1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. Vater will MPU umgehen!?

Vater will MPU umgehen!?

Sorry, hab mich extra wegen diesem Thema in diesem Forum angemeldet und das schien mir der richtige Bereich zu sein.

Folgende Situation:

Mein Vater hatte vor ca. 10 Monaten einen Unfall. Er stand auf nem Parkplatz von Rewe, saß im Auto und dabei ist ihm beim rückwärtsausparken, jemand reingefahren. Die Reperatur an seinem Auto hat ca. 8000 € gekostet, wurde aber noch von der gegnerischen Verischerung gezahlt.
Nichtsdestotrotz wurde die Polizei vom Unfallverursacher gerufen, die stellten bei meinem Vater 1,69 Promille fest, das ganze kam irgendwann vor Gericht. Mein Vater hat 6 Monate Führerscheinentzug und 800€ Strafe bekommen.

Irgendwann rief er mich an, ich soll mal vorbeikommen, er kann seinen Führerschein jetzt wieder beantragen.
Als ich dann mal zu Besuch war, hab ich ihn halt hingefahren. Foto machen, aufs Amt neue Führerschein beantragen, schön und gut.

2 Wochen später kam der Brief vom Landratsamt, er muss zur MPU...1,69 Promille halt.

Und nun, mein Vater ist Alki. Es gibt zwar Wochenlange Phasen in denen er absolut nichts trinkt, aber alle 2 Monate 2-3 Tage in denen er wieder komplett die Kontrolle verliert (Ich wohne nicht mehr zuhause, aber meine Mutter, plus der ganze Rest der Familie erzählen das). Vor 5 Jahren gabs aber keinen Tag, an dem er nich völlig besoffen durchs Haus gefallen ist.

Heute ruft er mich an... "Wir fahren am Dienstag nach Polen!"

(Mein Vater ist Pole, hat Deutsche und Polnische Staatsbrügerschaft)
Er fährt wohl mit irgendeinem Kumpel in die Gemeinde dort, wo er...ehm gemeldet ist(?)... jedenfalls mal persos, reisepässe etc beantragen kann.
Will dort erzählen "Hab meinen Führerschein hier verloren, brauch nen neuen"

Und jetzt zur eigentlichen Frage:
Das kann doch nich ernsthaft funktionieren? Ich wollte ihn heute am Telefon die ganze Zeit davon abhalten, aber "er kennt Leute, die haben das auch so ähnlich gemacht"...war halt immer das Totschlag-Argument. Ich hab leider Null-Ahnung, wie das international/EU mit Führerscheinen, MPUs, wasweißich abläuft.

Beste Antwort im Thema

Ich würde meinen Vater eher zum Entzug raten, als über irgendwelche Tricks zu informieren.
Alkoholiker hinters Steuer? Ja sauber...

62 weitere Antworten
62 Antworten

Das zitierte Urteil des EuGH beschreibt IMHO lediglich, das ein einmal ausgestellter Führerschein eines Mitgliedsstaates anerkannt werden muss, sobald er ausgestellt ist.
Im verhandelten Fall waren alle in D verhängten Sperrfristen bereits verstrichen, so dass diese nicht gegen den Führerscheininhaber verwendet werden konnten.
IMHO haben die Verwaltungsjuristen in ungeschickter Weise lediglich auf die mögliche Ungültigkeit dieser im im EU-Ausland ausgestellten FE abgestellt, nicht jedoch auf die Frage der Tauglichkeit des Fahrers.
Im Resultat hat sich dieser Fahrer also im Einzelfall erfolgreich um die in D angeordnete MPU gedrückt. Wenn auch mit erheblichem Aufwand.

In dem Urteil werden die Behörden in CZ ausgiebig in Schutz genommen, sie hätten keine Möglichkeit zum Austausch mit ausländischen Behörden gehabt. In dem Text ist öfter die Rede von einem "Europäischen Führerscheinnetz", das offenbar zu diesem Zweck eingerichtet werden soll. Überhaupt sollen alle Maßnahmen der Förderung der Sicherheit im Straßenverkehr dienen.

An dem "Netz" wird offenbar schon seit Jahren gestrickt, hat mal jemand verlässlich gehört ob und wenn ja wann es kommt?
Ich entnehme dem Urteil darüber hinaus eine umfassende Unzufriedenheit der Richter bezüglich der zu diesem Zeitpunkt geltenden und juristisch leicht zu unterlaufenden EU-Bestimmungen zur FE Erteilung.

Zitat:

Original geschrieben von Monstrabidur


Ob legal oder nicht legal:

Lange wird er den Schein eh nicht behalten.

Leider vielleicht doch, solange kein Unfall passiert.

Soll ich Dir verraten, wie oft ich in den vergangenen 25 Jahren auf Alkohol kontrolliert worden bin? Genau 2x, und das in den ersten 3 Jahren meines Autofahrerlebens bei nächtlichen Diskofahrten...

Warum reitet ihr immer noch auf einer MPU rum die eh nichts bringt? Oder, wieso versteift ihr euch so sehr darauf, was passiert, kommt der Dad mit polnischer Lizenz nach Deutschland?
So leid mir das auch tut und erfreulich für euch, ihr habt das eigentliche Problem nicht begriffen! Erfreulich für euch deshalb, weil ihr keine Alkoholkranken in der Familie oder im Bekanntenkreis habt, jedenfalls keinen von dem ihr das wisst.
Einem Alkoholiker mit "Einsicht" zu kommen ist genauso unsinnig wie einem Wal den Tango beibringen zu wollen. Ein echter Alkoholiker - und der Vater des TE IST ein Alkoholiker - wird NIE zur Einsicht kommen. Macht er es doch, erhofft er sich Vorteile daraus. Und, wer sich mit Alkoholismus auskennt, weiß wie trickreich Säufer sind. Die entsprechenden Getränke stehen keinesfalls offen herum. Ist man sich als Angehöriger dessen erst mal bewusst, gibt es nur einen Weg: die Zwangseinweisung zum Schutz des Alkoholikers und anderer. Der Vater hat doch deutlich genug gemacht nicht die Finger vom Steuer zu lassen. MIT dieser Information MUSS ich nun als Angehöriger die Behörden informieren um alles zu tun, um den Vater von seinem Vorhaben abzubringen. Die MPU ist doch nur eine Lachnummer für einen Alkoholiker und schreckt ihn in keinster Weise ab.
Für Angehörige ist ein extremer Alkoholiker - und der Vater des TE ist so ein Extremist - eine enorme Belastung. Die meisten brechen zusammen und können nur hilflos zusehen, wie alles den Bach runter geht. Am Ende zerbricht die Familie an dem trinkenden Angehörigen.
Deshalb spart euch die vielen guten Ratschläge, die nur für die Tonne sind, weil sie absolut Nichts bringen. Mit Einsicht könnt ihr dem Herrn nicht kommen und wenn er die MPU zigmal wiederholt.
Hier hilft nur ein Lebenslanges Fahrverbot oder der Nachweis, dass er mindestens 1 Jahr keinen Tropfen Alk - dazu zählt auch Medizin, die oft Alkohol enthält! - angerührt hat. Zudem müssen die polnischen Behörden informiert werden. Alles andere ist unterlassene Hilfeleistung und derjenige, der von dem Problem weiß und NICHTS unternimmt, macht sich mit Strafbar, wenn andere Menschen zu schaden kommen.
Wahrscheinlich verstehen das die meisten erst dann, wenn sie durch einen Alkoholiker zu schaden gekommen sind, oder eine Menge verloren haben.
Ja, bei dem Thema rege ich mich enorm auf, weil meine Mutter es durch Alkoholismus geschafft hat nicht nur eine Familie (meine) zu zerstören sondern auch Sachwerte verloren gingen.
Ihr könnt dem TE nur helfen in dem ihm deutlich gemacht wird, seinen Vater bei der Behörde anzuzeigen und von seinem Plan zu erzählen. Ansonsten macht er sich mitschuldig, wenn Menschen zu schaden kommen! PUNKT!

Bootsmann, das Alkoholismus die Familie stark belastet ist klar. Aber wird bei alkohol am Steuer eine unbeteidigte Person getötet ist eine zweite Familie stark belastet. Kinder wachsen ohne ein Elternteil auf. Eltern verlieren ein Kind. Ein Lebenspartner verstirbt, weil ein betrunkener mit dem Auto unterwegs war.

Zitat:

Original geschrieben von Kai R.


von 2012? Kannst ja mal ein Neueres posten, wenn Du es findest.

Aktenzeichen C-419/10: Richtlinie 2006/126/EG - Gegenseitige Anerkennung der Führerscheine.

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von SauRausLasser



Zitat:

vielleicht wäre es gut wenn hobbypsychologen wie du ihre guten ratschläge einfach mal für sich behalten und das maul halten wenn sie keine ahnung haben.

Dann habe ich wohl fast 20 Jahre alles falsch gemacht. Da einige Bekannte Alkoholprobleme hatten war ich über 10 Jahre bei Selbsthilfe Gruppen z.T. kirchlich gefördert ehrenamtlich tätig. In der Zeit habe ich das gelernt wie man helfen kann und habe noch heute kontakt mit einigen, die seit Jahren Trocken sind. Diese Leute haben es verstanden, dass Sie Alkoholiker sind und immer sein werden. Sie haben aber gelernt damit um zu gehen und leben danach, also kpl. ohne Alkohol nicht im Kuchen oder sonst wo.

Da Du aber meinst es besser zu wissen, werde ich mich bei dem Thema hier in Zukunft heraushalten und über deine Kommentare schmunzeln und dabei hoffen, das die Hilfebedürftigen eine kompetente Unterstützung finden.

Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22


[..]die Zwangseinweisung zum Schutz des Alkoholikers und anderer.[...]

Das ist in DE gar nicht so einfach. Fluch und Segen sozusagen gleichzeitig.

Nur mal so am Rande:

Kenne da jemanden:
1. gefahren mit Alk, angehalten worden + 10 Polizisten krankenhausreif verprügelt - FE wech
2. Dann fahren ohne FE wieder mit Alk
3. Dann wieder fahren mit fremdem Fahrzeug (vom Kumpel) ohne FE mit Alk

Keine Ahnung wie lange die Sperre war. Jedenfalls hätte man gedacht nach der Nummer gibts keinen Schein mehr.
Status: Glaube 2 x MPU + Vorbereitungskurs und ne Menge Euronen = hat wieder die FE und fährt nen 600 PS Benz. 😁

Insofern würde ich mal vermuten das der Vater des TE auch wieder regulär einen Schein bekommen könnte.

Gruß Andy

Zitat:

Original geschrieben von Kai R.



Zitat:

Original geschrieben von MvM


Ich würde mich jetzt nicht auf das Urteil versteifen, da es bereits 8 Jahre alt ist. Nach meinem Wissensstand gab es vor einigen Jahen eine Gesetzesänderrung. Ich weiß nur nicht, ob dies die neue oder die alte Reglung ist.
von 2012? Kannst ja mal ein Neueres posten, wenn Du es findest.

In der Kombination Haus in Polen, durchgängig dort gemeldet und ein paar Beziehungen zur dortigen FSSt wird die Nummer durchaus funktionieren. Natürlich ist das weder nachhaltig noch wünschenswert, aber Stand des Rechts.

Bleibt zu hoffen, dass die nächste Trunkenheitsfahrt nicht ihn oder jemand sonst das Leben kostet. Vielleicht funktioniert auch das Gespräch mit dem Vater auf der Ebene, dass er sich in Behandlung begibt, eine Selbsthilfegruppe sucht oder wenigstens die Abstinenz einhält.

Die deutsch FS-Stelle kann aber auch bei einem polnischen FS-Inhaber eine MPU anordnen und bei Weigerung Fahrverbot in D verfügen. Und genau das würde passieren, sobald er in D am Steuer angetroffen würde, auch wenn er dann nicht alkoholisiert ist.

Zitat:

Original geschrieben von MvM


Bootsmann, das Alkoholismus die Familie stark belastet ist klar. Aber wird bei alkohol am Steuer eine unbeteidigte Person getötet ist eine zweite Familie stark belastet. Kinder wachsen ohne ein Elternteil auf. Eltern verlieren ein Kind. Ein Lebenspartner verstirbt, weil ein betrunkener mit dem Auto unterwegs war.

Zitat:

Original geschrieben von MvM



Zitat:

Original geschrieben von Kai R.


von 2012? Kannst ja mal ein Neueres posten, wenn Du es findest.
Aktenzeichen C-419/10: Richtlinie 2006/126/EG - Gegenseitige Anerkennung der Führerscheine.

Das ist leider nix Neueres. Von 2006, also 6 Jahre älter. Möglicherweise wird genau diese Richtlinie von dem Urtail von 2012 gekippt.

Das ding ist doch: WEnn der Vater in PL gemeldet ist, dann ist es doch kein Problem mit polnischem Führerschein in D zu fahren. -Sonst dürften ja polnische Urlauber auch nicht in D fahren.

ich hoffe dass er bald mit dem Trinken aufhört, außerdem haben die meisten betrunkenen nicht die gleichen Reaktionsmöglichkeiten wie nüchterne VTs. Man sollte am besten generell nicht betrunken Auto fahren. Stafen sind hoch!

Außerdem Dienstag ist rum.
War er in Polen, hat er den FS oder was ist pasiert?

Deine Antwort
Ähnliche Themen