Überland Fahrten - wie schnell macht Sinn?

Audi e-tron GE

Hallo Etron Freunde,

Ich bekomme meinen Etron55 nächste Woche (Freu!), muss ihn gleich mal rund 230km nach Hause bringen.
Daher meine Frage als E-Fahrzeug Neuling - welche Geschwindigkeit macht auf der Autobahn Sinn?
Mir ist schon klar, dass je langsamer desto weniger Verbrauch - ich möchte aber auch irgendwann ankommen und mit 90 auf der Autobahn vergeht mir die Freude gleich wieder.
160 wird auch wenig Sinn machen - wo pendelt ihr euch so ein?
Danke für eure Hilfe!
LG,Oliver

Beste Antwort im Thema

Teslafahrer versuchen e-tron Fahrern in einem e-tron Forum zu erklären das es sinniger ist nur bis 70 oder 75% zu laden.
Bei einem Tesla ist das so, ohne jeden Zweifel. Bei einem e-tron aber nicht.
Der e-tron lädt halt auch bei 90% Akku noch mit rund 80kW (und auch bei 96% habe ich schon 60kW gesehen), eine Leistung die ein Tesla über 60% Akku eigentlich mehr oder weniger nie sieht.
Aber es geht im Prinzip und in diesem Thread ja um das Thema "Überland Fahrten - wie schnell macht Sinn?", und ich gehe aus das ein neuer e-tron Fahrer auch wissen möchte welche das beim e-tron ist und nicht wie man einen Tesla richtig bewegt.
Die besten Erfahrungen wurden wohl wie schon geschrieben bei 140 bis 150km/h gemacht, dann sollte man aber auch nicht über 80% laden da der e-tron ab da von den 150kW runter regelt.
Da mit der Fahrgeschwindigkeit bei Überlandfahrten auch das nachladen ein Thema ist hängt halt beides zusammen. Sollten eh weitere Stops zum nachladen anstehen und sind gut erreichbar kann man bei 80% aufhören zu laden. Es macht keinen Sinn den e-tron erst auf 10% vor dem nächsten nachladen runter zu fahren. Er lädt von 10% bis 80% durchgehend mit rund 150kW. Und lieber bewege ich mich zwischen 80 und 30% als zwischen 60 und 10% zumal es in der Ladegeschwindigkeit keinen Unterschied macht. Und lieber ein paar kWh zuviel im Akku als auch nur eine zuwenig.
Bis 100% laden macht beim e-tron auf jeden Fall dann Sinn wenn man dadurch die letzte HPC Ladestation zum Ziel einsparen kann. Der Zeitaufwand für die Anfahrt zu einem weiteren HPC ist meist höher wie der Zeitverlust der entsteht wenn man einfach weiter von 80 bis 100% lädt. Da ein TMX von 80 bis 88% Akku genau so lange braucht wie der e-tron von 70 auf 100% kann ich die Tesla Fahrer verstehen die predigen das man bei spätestens 70% weiter fahren soll.
Nur ist dann ja genau der Teil des Akkus ausgespart der für die größere Reichweite verantwortlich ist.. 😕😕
EDIT: Ein Nachtrag zum Bild, die Ladesäule zeigt 4 Minuten bis 100% an, das Auto war aber auf Ladelimit 90% eingestellt und hat eine Minute später das Laden beendet. Auch die 4 Minuten bis 100% stimmen nicht, es wären vermutlich 6 oder 7 Minuten gewesen.

Laden bei 88% Akku
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Ich habe mich bei rund 135km/h eingependelt.
270km im Winter bei Minusgraden gefahren (19"!!), mit 8% Rest an der Ladesäule angekommen.
Im Sommer werden, jetzt ebenfalls mit den 19", rund >330km drin sein. Mit anderen Rädern entsprechend weniger.
Wenn man die Balance zwischen Schnellladen und schnell fahren sucht auf langen Strecken soll die optimale Geschwindigkeit irgendwo zwischen 140 und 150km/h liegen laut der Aussage anderer in Foren.

Gratulation zum neuen Auto ! Ich habe Meinen auch erst ein paar Wochen und es macht richtig Spaß !
Auf der Autobahn (hier in AT) fahre ich nur kurze Strecken und stelle da den Tempomaten auf 135 ein.

LG H

Gratulation und viel Freude damit! Die Geschwindigkeit hängt natürlich stark von der Distanz und Deinen Vorlieben ab. Anfangs bin ich immer um die 130 Tempomat gefahren, bei einer Strecke von 300km haben sich meine Mitfahrer regelmässig beschwert. 140 habe ich seither im Tempomat eingestellt. Bei den 230km, die Du nennst, sollten auch 150 kein Problem sein - sofern Du ihn „vollgetankt“ übernimmst.

Vielen Dank für die raschen Antworten - das beruhigt mich doch sehr, ich dachte schon auch so ein Schleicher werden zu müssen 🙂

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Ich kann da zustimmen, fahre auf der Autobahn immer mit Tempomat 125-135 km/h, der Verbrauch liegt jetzt im Frühling dann bei 27 kWh/100 km, im Winter waren es 30. Beides mit 19" Rädern, und auf D (efficiency).
Etappen um die 300 km sind damit realistisch zwischen den Schnellladern.
Das MMI scheint nicht der Meinung zu sein.....abe r50 km Restreichweite scheint es schon nervös zu werden... ich fahre aber bis 10 km runter, kein Problem.

Zitat:

@stretch182 schrieb am 23. April 2020 um 12:58:17 Uhr:


Etappen um die 300 km sind damit realistisch zwischen den Schnellladern.
Das MMI scheint nicht der Meinung zu sein.....abe r50 km Restreichweite scheint es schon nervös zu werden... ich fahre aber bis 10 km runter, kein Problem.

Man tastet sich immer weiter ran.
Am Anfang ist man schon bei 100km Restreichweite nervös; später eher erst unter 20km.
Die Angaben im e-tron sind eher pessimistisch eingestellt und helfen einem sehr gut beim Planen.

Man stellt sich sowieso komplett um.
Laden und Tanken kann man nicht wirklich miteinander vergleichen.

Guck dir mal Abetterrouteplanner.com an (gibt’s mittlerweile auch als App). Dort kannst Du den e-tron auswählen und die gewünschte Höchstgeschwindigkeit. Dann die Route planen und Dir wird auf Basis des zu erwartenden Verbrauchs vorgeschlagen ob und wo Du laden müsstest. Aber bei dem tollen Wetter aktuell solltest locker 150 km/h fahren können und trotzdem die 230km gut schaffen. Spiel einfach mal mit o.g. Tool, dort kann auch Regen, Schnee und verschiedene Temperaturen simuliert werden und man kann den in Gefühl fürs Fahrzeug entwickeln. Die Werte sind relativ zuverlässig.

Gegenfrage: willst du die 230 km ohne Nachladen überwinden, oder wärst du bereit, zwischendrin nochmals zu laden?

Da dir das Navi ja Ladestationen vorgibt, solltest du dir dann nicht so einen großen Kopf bzgl. der Geschwindigkeit machen.

Und unabhängig davon sollte man auch ein EV "einfahren", denn Bremsen und Reifen müssen sich erstmal "einschleifen". Daher würde ich mal die in Deutschland geltende Richtgeschwindigkeit als optimal Reisegeschwindigkeit anpeilen. Merkst du dann, dass die Akkukapazität nicht reicht, kannst du ja immer noch langsamer fahren oder eben nachladen.

P. S.: muss sich eigentlich die Batterie auch erstmal ein-/zweimal völlig ent- und wieder aufladen, ehe sie ihre volle Kapazität erreicht? Ich habe das bei meinem neuen Pedelec beobachtet: erst nach zwei bis drei Ladezyklen hatte sie ihre volle Kapazität erreicht.

Ich fahr fast täglich von Mittelsachsen nach Berlin, sind reichlich 230km pro Strecke. Hab in Dresden und vor Berlin paar Strecken mit 120, sonst bin ich mit 180 unterwegs. Da reicht der Akku immer grad so für die Strecke. Anfangs macht einen das nervös, mittlerweile stell ich den schon mit weniger als 20 restkilometer auf den Hof. Das Fahrzeug meckert ja wenn er denkt das Ziel nicht zu erreichen, dann heißt es eben Fuß von Gas. Bei 130 erholt sich das dann schnell wieder. Sind ansonsten ja (gut derzeit zum Glück nicht) genug Leute auf linken Spuren unterwegs, die einen ständig ausbremsen. Klar dieses Fahrzeug macht Spaß wenn man aus ihm rausholt was drin steckt, mir jedenfalls.

Entscheidend ist ja die Zeit pro 100km in der Kombination Fahrzeit- und Ladezeit. Dafür ist entscheidend, wie viel der eTRON bei verschiedenen Geschwindigkeiten verbraucht und welche Ladegeschwindigkeit zur Verfügung steht.

Für den eTRON hatte ich noch keine Zeit, die entsprechenden Kurven zu messen - für Teslas findet man sie aber schon im Netz (z.B. https://cleantechnica.com/.../ ).

Wenn man diese Daten nimmt, dann kommt man zu am Anfang überraschenden Ergebnissen:
- Langsamer als 120 fahren lohnt sich aus Zeitgründen eigentlich nie: Selbst an relativ langsamen 50kW-Ladern steigt die Gesamtzeit bei langsamerer Geschwindigkeit an.
- Der Unterschied zwischen 120 und 16o km/h ist viel kleiner, als gedacht oder sogar umgekehrt wie gedacht: An 50kW Ladern braucht man gerade mal 1 Minuten länger, wenn man 160 fährt (77 vs 76 min), an 150km Ladern ist man mit 160 km/h sogar 8 Minuten schneller (51 vs 59)

In so fern könnte man also theoretisch eher 160 als 130 fahren (allerdings spart man auch nicht wirklich viel Zeit dadurch, aber 37 min fahren/13 min Laden pro 100km fühlt sich für viele besser an, als 50min fahren/9 min laden.

Jetzt kommt aber das große aber: Das gilt nur, wenn die Ladestationen "unendlich dicht" sind. Praktisch kann man aber nur an relativ wenigen Punkten laden - und je schneller man fährt, um so kleiner wird das effiziente Ladefenster. Und wenn da keine (Schnell-)Ladestation ist, dann muss man früher Laden und verliert Zeit

P.S.: Ich hab die berechnete Gesamtzeit mal als Bild zusammen gefasst.

Zitat:

@chipart schrieb am 23. April 2020 um 14:28:34 Uhr:


Entscheidend ist ja die Zeit pro 100km in der Kombination Fahrzeit- und Ladezeit. Dafür ist entscheidend, wie viel der eTRON bei verschiedenen Geschwindigkeiten verbraucht und welche Ladegeschwindigkeit zur Verfügung steht.

Für den eTRON hatte ich noch keine Zeit, die entsprechenden Kurven zu messen - für Teslas findet man sie aber schon im Netz (z.B. https://cleantechnica.com/.../ ).

.................

Jetzt kommt aber das große aber: Das gilt nur, wenn die Ladestationen "unendlich dicht" sind. Praktisch kann man aber nur an relativ wenigen Punkten laden - und je schneller man fährt, um so kleiner wird das effiziente Ladefenster. Und wenn da keine (Schnell-)Ladestation ist, dann muss man früher Laden und verliert Zeit

Das "große aber" ist beim e-tron Gott sei Dank deutlich kleiner als bei anderen Autos (mit ein wichtiges Kriterium bei mir) die einen extrem niedrigen Akkustand brauchen um sehr gute Ladegeschwindigkeiten bis zu einem mittleren Akkustand zu bekommen wenn alle anderen Parameter auch perfekt passen. Die Ladekurve ist so unglaublich konstant das es fast unerheblich ist ob ich mit 5% oder 55% anfange zu laden. Und auch die Reduzierung der Ladeleistung ab 78% macht IMHO wenig aus da er meistens mit rund 50kW Ladeleistung beim Sprung auf 100% abstellt.
Dabei ist die anfängliche Reduzierung der Ladegeschwindigkeit auch mit wirklich kaltem Akku fast vernachlässigbar. Ein Akku der bei Ladebeginn "eiskalt" ist braucht nur runde 7 bis 8 Minuten länger von 0% auf 100% wie ein Akku der die perfekte Betriebstemperatur hat. Das Thermal management ist schon top. 🙂
Ich habe das am HPC schon live erlebt, so ein vergleichbares "Reichweitenwunder" hat mit CCS Adapter bei Fulda neben mir geladen. Als wir verglichen haben hatte mein e-tron 70% Akku und er 80%. Wir haben uns noch kurz unterhalten als sich mein Handy gemeldet hat das der Akku bei 100% ist. Der andere war bei 88% und meinte ganz resigniert das er wohl noch eine Weile laden muss bis er endlich bei 100% sei. Beide Autos waren an dem Tag schon mehrer hundert Kilometer unterwegs gewesen. Sein Fazit zum Abschied, die Ladeleistung des e-trons ist unerreicht und sein nächster wird auch deshalb einer werden.

Wow, da wird ja fast wissenschaftlich an das Thema heran gegangen...
Ich fahre in Österreich eigentlich nie über 160kmh, wenn ich mich auf 140-150 runterregeln muss, passt das schon.
Eigentlich wollte ich die Strecke ohne nachlanden versuchen, die Schnellader sind auf der Strecke (Graz-Wien, A2) nicht so dicht gestreut.
Aber das wird schon.
Danke nochmals für die interessanten Antworten!
LG

Zitat:

@norbertk571 schrieb am 23. April 2020 um 15:03:48 Uhr:


Das "große aber" ist beim e-tron Gott sei Dank deutlich kleiner als bei anderen Autos (mit ein wichtiges Kriterium bei mir) die einen extrem niedrigen Akkustand brauchen um sehr gute Ladegeschwindigkeiten bis zu einem mittleren Akkustand zu bekommen wenn alle anderen Parameter auch perfekt passen.

Ja - aber nicht so groß wie man denkt.

Das Problem ist, dass jeder Ladevorgang einen gewissen "Overhead" hat: Abfahren von der Autobahn zur Tankstelle, finden des Laders, Einstecken, Das Ding ans Laufen bringen, ...

Ohne 5, realistisch eher 6-8, Minuten "Totzeit" pro Ladevorgang kommt man kaum aus. Klingt zwar nicht nach viel - aber mit einem 150kW Lader bekommt man in der Zeit 15-20 kWh in den Akku.

Ist aber vielleicht auch ein Zeichen dafür, wie schnell das alles geht und das langsam Fahren zum Strom sparen eher nicht das Thema ist...

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