Unterhaltskosten - Schätzung vs Realität
Zitat:
Wissenschaftler des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung sowie Kollegen der Uni Mannheim und der US-Eliteuni Yale haben 6000 deutsche Haushalte mit eigenem Auto befragt und festgestellt, dass Autobesitzer die Kosten im Durchschnitt um mehr als 50 Prozent unterschätzen.
Weiter wird vermutet, dass die ÖPNV-Nutzung und der E-Auto-Absatz deutlich zunehmen würden, würden die PWK-bezogene Nutzung korrekt geschätzt... und es wird empfohlen, zusätzlich zum normalen Kaufpreis auch die geschätzten Unterhaltskosten (ähnlich dem Energieverbrauch von Immobilien/E-Geräten) verpflichtend mit anzugeben.
https://www.sueddeutsche.de/auto/autos-kosten-umwelt-1.4885295
Was sind eure Meinungen dazu? Oder sind euch derartike Kalkulationen (weitgehend) egal?
Beste Antwort im Thema
Ich fürchte schon, dass viele Leute sehr unbedarft an solche Anschaffungen herangehen und dann erst später merken, dass sie sich übernommen haben. Nicht umsonst sind sehr viele Haushalte überschuldet.
281 Antworten
Zitat:
@Luke-R56 schrieb am 26. April 2020 um 13:32:57 Uhr:
Zitat:
Genau. Und dieses "dann mal sehen" ist der Unterschied zu denen die eine vernünftige Finanzplanung haben.
Und dann kommt ein Dieselgate hier, eine Abwrackprämie da, und plötzlich ist die Finanzplanung von Onkel Herbert solider, der für 3000 Euro einen Astra gekauft hat "der jetzt vier Jahre halten muss" 😁
Ich glaube, die meisten Leute haben eine ganz gute Ahnung vom Wertverlust ihrer Karre. Allerdings eher im Stil von Onkel Herbert, und weniger in Form f(x)=...
Allerdings ist "f(x)=..." ein Weg zur genauen Berechnung. "Ahnung" ist "Pi x Daumen / Fensterkreuz". Mit etwas Glück geht das auch auf. Wie die Umfrage zeigt, ist das bei den wenigsten so. Solange Onkel Herbert sich mit dem Schätzeisen durchs ebe rechnen kann, ohne Pleite gehen, ist das auch nicht weiter schlimm. Nur wenn Herbert anfängt zu jammern, wo denn bloß sein gazes schönes Geld so bleibt, dann könnte es auch an solchem frommem Selbstbetrug bei den Autokosten liegen. Man kann eben jeden Euro nur einmal ausgeben.
Grüße vom Ostelch
Dann liegt das aber eher daran, dass Herbert keine Ahnung hat, was er in Summe bei der Versicherung, bei der Tankstelle und in der Werkstatt lässt.
Jeder weiß, was sein Auto gekostet hat. Und jeder hat eine Vorstellung davon, wie lange er das Auto halten will. Also hat er auch eine Ahnung, welchen Wertverlust er zu erwarten hat (und mehr ist auch f(x) nicht...). Die wenigsten wissen allerdings, wie viel das auf einen Monat gerechnet genau ist. Ist ihnen auch völlig egal, weil das keine Kosten sind, die sie jeden Monat aktiv bezahlen müssen. Natürlich klingen 200€/Monat krass, und die nackte Zahl überrascht in der Form vielleicht manchen. Bis er merkt, dass das ungefähr 7500€ in 3 Jahren Haltedauer sind. Mit sowas sind die Menschen dann eben doch vertraut.
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 26. April 2020 um 13:12:38 Uhr:
Ach und den Leuten Flöhe ins Ohr setzen macht es besser oder was? Was du machst ist einen Gegenwert suggerieren, dessen stetige Minderung man sich zwar schön in die monatlichen Kosten einrechnen soll, der aber zu keinem Zeitpunkt garantiert ist. Und deswegen ist das idiotisch. Das ist viel gefährlicher als beim Kauf direkt von Null Euro auszugehen. Erst bei einem evtl. Wiederverkauf kann er in der Rechnung wieder auftauchen.Wenn Vatter Manni für sich und seine Uschi und den kleinen Kevin n Opel Astra für 6.000€ kauft, dann sind die 6.000€ beim Kauf weg. Es ist völlig egal ob der Wagen nach einem Jahr noch 4.500 Euro wert ist. Für die monatliche Haushaltsrechnung von Manni spielt das absolut keine Rolle.
Sollte er sich in drei Jahren den nächsten Astra kaufen wollen, kann er schauen wie viel er für den aktuellen kriegt. Und dann sehen was er noch drauf packen muss. Bis dahin ist der Wert des Autos aber völlig unerheblich. So schwer ist das nicht.
Es geht doch im Grunde darum:
Der Vatter Manni ist kein Großverdiener und die Familie hat sagen wir mal 2000€ im Monat.
Manni rechnet jetzt beim Feierabendbier:
800 Miete
400 Essen
300 Kram
100 Sprit
und geht sogar noch soweit Versicherung, Steuern und Wartung auf den Monat runterzurechnen:
100 Auto
Er denkt sich, boah ey, das sind nur 1700€, da kann ich ja sogar 300€ sparen jeden Monat. Das sind ja 15% von unserem Einkommen!
Nach 3 Jahren verkauft Manni den Astra für 1000€ und kauft sich für 6000€ den nächsten (er hat vor dem Kauf 1000+36*300=10.800€ und kann sich somit ja locker den neuen Astra leisten)
Die Quizfrage ist jetzt: wie viel hat Manni in den 36 Monaten denn wirklich (und nachhaltig) gespart?
Alle Zahlen in diesem Post sind selbstverständlich plakativ und nur Platzhalter für die reale Situation.
Zitat:
@UnshavedRelease schrieb am 26. April 2020 um 15:21:23 Uhr:
Dazu kommen hoch angesetzte 1500€ für Wartung und Verschleiß.
Und Verschleiß ist mit für was "verantwortlich" ?! Genau. Für den Wertverlust.
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Zitat:
@Auto_Ede schrieb am 26. April 2020 um 15:43:51 Uhr:
Die Quizfrage ist jetzt: wie viel hat Manni in den 36 Monaten denn wirklich (und nachhaltig) gespart?Alle Zahlen in diesem Post sind selbstverständlich plakativ und nur Platzhalter für die reale Situation.
Kommt jetzt darauf an wie man das Rechnen will. Manni hat auf seinen ersten Blick 300€ jeden Monat gespart, das Geld hat er ja in der Hand. Vergessen wird dabei das das alte Auto in der Zeit einen Wertverlust hatte, wenn du das jetzt davon Abziehst oder dagegen Rechnen willst hat er nur noch ca. die hälfte gespart, das sieht Manni aber nicht da er nur die Einzahlung von 300€ pro Monat sieht. Da er das Geld für das erste Auto vor ein paar Jahren auf die Seite gelegt hatte, ist es in seiner Rechnung nicht mehr aufgeführt, das Geld war bei Kauf des ersten Autos abgeschrieben und er ignoriert die bisherigen Kosten für Autos ganz einfach. Hätte er sich das erste Auto überhaupt nicht gekauft, wären jeden Monat sogar noch 200€ mehr zum Sparen übrig geblieben, das ist Manni auf den ersten blick auch bewusst, aber die Mobilität ist ihm das Wert gewesen, und Hungern musste er deswegen auch nicht. Problematisch wird das ganz erst wenn das Neue Auto nach 1 Jahr eine Teure Reperatur hat, die die möglichen gesparten 300€ pro Monat auffressen und er ins Minus rutscht, oder ohne Auto da steht, dann stellt Manni fest, Autofahren ist teuer, und hätte er mal lieber länger gespart oder sich ein billigeres Auto gekauft. Das kommt davon das Manni eben nicht mit einem Polster gerechnet hat. Rechnet man alle Autos von Manni mit Unterhaltskosten zusammen, dann stellt man fest das Autos sehr Teuer sind viel Kosten und es viel billiger und nachhaltiger gewesen wäre den ÖPNV zu benutzen, aber das will eben Manni nicht, seiner Meinung nach lässt er damit zuviel Zeit auf der Stecke liegen, ist nicht Flexibel und fährt doch lieber selber Spontan mit der Familie in die Botanik anstelle sich gedanken um evtl CarSharing oder Miet Autos zu machen. Und dewegen interessiert sich Manni auch nicht für die Wertverlust Unterhaltskosten Rechnung, denn er spart lieber auf seinen traum Manta und wenn das die nächten 20 Jahre dauern wird. Im Endefekt gibt Manni sein ganzes Geld für Autos aus, spart keinen Cent, und kann mit Uschi nicht mal mehr in den Urlaub fahren.
Zitat:
@Zoker schrieb am 26. April 2020 um 16:33:05 Uhr:
Kommt jetzt darauf an wie man das Rechnen will. Manni hat auf seinen ersten Blick 300€ jeden Monat gespart, das Geld hat er ja in der Hand. Vergessen wird dabei das das alte Auto in der Zeit einen Wertverlust hatte, wenn du das jetzt davon Abziehst oder dagegen Rechnen willst hat er nur noch ca. die hälfte gespart. Da er das Geld aber vor ein paar Jahren auf die Seite gelegt hatte, ist es in seiner Rechnung nicht mehr aufgeführt, das Geld war bei Kauf des ersten Autos abgeschrieben und er ignoriert das ganz einfach. Hätte er sich das erste Auto überhaupt nicht gekauft, wären jeden Monat sogar noch 200€ mehr zum Sparen übrig geblieben, das ist Manni aber auch bewusst, aber die Mobilität ist ihm das Wert, und Hungern muss er deswegen erstmal auch nicht. Problematisch wird das ganz erst wenn das Neue Auto nach 1 Jahr eine Teure Reperatur hat, die die gesparten 300€ pro Monat auffressen und er ins Minus rutscht, oder ohne Auto da steht, dann stellt Manni fest, Autofahren ist teuer, und hätte er mal lieber länger gespart oder sich ein billigeres Auto gekauft. Das kommt davon das Manni eben nicht mit einem Polster gerechnet hat. Rechnet man alle Autos von Manni mit Unterhaltskosten zusammen, dann stellt man fest das Autos sehr Teuer sind viel Kosten und es viel billiger und nachhaltiger gewesen wäre den ÖPNV zu benutzen, aber das will eben Manni nicht, seiner Meinung nach lässt er damit zuviel Zeit auf der Stecke liegen, ist nicht Flexibel und fährt doch lieber selber Spontan mit der Familie in die Botanik anstelle sich gedanken um evtl CarSharing oder Miet Autos zu machen. Und dewegen interessiert sich Manni auch nicht für die Wertverlust Unterhaltskosten Rechnung, denn er spart lieber auf seinen traum Manta und wenn das die nächten 20 Jahre dauern wird.
Du hast schon recht, Manni kann/will sich das Auto leisten und macht das auch. Das ist auch völlig ok, wir haben schließlich festgestellt, dass trotzdem Geld übrig bleibt. (und spätestens beim 2. Astra wäre selbst eine Reperatur nicht dramatisch, er hat ja noch Geld auf der Seite liegen).
Manni macht das jetzt aber sein ganzes Berufsleben lang so, darf er ja auch gerne (und schließlich braucht er das Auto zum pendeln. Ob real oder nur gefühlt ist hier überhaupt nicht das Thema). Er hat dann aber in seinen 42 Autofahrerjahren insgesamt 14 Astras runtergefahren und dafür folgendes ausgegeben:
14*5000 Euro (jeweils Anschaffungskosten-verkaufspreis beim Exporthändler) = 70.000€
42*12*100€ Sprit = 50.400€
42*12*100€ sonstiges = 50.400€
Insgesamt also 170.800€
Auf den Monat gerechnet entspricht dies einer DURCHSCHNITTLICHEN Belastung von
170.800/(42*12)=338,89€
die meisten Monate hat Manni jedoch nur 100€ Sprit bezahlt. Einige waren dank Reperaturen deutlich teuerer und 14 mal hat er 5000€ auf den Tisch gelegt.
Warum genau sollte er diese 14*5000€ jetzt nicht in seinen Autokosten berücksichtigen?
Was natürlich richtig ist: Wenn Manni zum Renteneintritt kein Auto mehr braucht, ist ihm für die letzten 3 Jahre der Wertverlust völlig egal. Bezahlt hat er den aber schon auf einem Schlag bei der Anschaffung des 14. Astras.
Das Problem ist: Die 5000€ die alle drei Jahre für den nächsten Astra draufgehen wirken für Manni auf den ersten Moment als gespartes Geld. Er liest ja in der Zeitung, das man mindestens 250€ jeden Monat sparen soll um nicht in die Altersarmut zu rutschen. Ein Glück, dass er da drüber liegt...
Bei einer Küche/Waschmaschine/Playstation ist das übrigens nichts anderes. Auch wenn der 15 jährige im Volksmund sein Taschengeld 1 Jahr "spart" um sich die Playstation zu kaufen, hat das mit "sparen" im eigentlichem Sinn zumindest meiner Meinung nach (und der von Ostelch und diversen anderen Usern) nichts zu tun.
Edit: Und nur nochmal zum direkten Thema (weil das hier etwas abdriftet): Es geht im Artikel um Kosten die ein Auto verursacht. Nicht um die direkte monatliche Belastung die am Konto ankommt (was der 2jährige Tüv übrigens ebenso wenig tut wie die jährliche Versicherung oder die neuen Reifen jedes dritte Jahr)
Für wenn ist der Wertverlust ein eventuell in der Praxis tatsächlich auftretendes Problem? Eigentlich nur für den, der keine monatliche betriebswirtschaftliche Auswertung liest. Also nur Private. Wer privat least oder finanziert, dem liegt eine Kalkulation über die Vertragslaufzeit vor, der Wertverlust ist demnach dokumentiert. Wer nicht zum ersten Mal kauft, also im Prinzip bereits einmal auch verkauft, in Zahlung gegeben oder von der Versicherung eine Erstattung erhalten hat, dürfte sich beim zweiten Mal auch nicht wundern. Nur das zum Stichtag x der ungleich vom Zeitpunkt eines Fahrzeugwechsels ist, keine nominelle Bewertung vorliegt bedeutet letztlich herzlich wenig.
Selbst- oder Fremdverursachte Verschuldung ist wohl nur ganz am Rande ein Thema von Verkehr und Sicherheit.
Was bei der Studie möglicherweise zu kurz gekommen ist, für den Wertverlust, den Zeitpunkt und die Kosten für den Austausch des Akkus, etc. gibt es noch keine validen Daten und Zahlen. Diesbezüglich bleibe ich beim Wort Framing.
Und das ist das was ich von anfang an geschrieben habe, der Wertverlust ist der Kaufpreis, das Geld ist weg, das siehst du nicht mehr wieder. Ein Auto ist keine Geldanlage/Wertanlage, ein Auto kostet nur Geld. Nur kommt es mir so vor als würden manche den Kaufpreis in den Unterhaltskosten doppelt abrechnen. Einmal als Einmalbetrag und dann noch mal als Monatlicher Wertverlust zusätzlich zu den Unterhaltskoten, und das ist einfach falsch. Ich hab einen Kaufpreis, somit ist das Geld weg, dann hab ich Unterhaltskosten, Verkauf ich das Auto stell ich fest es hat mich über die Laufzeit z.b. 300€ gekostet, ok. Da hätte es bestimmt noch billigere Varianten gegeben, aber ich kann nicht vor dem Kauf sagen, dieses Auto wird mich in seiner Laufzeit ca. 300€ kosten, das geht nich dazu gibt es einfach zu viele Variablen mit denen man sich das schön rechenen kann und mit denen man einfach nur auf die Schnautze fällt. Deswege weis in der Studie auch keiner die exakten Unterhaltskosten weil eben der Wertverlust mit einbezogen wurde, lässt du den weg dann wissen die meisten was ihr Auto kostet, die kennen den Anschaffungspreis die wissen was sie im Monat für Laufende Kosten haben, und keiner wird glauben das er beim Verkauf den Anschaffungspreis wieder bekommen wird.
Hab mir mal die Mühe gemacht und die Kosten von meinem vorigen Auto herausgeschrieben.
Gesamtkosten über knapp 12 Jahre und 281.000km - 65.539,-- (ohne Werverlust)
Zitat:
@kiaora schrieb am 26. April 2020 um 17:18:16 Uhr:
Hab mir mal die Mühe gemacht und die Kosten von meinem vorigen Auto herausgeschrieben.Gesamtkosten über knapp 12 Jahre und 281.000km - 65.539,-- (ohne Werverlust)
So berechne ich es auch immer, und so ist es auch am Aussagekräftigsten.
Eine doppelte Berechnung ist selbstverständlich falsch. Dann liegt hier ein Missverständnis vor!
Den Wertverlust bei den "Kosten die ein Auto verursacht" außer Acht zu lassen ist aber trotzdem falsch, die Anschaffungskosten sind ja fürs Auto ausgegeben worden. Selbstverständlich kann ich die realen Kosten vor dem Kauf nur grob schätzen (und sollte als verantwortungsvoller Erwachsener lieber so schätzen, dass ich auf der sicheren Seite bin). Alternativ lease/Ballonfinanziere ich das Auto, da trage ich den (vom Hersteller kalkulierten) Wertverlust mit meiner monatlichen Zahlung.
Die Anschaffungskosten bei der Planung der Autokosten nicht zu berücksichtigen ist aber gefährlich. Wenn "eh genug übrig bleibt" hat man voraussichtlich kein Problem. Ich lege hier auch nicht x€ auf ein besonderes Konto, auf meinem Konto steigt die Zahl einfach an. Ich habe nur nicht die Illusion das es sich hier um "gespartes Geld" sondern maximal um "für den nächsten Autokauf gespartes Geld". Die Gefahr ist hier, sich die langfristigen Sparsummen schönzurechnen. Oder mit einfachen Worten: Wenn Manni kalkulatorisch 300€ im Monat spart sollten zur Rente auch (Zinsen nicht berücksichtigt) 300*42*12=151.200€ auf dem Konto liegen. Sonst hat das Milchmädchen gerechnet.
Der Wertverlust fällt aber im Durschnitt um so länger die Laufzeit ist. Wenn du sagst du willst das Auto für 30.000€ 6 Jahre fahren, kannst du von einem Wertverlust von 417€ pro Monat ausgehen, bei einem Neuwagen hast du zwar einen starken verlust im ersten Jahr, aber keiner rechnet doch damit im ersten Jahr das Auto wieder zu verkaufen. Ob du nach 6 Jahren den erwarteten Restwert bekommst ist fraglich, über den Zeitraum kann viel passieren, daher muss man eigentlich gegen 0 rechnen. Man kann sich das auch auf 12 Jahre ausrechnen. Nur wird da irgendwann die Reperaturkosten ansteigen was die Unterhaltskosten nach oben treibt, ob die Laufzeit sinnvoll ist ist fraglich, und da fängt meiner Meinung nach das schönrechnen wieder an. Das Auto ist mir auf den ersten Blick zu Teuer, also Rechne ich damit das ich es länger behalte, entspricht der gleichen Rechnung mit einem festen Restwert in Prozent. Ob die realen Unterhaltskosten den errechneten geschätzen Unterhaltskosten entsprechen siehst du erst wenn du das Auto verkaufst, und alles zusammen zählst. Und da wird man feststellen das die Rechnung irgendwo nicht gepasst hat. Wartungskosten, Versicherung und Steuer kann man von Auto zu Auto vergleichen. Spritpreis, das ist so eine Variable bei der eben auch mal das doppelte Anfallen kann, das kann ja keiner mehr abschätzen wie sich die Preise entwickeln. Wertverlust von Marke zu Marke kann man abschätzen aber eben nur schätzen. Das bei einem 70.000€ Neuwagen mehr Geld kaputt geht wie bei eine 7000€ Neuwagen sollte jedem klar sein. Und wenn jemand ohne groß nachzudenken wissen will was das Auto im Monat kostet, die Finanzierungs und Leasingraten sind immer noch ein Anhaltspunkt was das Auto im Monat kosten kann, und das sollte man als Mindestwert und nicht als Maximalbetrag sehen.
Dass man es sich in gewisser Weise schön rechnet stimmt natürlich mindestens so sehr, wie es nicht stimmt. Aber was ist davon allgemeingültig abzuleiten, abgesehen davon, dass es vermutlich an der Zeit wäre, steuerliche Kilometerbemessungen hochzusetzen.
Weil es kurz um Vorsorge ging. Wird jemand als Rentner zum Sozialfall, weil er sein Leben lang sein Budget überschritten hat, wird dies zum gesellschaftlichen Problem, da kann ich zustimmen (witzig sitze gerade am Rhein und drei vermutlich teure Yachten liefern sich ein Rennen). Verabschiedet sich der Rentner irgendwann nach zufriedenem Leben mit +/-0, ist dies zwar für die Erben blöd, aber eine ihm zustehende persönliche Entscheidung.
Ich rechne für je 3 Jahre ~55% Wertverlust. Kam beim letzten Auto ziemlich genau hin.
Wäre/ist bei meinem ca. 230,-€ gewesen.
Alles richtig soweit, hat aber mit dem Thema "die meisten Deutschen unterschätzen die Unterhaltskosten ihres Autos erheblich" nicht wirklich was zu tun.
Deswegen die einfache Rechnung mit Manni: Ob der Astra 3 oder 6 Jahre hält ändert natürlich an den absoluten Zahlen etwas. Auch werden die Astras sicher nicht alle gleich teuer über ihre Nutzungsdauer sein, Manni wird da mal Glück und mal Pech haben. Trotzdem hat er Ausgaben für die Anschaffung und Einnahmen für den Verkauf der Autos. Die Differenz ist der sogenannte Wertverlust und der darf in der Gesamtkostenbetrachtung nicht vernachlässigt werden. Wie hoch dieser Betrag am Ende ist, unterschätzen laut Studie die meisten Leute.
Alle Nebenthemen ("es ist mir das aber wert", "ich habe keine Alternative", "ich muss das Geld ja nicht monatlich bezahlen", "..."😉 sind zwar auch interessant zu diskutieren, haben aber mit der Aussage oben bzw. in dem Artikel nichts zu tun.
Die Aussage, dass ein besseres Bewusstsein dieser Kosten die Menschen motivieren würde auf den ÖPNV umzusteigen ist eine weitere Aussage, und scheint mir auch absolut plausibel. Das gilt selbstverständlich nicht für alle Menschen, (ich weiß centgenau was mein Auto kostet und fahre trotzdem) aber es gibt halt für alle Menschen eine Schmerzgrenze ab der sie an Alternativen überlegen. Diese liegt spätestens so hoch, dass man sich das Auto schlicht nicht mehr leisten kann, für die meisten aber wohl darunter (These meinerseits).
Wenn mein Auto nicht etwa 400€ im Monat kosten würde sondern 1000€ würde ich mich wohl bewerben bzw. umziehen und mit dem Fahrrad/ÖPNV/zu Fuß zur Arbeit pendeln. Wenn ich glauben würde es wären 400€ und jemand rechnet mir vor, dass es eigentlich 1000€ sind, gilt das gleiche.