Umfassende Regeln, sichere Autos, sichere Strassen und Unfälle - wo ist der Fehler?

Wir haben in Deutschland umfassende Verkehrsregeln, welche jede erdenkliche Situation lösen.
Wir haben eine superteuere Fahrausbildung.
Wir haben sichere Fahrzeuge.
Wir haben ein gutes und sicheres Strassennetz.

Und doch - auch wenn wir immer besser werden und erfreuliche Zahlen in der Unfallstatistik lesen - passieren Unfälle.
Natürlich sind einige davon unvermeidbar, aber es gibt eine sicherlich große Anzahl ansich vermeidbarer Unfälle, welche idR durch Missachtung der Spielregeln ausgelöst werden.

Nun - eine totale Überwachung oder Steigerung der Strafen ins Absurde ist ja gar nicht möglich und so stellt sich mir zwei Fragen:

Wie kann man bei mehr VTs erreichen, dass die Spielregeln besser eingehalten und sinnvoll umgesetzt werden?
und
Woran könnte es liegen, wenn Spielregeln nicht eingehalten oder nicht sinnvoll umgesetzt werden?

Ich bin gespannt... 🙂

Beste Antwort im Thema

Hier ist bis jetzt öfter die Rede von "Outlaws", die mit Absicht die Regeln brechen. Und noch öfter vom legendären "Raser".

Die "Outlaws" sind dann wohl in der Mehrzahl eher die unerfahrenenen Führerscheinneulinge. Die noch nicht wissen, was los ist und dass man schnell zu schnell ist und das Auso nicht von selbst auf der Straße bleibt. Und die die Regeln als nicht so sehr relevant ansehen, von Physik und kinetischer Energie keine Ahnung haben (nicht mal das, was einem der gesunde Menschenverstand sagt).
Was hilft? Eventuell jedes Wochenende Kontrollen vor fast jeder Diskothek und im räumlichen Umfeld? Bessere Aufklärung? Vor der Führerscheinprüfung auch mal Unfallwagen anschauen und ein Blick in ein Krankenhaus?

Die Raser gibt es sicher, man hört manchmal von schweren Unfällen aufgrund unangepasstem Tempo. Ich hasse nur das Totschlagwort "Raser". Mit 70 aus der Kurse, weil sie nur mit 50 geht? Ist unangepasste Geschwindigkeit, mangelnde Erfahrung und mangelnder Überblick. Mit 60 durch die 30er Zone, das wäre ewohl her "Rasen". Machen oft junge Mütter mit unangeschnallten Kindern.
Ich bin viel unterwegs, auf der Landstraße begegnet mit aber nur alle Schaltjahre mal ein echter Raser, auf der BAB auch sehr selten, im Ort aber immer öfter.

Was ich noch für relevant halte:

- Der allgemein verbreitete Egoismus, die Ellbogengesellschaft. Kaum noch jemand blinkt, jeder denkt nur an sich. "Rechts geht es schneller, obwohl ich vorne links abbiegen muss, also bleibe ich rechts. Und dann rüber ohne Bedenken."

- Der allgemeine, echte Stress, jeder hat es immer eilig. Was sich nicht unbedingt in zu schnellem Fahren ausprägt, sondern in zu dichtem Auffahren, schnell noch über die Ampel, in Gedanken überhaupt nicht bei der Sache sondern noch völlig bei beruflichen oder privaten Problemen/Terminen, ...

- Der selbstgemachte Stress. Die junge Mutter fährt jeden Morgen zu spät los, um das Kind rechteitig im Hort "abzugeben". Also wird unachtsam durch das Wohngebiet gedüst und nicht mal rechts vor links beachtet (täglich bei mir vorm Haus). Dann möchte sie wieder nach Hause (nicht berufstätig) und das auch möglichst schnell. Die Wäsche muss um spätestens 08:12 Uhr in der Waschmaschine sein, koste es, was es wolle. Da wird auch an anderen Kindergärten mit 60 vorbeigezischt. Die Gedanken sind bei der Wäsche, beim Einkaufen und beim Mittagessen, aber nicht beim Verkehr.

- Die Abkapselung. "Jeder in einem anderen Fahrzeug ist ein mir unbekanntes A...loch und ist mir völlig wurscht". Ich dachte schon mal an einen Aufkleber am Heck: "In diesem Auto könnte dein Chef sitzen." Vllt. würde es dann einigen bewusst werden, dass da erstens auch ein Mensch unterwegs ist und zweitens, dass man ihn nicht unbedingt mit absoluter Rücksichtlosigkeit ärgern sollte.

- Und die allgemeine Verblödung spielt auch noch eine Rolle. Jeder, der schon seit mind. zwei Jahrzehnten mit "Ausbildung" in irgendeiner Form zu tun hat, könnte das sicherlich bestätigen. Früher konnten 10 von 10 den Anhalteweg aus einer best. Geschwindigkeit im Kopf ausrechnen. Heute kann es nur noch 1 von 10 im Kopf, 1 mit dem Taschenrechner, die anderen sind hilflos und 5 davon werden auch noch aggresiv, wenn man sie dazu auffordert.

- Drogenmissbrauch ist nicht zu vergessen.

- Jede(r) bekommt irgendwann den Lappen. Auch, wenn es > 100 Fahrstunden braucht (dann halt durch Übung und Auswendiglernen, so dass es für die Prüfung reicht). Auch diejenigen, deren Oberstübchen nicht in der Lage ist, im Verkehr alle notwendigen Sinneseindrücke aufzunehmen, miteinander in Relation zu setzen und schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. Autofahren ist ein sehr komplexer Vorgang und dazu ist bei der heutigen Verkehrsdichte einfach nicht jede(r) in der Lage.

Ach, eigentlich müsste doch viel mehr passieren... 😉

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Zitat:

Original geschrieben von letzterlude



Zitat:

Original geschrieben von Zoker


Es geht nur über härtere Strafen, es muss weh tun, sonst hat man keinen lerneffekt.
Falsch! Vollkommen falsch! Ein Lerneffekt stellt sich nur durch Einsicht ein; diese ist eben nicht durch drakonische Strafen, sondern durch angemessene Sanktionen, positive Vorbilder & Förderung von eigenverantwortlichem Denken zu erwarten.

Du suchst Einsicht wo es keine Einsicht gibt. Glaubst du, du kannst jemand davon überzeugen dass er zu schnell fährt? Vielleicht in einer Selbsthilfegruppe?

Das sind keine Drakonischen Strafen, das sind angemessene Sanktionen. Das Bußgeld im Moment ist ein Witz, das kann man gut und gerne erhöhen. Und was glaubst du ist das schlimmste was einem Vertreter passieren kann wenn er zu schnell über die Autobahn fährt? Führerscheinentzug! Hat jemand nicht das Geld für die Strafe kann er sie auch absitzen. Die Erfahrung wird zwar hart, aber der Lerneffekt ist sehr hoch.

Positive Vorbilder gibt es mehr als genug, nur sind die nicht cool das sind alles nur Spießer.

Förderung von eigenverantwortlichem Denken? Wie willst du das Fördern? Ein Bonuspunktesystem dafür dass man sich an Regeln hält? Wieso willst du etwas Selbstverständliches belohnen? Als nächstes gibt’s noch eine Belohnung weil man im Supermarkt an der Kasse zahlt, und nicht klaut! Eigenverantwortliches Denken ist Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Straßenverkehr, eigentlich am ganzen Leben.

Die Strafen sollten immer noch dem Vergehen angemessen sein aber sie sind trotzdem zu lasch ausgelegt.
 

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc


Wir haben in Deutschland umfassende Verkehrsregeln, welche jede erdenkliche Situation lösen.

Falsch. Zeig mir bitte die Stelle, in der geregelt wird, wer als erstes losfahren darf, wenn z. B. an einer RvL-Kreuzung gleichzeitig an allen 4 "Anschlussstellen" ein Auto ankommt, das gerade aus will.

Oder zeige mir die Stelle wo geregelt wird, wie man per Handzeichen anzeigen kann, dass man einen Anhänger hintendran hat und man deswegen desjenige ist, dem es nicht zuzumuten ist, rückwärts zu fahren (eine Spur für beide Fahrtrichtung ohne entspr. Verkehrszeichen, das einer Fahrtrichtung Vorrang gewährt, z. B. schmale Straße, die auf einer Seite zugeparkt ist).

Lies dir mal die Berichte von roboter-gesteuerten Autos durch. Dort wirst du immer wieder Stellen finden, wo es um die Fälle geht, wo man gegen den Wortlaut der Verkehrsregeln verstoßen muss, damit es zu keinem verkehrstechn. Deadlock kommt.

Zitat:

Wir haben eine superteuere Fahrausbildung.
Wir haben sichere Fahrzeuge.

War es nicht Deutschland, über das dieser chinesische Billigst-Schrott in die EU kam?

Zitat:

Wir haben ein gutes und sicheres Strassennetz.

*LOL*, nur Millionen von Schlaglöcher und div. schlecht einsehbare Stellen, wo man umwelttechn. betrachtet völlig unnötig bremsen bzw. langsam fahren muss, weil so ein Blödmann natürlich ganz am Rand seines Grundstücks einen undurchsehbaren Zaun/Mauer/Gestrüpp hinstellen musste und da auch nur ein ganz schmaler Gehweg ist (oder überhaupt keiner).

Zitat:

Und doch - auch wenn wir immer besser werden und erfreuliche Zahlen in der Unfallstatistik lesen - passieren Unfälle.
Natürlich sind einige davon unvermeidbar, aber es gibt eine sicherlich große Anzahl ansich vermeidbarer Unfälle, welche idR durch Missachtung der Spielregeln ausgelöst werden.

Nun - eine totale Überwachung oder Steigerung der Strafen ins Absurde ist ja gar nicht möglich und so stellt sich mir zwei Fragen:

Wie kann man bei mehr VTs erreichen, dass die Spielregeln besser eingehalten und sinnvoll umgesetzt werden?
und
Woran könnte es liegen, wenn Spielregeln nicht eingehalten oder nicht sinnvoll umgesetzt werden?

Ich bin gespannt... 🙂

Z. T. werden wohl z. B. Tempolimits auch nur rein aus Abzockgründen eingerichtet :-(

notting

... - wo ist der Fehler?

Der Mensch - egal ob "kurz nicht aufgepasst" oder "verschätzt" über gruppendynamische Zwänge, bis hin zum gelebten Outlaw, der eine Regel brechen muss, weil sie existiert.

- verbesserte Ausbildung, damit das Verschätzen weniger wird, aber nicht nur ein paar Pflichtstunden mehr, sondern eine Stufenausbildung mit knallharten Folgen: Die Ersterteilung gilt nur 7 Monate und muss per Sicherheitstraining, frühestens nach 4 Monaten ab Erteilung verlängert werden.

- härtere Strafen vielleicht, wichtiger aber in dem Bereich eine deutlich massivere Überwachung. Was nutzen ein Fahrerlaubnisentzug bei Alkfahrt, wenn die Chance erwischt zu werden irgendwo nahe Null liegt. Wenn man sich so manche Dunkelziffer-Schätzungen ansieht, oder so an den Bekanntenkreis (Kollegen, Familienfeier) denkt, jeder weiß dass es empfindliche Strafen gibt, aber jeder "weiß" noch mehr, dass es auch wieder diesmal gut gehen wird.

- regelmäßige Weiterbildung sehe ich nicht unbedingt als Notwendigkeit. Was hat sich die letzten 20 Jahre so stark verändert, dass ein Nichtfolgen jetzt massive Unfälle auslösen würde.

Wobei jedoch ein regelmäßiger Sehtest und die Sofortmaßnahmen am Unfallort nicht falsch sind.

Ansonsten bleiben nur Fahrzeugsysteme, die kleinere Fehler ausbalancieren, wie ESP oder Rardar-unterstützt auch per Notbremsung eingreifen und dann die Systeme, die die Folgen abmildern (Sitze hoch, Fenster zu, Gurte anziehen, Airbag raus) bis hin zu automatischen Alarmrufen mit Standortübertragung.

Zitat:

Original geschrieben von Zoker


Du suchst Einsicht wo es keine Einsicht gibt. Glaubst du, du kannst jemand davon überzeugen dass er zu schnell fährt? Vielleicht in einer Selbsthilfegruppe?

Das sind keine Drakonischen Strafen, das sind angemessene Sanktionen. Das Bußgeld im Moment ist ein Witz, das kann man gut und gerne erhöhen. Und was glaubst du ist das schlimmste was einem Vertreter passieren kann wenn er zu schnell über die Autobahn fährt? Führerscheinentzug! Hat jemand nicht das Geld für die Strafe kann er sie auch absitzen. Die Erfahrung wird zwar hart, aber der Lerneffekt ist sehr hoch.

Positive Vorbilder gibt es mehr als genug, nur sind die nicht cool das sind alles nur Spießer.

Förderung von eigenverantwortlichem Denken? Wie willst du das Fördern? Ein Bonuspunktesystem dafür dass man sich an Regeln hält? Wieso willst du etwas Selbstverständliches belohnen? Als nächstes gibt’s noch eine Belohnung weil man im Supermarkt an der Kasse zahlt, und nicht klaut! Eigenverantwortliches Denken ist Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Straßenverkehr, eigentlich am ganzen Leben.

Die Strafen sollten immer noch dem Vergehen angemessen sein aber sie sind trotzdem zu lasch ausgelegt.
 

Nein, ich bin kein Fan von Selbsthilfegruppen, allerdings ein Fan von (z.B.) Sicherheitstrainings in Verbindung mit Schulungsmaßnahmen; ansatt jemandem den FS zu entziehen oder horrende Geldbußen zu fordern wäre es mir lieber, das der Delinquent ÜBERZEUGT wird sein Verhalten zu ändern!

b.t.w.: Hast Du Kinder? Versuche die mal nach "law &order" Grundsetzen zu erziehen und Du wirst (früher oder später) die absolute Katastrophe erleben, wenn Du hingegen ein System einführst welches Anreize für Wohlverhalten beinhaltet, wird positives Verhalten schnell zur Norm!

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Zitat:

Original geschrieben von letzterlude


Nein, ich bin kein Fan von Selbsthilfegruppen, allerdings ein Fan von (z.B.) Sicherheitstrainings in Verbindung mit Schulungsmaßnahmen; ansatt jemandem den FS zu entziehen oder horrende Geldbußen zu fordern wäre es mir lieber, das der Delinquent ÜBERZEUGT wird sein Verhalten zu ändern!
...

Also bist du (übertrieben formuliert) auch dafür, dass der Alkoholiker weiter seinen FS behalten darf und von seinem Fehler überzeugt wird und sich freiwillig ändert?

Die Antwort wieso, weshalb und warum ist ganz einfach und ab hier wird der Thread dann nutzlos weil ich alles vorwegnehme: Ein Mensch bewegt das Fahrzeug, also ein nicht perfektes Wesen mit vielen Fehlern.
Roboter würden weitaus besser und berechnender fahren.

Thema aus 😛

Danke für eure Beiträge und tlw. guten Ansätze - allerdings habe ich einen wichtigen Punkt meiner Fragestellung nicht ausreichend hervorgehoben:

Nun - eine totale Überwachung oder Steigerung der Strafen ins Absurde ist ja gar nicht möglich....

Oder anders gesagt - an welchen Umständen kann es jeweils sonst liegen bzw. welche anderen Maßnahmen könnten eine positive Konditionierung erreichen?

Sicherlich ist eine gewisse Überwachung und auch Sanktionsdrohung Bestandteil eines Gesamtkonzepts und hat einen gewissen Einfluß auf das Verhalten - aber eben nur ein Bestandteil, ein kleiner sogar nur. Darauf alleine aufzubauen... ist programmiertes Scheitern.
Viele Länder haben härtere Sanktionen... und schlechtere Unfallstatistiken.

Es geht auch gar nicht um unbewusste Fehler - wie ich schon geschrieben habe, geht es um vermeidbare, mithin ganz bewußt gemachte Fehler. Eine bewusste Handlung folgt ja einer Motivation bzw. Einstellung... und die fällt nicht vom Himmel, die wird geprägt. Wodurch? Was läuft da wo schief und wie kann man das besser machen?

Sicher ist die Straße keine Rennbahn - aber ist das nicht etwas mit einer Brille betrachtet?
Ob das nun der Rauszieher auf der AB ist, der dann auch noch ausbremst oder der Drängler, welcher jemanden vor sich herschiebt der selbst wenn er wollte nicht die Spur wechseln kann... einerlei.
Oder der mit 150 auf Landstraßen Bilndüberholer, der beim Überholtwerden Gasgeber, der Tür-Zumacher, der Karawanenerzeuger, der im 6.ten Gang bei Vdiff 5kmh 5 Minuten Überholer... einerlei.
Die 50cm Abstand Stauparker, die Rettungsgassenhasser, der Gaffer... einerlei.
Der Vorfahrterzwinger, der "Hinten anstellen" Typ, der "Das woll mer doch mal sehen" Provokateur... einerlei.
Das Massenphänomen mit sinkender V Abstände immer krasser zu unterschreiten... einerlei.
....
Alle machen bewusst eben leicht vermeidbare Fehler - was ist ihre Motivation, wodurch wird sie geprägt und wie lässt sie sich auflösen?
Denn wenn sie diese jeweils negative Motivation nicht haben... machen sie das auch nicht. Und die Motivation wie auch der Eigenanspruch ist im Vergleich zu Kontrollen und Sanktionen IMMER vor Ort.

Übrigens gibt es selbstredend eine "Belohnung" für das selbst definierte "richtige" Verhalten - die innere Befriedigung, Freude usw. Die Frage ist eben: Wer definiert wie sein pers. "richtig" und wodurch ist das beeinflußt oder besser: Positiv beeinflußbar?

Es geht um "Wie funktionieren Menschen" - wer hierbei nur an Zwänge, Kontrolle und Draufhauen denkt... nunja.
Man kann Dummheit nicht raus- und Gscheidheit nicht reinprügeln - eine alte Erkenntnis, welche das Thema streift.

Menschen sind dumm, ignorant und egoistisch. Straßenverkehr ohne Unfälle und ohne Regelverstöße wird es niemals geben.

Und ja, wenn mir nochmal ein BMW 5er auf der Landstraße mit geschätzten 200 km/h entgegenkommt, so wie letzten Freitag...
...und falls mich der weiße Opel Combo nochmal bei Gegenverkehr überholt, und mich damit zu einer Vollbremsung zwingt - sonst wäre er Matsch..

...dann überleg ichs mir vielleicht doch nochmal ob ich nicht zur nächsten Polizeidienststelle fahre..

In diesem Punkt wär ich dann ein Mensch, also egoistisch. Mir ist mein Leben wichtiger als der Führerschein dieser Idioten.

Gruß
yo-chi (der sich jetz mal grade nicht über die Nicht-Blinker ärgert..)

Zitat:

Original geschrieben von Hugaar



Zitat:

Original geschrieben von letzterlude


Nein, ich bin kein Fan von Selbsthilfegruppen, allerdings ein Fan von (z.B.) Sicherheitstrainings in Verbindung mit Schulungsmaßnahmen; ansatt jemandem den FS zu entziehen oder horrende Geldbußen zu fordern wäre es mir lieber, das der Delinquent ÜBERZEUGT wird sein Verhalten zu ändern!
...
Also bist du (übertrieben formuliert) auch dafür, dass der Alkoholiker weiter seinen FS behalten darf und von seinem Fehler überzeugt wird und sich freiwillig ändert?

Ja! Vorrausgesetzt die freiwillige Änderung beinhaltet auch das er "trockener" Alkoholiker ist.

Mir ist nämlich besagter "Trockener" mit FS, der sich seine Krankheit eingesteht, sich behandeln lässt und gerade in Bezug auf den Strassenverkehr von einer Verhaltensänderung selbst überzeugt ist lieber, als ein Uneinsichtiger ohne FS, der trotz aller Sanktionen nach wie vor in benebeltem Zustand am Strassenverkehr teilnimmt.

Das auch angemessene Sanktionen zu einer Verhaltensänderung beitragen können, habe ich übrigens nie bezweifelt! Nur die Straf- und Kontrollschiene allein, wird eben nicht zu einem wirklich effektiven dauerhaften Lernerfolg führen.

Zitat:

Original geschrieben von letzterlude



Zitat:

Original geschrieben von Zoker


Du suchst Einsicht wo es keine Einsicht gibt. Glaubst du, du kannst jemand davon überzeugen dass er zu schnell fährt? Vielleicht in einer Selbsthilfegruppe?

Das sind keine Drakonischen Strafen, das sind angemessene Sanktionen. Das Bußgeld im Moment ist ein Witz, das kann man gut und gerne erhöhen. Und was glaubst du ist das schlimmste was einem Vertreter passieren kann wenn er zu schnell über die Autobahn fährt? Führerscheinentzug! Hat jemand nicht das Geld für die Strafe kann er sie auch absitzen. Die Erfahrung wird zwar hart, aber der Lerneffekt ist sehr hoch.

Positive Vorbilder gibt es mehr als genug, nur sind die nicht cool das sind alles nur Spießer.

Förderung von eigenverantwortlichem Denken? Wie willst du das Fördern? Ein Bonuspunktesystem dafür dass man sich an Regeln hält? Wieso willst du etwas Selbstverständliches belohnen? Als nächstes gibt’s noch eine Belohnung weil man im Supermarkt an der Kasse zahlt, und nicht klaut! Eigenverantwortliches Denken ist Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Straßenverkehr, eigentlich am ganzen Leben.

Die Strafen sollten immer noch dem Vergehen angemessen sein aber sie sind trotzdem zu lasch ausgelegt.
 

Nein, ich bin kein Fan von Selbsthilfegruppen, allerdings ein Fan von (z.B.) Sicherheitstrainings in Verbindung mit Schulungsmaßnahmen; ansatt jemandem den FS zu entziehen oder horrende Geldbußen zu fordern wäre es mir lieber, das der Delinquent ÜBERZEUGT wird sein Verhalten zu ändern!

Hört sich ja gut an ! Aber wie ? Wird nicht schon genug Aufklärungsarbeit geleistet ? Wie kommt man an die Ignoranten ran ?

Schöne Worte helfen bei den harten Jungs in den seltensten Fällen. So jedenfalls meine Erfahrungen.

Zitat:

Original geschrieben von letzterlude


Nur die Straf- und Kontrollschiene allein, wird eben nicht zu einem wirklich effektiven dauerhaften Lernerfolg führen.

Richtig. FS Neuerteilung nur nach Nachweis einer Schulungsmaßnahme in Sachen Alkoholmißbrauch.In diesem Rahmen müßte der zwangsweise Besuch entsprechender Einrichtungen ( Kliniken für Suchtkranke ) mit dazu gehören, natürlich mit Kostenübernahme des Betroffenen. Wenn das dann immer noch nichts hilft wäre der lebenslange Entzug der Fahrerlaubnis mehr als angemessen. Anders bekommt man eine gewisse Klientel nämlich nicht in den Griff. Es sind zwar wenige, aber gemessen an den möglichen Folgen ihres Tuns immer noch zu viele.

die Leute jammern eben lieber anstatt was zu verändern - könnte ja wer anderst machen 🙄 stelle man sich nur zum Beispiel mal vor dass Mickerwellen, oh verzeihung Monsterwellen (8 M. auf dem Rhein hats auch schon 3 bis 4 ) ein Schiffchen treffen können, auch da wird groß gejammert obwohl man doch so weit denken könnte dass das eben auf dem Meer passieren kann. Ja und wenn man fliegt kann man sogar abstürzen aber auch da wird hinterher gejammert. Vergessen eben leider nur zu viele

an die Ignoranten kommt man eben nur durch deutlichst höhere Strafen ran - Hirn einrpügeln - wenn kein Geld mehr für Futter da ist fährt man vieleicht auch endlich angepasster oder verhungert, so wird auch ausgesiebt

böse Abzocke aber auch, lässt mich doch einfach keiner falsch parken und fahren🙄

Hier ist bis jetzt öfter die Rede von "Outlaws", die mit Absicht die Regeln brechen. Und noch öfter vom legendären "Raser".

Die "Outlaws" sind dann wohl in der Mehrzahl eher die unerfahrenenen Führerscheinneulinge. Die noch nicht wissen, was los ist und dass man schnell zu schnell ist und das Auso nicht von selbst auf der Straße bleibt. Und die die Regeln als nicht so sehr relevant ansehen, von Physik und kinetischer Energie keine Ahnung haben (nicht mal das, was einem der gesunde Menschenverstand sagt).
Was hilft? Eventuell jedes Wochenende Kontrollen vor fast jeder Diskothek und im räumlichen Umfeld? Bessere Aufklärung? Vor der Führerscheinprüfung auch mal Unfallwagen anschauen und ein Blick in ein Krankenhaus?

Die Raser gibt es sicher, man hört manchmal von schweren Unfällen aufgrund unangepasstem Tempo. Ich hasse nur das Totschlagwort "Raser". Mit 70 aus der Kurse, weil sie nur mit 50 geht? Ist unangepasste Geschwindigkeit, mangelnde Erfahrung und mangelnder Überblick. Mit 60 durch die 30er Zone, das wäre ewohl her "Rasen". Machen oft junge Mütter mit unangeschnallten Kindern.
Ich bin viel unterwegs, auf der Landstraße begegnet mit aber nur alle Schaltjahre mal ein echter Raser, auf der BAB auch sehr selten, im Ort aber immer öfter.

Was ich noch für relevant halte:

- Der allgemein verbreitete Egoismus, die Ellbogengesellschaft. Kaum noch jemand blinkt, jeder denkt nur an sich. "Rechts geht es schneller, obwohl ich vorne links abbiegen muss, also bleibe ich rechts. Und dann rüber ohne Bedenken."

- Der allgemeine, echte Stress, jeder hat es immer eilig. Was sich nicht unbedingt in zu schnellem Fahren ausprägt, sondern in zu dichtem Auffahren, schnell noch über die Ampel, in Gedanken überhaupt nicht bei der Sache sondern noch völlig bei beruflichen oder privaten Problemen/Terminen, ...

- Der selbstgemachte Stress. Die junge Mutter fährt jeden Morgen zu spät los, um das Kind rechteitig im Hort "abzugeben". Also wird unachtsam durch das Wohngebiet gedüst und nicht mal rechts vor links beachtet (täglich bei mir vorm Haus). Dann möchte sie wieder nach Hause (nicht berufstätig) und das auch möglichst schnell. Die Wäsche muss um spätestens 08:12 Uhr in der Waschmaschine sein, koste es, was es wolle. Da wird auch an anderen Kindergärten mit 60 vorbeigezischt. Die Gedanken sind bei der Wäsche, beim Einkaufen und beim Mittagessen, aber nicht beim Verkehr.

- Die Abkapselung. "Jeder in einem anderen Fahrzeug ist ein mir unbekanntes A...loch und ist mir völlig wurscht". Ich dachte schon mal an einen Aufkleber am Heck: "In diesem Auto könnte dein Chef sitzen." Vllt. würde es dann einigen bewusst werden, dass da erstens auch ein Mensch unterwegs ist und zweitens, dass man ihn nicht unbedingt mit absoluter Rücksichtlosigkeit ärgern sollte.

- Und die allgemeine Verblödung spielt auch noch eine Rolle. Jeder, der schon seit mind. zwei Jahrzehnten mit "Ausbildung" in irgendeiner Form zu tun hat, könnte das sicherlich bestätigen. Früher konnten 10 von 10 den Anhalteweg aus einer best. Geschwindigkeit im Kopf ausrechnen. Heute kann es nur noch 1 von 10 im Kopf, 1 mit dem Taschenrechner, die anderen sind hilflos und 5 davon werden auch noch aggresiv, wenn man sie dazu auffordert.

- Drogenmissbrauch ist nicht zu vergessen.

- Jede(r) bekommt irgendwann den Lappen. Auch, wenn es > 100 Fahrstunden braucht (dann halt durch Übung und Auswendiglernen, so dass es für die Prüfung reicht). Auch diejenigen, deren Oberstübchen nicht in der Lage ist, im Verkehr alle notwendigen Sinneseindrücke aufzunehmen, miteinander in Relation zu setzen und schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. Autofahren ist ein sehr komplexer Vorgang und dazu ist bei der heutigen Verkehrsdichte einfach nicht jede(r) in der Lage.

Ach, eigentlich müsste doch viel mehr passieren... 😉

Zitat:

Original geschrieben von yo-chi


Menschen sind dumm, ignorant und egoistisch. Straßenverkehr ohne Unfälle und ohne Regelverstöße wird es niemals geben.

Und ja, wenn mir nochmal ein BMW 5er auf der Landstraße mit geschätzten 200 km/h entgegenkommt, so wie letzten Freitag...

Wo ist das Problem? Ich dachte mind. zwei Spuren für jede Fahrtrichtung und bauliche Trennung = kein Tempolimit?

Zitat:

...und falls mich der weiße Opel Combo nochmal bei Gegenverkehr überholt, und mich damit zu einer Vollbremsung zwingt - sonst wäre er Matsch..

Hat mit mir auch schon mal ein Motorradfahrer gemacht, natürlich in einer Kurve, sodass ich ihn bloß nicht zu früh sehe (hatte in dem Moment sogar eine Horde Kinder im Auto)...

notting

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