Unwucht bei neue Reifen und Felgen
Hallo Liebe Community,
Habe meine Originalen Porsche Felgen in 20 Zoll(Gebraucht)verkauft und neue 22 Zoll Royal GT Felgen mit 265/35/22 Hankook Reifen gekauft.Als ich heute mein Auto abgeholt habe,merkte ich auf der Schnellstrasse,dass bei 110-120km/h das Lenkrad leicht nach Rechts und Links vibriert.Der Mechaniker sagte mir noch,dass er die Räder auf Null gebracht hat und wenig gewichte gebraucht hat(10-30gr.)Ich rief ihn an,und schilderte Ihm mein Problem.Er meinte,ich soll noch ein wenig fahren,bis die Reifen sich setzen,falls erforderlich zum Nachwuchten kommen.Wie oben beschrieben,hatte ich vorher keine Vibrations Probleme.Ist das Üblich,dass neue Räder sich erstmal setzen bzw.einfahren müssen?Bedanke mich im Voraus auf die hilfreiche Antworten.Schöne Grüsse aus dem Allgäu :-)
Beste Antwort im Thema
Neue Räder und/oder Reifen, "setzen" sich nicht, wenn sie fachgerecht montiert wurden. Ein Märchen, welches sich hartnäckig hält und immer dann erzählt wird, wenn es darum geht, den Kunden einfach nur ruhig zu stellen.
92 Antworten
So ich werf auch meinen Brei rein;
Ich habe dasselbe Problem.. Fahrzeug zittert/vibriert zwischen 120/140 km/h dann ists wech. Ich dachte zuerst an einen Standplatten da das Fahrzeug mal längers stand.. dann dachte ich an ein Schlagloch welcher ich in Frankreich erwischte (War ziemlich gross)..Also hab ich mal angefangen. Alle 4 Reifen auswuchten lassen. Der Reifenhändler meinte, ein Reifen hätte eine grössere Unwucht als die andern 3, liege aber noch im Tolleranzbereich und sollte sich nicht spürbar machen. Denkste! Mit dem Sportfahrwerk und 18" spürt man ALLES!
Dann habe ich mir halt 4 neue Reifen gegönnt (Michelin Pilot Sport3, 225/45 R 18) Da die Contis sowieso nach dieser Saison dran glauben mussten.
Siehe da, Vibration immernoch vorhanden. Also ging ich nochmals Auswuchten.. wieder ein Reifen welcher mehr als die anderen abweichte. Der Reifenhändler hat ihn möglichst genau ausgewuchtet, er meinte dass man mit dieser Auswuchtung nichts spüren sollte.
Okay.. Ab auf die AB.. und schon wieder Vibrationen.. Also hatte ich die schnauze voll. Bin zum VW Händler gefahren und fragte nach, was die neue Felge denn so kosten würde.. Preis CHF 1020.- (816 €!!) Die können mich mal.
Hab das Rad abgenommen und zu einer Reifenklinik gebracht, um den Rundlauf kontrollieren zu lassen. Als die mich anruften fragten sie, ob ich ihnen wirklich die Felge gebracht habe die zu kontrollieren sei, denn sie können nichts feststellen. Die Felge ist innerhalb der Fertigungstolleranz.
-.-!!!!
Habe sie geholt, diesmal von Hinten rechts nach Vorne rechts montiert, also mit der vorderen Felge getauscht. Jetzt war das Vibrieren im Lenkrad.. Also ist sie genau so schnell wieder nach hinten gewandert.. denn Vorne wirkt sich die Vibration schlimmer aus als Hinten.
Ich bin am Ende.. jetzt vibriert er halt so vor sich hin und ist mir egal, diese Nerven und Zeit habe ich nicht mehr. Andere Insassen spüren nix, ich als Fahrer schon weil ich das Auto kenne.. Und man spürt es/sieht es am Beifahrersitz wenn ich alleine fahre. Sind Insassen vorhanden wirkt vermutlich das höhere Gewicht dem ganzen ein bisschen entgegen.
Zum Fahrzeug; VW Golf 6 GTD. Bis zum Schlagloch in Frankreich hatte ich nie Probleme..
Es gibt nur 2 Möglichkeiten; Entweder ist es der Reifen, oder das Fahrwerk. Das Fahrwerk schliesse ich aus.. Denn sonst hätte das Lenkrad nicht vibriert nachdem ich die Felge mit der vordere getauscht habe. Jedoch ist etwas seltsam; Mit dem Conti's hatte ich dasselbe Problem.
Also muss die Unwucht so klein sein, dass sie zwar noch innerhalb der Tolleranz liegt, jedoch schon so gross, dass man sie spürt.
Man hat nur 2 Auswege.. entweder wird's schweineteuer mit einer neuen Felge oder man lebt damit.
Weiß zufälligerweise jemand, wie groß die Unwucht von einem neuen Reifen sein darf beim Verlassen der Reifenproduktion?
So, nachdem ich hier mal mitgelesen habe, gebe ich mal meinen bescheidenen Senf dazu. Wir haben hin und wieder auch so Sorgenkinder, die kriegen dann eine Spezialbehandlung, mit der wir das bisher immer hingekriegt haben, meistens auch mit Reifen, die vielleicht austauschwürdig gewesen wären, es kommt halt auch ein wenig auf das Engegement an....
Als erstes muß ich anmerken, daß gerade bei so großen Dimensionen wo die Entfernung zur Mittelachse doch beträchtlich ist, auch kleine Gewichtabweichungen dazu führen können, daß das Rad um die Mittelachse zu taumeln anfängt, das ist ein normaler Vorgang und kann nur mit akkurat genau vorgenommener Wuchtung verhindert werden. Die Mittelachse ist senkrecht zur Drehachse in der Mitte des Rades (geometrisch gesehen). Eine gute Maschine wird ihre Gewichte ausgehend von der Mittelachse berechnen und das idealerweise für links und rechts unabhängig voneinander das ist gerade dann wichtig, wenn die Gewichte nicht innen und außen im gleichen Abstand zur Mittelachse hinsollen. Gut, das ist Theorie und sollte jetzt nicht weiter vertieft werden...
Was tun wir, wenn ein Problem auftaucht?
Zunächst geht die Felge alleine auf die Wuchtmaschine, die Mittenzentrierung genügt hier, denn am Auto wird auch nur dort zentriert, wichtig ist, dass das Loch sauber ist und die Anlagefläche des Rades auch, danei ist gleich zu kontrollieren, ob hier keine Grate oder Verformungen das Ergebnis von vornherin verfälschen können. Als erstes wird der Rundlauf der Felge im Bett kontrolliert und zwar dort, wo der Reifenwulst nachher sitzt, jeder andere Meßpunkt ist falsch. Maximal 1 mm sollte da an der Meßuhr angezeigt werden. Hierfür hab ich an der Maschine eine Stahlplatte angebracht, an die ein Meßuhr-Magnethalter angebracht werden kann. Das bringt Sicherheit, daß die Felge selbst ok ist. Dann wird sie noch ohne den Reifen auf Unwucht geprüft, ein paar Gramm sollten hier keine größeren Probleme bereiten, zur Sicherheit zeichnen wir die Stelle mal an (6 Uhr-Position, also gegenüber der Gewichtsposition, die die Maschine anzeigt).
Jetzt kommt der Reifen auf die Felge und wir schauen mal, wie das Ganze dann im Verbund rund läuft, auch hier sollten wir nicht mehr als 1-2mm unrunden Lauf bekommen (bei gebrauchten Reifen mit Bremsplatten oder Auswaschungen wegen defekter Fahrwerksteile wie z.B. Stoßdämpfer endet hier oft die Arbeit, weil die teilweise ganz böse danebenliegen), dann schauen wir mal die Unwucht an, zunächst mal mit dem Standardprogramm, uns interessieren erstmal nur die Werte an sich. Hier sollten bei breiten Reifen auch nicht zu hohe Werte stehen, denn die werden auch bei gut gewuchteten Rädern relativ schnell wieder Ärger machen. Also werden wir bei mehr als 40 g mal auf statisches Wuchten gehen und mal schauen, was hier für ein Wert rauskommt. Ist dieser auch deutlich höher als der Einzelwert der Felge und dazu noch im voher angezeigten Schwerpunkt der nackten Felge (weniger als 90° davon weg), sollte das Ganze gematcht werden, dies sollte eine gute Wuchtmaschine auch beherrschen, denn das dient dazu, die statische Unwucht zu minimieren und somit auch einen Teil der dynamischen Unwucht zu kompensieren, so daß dann nur relativ wenig Restunwucht bleibt. Nach dem Matchen sollte man dann aber auch noch mal den Rundlauf des Reifens prüfen, denn der könnte sich verändert haben, wobei dies in den meisten Fällen ursächlich zusammenhängt und quasi nebenbei mit verbessert wird.
Wenn das alles gemacht wurde, kann man dann das Rad wie gewohnt auswuchten und dadurch sollte es auch von dieser Seite zu keinen Problemen mehr kommen. Was der Hunter noch besser kann ist die Messung der Reifensteifheit, bei dem dieser dann in verschiedenen Drehpositionen unterschiedliche Steifheit erkennen kann. Aber bevor wir den Reifen auf diese Weise prüfen lassen, geben wir den zurück und lassen uns neue liefern, der Aufwand ist doch erheblich und war bisher auch nicht nötig. Der steifste Punkt ist normal der, an dem die Karkasse zusammengeklebt ist, weil hier mehr Material vorhanden ist, das ist aber durch den Luftdruck im Reifen ausreichend gestützt, so daß dies in der Praxis sehr selten Probleme bereitet.
Nach obiger Behandlung (Matchen) kann das Problem meistens ad acta gelegt werden.
Bei Neureifen taucht so ein Problem übrigens selten auf, meistens sind es gebrauchte Reifen, die von ihren Erstbesitzern z.B. bei ebay verkauft werden, weil genau die obigen Probleme aufgetaucht sind, hier wäre ich also extrem vorsichtig, die würde ich vorm Kauf immer probefahren, damit ich gar nicht erst hinterher Geld verbrenne und sie letztendlich dann entsorgen darf.