Unfall mit Totalschaden in USA
Hallo an alle,
gestern sind wir wirklich nur knapp einem toetlichen Unfall in Oklahoma entkommen. Wir waren auf dem Weg von Stillwater nach Oklahoma City auf dem Highway mit einer Geschwindigkeit von 70 Meilen pro Stunde (Tempomatgestellt). Die Sicht war super, Sonne und blauer Himmel. Ploetzlich, ohne Vorwarnung und nach einer Kurve, eine riesige Rauchwolke am Strassenrand. Meine Frau am Steuer, bremste sofort ab. Wir tauchten in den Rauch ein und dann, der Schrecken: In 3 - 4 Meter Entfernung ein alter, riesiger Feuerwehrwagen. Meine Frau machte sofort eine Vollbremsung (habs ihr auf dem Lidl Parkplatz beigebracht :-), aber der Zusammenstoss war unausweichlich. Ich schliesse die Augen, schuetze mein Gesicht mit den Armen und hoere nur noch den Aufprall und Zerbersten von Glas. Spuere, wie eine Glaslawine ueber mich herfaellt. Dann, totale Stille, ich schaue nach hinten und sehe in nicht mehr als 5 Meter Entfernung hinter uns einen riesigen SUV - Ford Expedition (ein Monster gegenueber europaeischen Autos). Ich werfe meinen Kopf auf die Knie und warte auf das Schlimmste, aber nach zwei Sekunden - nichts - schaue ich auf und sehe wie er auf den Gruenstreifen mit schlingerndem Heck in den Graben neben uns vorbei faehrt, der Fahrer hat uns soeben das Leben gerettet (Stichwort Sandwich...) einer unserer Mitfahrer schreit zu meiner Frau "Get out of here now!!!", dann faehrt meine Frau auf den Gruenstreifen. Wir steigen aus und einer der Feuerwehrmaenner kommt gemuetlich zu uns gegangen und fragt, ob wir einen Krankenwagen brauchen. Ich schreie wuetend zurueck, dass wir die Polizei haben wollen, weil niemand verletzt ist. Sie sei schon auf dem Weg, antwortet der Mann und geht weg.
Wirklich, eine Minute spaeter kommt der State Trooper an (der eine Frau war). Fragt wieder, ob wir einen Krankenwagen brauchen. Nimmt die Daten von allen Insassen auf. Geht dann zum Feuerwehrmann und das selbe Spiel. Meine Frau ist Russin und hat einen russischen Fuehrerschein, der nicht nur kyrillische Schriftzeichen, sondern auch westliche hat. Trotzdem sagt sie:"Das ist illegal! Sie muessen einen Schein aus Oklahoma haben. Sie sind ohne Fuehrerschein gefahren." Wir kontern:"Nein, dieser ist international anerkannt. Kein Tourist wird jetzt in Oklahoma einen Fuehrerschein machen."
Das Tollste, um kurz zu sein: Sie gibt meiner Frau zwei Strafzettel, einen wegen Fahren ohne Fuehrerschein und einen anderen, weil wir nicht den Feuerwehrwagen vorbeigelassen haben!!! Wie bitte kann man etwas vorbei lassen, dass man nicht sehen kann??? Ueberhaupt keine Warnung, ausserdem war der Rauch nach einer Kurve nach einer Steigung. Wir haben ein total rausragendes Teil des LKWs getroffen, dass uns alle haette koepfen koennen!!! Irgendwie hat die kleine "A" Saeule den Schlag ausgehalten, ein grosses Dankeschoen an die Ford Motor Company...
Beste Antwort im Thema
tja, da war Deine Frau wohl zu schnell unterwegs
70 Meilen pro Stunde ...
würde Deine Frau in Deutschland auch so in eine plötzlich (...!) auftauchende Nebelbank auf der Autobahn einfahren?
A9
?
27 Antworten
tja, da war Deine Frau wohl zu schnell unterwegs
70 Meilen pro Stunde ...
würde Deine Frau in Deutschland auch so in eine plötzlich (...!) auftauchende Nebelbank auf der Autobahn einfahren?
A9
?
So wie das auf dem Foto aussieht ist die Stelle doch gut einsehbar und es ist genug Platz von der Kurve bis zur Unfallstelle um auf den Rauch zu reagieren.
CU Markus
70 Meilen in der Stunde sind auf einem Highway durchaus möglichg. Die höchste Geschwindigkeit (mit Ausnamhe von Montana) sind 75 Meilen/h.
Und je nachdem aus welcher Richtung man gekommen ist und wie stark der Rauch vor dem Foto war, kann es durchaus möglich sein, dass man soetwas nicht gesehen hat.
Vorallem kann es mitunter sein, dass man nach einer langen Fahrt (mehrere Stunden am Stück sind in USA durchaus üblich) nicht mehr ganz so reaktionsstark ist, wie man es sonst wäre.
Glückwunsch, dass euch nichts schlimmeres passiert ist. So wie du das beschreibst, hättet ihr ja durchaus wesentlich größeren Schaden erleiden können!
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Moin,
Über die Scheiß Strafzettel lachen ... heimfliegen und die Dummen Strafzettel, Strafzettel sein lassen ... Seit froh, das euch nicht mehr passiert ist ...
MFG Kester
Ich denke auch Glück im Unglück.
Hauptsache keine Personenschäden.
Unverständlich warum Ihr die Rauchsäule vorher nicht bemerkt habt (Klare Sicht, keine Hügel etc.) und entsprechend langsam an die Stelle herangefahren seid.
Der Ford hat offensichtlich super reagiert und so Schlimmeres verhindert. Eine Option die auch Ihr gehabt hättet um den Unfall gänzlich abzuwenden.
Auch beim Mitfahrer könnt Ihr Euch bedanken - er hat dafür gesorgt, dass Ihr aufwacht und aus der Gefahrenzone kommt.
Der Blechschaden wird hoffentlich durch eine Kaskoversicherung ausreichend gedeckt sein - auch wenn eine SB fällig wird.
Die Tickets hören sich allerdings schräg und daneben an.
Aber das ist wohl das geringste Übel.
Die State Trooper stehen immer in der Naehe von Guthrie, weil es nicht mehr weit bis zur Hauptstadt ist. Dort wird immer die Geschwindigkeit kontrolliert und oftmals auch ob jemand irgend etwas illegales Schmuggelt (illegale Einwanderer oder Drogen z.B.). Die Polizisten und die Feuerwehrmaenner kannten sich ganz offensichtlich. Der Trooper wollte die wohl schuetzen, so hat mir ein Polizist der Universitaetspolizei gesagt. Er hat mir das Gesetz gezeigt, nachdem meine Frau mit ihrem Fuehrerschein hier fahren darf (Title 47, Chapter 6, article 102)! In Deutschland waere bei solch einem Einsatz ein Polizeifahrzeug mit Blaulicht am Strassenrand gewesen, dann weiss man, dass weiter vorne die Fahrbahn blockiert sein kann. Wir waren wirklich sehr langsam, fast schon am stehen, als wir den Truck getroffen haben. Meine Frau hat vom ersten Moment an gebremst und ist sehr langsam in die Rauchschwarte reingefahren. Ansonsten waere wohl auch die duenne "A" Saeule einfach durchgerissen - glaube ich - und mein Kopf weg...
Ja, trotz allem bin ich natuerlich sehr froh dass wir alle einigermassen heil davon gekommen sind. Ein Auto ist - bei aller Leidenschaft - nur ein ersetzbares Stueck Metall. Ich schaue mir heute einen anderen Ford Taurus an.
Ich muss noch laenger hier bleiben, wegen meines Austauschjahres und weil ich auch ein Praktikum absolvieren moechte. Was ich hier auch gelernt habe: Nicht alle Menschen in Uniform sind unparteiisch. Man darf sich auf keinen Fall von einen Schimpfenden Sheriff einschuechtern lassen. Wenn man nicht der Meinung ist, auf keinen Fall das Ticket unterschreiben.
Danke auch fuer eure Antworten. Glaube auch, wir hatten Glueck.
Im Anhang noch ein Foto vom Rauch kurz nachdem der Trooper angekommen ist, ca. 5 Minuten nach dem Aufprall. Da war schon ein Teil des Rauchs weg.
Und hier ein Foto vom Feuerwehrtruck. Ein Freund von mir der in der Army war sagte, die Dinger wurden zu Tausenden von der Armee an die Lokalitaeten verschenkt, weil die schon zu alt sind. Die nennen sich "Douze and a half", haben Sechsradantrieb und die Bestaendigkeit eines Panzers...bitte beachtet das hinten rausragende Teil, das mir aus mein Auto fast ein Cabrio gemacht hat...dort wo die Farbe fehlt, haben wir es erwischt.
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Ich denke auch Glück im Unglück.
Hauptsache keine Personenschäden.Der Ford hat offensichtlich super reagiert und so Schlimmeres verhindert. Eine Option die auch Ihr gehabt hättet um den Unfall gänzlich abzuwenden.
Auch beim Mitfahrer könnt Ihr Euch bedanken - er hat dafür gesorgt, dass Ihr aufwacht und aus der Gefahrenzone kommt.
Ja, der Fordfahrer war super! Allerdings wollte meine Frau nicht in den Graben, weil sie dachte, dann wuerden wir uns ueberschlagen. Sie konnte nicht richtig sehen wie tief der war, sagte sie mir.
Zitat:
Der Blechschaden wird hoffentlich durch eine Kaskoversicherung ausreichend gedeckt sein - auch wenn eine SB fällig wird.
Errrm....nein, hatte nur die gesetzliche Haftpflicht abgeschlossen, weil ich dachte, fuer ein Auto das ich fuer 740,- Dollar gekauft habe, lohnt es sich nicht. Nach dem Unfall habe ich eine Statistik gesehen, wonach 80% der Autos in USA irgendwann mal in einen mehr oder weniger schlimmen Unfall verwickelt sind...glaube doch, dass das naechste eine Kasko haben wird.
Wenn ihr wieder mal rüberwollt dürfte es besser sein die Strafzettel zu bezahlen,die Amis sollen bei "vergessenen"Strafzetteln sehr nachtragend sein.Ansonsten wäre zu prüfen ob die Amis russische Führerscheine überhaupt akzeptieren,könnte ja sein das die bei denen auch bei Touristen generell ungültig sind.Vor allem sieht man hier das man unbedingt einen internationalen Führerschein dabeihaben sollte,in der Regel fragt kein Schwein danach,aber wehe es passiert was.Wenn ich nicht komplett falsch liege verlangen den die USA sogar,das es üblicherweise locker gesehen wird wenn man ihn nicht hat ist ja kein einklagbares Recht.
Re: Unfall mit Totalschaden in USA
Zitat:
Original geschrieben von djstifft
Sie gibt meiner Frau zwei Strafzettel, einen wegen Fahren ohne Fuehrerschein und einen anderen, weil wir nicht den Feuerwehrwagen vorbeigelassen haben!!!
Wie teuer waren denn die Tickets?
Habe mit der Polizei vom Campus und mit einem Rechtsanwalt gesprochen. In USA gibt es 50 Bundesstaaten...und somit 50 verschiedene Verkehrsgesetze! Diese sehen sich allerdings ziemlich aehnlich. Oklahoma erkennt auslaendische Fuehrerscheine an, der Strafzettel ist ungerecht. Jetzt der Hammer: Der internationale Fuehrerschein gilt in Oklahoma ueberhaupt nicht! Damit darf man nicht fahren. Es steht keine Strafe auf den Zetteln, nur ein Gerichtstermin.
Zitat:
Original geschrieben von djstifft
Es steht keine Strafe auf den Zetteln, nur ein Gerichtstermin.
Dann wird es richtig teuer, Anwalt, Gebühren etc. ...das ist echt übel, habe auch keinen kaliforischen Führerschein, alleridngs dauert es auch 5 Monate bis man einen zugestellt bekommt