Unterschied Supersportler/ Sporttourer ?!
Hallo an alle,
Da ich gerade meinen FS mache, halte ich ab und an die Augen nach Motorrädern offen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass es mir irgendwie schwer fällt, Sporttourer und Supersportler auseinanderzuhalten wenn ich sie im Internet sehe.
Als ich auf einer GSXR zB saß war ich überrascht wie riesig und klobig sie doch ist.
Die BMW 1000RR oder die Triumph Daytona dagegen war irgendwie total Mini und kompakt.
Das ist jetzt natürlich nur mein Subjektiver Eindruck.
Auf Nachfrage meinte der Händler, dass die Gsxr eher ne sporttourer sei und die Bmw kompromisslos auf sport getrimmt ist.
Blöde Frage:
Woran genau erkenne ich die Unterschiede?
58 Antworten
Ich fahre nen Sporttourer- erkenne ihc am besten am Kardan und den Koffern...
dann noch ABS und gut!
Oh nein, das sehe ich aber ganz anders!
Ich hatte bis vor 2 Jahren eine z 550 GT. Brave 50 PS und Kardan... Aber extrem sportlich! Ein sehr straffes Fahrwerk, dazu ein Motor, der es mochte, ohne Ende gedreht zu werden. Das war ein Biest! Diese Art Mopeds galt in den frühen 80ern tatsächlich zu Recht als Sportler. Und taugt auch heute noch für eine richtig sportliche Fahrweise. Die Kawa hat richtig Spaß gemacht. Besonders meine, die auf deutlich härtere Kupplungsfedern umgerüstet war. Bei jedem Gangwechsel war sofort der Kraftschluß da - herrlich! Nur mit meinen Unfallfolgen vom April 1013 nicht vereinbar, denn nach dem Unfall konnte ich die Kupplung nicht mehr ziehen. Das war ein Wolf im Schafspelz, ein Sportler, der in reinster Tourer-Optik daher kam. Diese kleine, aber böse Kawa war erheblich sportlicher als meine CBR 1000 F, die ich zeitgleich hatte. Trotz der mehr als doppelt so hohen Leistung der Honda. Die war halt "nur" ein sehr souverän motorisierter Sporttourer mit mehr Tourer als Sport.
Gruß Michael
Joa... nach der Logik von AGENT1 müssten dürften die R1200S und HP2 Sport, sowie K1200/1300S und VFR1200 auch keine Sporttourer sein...
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Ich finde Sporttourer überhaupt nicht unbequem, im Gegenteil. Nur wird inzwischen alles mögliche als solcher bezeichnet, auch wenn der Lenker recht hoch ist.
Ausnahmen sind Hondas VFRs und die BMW K1300S. Oberkörperneigung bei mir knapp 30° (z.B. Z1000SX: 16° - viel zu aufrecht). Sehr angenehm, 3-Stunden-Runde mit der VFR800F war top. Da hätte ich mit meiner NC schon richtig "Rücken" gehabt.
Auf der 1300S saß ich kürzlich mal, sehr ähnliches Sitzen, aber Knieneigung angenehmer. Und fett Leistung. Aber da mir die VFR1200F zu krass war, wird es die sicher auch sein.
Was ein bisschen nervt, ist Stadtfahrt, gerade bei niedrigem Tempo. Da ist aufrechtes Sitzen einfach besser für mehr Kontrolle. Dafür behalte ich eh die NC.
Zitat:
@race-wo-man-87 schrieb am 6. März 2015 um 10:56:27 Uhr:
Supersportler haben eine zweigeteilte Sitzbank, eher meist ein winziges Sitzkissen für den Sozius, das eher als Notsitz fungiert und ("Sport"-) Tourer haben eine langgezogene durchgehende Sitzbank, die gemütlicher für Fahrer und Beifahrer ist.
Hach! 🙂
Dann fahre ich ja die fünfte Saison einen SSP, ohne es auch nur zu ahnen! 😁
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c0/SV650SK3.jpgEntscheidend ist die komplette Geomtrie (Radstand, Nachlauf, Lenkkopfwinkel) des Motorrads.
Ein Motorrad mit kürzerem Radstand ist zum Beispiel handlicher
Beim Supersportler wird versucht möglichst viel Gewicht einzusparen
Meine ZX-12R mag von der Optik her wie ein Supersportler aussehen
aber Gewicht und Radstand entsprechen nicht dem eines Supersportlers
mfg
Uli
Immer diese Vorurteile gegen BMW, ich bin erschüttert. Umdenken im Kopf ist angesagt, wenn ich mal Opel zitieren darf. Wenn ich natürlich nur (in der Lage bin) von zu Hause bis zur Eisdiele fahren möchte, ist ein Supersportler bestimmt cooler. Bei 4.000 km in einer Woche sieht das schon anders aus. Einfach mal ausprobieren.
Gruß
Peter
Sicher ist die komplette Geometrie wichtig. Das hilft dem Einsteiger aber erstmal nix. Lenkkopfwinkel ist schwierig zu gucken.
Deswegen der Lenker. Sieht man auf den ersten Blick. Auch als ansonsten Techn. Unbeleckter.
Ich habe stellvertretend für die SV das Bild aus der Wikipedia verwendet, da meine keinen Soziussitz hat und man sie daher schlecht als Beispiel nehmen konnte. 🙂
Zitat:
@PeterBH schrieb am 6. März 2015 um 19:32:28 Uhr:
Immer diese Vorurteile gegen BMW, ... Bei 4.000 km in einer Woche sieht das schon anders aus. Einfach mal ausprobieren.
Ich verweise da gerne auf den Kauf meiner K 100 RT vor einigen Jahren: Die hatte ich auf Distanz gekauft; der Verkäufer wohnte so 500 bis 550 km weit weg. Also bin ich mit dem Zug hin. Aber sitz mal mehrere Stunden in einem normalen ICE in der 2. Klasse - das ist Mord! Für den Rücken und den verlängerten Rücken. Am Ziel konnte ich kaum noch laufen oder sitzen, mir tat alles weh. Ich begann schon mir zu überlegen, ob ich nicht in einem Hotel übernachte und erst einen Tag später zurück fahre.
Ich bin aber doch noch gefahren, schließlich ist man ja neugierig, was man sich da gekauft hat. Es kam, wie es kommen mußte: Die BMW war dank der Komfortsitzbank so ziemlich das beste, was meinem geschundenen Rücken und Ar..., äh, Gesäß passieren konnte! Mit jedem Kilometer ging es mir besser. Eine 5-Minuten-Pause habe ich an einem Autohof mit McMickey, ach nee, mit McDonald's gemacht, wo ich zwei Burger eingeworfen und schnell getankt habe und dann wieder ab auf die Bahn bin. Nicht die Bundes-, sondern die Autojenewelche, klar. Als ich nach der Rückreise zu Hause ankam, habe ich mir allen Ernstes überlegt, wo ich noch hinfahren könnte, denn ich fühlte mich sauwohl auf dieser ergonomisch phantastischen BMW, die sich auch noch wunderbar fahren ließ.
Das hat schon seinen Grund, daß einem jeder Kradfahrer bei der Polizei sagt, daß die besten Polizeimopeds aller Zeiten die K 75 RT Modelle waren. Wobei der Hauptunterschied zwischen der 75er und 100er der Motor ist: Die 100er hat einen ganzen, die 75er nur einen Dreiviertel, aber der ist auch gut.
Meine aktuelle R 850 R ist übrigens durchaus eine legitime Alternative zum Ziegelstein - Fahrwerk, Sitzposition und ganz allgemein das Handling sind genial gut. Dafür sind die Vierventilboxergetriebe äh..., also wenn man sie loben will, dann sagt man, sie sind ausreichend. Der Motor ist natürlich auch kerniger, aber das ist Charakter.
Nachdem ich noch zwei weitere BMWs hatte (und alle eher älteren Semesters waren bzw. sind), kann ich eines sagen: Wenn über BMW gelästert wird, dann geschieht das aus Unkenntnis (also Dummheit) oder es ist Neid, denn BMW baut seit Jahrzehnten richtig gute Mopeds. Jeder Hersteller hat Stärken und Schwächen. Die stärkste Seiten von BMW sind das Handling (also auch die Fahrwerke) und die Ergonomie. Da ist BMW einfach führend.
Gruß Michael
Hast du echt gut beschrieben. Kann mich noch an eine Tour in den Alpen erinnern, als so ein Sportler krampfhaft versucht hat, mich zu überholen - Timmelsjoch hoch. Kam an meiner R 1100 RS aber nicht vorbei. In den Bergen ist Straßenlage, Drehmoment und eine richtige Körperhaltung wichtig. Als der oben dann meine grauen Haare sah, schaute er irgendwie komisch aus der Kombi. Die 4-Ventilboxer werden halt regelmäßig unterschätzt.
Um nach 6 Stunden Tour habe ich mich mal in Kufstein von der Gruppe verabschiedet und bin dann die 900 km eben in 6 Stunden nach Hause gefahren. Dazu dreimal Tankstopp a' 15 min - und nicht nur die Frisur war in Ordnung.
Und selbst auf der BAB hängen wir doch jeden Supersportler auf Strecke ab. Die Zeit, die er auf der Bahn rausfährt, verspielt er beim Tanken und den "ich muss mich bewegen Pausen".
Dass die heutigen BMW-Sitze nicht mehr ganz so gut sind (vielleicht liegt es auch zunehmenden Alter des "Besitzers"😉 müssen wir ja nicht erwähnen.
Auch deine Beschreibung vom Getriebe kann ich voll unterstreichen. Die heißen ja auch B M W und nicht B G W.
Gruß
Peter
Zitat:
@colamitice schrieb am 5. März 2015 um 21:15:41 Uhr:
Hallo an alle,
Da ich gerade meinen FS mache, halte ich ab und an die Augen nach Motorrädern offen.
Dabei ist mir aufgefallen, dass es mir irgendwie schwer fällt, Sporttourer und Supersportler auseinanderzuhalten wenn ich sie im Internet sehe.
Dies fällt nicht nur Dir, sondern vielen Motorradfahrern schwer. In der Optik oft ähnlich, im Fahrwerk ähnlich und für den Laien nicht erkennbar. Im Motor ähnlich, sieht man ja aber auf den Bildern nicht 😁
Zitat:
Als ich auf einer GSXR zB saß war ich überrascht wie riesig und klobig sie doch ist.
Die BMW 1000RR oder die Triumph Daytona dagegen war irgendwie total Mini und kompakt.
Das ist jetzt natürlich nur mein Subjektiver Eindruck.Auf Nachfrage meinte der Händler, dass die Gsxr eher ne sporttourer sei und die Bmw kompromisslos auf sport getrimmt ist.
Der Händler hat komplette Grütze erzählt. Die Gixxer war und ist ein reinrassiger Sportler. Sie wirkt etwas "klobiger", weil der Tank relativ breit ist - aber sehr relativ. Von Motor, Fahrwerk, Ergonomie ist sie vom Grundkonzept her zwar schon ein zwei Jährchen älter als die Konkurrenz, aber noch immer eine scharfe Sportwaffe.
Zitat:
Blöde Frage:
Woran genau erkenne ich die Unterschiede?
Sport-Tourer/Supersportler
Motor:
Sport-Tourer etwas niedriger verdichtet, zahmere Steuerzeiten mit geringeren Ventil-Überschneidungen, oft vom Grundkonzept ein Supersportmotor mit angepassten Parametern sh. oben, andere Getriebeabstufung
Resultat: mehr Kraft bei niedrigeren Drehzahlen, dafür weniger Spitzenleistung, geringerer Spritkonsum. Der Sportler ist gnadenlos auf Spitzenleistung bei hoher Drehzahl getrimmt.
Fahrwerk
Sport-Tourer mit oftmals etwas stumpferer Bremse, um Überbremsungen zu vermindern. Fahrwerksabstimmung etwas weicher, komfortabler zu Lasten der Präzision und Rückmeldung, manchmal etwas weniger auf Handlichkeit, dafür mehr Stabilität von der Geometrie her ausgelegt.
Ergonomie
ST weniger kompromisslos auf Rennstrecke ausgelegt - rasten tiefer, damit Kniewinkel weniger spitz und ssomit komfortabler. Lenker höher, damit Rücken gerader - aber mehr Störimpulse am Lenker und weniger Druck auf der Front. Und welcher SSP hat schon Koffersystem
Letztlich sind Sporttourer etws entschärfte Sportler, vor 10 Jahren hätten die Dinger locker für die Renne getaugt.
Was mich immer wieder amüsiert - die Legende von der Unbequemlichkeit. Wenn ich 700 km nur mit 2x 5 Minuten pinkeln von der Gixxer absteige, da zwickt nix, der Rücken schmerzt nicht, kein schmerzendes Handgelenk - nur tiefenentspanntes Grinsen. Dabei bin ich auch schon älter, nicht untergewichtig und auch nicht ganz klein. Was müssen das für schlappe Säcke und Wollmützenträger sein, die ständig von einem Folterhobel sprechen, nur weil sie ihre Knochen nicht beieinander halten können und auf dem armen SSP sitzen wie ein Pantoffelträger auf der Kloschüssel.
Plump gesagt ohne großes Fachwissen dahinter. Unterscheide ich so:
Tourer: Fahrrad ähnliche Lenker. Aufrechte Sitzhaltung. Komfort ausgelegt. Bequeme sitzposition.
Darunter fallen auch bei mir die naked bikes
Sporttourer: Stummellenker, halb verkleidet oder gar nicht verkleidet. Gewichtsersparnis an teilen. Mittelmaß an Komfort. Sitzhaltung sportlich. Längerer Radstand
Ssp: vollverkleidet, Stummellenker, Gewichtsersparnis sehr ausgeprägt, Sitzposition liegend. Komfort steht nicht im Vordergrund. Maschine auf Leistung getrimmt.
Ich selber besitze nach Suzuki einen Sportstourer. SV 650 SA k7 (sehe Bild von Ramses oben).
Ich persönlich würde statt der S Version heute doch die naked Version lieber fahren. Ist bequemer un macht meiner Meinung nach mehr Spaß.