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Überhitzte Bremsen

Themenstarteram 30. Januar 2006 um 16:42

Warum wird die Bremsleistung bei zunehmender Wärme immer schlechter?

Das es bis zu einem Punkt geht wo fast keine Bremsleistung mehr vorhanden ist weiß ich, warum sie heiß werden auch. Mir ist alles soweit klar - bloß nicht warum die Dinger dann nicht mehr zupacken.

Danke

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15 Antworten

Weil mit zunehmender Temperatur der Reibwert sinkt. Bei Trommelbremsen kommt noch der Trichtereffekt der Trommel dazu.

Der leichte Abfall kommt wie schon gesagt einfach vom nachlassenden Reibwert. Das starke Abfallen bei Überhitzung entsteht dadurch dass Inhaltsstoffe der Scheiben und Klötze ausgasen und so ein Gaspolster zwischen Klotz und Scheibe erzeugen.

Gruß Meik

am 3. Februar 2006 um 15:29

Warum haben Klötze für den Rennfahrzeuge erst bei höherer Temperatur den max Reibbeiwert?

Das ist stark materialabhängig. Normale Klötze auf Stahlscheiben haben meist nahezu konstanten Reibwert über der Temperatur bis zu einer Maximaltemperatur ab der sie dann deutlich abfallen.

Kohlefaserscheiben sind da das andere Extrem, die brauchen erstmal richtig Temperatur um ordentlich Reibwert aufzubauen.

Das warum geht dann stark in die Materialforschung, soweit bin ich da nicht auf dem Laufenden. Der Grund für den starken Abfall des Reibwertes bei normalen Bremsen liegt auf jeden Fall in den Ausgasungen nach diversen "Fachbüchern"

Hier gibt´s von Ferodo ein paar nette Diagramme dazu:

http://www.ferodoracing.com/prodotti.asp

Gruß Meik

komtm einfach darauf an ob ein belag mehr auf adhäsion oder kohäsion ausgelegt ist und ab welcher temperatur das verwendete material diese beiden komponenten der reibung/haftung am stärksten ausbildet.

bremsscheiben sind übrigens nicht aus stahl sondern aus guss. ausgenommen go-karts, motorräder und sehr wenige sportwagen. guss deshalb, da stahl nicht sehr dimensionsstabil bei hohen temperaturen ist und einen grottenschlechten wärmeleitwert hat.

 

edit:

btw: der häufigste fall von bremsfading sind meistens nicht die ausgasenden klebstoffe des belags sondern siedende bremsflüssigkeit. das standardzeugs was da reingeshcüttet wird ist da recht shcnell dabei. wenn man also schon etwas höhere beanspruchung hat sollte man auch passende bremsflüssigkeit mit hohem siedepunkt verwenden.

der unterschied der fadingarten ist, dass beim belagfading das pedal einen normalen druckpunkt hat, durch den fast völlig fehlenden reibwert das auto aber shclicht nicht langsamer wird. bei kochender oder flüssigkeit wird das pedal weich und man kanns bis zum boden durchtreten ohne wirklich brauchbaren bremsdruck aufzubauen.

einmal gekochte bremsflüssigkeit ist reif für die tonne - die muss schnellstmöglich raus. durch das sieden wird der siedepunkt nämlich deutlich herabgesetzt. man muss nicht alles rausleeren, nur soviel bis saubere flüssigkeit kommt (verkochte flüssigkeit ist extrem dunkel).

Stimmt, das mit der Flüssigkeit hatte ich ganz vergessen ... *schäm* DA muss ich dir voll zustimmen!

*klugscheissmodus an*

Bremsscheiben sind schon aus Stahl - Stahlguss. Typisch z.B. GS-20 Mn5 Vergütungsstahlguss DIN 17182

Guss bezieht sich auf die reine Herstellungsart, Stahl bezeichnet alle Eisensorten mit weniger als 2% Kohlenstoff.

*klugscheissmodus aus*

Gruß Meik

am 4. Februar 2006 um 13:35

Ja die Diagramme von Ferodo haben meinen Frage veruracht.

Verstehn kann ichs aber immer noch nicht wieso zb bei den DS4003 der Reibwert so stark ansteigt.

Das mit der Reibung ist physikalisch nicht ganz so einfach.

Nimm als Vergleich einen Reifen, bei dem ist das ähnlich. Ist er sehr kalt ist das Gummi hart und bietet wenig Grip, wird er warm ist er schön weich und hat guten Grip, wird er zu heiss löst er sich auf ...

Bei Bremsklötzen ist das ähnlich, und genau wie bei Winter- und Sommerreifen lassen sich Werkstoffe für unterschiedliche Temperaturen optimieren. Ein strassentauglicher Belag muss aus absolut kaltem Zustand eine Notbremsung hinbekommen und auch da hohen Reibwert bieten.

Im Renneinsatz gibt es den kalten Zustand nicht, die Beläge kühlen nie vollständig aus und sind höheren Belastungen ausgesetzt. Also optimiert man die für höhere Temperaturen.

Gruß Meik

... wobei es im privatgebrauch wie schon geschrieben wurde wirklich meist an der flüssigkeit liegt.

wenn du eine serien bremse mit anderen belägen und spezieler flüssigkeit mit höherem siedepunkt fährst wirst du deinen wagen erst mal auch nicht wieder erkennen.

ging mir auch so beim compacten, der hat jetzt eine 300mm anlage drauf mit orig bmw komponenten und nur noch andere flüssigkeit und bleib schon mal eine ganze ecke länger stabil auf der bremse

greetz

Doppelt bremst besser: Die Duplex Bremse :)

am 17. Februar 2006 um 1:33

Zitat:

Original geschrieben von Race-Hugo

Doppelt bremst besser: Die Duplex Bremse :)

Du wirst lachen, schau Dir mal die Bremsanlage vom Maybach an.

Gruß

Ercan

Und ihr meint nicht, dass die 2. Zabge auf dem Bild wie bei nem Ferrari 360 für die handbremse ist? Bei der Karre ist das nämlich so gelöst, denke das ist bei dem Bild nicht anders

Du hast doch jetzt nicht wirklich gedacht das die Brembo Zange angeschraubt ist!? :D:D

Der Maybach hat vorne vier(!) 4-Kolben Sättel auf 376mm Scheiben. ;)

Gruß

Ercan

am 18. Februar 2006 um 0:41

Wie gesagt Ferrari hat hinten 2 Sättel draf. deswgen dacht ich mir, dass es sowas auch geben kann...

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