Unfallwagen kaufen?

Hallo zusammen,

ich habe mich in die A-Klasse (ab 2015/2016) verliebt und schaue seit Monaten, ob es den einen oder anderen Schnapper gibt, der in mein Budget (ca. 15000 Euro) passt.
Nun habe ich eine gefunden, direkt bei einer MB Niederlassung. Gerade 50.000 gelaufen, BJ 2016, 15300 Euro. Problem: Es ist ein Unfallwagen. Und das nicht zu knapp. Am Telefon sagte man mir, dass der Wagen einen Heckschaden hatte, der für 6500 Euro repariert wurde - das ist schon eine Ansage, da muss ja mehr passiert sein, als nur ein Stupser gegen den Kofferraum.
Rein optisch erkennt man aber gar nichts. Sieht ganz normal aus.

Meine Fragen: Unfallautos kauft man ja i.d.R. als Privatperson nicht. Der Wagen ist aber direkt von einer Niederlassung - da kann ich doch davon ausgehen, dass der Schaden fachmännisch repariert wurde und keine bleibenden Schäden hat?
Die Kosten der Reparatur wiederum schrecken mich etwas ab, wie gesagt, es muss ja dann doch was Größeres passiert sein. Unter den Boden hab ich nicht geschaut...kann es sein, dass da irgendwas verzogen ist und man das vielleicht erst in paar Monaten merkt?
Kann man sich als potentieller Käufer Gutachten und Bilder zeigen lassen, um sich selbst einen Eindruck von dem Schaden zu machen? Würdet ihr so einen Wagen kaufen? Das Auto hat noch die Junge Sterne Garantie - würden eventuelle Folgeschäden darunter laufen?

57 Antworten

Mir ist vor einige Zeit mal einer in meinen parkenden 2 Jahre alten Mercedes gefahren. Optisch war gar nicht so viel kaputt aber er hat sich im Vorderrad verhakt und daher war die Achse krumm und schief.

Es wurden daher diverse Teile der Ache und Lenkung repariert, viele Teile einfach weil man sie nicht 100% prüfen kann.

Reparaturkosten waren so um die 12t€ Wertminderung 1400€

Wertminderung

Nach den Erfahrungen mit der A-Klasse und dem Händler ist Mercedes für mich erstmal gestorben. Selten so eine schlechte Qualität der Kunststoffe erlebt. Die Gummidichtungen an den Fenstern, die Scheibenwischer usw. waren nach einem halben Jahr durch. Ziemlich lahme Automatik - an der Ampel kommt man häufig nur langsam los. Man drückt aufs Gas und kann bis drei zählen bis überhaupt etwas passiert. Preis / Leistung stimmte da nicht annähernd. Aber das ist ein anderes Thema, dir gefällt ja der Wagen.

Meine Erfahrung mit den Reparaturen vor allem bei BMW 1 und der A-Klasse war nicht so überzeugend. Beide waren nicht so wie vor dem Unfall. Die Wertminderung soll das ja kompensieren... Ob der Unfall groß war, ist nicht unbedingt am hohen / niedrigen Preis festzumachen. Kleine Dellen führen zum Kompletttausch der Stoßstangen, ist ja nur noch Plastik und da sind schnell ein paar Tausend € in der Fachwerkstatt erreicht.

Wenn du den Händler kennst und diesem einigermaßen vertraust, bei der Probefahrt der Wagen die Spur ohne Lenken gerade hält und keine Auffälligkeiten zeigt, kann man das schon riskiren. Unbedingt vorher die damalige Aufstellung der zu reparierenden Teile laut Gutachter fordern, nicht die Kurzversion die häufig angeboten wird. Sonst sind die Fahrzeuge immer gepflegte Garagenfahrzeuge von Rentnern mit einem nicht nennenswerten Schaden. Auch die Garantieerweiterung ist ggf. ein Punkt.

Zitat:

@Andreas.Weber schrieb am 11. Februar 2021 um 15:47:24 Uhr:


Die Werkstoffe und die Konstruktion hat sich aber massiv in den letzten Jahren verändert. ...

Wenn sie einen maroden Corsa A aus den 80ern gecrasht, repariert und nochmal gecrasht haben, kann das Ergebnis natürlich stimmen. Das Ergebnis hat aber absolut nichts mit einer aktuellen A-Klasse zu tun.

wobei allerdings die Frage ist, ob moderne Hochleistungswerkstoffe (hochfeste Stähle) nicht bei unsachgemäßer Behandlung eine größere Änderung in ihren Eigenschaften erfahren als 80er Jahre 0815-Standard-Stahl?

Zitat:

@Andreas.Weber schrieb am 11. Februar 2021 um 20:05:24 Uhr:


Seit wann wird Gips bei Reparatur von Autos verwendet? ...

hatten 1997 auch mal einen Heckschaden hergerichtet - das Grobe in einer Blechfalte mit Bauschaum und Gips aufgefüllt, dann zwecks glatter Oberfläche noch etwas (von der teuren) Spachtelmasse draufgeschmiert

Kaufpreis "frisch von der Leitplanke" waren 3.000 DM ... dazu ca. 300 DM für Teile und Material ...
und das 3.300 DM-Auto hat mit dieser Billigreparatur bis 2010 = 13 Jahre lang gehalten

PS:
WENN ich Unfallautos kaufe, dann bevorzugt in nicht repariertem Zustand zum selber herrichten
--> will ja so billig zu Autos kommen, die repariert (oder unfallfrei) das doppelte oder dreifache kosten würden 😉

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Ich habe mal vor 20 Jahren so ein Projekt auf mich genommen. Wenn man die nötigen Kontakte hat und die Zeit dafür hat, kann es ganz schön lukrativ sein. Aber wie meine Vorredner schon gesagt haben, Reparatur kann schnell teuer werden.

Zitat:

@flehmon schrieb am 14. Februar 2021 um 22:58:27 Uhr:


... Wenn man die nötigen Kontakte hat und die Zeit dafür hat, kann es ganz schön lukrativ sein.

Kontakte hatte ich keine

Zeit in den Semesterferien genug

wichtig war evtl. noch, dass ich Autos zum fahren brauche und nicht zum anschauen 😉
--> das Auto musste nicht wieder "schön" werden!

Zitat:

@flehmon schrieb am 14. Februar 2021 um 22:58:27 Uhr:


Aber wie meine Vorredner schon gesagt haben, Reparatur kann schnell teuer werden.

muss man halt vorher kalkulieren

ich hatte Zugriff auf einen Frontschaden - seitlicher Treffer, so dass der Vorderwagen verschoben war

--> der Meister von so einer DIY-Werkstatt hat angeboten, die Längsträger für 1.500 DM wieder gerade zu biegen

die benötigten Anschraubteile habe ich mir bei einer Autoverwertung geholt & alles selber wieder zusammengeschraubt
(Vorteil: Modell, was schon länger auf dem Markt war!)
auf eine neue Lackierung - über reichlich Rostschutzlack drüberpinseln hinausgehend - habe ich verzichtet

--> bin für insgesamt 2.500 DM zu einem Auto gekommen, was danach noch 8 1/2 Jahre und rund 130 tkm gehalten hat ...
und dann waren (unabhängig von dem Unfallschaden) die Schweller und hinteren Radläufe durchgerostet und der Motor hat angefangen rumzuzicken (musste am Schluss alle 500 km den Vergaser nachjustieren, der sich ständig verstellt hat)

PS:
seitdem liebe ich wartungsfreie Einspritzanlagen!

bei 6500€ wird nicht sonderlich viel passiert sein. stoßstange, heckklappe, abschlussblech

kaufen kann man sowas meiner meinung nach nur, wenn man das gutachten dazu gesehen hat und eine rechnung über die reperatur. das beides dann miteinander abgleichen.
mitunter hast du auch garantie vom karosseriefachbetrieb für die reperatur und die lackierung.
->wenn keine unterlagen vorliegen finger weg. wenigstens das gutachten incl bildern würd ich sehen wollen. notfalls kontakt mit dem vorbesitzer hersteller. falls der das auto in zahlung gegeben hat existiert ggf keine rechnung für die reperatur aber irgend eine dokumentation sollte der ausführende betrieb trotzdem gemacht haben

wenn nach diesen punkten erstmal alles auf 'kaufen' steht sollte man sich trotzdem sehr gut überlegen ob man ein "fahrzeug mit repariertem unfallschaden" haben möchte.
sparst du heute nur 1000€ gegenüber einem auto ohne solche vorgeschichte kannst du recht sicher sein, dass beim wiederverkauf in ein paar jahren 80% der potentiellen käufer einen bogen um dein auto machen - verkauf geht dann letztendlich nur über den preis, so dass hier wieder 500-1000€ gegenüber dem unfallfreien fehlen werden.
->sprich unterm strich hast nichts gespart
->und eben das risiko an der backe, dass sich der unfallschaden irgendwann meldet (thema lack abblättern am stoßfänger oder lack+klarlack an der heckklappe, falls die heckklappe nur 'reperaturlackierung' hat gibts evtl später spachtelschäden, rost sofern man keine vorsorge getroffen hat....die würd ich in jedem fall nach kauf kontrollieren bzw nachbessern). sprich wenns blöd läuft verursacht der reparierte schaden während deiner haltedauer kosten oder ist zumindest beim wieverkauf dann auch zu sehen (was dann nochmal weniger gibt also wenn man einen sauber reparierten schaden angeben kann)
->dinge wie wassereinbruch, defekte parkpieper oder was erkennt man hoffentlich eher, so dass man im rahmen einer hoffentlich vorhandenen garantie (auf die reperatur) reagieren kann

also ganz kurz:
existieren unterlagen?
um wieviel ist er günstiger als ein fahrzeuge ohne solche vorgeschichte?
wie lange möchtest das fahrzeug halten?

Hallo, der Beitrag ist etwas älter aber ich stehe vor der gleichen Entscheidung.
Habe ein CLA in Aussicht.. der MB Händler teilte mir mit es hatte einen Unfall schaden und zwar wurde vorne links das Rad gewechselt (1.500€ weil die Stoßstange abmontiert werden musste, um es zu reparieren) wurde es von MB fachmännisch repariert. Gutachten , etc. liegen vor.

Der Händler meinte anscheinend ist der Vorbesitzer gegen ein Bordstein oder ähnlicher gefahren..

Schaue mir das Auto erst an.

Aber kann sowas schlechte Folgen haben für später ? Es wurde das komplette Rad gewechselt ist sowas schlimm?

Preislich wollte er kaum was runter gehen nur.. hat nicht viel KM drauf. Wie viel % vom Preis wäre akzeptabler runter zu handeln?

Garantie hat das Auto 2 Jahre (junge Sterne)

1.500,- Euro Schaden = Pillepalle.

Du bist nicht in der Position zu handeln, das gibt der Markt im Moment nicht her.
Wenn es dir nicht passt, anderes Auto kaufen.

Zitat:

@benprettig schrieb am 21. Oktober 2022 um 08:03:24 Uhr:


1.500,- Euro Schaden = Pillepalle.

Du bist nicht in der Position zu handeln, das gibt der Markt im Moment nicht her.
Wenn es dir nicht passt, anderes Auto kaufen.

Okay alles klar. Wichtig ist mir nur dass es kein gravierender Unfall ist. Danke dir

Ab gewissen Schadenssummen gilt ein Auto juristisch als Unfallwagen, die Werte sind recht tief, 500 € war mal die Grenze iirc.

Wenn die Stossstange demontiert werden musste, wurde wohl etwas mehr als nur das Rad "repariert", Felge und Reifen werden ja eher ersetzt als geflickt. Würde mal das Gutachten lesen. Andererseits sehe ich da ebenfalls eher eine Bagatelle ohne Langzeitfolgen. Garantie resp zumindest Gewährleistung müsste auch für die Reparatur gelten.

Ich würde mir das Gutachten ansehen und kopieren lassen, wenn ich kaufe, aber vor der Unterschrift, nicht das man dann sonst wieder die Datenschutzkeule schwingt.

Eine Original Alufelge kann ruckzuck bei 500,- Talern liegen, Vertragswerkstätten haben auch nicht die besten Reifenpreise... Und lieber die Spurstange gewechselt, Spur vermessen, ...

Wirklich, für 1500,- bekommt man nicht viel instandgesetzt bei einem Unfall.

Schau, das eine Achsermessung gemacht wurde. Wenn da alles in Ordnung ist, kann das wirklch nur ein kleiner Schaden gewesen sein.

me3

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