Umfrage: Automatikgetriebe im Motorrad?

Auf Anregung von User Pfuscher starte ich hier folgende Umfrage:

Zitat:

Bei Rollern längst üblich, in Motorrädern noch eine Seltenheit - Automatikgetriebe.

Doch nach und nach trauen sich die Hersteller - den ersten Schritt machte Yamaha mit dem automatisierten Schaltgetriebe in der Yamaha FJR1300AS, gefolgt von der Aprilia NA 850 Mana mit Vollautomatik und ab 2008 steigt Honda mit der DN-01 bei den Automatik-Motorrädern ein - letztere sogar mit stufenloser Automatik.

Alles lediglich nur eine Modeerscheinung? Oder ein zukunftsträchtiges Konzept?

Wie denkt ihr darüber?

Beste Antwort im Thema

Meiner Ansicht nach sprichts nichts gegen eine solche Automatik und man sollte sie zumindest mal ausprobieren (sprich fahren), ehe man sich hier in geballter Polemik auf BILD-Niveau austobt.

Das hier angebrachte Argument von der "Entmündigung" des Fahrers stimmt übrigens nicht - die Getriebe funktionieren wahlweise im Automatik-Modus oder lassen sich manuell am Lenker oder per Schalthebel bedienen. Dazu sollte man nicht vergessen, dass sie nicht in Supersportlern, sondern in Tourern angeboten werden. Sinn könnten sie meiner Ansicht nach auch an sehr drehmomentstarken Motoren machen, da man sich damit dann immer im optimalen Drehzahlband bewegen würde.

Fazit:

Einfach mal unvoreingenommen ausprobieren und schauen, wie sich sowas in der Praxis fährt und bewährt.

Gruß
Frank

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Ein Motorradschrauber hat auch schon mal ein Bike mit hydrostatischer Kraftübertragung - also mit Hydraulikpumpe und -motor - auf die Räder gestellt. Zwischen Motor und Antriebsrad gibt es somit keine mechanische Verbindung! Auch ein interessantes Konzept wie ich finde!

Zitat:

Original geschrieben von V8-Fan


Ein Motorradschrauber hat auch schon mal ein Bike mit hydrostatischer Kraftübertragung - also mit Hydraulikpumpe und -motor - auf die Räder gestellt. Zwischen Motor und Antriebsrad gibt es somit keine mechanische Verbindung! Auch ein interessantes Konzept wie ich finde!

Guckst Du in meinen Blog: "Drucksache - Motorräder mit hydraulischem Antrieb" 😉

Wenn es bisher nur Automatikgetriebe gegeben hätte, würde jemand die Schaltung für ein tolles, neues Konzept halten? Wohl kaum.

Zitat:

Original geschrieben von sampleman


Ich bin sicher, dass automatische Getriebe sich bald rege verbreiten werden, und ich weiß auch warum: In Europa sind Spanien, Frankreich und Italien weit wichtigere Motorradmärkte als Deutschland.

Ich hätte noch einen weiteren Grund: Weil VW das DSG extrem gut und erfolgreich vermarktet. Da kaufen Leute ein Automatik- Auto, die das vorher alleine schon aus Preisgründen nie getan hätten. Und sind begeistert. Und haben urplötzlich ihre prinzipielle Abneigung gegen Automatik überwunden. Und bringen andere Leute in ihrem Bekanntenkreis zum Nachdenken.

Dank dem genialen DSG- Marketing von VW sind Automatik- Fahrzeuge auch hierzuland inzwischen durchaus "en vogue". Inwieweit sich das aber auch auf "unseren" Motorradmarkt auswirkt, lässt sich schlecht abschätzen. Ich habs ja schon weiter vorne geschrieben, prinzipiell gehört das selber schalten für mich zum Fahrgefühl beim Motorrad, und ich denke dass ich mit der Meinung bei weitem nicht allein bin. Und das Motorrad ist gerade für uns Deutsche - wie inzwischen auch für mich - ja doch oft genug reines Lustobjekt. Da hätte eine Automatik wahrscheinlich erst dann Erfolg, wenn BMW die GS entsprechend ausrüstet.

Bei sehr starken Sportwagen ist Automatik durchaus kein Verlust an Fahrspass und Dynamik. Dazu kommt die Tatsache dass gerade in den oberen Leistungsklassen eine Automatik die Kraft besser auf die Straße bringt als ein Schaltgetriebe.

Selbst bei den 125ern kann man feststellen, dass die Automatik (auch wenn es dort eine relativ primitive Technik ist) dem Fahrzeug beim Anfahren, gegenüber vergleichbaren Schaltbikes, Vorteile bringt. Sobald das andere Fahrzeug schalten muss und dabei der Kraftschluss unterbrochen wird zieht der Roller davon.

Warum sollte sich also bei starken Motorrädern nicht auch eine Technik, die bessere Beschleunigung, höheren Komfort, ggf. mehr Sicherheit und dazu noch weniger Verschleiß (z.B. Kupplung am Berg oder im Gespannbetrieb) bringt, durchsetzen, nur weil es immer noch die ewig Gestrigen gibt, bei denen der Fortschritt nur in Vmax gemessen wird.!

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Zitat:

Original geschrieben von sampleman


Was ich insgesamt merkwürdig bis bedauerlich finde, das ist die Blindheit der Entwickler und vieler Motorradfahrer für die Schwächen der exisitierenden Technik. Wenn ich mir allein schon überlege, wie häufig ich davon höre, dass eine Tour nur noch unter Mühen zuende gefahren werden konnte, weil der Kupplungszug gerissen ist oder der Nehmerzylinder der hydraulischen Kupplunk im Eimer war, dann würde ich ein System ohne manuelle Kupplungsbedienung nich von vorn herein verteufeln.

Ich würd aber aufgrund solcher Vorfälle die vorhandene Technik ebenfalls nicht verteufeln. Wenn bei den Automatikgetrieben genauso geschludert und billigst produziert wird wie bei der vorhandenen Technik verlass ich mich darauf genauso wenig.

Kupplungszug passt in jedes Gepäck und die Nehmerzylinder gibts inzwischen auch in qualitativ hochwertig wo mir bisher noch keine defekte damit bekannt sind. Leider werden diese halt nicht serienmässig verbaut. Deshalb aber der Technik an sich den schwarzen Peter zuschieben find ich falsch.

Zitat:

Original geschrieben von Marodeur


Kupplungszug passt in jedes Gepäck und die Nehmerzylinder gibts inzwischen auch in qualitativ hochwertig wo mir bisher noch keine defekte damit bekannt sind. Leider werden diese halt nicht serienmässig verbaut. Deshalb aber der Technik an sich den schwarzen Peter zuschieben find ich falsch.

Ich habe ja auch explizit die Hersteller und die Fahrer genannt.

Mal so ein Beispiel: Wir engagierten Kraftfahrer wissen natürlich, wie wir im Auto unter Einsatz der Handbremse am Berg anfahren (wobei ich die Nummer mit dem Mopped und der Fußbremse weit schwieriger finde). Meine Frau bemerkte einmal trocken: "Eigentlich ist es ein Unding, dass Autos unbeabsichtig rückwärts rollen können, wenn der Fahrer nicht ganz genau aufpasst." Und da hat sie recht. Hill Holder sind erfunden, warum werden sie nicht verbaut?

Und was das Verteufeln der Technik angeht: Es gibt halt jede Menge Leute, die jedes Stück neue, innovative Technik am Mopped mit der Begründung ablehnen: Hamwanich, wollnwanich, hamwanochniesogemacht. Und gern wird auch gesagt: "Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputtgehen." Komischerweise wird diese Einschränkung nicht auf Kupplungszüge und Vergasernadeln angewendet. Variable Anbsaugtrichter sind dagegen offenbar kein Problem;-)

Sampleman

Zitat:

Original geschrieben von sampleman



Und was das Verteufeln der Technik angeht: Es gibt halt jede Menge Leute, die jedes Stück neue, innovative Technik am Mopped mit der Begründung ablehnen: Hamwanich, wollnwanich, hamwanochniesogemacht. Und gern wird auch gesagt: "Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputtgehen." Komischerweise wird diese Einschränkung nicht auf Kupplungszüge und Vergasernadeln angewendet. Variable Anbsaugtrichter sind dagegen offenbar kein Problem;-)

Sampleman

Wenn ich mir z.B. eine moderne BMW (etwa R 1200 GS) ansehe, dann ist da so viel komplizierte Technik verbaut an der am Straßenrand niemand und in der Werkstatt nur noch Mechatroniker mit lizensierter Software etwas machen können, dass die Automatik in technischer Hinsicht richtig überschaubar wirkt. Wenn ich so in meinem Bekanntenkreis umsehe sind Reoparaturen und Wartung bei modernen Motorrädern auch richtig teuer.

Wobei der hohe Preis nicht immer an der Technik liegt sondern oft auch am "Design". Bei meiner dauerts halt recht lang bis man das Teil soweit zerlegt das man das Ventilspiel kontrollieren kann. 15000er Service inkl. Gabelservice -> 370 Minuten veranschlagt. 😰

Zitat:

Original geschrieben von Marodeur


Wobei der hohe Preis nicht immer an der Technik liegt sondern oft auch am "Design". Bei meiner dauerts halt recht lang bis man das Teil soweit zerlegt das man das Ventilspiel kontrollieren kann. 15000er Service inkl. Gabelservice -> 370 Minuten veranschlagt. 😰

Die Entwicklung eines wartungsfreundlichen "Designs" ist m.E. auch eine technische Herausforderung. Wenn ich die Wartungskosten für einen C1 125ccm sehe frage ich mich  nicht mehr warum das Teil vom Markt verschwunden ist. Dafür kann man locker Auto fahren. Mir fällt zudem auf dass - gerade bei BMW -aber auch bei anderen Marken - nahezu nichts mehr zu schrauben ist sondern fast nur noch zu programmieren. Für mich fehlt da ein großer Teil des Motorradvergnügens.

Naja ok. An meiner Big hab ich genug geschraubt das hält noch ein paar Jahre vor...

Zitat:

Original geschrieben von Marodeur


Naja ok. An meiner Big hab ich genug geschraubt das hält noch ein paar Jahre vor...

Da kann ich mir einen Automaten auch nicht vorstellen. Ist halt noch war Uriges, robuste und einfache Technik und ein Bike mit Charakter. Gibts so etwas ähnliches heutzutage überhaupt noch neu zu kaufen?

Naja, dicken Einzylinder gibts jetzt wieder bei KTM in Form der neuen Duke 690 R mit echten 690 Kubik und 70 PS (Bei 148 kg.. allen Käufern schon mal viel spaß beim herbrennen der 2, 3 und 4-Zylinder 😁).

Aber einfache Technik? Die gibts schon noch aber nicht in Deutschland. Die KLR 650, die DR 650, diese ganzen klassischen Enduros gibts noch im Ausland. Die KLR 650 wurde erst neu aufgelegt.

http://www.kawasaki.com//Products/product-specifications.aspx?id=358 (2009)
http://www.kawasaki.com//Products/product-specifications.aspx?id=415 (2010)

Bei uns gibts sowas leider nimmer. Kollege (KLR 600) schaut auch schon ob man die nicht importiert bekommt... 😉

Bei uns gibts von Suzuki nur die "greisliche" V-Strom (ich weis, Geschmäcker sind verschieden).

Im Ausland freut man sich noch immer über diese hier:

http://www.suzukicycles.com/.../DR650SE.aspx

Gibts bei uns halt ebenfalls nicht mehr. Ich finds auch etwas nervig wären echt nette Zweitmopeds... (Man beachte den Neupreis, knapp 4000 €).

Der letzte Versuch war wohl der von Honda mit der FMX die ein Leistungsproblem hatte dank Geräusch- und Abgasnorm...

Ebend. Neu zugelassene Motorräder müssen heute Euro3 erfüllen, was mit einem simplen Vergaser unmöglich ist und die Geräuschvorschriften einhalten, was ohne Wasserkühlung nur mit hohem, konstruktiven Aufwand machbar ist.

Daher wird es das Simpeltechnikzweitbike nicht mehr geben in Deutschland, wenns denn neu sein soll.

Interessanter Weise ist es bei Autos aktuell sehr großzügig geregelt. Seit 1.10. müssen alle Neufahrzeuge ja Euro5 einhalten. Trotzdem gibt es noch reichlich neue Modelle, die das nicht müssen, weil das nur für neue "Baureihen" gilt. Der Sandero Stepway zählt z.B. als Sandero und darf daher mit Euro 4 neu auf den Markt kommen.

War bei Motorrädern in der Übergangsphase auch so. Hier mal zur KTM 990 Adventure die man auch mit Akras legal fahren durfte trotz neuer Euronorm.

Zitat:

Original geschrieben von Edi bei lc8.info


Ich habe bei KTM Deutschland angefragt:

Hallo,

ich hatte zuletzt eine Diskussion mit meinem TÜV wg. der Abgasprüfung an meiner 990 Adv. mit Akrapovic Endschalldämpfer.

Der TÜV ist der Meinung, dass ich damit zwar legal fahren darf (sonst würde KTM dies so auch nicht vermarkten) ich aber damit durch die AU fallen werde da ich mit der Schlüsselnummer "0212" in meiner Zulassungsbescheinigung (Punkt 14.1) den Wert 0,3 Vol-% CO erreichen muss.
Um ihm klar zu machen (und mir viel Ärger zu ersparen) dass das so nicht richtig ist, benötige ich die Typgenehmigung Akra Nr. 0419 für el 97/24 Motortyp 601 (mit Kat).
Kann ich dies von Ihnen bitte bekommen?

Vielen Dank.

Die Antwort war wie folgt:

Da sich die Betriebserlaubnis zum 06er Modell nicht geändert hat (zu entnehmen aus Ihren Fahrzeugdokumenten:
EG-Betriebserlaubnis e1*92/61*0180*02 erteilt am 8.12.2005), ist auch die Betriebserlaubnis für das 06er Modell anzuwenden.

Da sowohl das Gutachten für die Akra, als auch die Betriebserlaubnis des Fahrzeuges vor dem Stichtag Mai 2006 erteilt/erstellt wurden, ist bei der TÜV-Untersuchung altes Recht anzuwenden. (Wenn das nicht so wäre, müssten alle älteren Fahrzeuge stillgelegt werden!).

Bzgl. der Abgasuntersuchung gibt der Hersteller Werte zur CO-Ermittlung vor, die dem IVM und diversen Überwachungsvereinen zugänglich gemacht wurden. Für die 07er Modelle wird dies aber erst Ende 2008 relevant sein. Zum Teil sind jetzt schon Abgaswerte durch Überwachungsvereine abgreifbar. Die Liste ist für das 07er Modelljahr ist aus oben genannten Gründen noch nicht vollständig, da auch Messungen von Dauerläufern herangezogen werden, um das Abgasverhalten bei hohen Laufleistungen mit zu berücksichtigen.

Wir hoffen, die Angelegenheit geklärt zu haben und verbleiben

Kann jemand mal nen Überblick posten über den heutigen Stand?

Von Honda und Aprilia gibts also schon zeitgemäße CVT Automatiken??? Ja?
Joker

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