozu die MPU da ist, ist völlig sinnlos. Er dreht alles so als wär er nun das Opfer und glaubt auch daran.
Er sieht es einfach nicht ein, absolut nicht und ich hab ehrlich gesagt auch nicht mehr die Nerven mich mit ihm darüber zu streiten.
Hab ihm heute erklärt, was passiert wenn er in DE mit seinem "neuen" Führerschein kontrolliert wird und dass er in diesem Fall auch womöglich niewieder hier ne Chance auf nen Führerschein bekommt.
Er dreht alle Fakten so rum, wie er es für richtig hält, zusätzlich hat er ja um 10 ecken gehört, dass es easy funktioniert, die Gesetze in seinem Fall müssen ganz anders sein, weil er ja noch ein Haus in Polen hat, die Leute aufm Amt dort kennt, die Strafe hat er ja schon eh bekommen, blabla...
Es ist hoffnungslos...niemand aus der Familie will aber natürlich auch mit ihm nach Polen fahren deswegen, da jeder mit gesundem Verstand dass ganze für ziemlichen quatsch hält...er lässt sich aber nich beirren, denkt er wäre ganz clever und trickst das System aus. Wird wohl nich lange dauern, bis er sich heimlich nen Flug oder so nach Polen bucht. Wer weiß, mir ist das ganze in den letzten Tagen auch etwas zuviel geworden.
Zitat:
Original geschrieben von martinb71
Meistens hat diese Drohung gerade von den eigenen Kindern eine gute Wirkung, knall ihm den Alkoholkonsum vor den Kopf und benutz das Wort Alkoholiker, da sich viele vor den eigenen Kindern schämen und damit ein Umdenkprozeß eingeleitet wird.
Ganz toll, und je nachdem wie labil der Vater is, kommt dann zur belastenden Ursache für den Alkoholmissbrauch noch ein ausgewachsener schuldkomplex dazu, der im vollrausch mit einem selbstmordversuch enden kann, weil der vater nicht länger eine belastung für seine Familie sein will.
vielleicht wäre es gut wenn hobbypsychologen wie du ihre guten ratschläge einfach mal für sich behalten und das maul halten wenn sie keine ahnung haben.
Zitat:
Original geschrieben von martinb71
...knall ihm den Alkoholkonsum vor den Kopf und benutz das Wort Alkoholiker, da sich viele vor den eigenen Kindern schämen und damit ein Umdenkprozeß eingeleitet wird.
das bringt - außer streit - nichts!
auch ein umdenkprozess wird nicht stattfinden, da dem alkoholiker i.d.r. garnicht klar ist, dass er alkoholiker ist...
...dieser 'außerplanmäßige' streit, wird i.d.r. dann mit einem guten tropfen direkt die kehle runter gespült... 🙄
Zitat:
Original geschrieben von Ka_thyyy
Es ist hoffnungslos...
es ist dir
(und deinen familienangehörigen)freigestellt, erneute trunkenheitsfahrten bzw. das benutzen eines fahrzeuges zur anzeige zu bringen...
Zitat:
auch ein umdenkprozess wird nicht stattfinden, da dem alkoholiker i.d.r. garnicht klar ist, dass er alkoholiker ist...
GENAU DAS ist das Problem. Die Sucht wirkt sich nämlich aktiv auf das Denkzentrum aus, da werden Tatsachen ausgeblendet und unbewusst manipuliert, dem Kranken ist das aber gar nicht klar. Bei einem mir Bekannten hat sich das u.a. so geäußert, dass er in der MPU auf die Frage, was er denn getrunken habe, bevor er mit 1,3 Promille oder so ähnlich erwischt wurde, was von 5 oder 6 Weinschorle erzählte und auf keinen Fall mehr (was angesichts des Promillewertes natürlich lächerlich war). Erst nachdem er 2x durch die MPU gefallen war, ist ihm irgendwie gedämmert, dass da wohl auch noch der eine oder andere Schnaps dazwischen war und es hat ihn regelrecht erschreckt, wie ihn seine eigene Wahrnehmung getäuscht hat! Er hatte ja vorher nicht bewusst gelogen, sondern sein Erinnerungsvermögen hatte ihm tatsächlich diesen bösen Streich gespielt.
Diese Erkenntnis war dann auch der Wendepunkt, und nach der nächsten MPU gab es eine neue FE...
Kann mich meinen 2 Vorrednern also nur anschließen, der Empfehlung von Martinb kann ich NICHT folgen.
"Hoffnungslos" ist es aber nicht. Richtig ist, dass du machtlos bist, jedenfalls was den Alkoholismus deines Vaters angeht. Solange ihm die Erkenntnis nicht selbst kommt, geht gar nix. Bis dahin kannst du wirklich nicht viel anderes tun, als möglichst zu verhindern, dass er sich hinter das Steuer setzt, um wenigstens keine anderen Menschen zu gefährden.
Zitat:
Original geschrieben von Kai R.
Das kannst Du jetzt noch 100mal wiederholen, das anderslautende Urteil des EUGH hatte ich weiter vorne schon zitiert.Zitat:
Original geschrieben von MB Spirit
Es geht doch nicht darum was die FS Stelle erfährt oder nicht! Ein von Polen ausgestelltes Dokument ist gültig aber nicht mehr in Deutschland weil hier die Fahrerlaubnis entzogen wurde.
Ich würde mich jetzt nicht auf das Urteil versteifen, da es bereits 8 Jahre alt ist. Nach meinem Wissensstand gab es vor einigen Jahen eine Gesetzesänderrung. Ich weiß nur nicht, ob dies die neue oder die alte Reglung ist.
Nur gab es dazu bereits einen netten Zeitungsbericht von der Polizei-NRW.
Wird jemandem der Führerschein entzogen kommen die Fahrzeugkennzeichen der Familienmitglieder (in der Regel Ehefrau und im gleichen Haushalt wohnende Kinder) in eine Datenbank, das sie beim antreffen kontrolliert werden sollten.
Somit ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Vater kontrolliert wird. Hat er Alkohol im Blut ist die Fahrerlaubnis, falls vorhanden, wieder futsch. Das geld für einen neuen Führershein kann er sich sparen.
Zitat:
Original geschrieben von MvM
Ich würde mich jetzt nicht auf das Urteil versteifen, da es bereits 8 Jahre alt ist. Nach meinem Wissensstand gab es vor einigen Jahen eine Gesetzesänderrung. Ich weiß nur nicht, ob dies die neue oder die alte Reglung ist.
von 2012? Kannst ja mal ein Neueres posten, wenn Du es findest.
In der Kombination Haus in Polen, durchgängig dort gemeldet und ein paar Beziehungen zur dortigen FSSt wird die Nummer durchaus funktionieren. Natürlich ist das weder nachhaltig noch wünschenswert, aber Stand des Rechts.
Bleibt zu hoffen, dass die nächste Trunkenheitsfahrt nicht ihn oder jemand sonst das Leben kostet. Vielleicht funktioniert auch das Gespräch mit dem Vater auf der Ebene, dass er sich in Behandlung begibt, eine Selbsthilfegruppe sucht oder wenigstens die Abstinenz einhält.
Ob legal oder nicht legal:
Lange wird er den Schein eh nicht behalten.