Unfall bei Dämmerung - automatisch Mitschuld?

Hallo Miteinander,

wir haben folgendes Problem:

am 11.01.2012 hatte mein Göga um 8:10h einen Unfall. Er befand sich auf der Vorfahrtsstraße und aus einer Seiternstraße kam von links ein Sprinter. Dieser stand erst (!) und fuhr dann plätzlich los um die Kreuzung zu überqueren. Die Vorfahrtsstraße auf der sich Göga befand ist an dieser Stelle eine Brücke, Göga kam also quasi *von oben* bzw. hinter der Kuppe hervor. Diese Kuppe ist jedoch ca. 100 Meter von der Seitenstraße entfernt, man kann von dort kommende Fahrzeuge gut erkennen. Ergebnis: unsere schöne Mary war Totalschaden *hoil*. Der Unfallgegner gab noch am Unfallort seine volle Schuld zu weil er (wortwörtlich) "nicht nach rechts gesehen habe" (also die Richtung aus der Göga kam). Da der Unfall nur ein paar Meter von unserem Haus entfernt war hat Göga mich dazugeholt. Ich konnte dabei selbst feststellen, dass der Unfallgegner total übermüdet war, so dass meiner Meinung nach zu bezweifeln ist, dass er überhaupt in der Lage war ein Fahrzeug verkehrssicher zu führen. Weder das Schuldeingeständnis noch die deutlich sichtbare Übermüdung des Fahrers finden sich jedoch im Polizeiprotokoll wieder. (ich bin mir auch nicht sicher ob das nicht absichtlich vom Polizeibeamten nicht aufgenommen wurde, dieser kennt wohl die Frau des Unfallgegners)

Nach einigem hin und her will die gegnerische Versicherung jetzt nur 75% des Schadens übernehmen (auch von den Mietwagen- und Gutachterkosten wollen sie nur 75% übernehmen) weil Göga kein Licht eingeschaltet hatte (offizieller Sonnenaufgang war an diesem Tag 8:18h). Dürfen die das obwohl ihr Mandant doch Schuld hat? Hätte er nach rechts geschaut hätte er Göga auch kommen sehen. Egal ob Licht an oder nicht, es war zu diesem Zeitpunkt nämlich praktisch taghell und die Kreuzung ist weder verbaut noch stehen Bäume herum die die Sicht behindert hätten.

Da ich so langsam Zweifel an den Fähigkeiten unseres Anwalts habe wollte ich euch mal um eure Meinung bitten. Ich danke euch schonmal im voraus für eure Antworten.

cu

tiggy

Beste Antwort im Thema

Das erste Bild ist unbrauchbar, Himmel überstrahlt... das kann alles zeigen...

Schon im zweiten Bild ist in den Häusern ringsrum die Raumbeleuchtung deutlich wahrnehmbar, für mich eben ein Indiz, dass es alles andere als taghell ist. Vermutlich war es an diesem Tag generell derart diesig, dass man ganztägig mit Licht fahren sollte, wenn man schon im Zimmer Licht braucht.

Im dritten Bild verschwimmen die Konturen gerade dort wo der PKW mit der Heckpartie zur Hecke steht, die Farbunterschiede im Hintergrund verlaufen völlig. Jeder normale Mensch fährt schon 10 Minuten früher mit Abblendlicht und das ist genau der Zeitpunkt, an dem es gekracht hat.

Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber im Alter lassen die Augen generell nach. Neben einer Verschlechterung der Sehstärke und einer Trübung der Linse lässt die Helligkeitswahrnehmung, auch wenn keine Erkrankung vorliegt, generell nach.

Was für dich mit Anfang 30 taghell ist, mag für einen 40 oder 50-Jährigen schon düster sein und wenn du dann trotz besseren Wissens ohne Licht angeflogen kommst, dann übersieht er dich eben, so einfach ist das. Da kannst du noch so viel sehen, wenn er dir vor der Nase rausfährt, dann kracht´s.

Für meine Begriffe hast du genau eines bewiesen:

Du fährst selbst trotz besseren Wissens ohne Licht und meinst das jetzt auch noch anderen aufschwatzen zu müssen. Kein Wunder, dass Tagfahrlicht für Neuwagen zur Pflicht wurde, wirklich nicht.

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Zitat:

Original geschrieben von trouble01


Das Einfachste ist, einfach immer mit Licht fahren, wie das in anderen Ländern schon lange Pflicht ist.

Warum sollte man tagsüber, vielleicht noch bei Sonnenschein und auch noch in der Stadt mit Licht fahren?

Tagsüber/Sonnenschein = Licht aus
Dunkel/Regen und Co = Licht an.

Zitat:

Original geschrieben von MartinSHL



Zitat:

Original geschrieben von krebsandi


Ab dem Zeitpunkt wenn die Sonne tief steht schaltet man Licht an.
eigentlich also noch am Tag.( Sonneneinstrahlwinkel unter 10 Grad)
Wenn DU das gern so machen willst, steht dir das natürlich frei.
Zwingend notwendig und praxisgerecht in absolut jeder Situation ist es jedoch nicht.
Im Hochsommer scheint auch abends um 21uhr keine Sonne mehr, dennoch kann man Ende Juni bis ca. 22.30uhr ohne Licht auskommen.

Alter Schwede

wo?

In Schweden vielleicht, ach halt mal die haben ja Lichtpflicht.

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer


Misst du jetzt schon den Sonneneinstrahlwinkel aus?

ich bleibe dabei, ich schalte mein Licht ein, wann ich es für richtig halte und gehe da weder nach dem Kalender, der amtlichen Zeit, noch irgendwelcher Wissenschaften.

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer



Zitat:

Original geschrieben von Michael Gehrt



Nur weil man selbst gut sieht, heißt es noch lange nicht, daß man von anderen gut und rechtzeitig erkannt wird
Dann sollte man sich vielleicht mal Gedanken um die Sehtauglichkeit machen. Ich habe jetzt jeden Wagen rechtzeitig gesehen aber irgendwie hatten wir das Thema schonmal. Da ging es dann um irgendwelche Fahrzeugdächer 😕

Sag das mal Opi in seinem Corsa. 🙄 Und selbst mit gutem Sehvermögen sieht man die Autos später als wenn sie beleuchtet wären. Das sind schon mal wenn auch nur wenige Sekunden weniger Reaktionszeit im Zweifelsfalle.

Dann muss Corsaopi eben eine Sehhilfe tragen.

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Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer



Zitat:

Original geschrieben von trouble01


Das Einfachste ist, einfach immer mit Licht fahren, wie das in anderen Ländern schon lange Pflicht ist.
Warum sollte man tagsüber, vielleicht noch bei Sonnenschein und auch noch in der Stadt mit Licht fahren?

Tagsüber/Sonnenschein = Licht aus
Dunkel/Regen und Co = Licht an.

Ich fahre seit Jahren immer mit Licht, auch in der Stadt.

Und wo ist das Problem?

Man wird eher gesehen und das hilft.

Zitat:

Original geschrieben von krebsandi


Alter Schwede
wo?
In Schweden vielleicht ach halt mal die haben ja Lichtpflicht.

Das ist jetzt nicht dein ernst?! 😰

Insbesondere um den 21.06. rum kannst du dieses Schauspiel erleben...und stell dir vor: jedes Jahr wieder.

Ich bin extrem viel mit dem rad abends nach Feierabend unterwegs, glaub mir also, ich weiß wie die lichtverhältnisse sein können (ich sage nicht, dass es immer so ist!).

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer


Dann muss Corsaopi eben eine Sehhilfe tragen.

Wer muss den immer bremsen?

Wem wird den immer die Vorfahrt genommen?

Wer raunzt (nörgelt) immer rum das im schon wieder die Vorfahrt genommen wurde?

Du oder wir?

Zitat:

Original geschrieben von trouble01


Ich fahre seit Jahren immer mit Licht, auch in der Stadt.

Und wo ist das Problem?

Ich sehe darin keinen Sinn.

Zitat:

Original geschrieben von krebsandi


Wer muss den immer bremsen?
Wem wird den immer die Vorfahrt genommen?
Wer raunzt (nörgelt) immer rum das im schon wieder die Vorfahrt genommen wurde?
Du oder wir?

Und? Ist zu 99% tagsüber bei bestem Licht und Innerorts.

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer



Zitat:

Original geschrieben von krebsandi


Wer muss den immer bremsen?
Wem wird den immer die Vorfahrt genommen?
Wer raunzt (nörgelt) immer rum das im schon wieder die Vorfahrt genommen wurde?
Du oder wir?
Und? Ist zu 99% tagsüber bei bestem Licht und Innerorts.

Ja schön langsam kommt mir so ein Gedanke was du unter tagsüber und bestes Licht verstehst?

Nur mal so.

aber du bist eh schon geübt im bremsen😉

Nein, im hupen. Ich bremse dafür nur im absoluten Notfall.

Zitat:

Original geschrieben von Hartz4Fahrer



Zitat:

Original geschrieben von trouble01


Ich fahre seit Jahren immer mit Licht, auch in der Stadt.

Und wo ist das Problem?

Ich sehe darin keinen Sinn.

Das erwarte ich auch nicht, Hauptsache, ich sehe einen Sinn für mich und die anderen Verkehrsteilnehmer darin.

Ob Du einen siehst oder nicht, das ist Dein Bier und nicht meines. Es hat natürlich den Vorteil, Du siehst mich eher, wenn ich auf der Autobahn hinter Dir den linken Blinker setze:-)

Will auch niemanden zu etwas überzeugen, soll jeder halten wie er will.

Ich handhabe es so und fertig.

Na also, und ich nutze kein Licht am Tag (außer das doofe Tagfahrlicht am Benz).

Zitat:

Original geschrieben von MartinSHL



Zitat:

Original geschrieben von krebsandi


Alter Schwede
wo?
In Schweden vielleicht ach halt mal die haben ja Lichtpflicht.
Das ist jetzt nicht dein ernst?! 😰
Insbesondere um den 21.06. rum kannst du dieses Schauspiel erleben...und stell dir vor: jedes Jahr wieder.
Ich bin extrem viel mit dem rad abends nach Feierabend unterwegs, glaub mir also, ich weiß wie die lichtverhältnisse sein können (ich sage nicht, dass es immer so ist!).

Naja ok ich weiss ja nicht von wo du herkommst.

Wenn du natürlich oben bei der dänische Grenze lebts kann es schon sein das es 1 1/2 Stunden noch hell ist.

aber sicher nicht taghell.

Bei uns ist es um 22.30 zappenduster.( den Horizont sieht man noch)

auch im Juni.

(Bayern)

Zitat:

Original geschrieben von tiggy3000


Nach einigem hin und her will die gegnerische Versicherung jetzt nur 75% des Schadens übernehmen (auch von den Mietwagen- und Gutachterkosten wollen sie nur 75% übernehmen) weil Göga kein Licht eingeschaltet hatte (offizieller Sonnenaufgang war an diesem Tag 8:18h). Dürfen die das obwohl ihr Mandant doch Schuld hat?

Die Tatsache, daß ein Unfallbeteiligter die alleinige Schuld an einem Unfall hat bedeutet nicht, daß dieser auch alleine für den Schaden haftet. Bedingt durch die die Gefährdungshaftung kann auch der unschuldige Unfallbeteiligte anteilig zur Haftung herangezogen werden. Entscheident hierfür ist, ob der Unfall für einen idealtypischen Fahrer vermeidbar gewesen wäre. Sollte es also Göga möglich sein dem Gericht nachzuweisen, daß der Unfall für ihn ein unabwendbares Ereignis darstellt, dann steht ihm vollumfänglicher Schadensersatz zu. Gelingt ihm das nicht, dann muß er eine Minderung seiner Ansprüche um 25% hinnehmen.

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