Unfall Gegner lügt!
Guten Tag liebe Community
Vor einiger Zeit fuhr ich eine dreispurige Straße entlang, auf dem Weg ins Schwimmbad. Auf dieser Straße gibt es logischerweise auch drei Richtungen zum Weiterfahren, nämlich links, rechts und geradeaus. Ich entschied mich für die rechte Spur und wartete, dass die Ampel auf grün schaltete und ich meine (nicht spannende) Fahrt fortsetzen konnte. Ich stand also an besagter Ampel, als links von mir ein Auto vorfuhr, dass ebenfalls an der Ampel anhielt. Nun muss man auf der Spur meines Fahrzeugnachbarn, nachdem die Ampel grün wird kurz gerade aus fahren und dann etwas nach rechts, damit man die Fahrt fortsetzen kann (Zum besseren Verständnis, bitte Bild im Anhang betrachten). Die Ampel schaltet also (auf allen drei Spuren gleichzeitig) auf Grün und mein Nachbar mit seinem 1er Bmw und ich mit meinem Golf 2 fahren gleichzeitig los. Jedoch scheint es der Fahrer zu meiner Rechten sehr eilig zu haben und tritt das Gaspedal beim Start voll durch, während ich wie immer sehr gediegen, nichtsahnend losfahre. Anstatt jedoch normal geradeaus zu fahren, fährt er nach rechts und schneidet mich volle Pulle. Ich, natürlich unter leichtem Schock, suche sofort nach meinem Fehler, finde jedoch keinen und mir wird klar, dass er der Schuldige war. Da ich noch Fahranfänger bin, habe ich es leider versäumt auf der Stelle stehen zu bleiben, damit man es später perfekt nachweisen kann und bin an den Rand gefahren um die Fahrbahn nicht zu blockieren. Nachdem die Polizei dann kam, bekam der andere Fahrer die Schuld zugewiesen und ich dachte natürlich, die Sache ist gegessen. Falsch gedacht. Ich höre 2 Monate von keinem Schwein etwas, bis ich gesagt bekomme, der andere Fahrer hätte jetzt ausgesagt Ich sei auf die andere Spur gefahren, was völliger Blödsinn ist, da ich auch absolut keinen Grund dazu hatte. Mein Golf ist an die 30 Jahre alt und der Schaden bei mir beläuft sich auf 400 Euro ca., jedoch fällt der Schaden beim anderen Fahrer um das ca 15 fache aus. Nun steht Aussage gegen Aussage und ich muss wahrscheinlich die Hälfte seines Schadens bezahlen, was ich absolut unverständlich und unlogisch finde. Wo bleibt hier die Gerechtigkeit. Zeugen gab es bei dem Unfall leider auch keine..
Könnt ihr mir hier irgendwie helfen?
33 Antworten
Na du kannst noch so viele Fotos von den Beschädigungen und von der Unfallstelle machen.
Stell Dir vor, Du arbeitest bei einer Versicherung. Und dann stell dir vor, da melden 2 Leute einen Schadenfall.
1. Version: Deine Geschichte : Ich fahr auf der rechten Spur langsam an, auf der mittleren Spur gibt ein Auto Gas und zieht nach rechts - klatsch (war doch mehr oder weniger zusammengefasst so).
2. Version. Geschichte Gegner: Ich fahre auf der mittleren Spur, der rechts neben mir fährt auch an, zieht dann ein bissl nach links um besser rechts um die Kurve zu kommen und rammt mir voll ins Auto.
Keine Zeugen, keine hilfreiche Auskunft der Polizei, nix weiteres.
Viel Spass beim Fällen einer Entscheidung.
P.S.: Wenn die nicht gefällt werden kann, entscheidet eine Versicherung 50/50.
Grundsätzlich besteht natürlich noch die Möglichkeit, ein unfallanalytisches Gutachten zu erstellen, welches - korrigiert mich wenn ich mich sehr irre - sicher 3000 bis 4000 EUR kostet.
Musst nur noch einen Gönner finden, der das bezahlt. Das macht deine KFZ-Versicherung, wenn der Schaden sich im mittleren fünfstelligen Bereich aufwärts befindet....
Hallo,
bei allen Fehlern, die der TE bei der Beweissicherung gemacht hat, komme ich anhand des Fotos zu der Auffassung, daß es weltfremd wäre zu unterstellen, der TE wäre als Rechtsabbieger einen Linksbogen gefahren. Dazu ist die Situation, mit dem großen Kurvenradius, zu eindeutig.
Es liegt für mich auf der Hand, daß der Unfallgegner die Fahrspur des TE gekreuzt hat.
Einzig die Aussage, daß der TE gemächlich angefahren sein will, paßt nicht in mein Bild vom Unfallhergang.
Wenn eine Rechtsschutzversicherung vorhanden ist, die den Fall auch übernimmt, dann würde ich es auf ein Gerichtsverfahren ankommen lassen, denn es geht nicht nur um 400 € sondern auch um die Rückstufung des Schadenfreiheitsrabattes.
Liebe Grüße
Herbert
Zitat:
Original geschrieben von Oetteken
Hallo,bei allen Fehlern, die der TE bei der Beweissicherung gemacht hat, komme ich anhand des Fotos zu der Auffassung, daß es weltfremd wäre zu unterstellen, der TE wäre als Rechtsabbieger einen Linksbogen gefahren. Dazu ist die Situation, mit dem großen Kurvenradius, zu eindeutig.
Es liegt für mich auf der Hand, daß der Unfallgegner die Fahrspur des TE gekreuzt hat.
Einzig die Aussage, daß der TE gemächlich angefahren sein will, paßt nicht in mein Bild vom Unfallhergang.
Wenn eine Rechtsschutzversicherung vorhanden ist, die den Fall auch übernimmt, dann würde ich es auf ein Gerichtsverfahren ankommen lassen, denn es geht nicht nur um 400 € sondern auch um die Rückstufung des Schadenfreiheitsrabattes.Liebe Grüße
Herbert
Ich korrigiere "gemächlich". Ich bin "normal" angefahren, jedoch war dies Schneckentempo im Vergleich dazu, wie mein Nachbar anfuhr.
Zitat:
Original geschrieben von CaptainTed
Ich korrigiere "gemächlich". Ich bin "normal" angefahren, jedoch war dies Schneckentempo im Vergleich dazu, wie mein Nachbar anfuhr.
Hallo Ted,
wenn der Unfallgegner einen Blitzstart hingelegt hätte, während du normal angefahren wärst, dann wäre der eigentlich weg gewesen und es hätte keinen Zusammenstoß gegeben, es sei denn, der hätte beim Start sofort nach rechts gelenkt, was aber auch merkwürdig wäre, ausgenommen der hätte gar nicht geradeaus fahren wollen sondern auch rechts ab, so wie du und hätte sich dabei verschätzt.
Ich gehe bei der Annahmen davon aus, daß bei keinem der Beteiligten Vorsatz im Spiel war.
Zeugen wären trotzdem nicht schlecht.
Liebe Grüße
Herbert