Unterschied OM 602.912 und OM 602.911?

Mercedes E-Klasse W124

Hallo!

Mein 250er hat vor ein paar Tagen leider einen kapitalen Motorschaden hingelegt. So wie es aussieht ist wohl ein Pleuellager gebrochen. Die Ölwanne und auch das Kurbelgehäuse haben jetzt je ein großzügiges Inspektionsloch (Wohl vom Pleuel geschlagen).

Fazit ein "neuer" Motor wird gebraucht.

Nun finde ich z.B. in der Bucht sowohl den OM602.912 als auch den OM602.911 (letzterer wohl aus dem W201).

Worin besteht der Unterschied?
Kann ich den OM602.911 ohne großen Aufwand in meinen 124er übernehmen - also passt der zu meinem 5-Gang-Getriebe und auch sonst von der Aufhängung/Lagerung dort hinein?

lg

Christian

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von ppuluio


Hi,

Hast du mit dem Motorinstandsetzer aus meinem Dorf gequatscht? Wieviel hat denn der Austauschmotor gekostet?

Viel Glück beim weitermachen!

Paul

Nein, hab ich nicht - aber dafür ist der Motor (für 660 Euro (600 der Motor + 60 die Fracht)) nun schon verbaut und der 250er läuft wieder aus eigener Kraft. Der Motor läuft schön rund, klingt astrein - einfach nur toll.

Bei der Gelegenheit hab ich auch die Kupplung neu gemacht (prophylaktisch) und auch den hinteren (großen) Kurbelwellensimmering getauscht - obwohl der alte noch gut ausgesehen hat - aber so leicht komm ich da nicht mehr dran. By the way - mein alter Motor war in dem Bereich voll mit Motoröl eingesaut (also Simmering im Eimer). Daher hat der wohl so ca. 1 Liter Öl auf 10.000 km verloren.

Im Augenblick haben wir kein Schrauberwetter in meiner Freiluftwerkstatt, aber demnächst wird der alte Motor zerlegt. Dann gibt es vielleicht neue Erkenntnisse zur Schadensursache. Ich werde jedenfalls berichten.

Bin jetzt erst einmal erleichtert, daß ich das alles hingekriegt hab. War mein erster Motortausch, auch mein erster Kupplungstausch, aber mit Hilfe des Forums alles kein Problem.

Aja, den vorderen Simmering wollte ich auch wechseln, habs aber nicht geschafft die Kurbelwelle zu blockieren. Letztlich hab ich es dann sein lassen. Da komm ich auch im eingebauten Zustand ran und dann wird einfach gebremst und der 5. Gang eingelegt, das sollte dann schon reichen.

lg

Christian

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Zitat:

Original geschrieben von XTino



Zitat:

Original geschrieben von mabuse_w124



Kann es sein, daß durch den entstandenen Überdruck (kann nicht viel Druck gewesen sein, sonst wäre das Röhrchen von selbst abgeflogen) die Schmierung in irgend einer Weise beeinträchtigt war?

lg

Christian

Sei froh das es Dir nicht einen Simmering rausgedrückt hat. Das ist mir nämlich mal bei einem Golf 2 Diesel passiert. Der kleine Simmering für das Spannrollenlager für den Steuerriemen hat sich nach aussen gedrückt und der dahinterliegende Ölkanal für die Schmierung des Lagers hat dann das ganze Motoröl des Motors nach aussen gedrückt. Der Motorraum war komplett schwarz durch die Verwirbelungen.... Ölkontrolle ging an und der Ölinhalt des Motors hat sich gleichmässig im ganzen Motorraum verteilt.

Zu deinem Motor.
Kann sein das der Gegendruck im Kurbelgehäuse den Kolben von unten mit Druck beaufschlagt sodass die Leerlaufmenge der Pumpe nicht ausreicht den Motor am Laufen zu halten.....
Beeinträchtigung der Schmierung würd ich jetzt ausschliessen da es sich ja um eine Druckumlaufschmierung geht. Das zur Theorie.... aber man steckt in der Technik nicht drin.

Zum Motorschaden: Pöl steckt der Motor eigentlich gut weg wie Thorsten gesagt hat, aber der hohe Einspritzdruck gibt mir etwas zu denken sowie der Einspritzzeitpunkt! Ist das Abgasverhalten wenigstens auf dem Prüfstand fein abgestimmt worden? Abgastemp. und Abgasemmision kontrolliert?
War gestern bei uns wieder im Motorenversuchsprüfstand. Eine totale Wissenschaft den Verbrennungsvorgang im Motor abzustimmen damit der moderne Nutzfahrzeugdiesel heutzutage konstruktionstechnisch mindestens 1 Mio km durchhält. Hier einfach hinzugehen und mit hohen Druck pi mal Daumen Pöl reinzuschütten.... 😕

Hallo!

Wenn ich einen solchen Prüfstand hätte, oder für vernünftiges Geld Zugriff auf einen, dann würde ich das wahrscheinlich auch so machen. So hab ich einfach das gemacht, was viele PÖLER seit Jahrzehnten so betreiben. Gut genau genommen kenne ich keine aus dieser Ecke kommende Empfehlung, den Düsenöffnungsdruck auf so hohe Werte einzustellen (in der Regel werden 150 bis 160 Bar angegeben).
Mag sein, daß der Förderbeginn für den Betrieb mit Diesel (kam aber nur selten - bei Ebbe im PÖL-Lager - vor) eher ungeeignet war (hörte sich jedenfalls im Lauf jedenfalls eher hart an), aber für PÖL wird das aus de PÖLER-Lager so empfohlen. Ob diese Empfehlungen ( www.fmso.de ) jetzt auf fundierter Grundlage ruhen, kann ich schlecht beurteilen - nachdem das aber viele an ihren Fahrzeugen mit Erfolg so machen, hatte ich keine Bedenken.
Aber Motorentechnik und insbesondere Verbrennungsvorgänge sind halt eine komplexe Thematik, die dem Hobbyschrauber (wie mir) in weiten Bereichen nur sehr rudimentär bekannt sind.

Welchen Einfluß - außer das eine feinere Zerstäubung erfolgt (meine Meinung), hat denn nun ein höherer Öffnungsdruck?

An dieser Stelle nochmals Danke für all Eure Stellungnahmen. Ist wirklich spannend mit Euch hier in Diskussion zu treten - auch wenn mir mein schöner Glaube an das heilige PÖL nun doch einwenig abhanden kommt 😁

lg

Christian

Zitat:

Original geschrieben von mabuse_w124



Hallo!Welchen Einfluß - außer das eine feinere Zerstäubung erfolgt (meine Meinung), hat denn nun ein höherer Öffnungsdruck?

lg

Christian

Hallo Christian,

grundsätzlich mal, die Verbrennungsentwicklung der Pölverbrennung im Kfz wurde ca 1971 eingestellt. Forciert wurde sie um die 1960er wegen militärischen Anforderungen. Wurde aber wie gesagt um die 70er Jahre eingestellt. Der Einsatz von Pöl hat sich auch in der Landwirtschaft nicht durchsetzen können. Wie sich nun ein höherer Öffnungsdruck verhält kann ich Dir naturlich nicht fundiert sagen. Evtl punktuelle Belastung des Kolbens, oder Einspritzung bis an die Laufbüchse, Verbrennungsablauf... kann nur theoretisiert werden. Auf jeden Fall eine dynamische Belastung des Düsenstocks bis zu 800 bar. die Nockenwellenlagerung der ESP, Einspritzleitungsbelastung etc.

Randgruppen beschäftigen sich noch mit dem Einsatz von Pöl, aber das ist in meinen Augen nur Spielerei. Vorkammermotoren sterben ja eh bald aus und der Einsatz von Pflanzenölen aus Palmöl ist ökologisch gesehen ein Desaster weil grossflächig in Entwicklungsländern Urwald gerodet wird...
Die Pölfraktion ist eh am Aussterben. Und wirklich fundamentiert setzt sich eh niemand mehr damit auseinander weil Euro 5 oder 6 eh nicht darstellbar mit Pöl ist.

Grüsse

Hallo!

Ja das mit dem Palmöl stimmt schon und auch das Problem mit den modernen Schadstoffklassen.

Das mit dem PÖL ist bei mir ohnehin weitgehend vorbei, zumal die Bauern der Umgebung hier in den letzten Jahre alle ihre Ölmühlen zugemacht haben (Rapspreis ging in die Höhe, somit wurde PÖL teurer und der Absatz brach ein).
Somit mußte ich den Treibstoff zuletzt mühsam in 10 Liter Gebinden nach Hause schleppen (Der dabei anfallende Müll hat mit Öko dann schon garnichts mehr zu tun). Eine Anlieferung via Spedition wäre zwar möglich, macht die Sache aber preislich wiederum uninteressant.

Somit verfahre ich die letzten Reste und dann ist Sendepause.

Irgendwie zwar schade, denn über das PÖLen bin ich zum Schrauben gekommen.

Ok, dann bis die Tage - werde Berichten wie ich beim Motortausch vorankomme und vorallem auch ob nach Abnahme des Zylinderkopfs am alten Motor Spuren zu finden sind, die auf die Schadensursache schließen lassen.

lg

Christian

Wie sich nun ein höherer Öffnungsdruck verhält kann ich Dir naturlich nicht fundiert sagen. Evtl punktuelle Belastung des Kolbens, oder Einspritzung bis an die Laufbüchse,

auch bei Vorkammermotoren ?

Auf jeden Fall eine dynamische Belastung des Düsenstocks bis zu 800 bar.

Klar, auch mit Diesel. Ne RESP baut 800 bar auf.

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Hallo zusammen!

Die Transplantation hat begonnen ...

Was zwischenzeitlich geschah:

OM601.912 aus Oberösterreich ist mit der Spedition eingetroffen.
Ein paar Tage später kam der Motorkran.
Kupplungg und hinterer Simmering wurden (prophylaktisch) neu gemacht.
Der defekte Motor wurde samt Getriebe ausgebaut. Leider mußte ich die Hydraulikleitung zur Kupplung direkt an der Überwurfmutter abflexen. Die Mutter ging auch mit gutem Zureden, einjauchem mit MoS2, Schockgefrieren, Heißmachen ... nicht auf. Muß halt einen neuen Nippel aufpressen. Dadurch wird die Leitung wolh 1 bis 2 cm kürzer, sollte aber noch reichen - sonst mach ich die gesamte Leitung eben neu - auch kein Problem.
Zwischenzeitlich wurden div Nebenaggregate (LIMA, Servopumpe, Adapterplatte (ich nenn die mal so) für den Klimakomressor) transplantiert. Übrigens der Klimakompressor wurde vor der Explantation der alten Maschine von dieser getrennt. Dadurch blieb der Klimakreis dicht.

So jetzt hoffe ich auf gutes Wetter in der nächsten Woche (hab da Urlaub und endlich Zeit zum Schrauben)
Dann kommt auch der Obduktionsbericht vom defekten Aggregat ...

lg

Christian

Im Bild übrigens die defekte Maschine

Hi,

Hast du mit dem Motorinstandsetzer aus meinem Dorf gequatscht? Wieviel hat denn der Austauschmotor gekostet?

Viel Glück beim weitermachen!

Paul

Zitat:

Original geschrieben von ppuluio


Hi,

Hast du mit dem Motorinstandsetzer aus meinem Dorf gequatscht? Wieviel hat denn der Austauschmotor gekostet?

Viel Glück beim weitermachen!

Paul

Nein, hab ich nicht - aber dafür ist der Motor (für 660 Euro (600 der Motor + 60 die Fracht)) nun schon verbaut und der 250er läuft wieder aus eigener Kraft. Der Motor läuft schön rund, klingt astrein - einfach nur toll.

Bei der Gelegenheit hab ich auch die Kupplung neu gemacht (prophylaktisch) und auch den hinteren (großen) Kurbelwellensimmering getauscht - obwohl der alte noch gut ausgesehen hat - aber so leicht komm ich da nicht mehr dran. By the way - mein alter Motor war in dem Bereich voll mit Motoröl eingesaut (also Simmering im Eimer). Daher hat der wohl so ca. 1 Liter Öl auf 10.000 km verloren.

Im Augenblick haben wir kein Schrauberwetter in meiner Freiluftwerkstatt, aber demnächst wird der alte Motor zerlegt. Dann gibt es vielleicht neue Erkenntnisse zur Schadensursache. Ich werde jedenfalls berichten.

Bin jetzt erst einmal erleichtert, daß ich das alles hingekriegt hab. War mein erster Motortausch, auch mein erster Kupplungstausch, aber mit Hilfe des Forums alles kein Problem.

Aja, den vorderen Simmering wollte ich auch wechseln, habs aber nicht geschafft die Kurbelwelle zu blockieren. Letztlich hab ich es dann sein lassen. Da komm ich auch im eingebauten Zustand ran und dann wird einfach gebremst und der 5. Gang eingelegt, das sollte dann schon reichen.

lg

Christian

Hallo Zusammen!

Heute war es soweit - wenn auch bei beschissenem Wetter, daher die Tropfen auf den Fotos - der Kopf kam runter.

Fazit: Kein Riß im Kopf, kein Riß in der Zylinderkopfdichtung, kein Riß im Block, kein Wasser im 5. Zylinder!

Der Kolben im 5. Zylinder ließ isch auch problemlos mit dem Finger nach unten drücken. Die Zylinderinnenwand sah vollkommen in Ordnung aus, also keine Riefen, Schleifspuren oder irgendwas was auf einen Fresser hindeutet. Also hat sich wohl doch primär das Pleuellager aufgelöst.

Das einzige was mir am 5. Zylinder aufgefallen war: die Spitze der Vorkammer hat eine andere Farbe (Rußbelag ist anders gefärbt) als bei den anderen Zylindern. Hier eher braun, an den anderen Zylindern schwarz (siehe Fotos).

Kann sich drauf jemand einen Reim machen?

Also anbei die Fotos - und damit ist die Obduktion erst einmal abgeschlossen - würde ich sagen.

lg

Christian

Aja, und nochmals Danke an alle die mir hier mit ihrem Wissen zur Seite gestanden haben.

Und nochwas. Bitte nicht irritieren lassen. Die Wassertröpfchen auf dem Kopf waren vorher nicht da, die stammen vom Regen - wie gesagt ich bin ein Freiluftschrauber.

Hi!

Kann ich mir auch keinen Reim drauf machen, zumal die VK gut aussieht. Im Vaselineforum hatte mal jemand einen deftigen Kolbenschaden, da die Düse genau durch ein VKloch gepieselt hat. Kolbenringe Spaghetti. Aber bei Dir war ja alles in Butter.

Der 5. Zylinder wird einen Tacken wärmer als die anderen aufgrund der Einbaulage, aber sonst...?

Doch ein Pölschaden durch Mölverdünnung?

Zitat:

Original geschrieben von Gasherbrum


Hi!

Kann ich mir auch keinen Reim drauf machen, zumal die VK gut aussieht. Im Vaselineforum hatte mal jemand einen deftigen Kolbenschaden, da die Düse genau durch ein VKloch gepieselt hat. Kolbenringe Spaghetti. Aber bei Dir war ja alles in Butter.

Der 5. Zylinder wird einen Tacken wärmer als die anderen aufgrund der Einbaulage, aber sonst...?

Doch ein Pölschaden durch Mölverdünnung?

Also MÖL-Verdünnung gibts - anders als bei Direkteinspritzern - bei Vorkammermotoren eigentlich nur bei völlig vergammelten Düsen.

Darüber hinaus riecht man das (das MÖL riecht anders) und weiters hat PÖL selbst ein gar nicht so schlechte Schmiereigenschaften. Ich hab mal einen Bericht über einen Ford Fiesta gelesen, der mehrere 10.000 km mit PÖL statt MÖL geschmiert wurde.

Problematisch ist bei der Mischung von MÖL und PÖL die Polymerisation. Das sieht man aber: http://ff.rapsinfo.de/TDI-Probleme/TDI-Probleme-Dateien/image063.jpg
Das PÖL sieht dann eher aus wie Pudding. Meines ist ja (leider) sehr flüssig gewesen und hat sich schön auf dem Boden der Garage unsere Rot Kreuz Station verteilt. Mann hat der Geschäftsführer geflucht.

lg

Christian

Ok. Man kann auch einfach mal akzeptieren, dass nur ein Pleuellager aufgegeben hat. 😁

Trotzdem nicht schön einfach hinzunehmen das ein Bauteil aufgegeben hat. Ich würd, wenn Zeit und Möglichkeit vorhanden nochmal die Düsen abdrücken. Vieleicht hat die Düse auf dem Schadzylinder zu früh eingespritzt und das Pleuel permanent überlastet. (Zündung vor OT) Aber wie schon von Thorsten gesagt muss man sich oft bei Schadensbildern ab und an mal damit abfinden das man die wahren Gründe eines Versagens nicht genau definieren kann.
Aus meiner Berufspraxis muss ich sagen das Pleuelabriss zu 99,5 % mit Kolbenfressern einhergeht.
Oder eben der Schraubenverband am grossen Pleuelauge abreist und die Kurbelwelle dann den Pleuelstumpf zerschlägt und durch den Block drückt.

Zitat:

Original geschrieben von XTino


Trotzdem nicht schön einfach hinzunehmen das ein Bauteil aufgegeben hat. Ich würd, wenn Zeit und Möglichkeit vorhanden nochmal die Düsen abdrücken. Vieleicht hat die Düse auf dem Schadzylinder zu früh eingespritzt und das Pleuel permanent überlastet. (Zündung vor OT) Aber wie schon von Thorsten gesagt muss man sich oft bei Schadensbildern ab und an mal damit abfinden das man die wahren Gründe eines Versagens nicht genau definieren kann.
Aus meiner Berufspraxis muss ich sagen das Pleuelabriss zu 99,5 % mit Kolbenfressern einhergeht.
Oder eben der Schraubenverband am grossen Pleuelauge abreist und die Kurbelwelle dann den Pleuelstumpf zerschlägt und durch den Block drückt.

Hallo!

Also wenn ich Zeit hab bau ich die Düsen noch raus und drück die ab. Aber so wie es aussieht war es wiklich primär ein Pleuellagerschaden. Das "klick klick klick ..." Geräusch würde ich mir so erklären. Und wenn ich mir die Schrauben am Pleuellager ansehe (sind auch Fotos davon hier im Thread) dann sind die ersten deutlich gelängt und zweitens leicht gekrümmt. Sowas kann man doch durch einen Fresser des Pleuellagers erklären, oder.
Darüber hinaus sieht es so aus, als hätten sich die Bleche (entschuldigt den Ausdruck, aber der Fachbegriff fällt mir grade nicht ein), die zwischen den Pleuellagerschalen und der Kurbelwelle liegen, zwischen den Pleuellagerschalen und der Welle eben aufgerieben. An der Welle, dort wo das Pleuellager ist, sind auch deutliche Riefen zu sehen.
Offenbar hat dann das Restpleuel (oder Pleuelstumpf, wie du schreibst) von oben herabgehangen und wurde durch die sich drehende Kurbelwelle geschreddert. Dabei muß es auch Teile in Richtung des 3. oder 4. Zylinders befördert haben, denn auch dort ist ein Loch unterhalb des Auspuffkrümmers. DIe übrigen Schäden (ein Großes Loch mit Riß in der Ölwanne unten, ein kleines Loch an der Seite des Kurbelgehäuses etwa unter dem Ölfiltergehäuse) sind alle im Bereich des 5. Zylinders.

Wenn der Kolben gefressen hätte, so muß man doch zwangsläufig Spuren an der Zylinderlaufbuchse sehen, oder gibt es Fresser auch ohne?

Ganz glücklich macht mich die Erklärung mit dem primären Pleuellagerschaden noch nicht, da ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, daß etwa durch einen Fresser im Bereich des Kurbelwellenseitigen Lagers, so große Kräfte auftreten können, daß die Schrauben abreißen. Aber vielleicht unterschätze ich die Sache nur.

lg

Christian

So wie es aussieht würde es fast noch Sinn machen, den Motor wieder in Stand zu setzten.
Eigentlich müßte ich nur den Kolben und das Pleuel am 5. Zylinder tauschen, dazu die Kurbelwelle neu machen und dabei natürlich prüfen, ob die Lager der Kurbelwelle nicht Schaden genommen haben. Die Ölwanne müßte neu und die Löcher im Kurbelgehäuse irgendwie "geflickt" werden. Könnte man zur Not ja auch Schweißen - der Bereich wird ja mechanisch (außer eben bei Pleuelbruch, 🙂 kaum belastet).

Aber das bleibt reine Theorie, da ich die Zeit hierfür nicht habe - ganz abgesehen davon, daß ich die genannten Ersatzteile wohl kaum um den Preis eines ganzen lauffähigen Motors bekomme. (Allein die Kurbelwelle kostet neu deutlich mehr)

Das klick klick klick kann auch das Geräusch vom aufgebenden Pleuellager sein. Kann schon sein das ein Pleuellager gefressen hat. Dann atmet das Pleuel, fängt das schlagen an und der Schraubenverband kommt als nächstes dran... Kolbenfresser sieht man eindeutig. Wenn die Laufbüchsen keine Riefen haben dann hat der Kolben auch nicht gefressen.
Ölanalyse des Motoröls könnte noch einen Aufschluss geben über die Anteile von unverbranntem Pöl im Motoröl. Aber das ist wohl doch zu aufwändig. Wir als Motorhersteller gehen natürlich solchen Dingen auf den Grund. Aber Dein Motor ist ein klassischer Ausreisser außerhalb der Garantiezeit, zusätzlich noch mit Pöl gefahren und interessiert eigentlich nicht wirklich.
Danke für Deine ausführlichen Beschreibungen.

Zitat:

Original geschrieben von XTino


... Ausreisser außerhalb der Garantiezeit, zusätzlich noch mit Pöl gefahren und interessiert eigentlich nicht wirklich.
Danke für Deine ausführlichen Beschreibungen.

Also ein OM602.912 mit lächerlichen knapp 440.000 km nach nur 23 Jahren außerhalb der Garantiezeit!

Jetzt bin ich aber schon etwas enttäuscht! 😁

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