Überdruck im Kühlsystem, CO2-Test positiv
Hallo,
habe hier einen W204 mit M271 Motor - bei dem Fahrzeug wurde bereits Steuerkette+Versteller+Spanner+Spannschiene getauscht. Kette war auch schon übersprungen - es kam aber zu keinen Berührungen zwischen Ventilen und Kolben (Endoskop). Motorlauf super, keine Auffälligkeiten. Ab und an steht im Fehlerspeicher was vom Ladedruck zu gering - soll aber für das aktuelle Thema nicht relevant sein.
Seit über einem Jahr wird über einen "undichten Kühlmitteldeckel" geklagt. Neuer Deckel drauf - Undichtigkeit bleibt bestehen. Neuer (orginal) Ausgleichsbehälter eingebaut und wieder kommt Kühlmittel raus. Ausserdem wird über ein sporadisches "Gluckern" im Innenraum geklagt.
Nun folgendes: Das Fahrzeug wurde abends um 20h abgestellt und über nacht stehengelassen.
Am nächsten Tag gegen Mittagszeit wollte ich den Ausgleichsbehälter öffnen und es war noch massiv Druck drauf. Hab den Deckel dann langsam geöffnet und besagtes "Gluckern" war hörbar. Daraufhin haben wir den CO2-Test gemacht - und nach 15 Sekunden hat sich die Flüssigkeit ins Gelbe verfärbt.
Jetzt habe ich folgende Vermutung: Kopfdichtung defekt -> Die Verbrennungsgase drückt es irgendwo an einer Stelle in den Kühlkreislauf -> irgendwann wird der Druck dann so hoch dass das Ventil am Deckel des Ausgleichsbehälters öffnet und da die Leitungen dann nicht mehr unter Druck stehen, kann das Kühlmittel wieder "zusammenlaufen" - das ist das "Gluckern" was man sporadisch hört.
Kann mir das wer bestätigen? Wenn dann mal alles zerlegt ist und der ganze Mist aussenrum abgebaut ist: Was sind noch so bekannte Dinger die man wechseln sollte bei 260.000km? Ölfiltergehäusedichtung? KGE-Schläuche... was gibt es sonst noch?
vielen Dank für eure Hilfe.
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40 Antworten
Ist wohl wahrscheinlich die kopfdichtung, wie du schon vermutest. KGE sollte eigentlich bei dem km-stand schon fällug gewesen sein. Wenns der kompressor ist dort gleich öl nachfüllen. Einige sachen, wie zb unterdruckpumpe neu abdichten, ergeben sich bei dem eingriff von selbst. Hier würde ich auch gleich die spannrolle des riementriebs mit neu machen, das hängt aber auch vom alter des kfz ab (der km-stand sagt nicht unbedingt was übers alter). Ist jetzt auch die frage, ob du es selbst machst, weil dann kommen manche sachen von selbst zum vorschein. Die werkstatt fragt dann oder auch nicht und baut evtl verschleissteile wieder ein weil sie noch im rahmen sind.
KGE haben wir noch nichts gemacht und wir haben auch einen Ölfilm auf der Fahrerseite unterhalb des Kompressors. Die Schläuche+Ventil liegen aber schon bereit.
Das ist das öl für den kompressor.
ich hab soeben mal die zündkerzen rausgeschraubt - ja was soll ich sagen.. zylinder 1+2 alles gut, rehbraun
zylinder 3+4 sind die zündkerzen ganz leicht schwarz, aber ölig! Und nicht nur leicht feucht, sondern ölig. Wobei der Ölverbrauch aber im grünen Bereich ist - weniger als 1 Liter auf 20.000km
Denke mal ich mach den Kopf jetzt runter. Das Öl kann nicht von oben über die Deckeldichtung kommen, weil dort im Bereich der Aussparung alles trocken ist - das öl kommt definitiv von unterhalb. Ich hoffe mal nicht dass da was mit den Kolbenringen ist.
Werde mich hin und wieder hier melden falls Interesse besteht.
Gib immer mal en zwischenbericht, insbesondere was sich dann noch so an schäden/verschleiß rausstellt.
alles klar, werde wohl am freitag loslegen wenn nix dazwischen kommt.
Viel Erfolg. Falls Du Informationen zum Zerlegen benötigst gib Bescheid.
so, also ich hab jetzt alles demontiert, kopf liegt draussen und kompressor auch.
Es ist Wahnsinn wie Öl sich da überall angesammelt hat - der komplette Ansaugtrakt nacht Luftfilter ist durchgehend ölig bis zum kompressor und noch weiter. Wo kommt denn das her?
Dieser Motor hat auch eine andere Kurbelgehäuseentlüftung als erwartet. Bei mir steckt da im Kurbelgehäuse ein Flansch mit einem Ventil und einem ganz harten Plastikschlauch der übrigens ein Loch hatte :) Ich kenn das irgendwie anders. Auf alle Fälle funktioniert das Ventil - von der einen Seite durchgängig, von der anderen blockiert es.
Kompressoröl waren maximal 40ml drinn + den Rest den man vielleicht nicht rauskriegt.
Ja und was soll ich sagen - in Zylinder 2 und 3 stand Kühlmittel - und die Kopfschrauben die dort zwischen Zylinder 2 und 3 eingeschraubt waren, waren am Gewinde sehr ölig. Die alte Kopfdichtung hatte ne grüne Beschichtung und die neue ist eher bräunlich.
Aber woher kommt das Öl im Ansaugtrakt? Es ist ja komplett alles ölig, auch vor dem Kompressor noch.
Ansonsten, was ist aufgefallen beim zerlegen? Mir so ein kleiner Kunststoff-"Syphon" kaputt gegangen der wohl die Nockenwellenlagergasse mit öl versorgt. Ein Klopf Sensor hat nen Riss beim Stecker - der KGE-Schlauch hatte ein Loch, Riemenspanner fertig, Umlenkrolle fertig - Gummi-Buchse am Kompressor (Befestigungsbohrung) defekt und zu guter letzt: Das Ventil an der Einlassnockenwelle dass für die Verstellung zuständig ist - da ist vorne das Teil welches der Magnet betätigen soll abgebrochen - aber ohne Gewalteinwirkung von mir.
wie nennt sich dieses ding hier bei mercedes?
Das öl im ansaugbereich kommt wahrscheinlich aus der kgh-entlüftung und der ventildeckelentlüftung und zum geringen teil vom "agr-ventil". Das da was drin ist (nach der drosselklappe) ist normal, nur wieviel ist die andere seite. Insbesondere im resonanzabsorber (das knie nach dem lmm) sammelt sich einiges an öl. Das bei dir da evtl sehr viel öl drin ist kann mit der defekten kopfdichtung zu tun haben. Kette, kettenspanner und nockenversteller zu erneuern versteht sich jetzt um so mehr. Schau dir hier noch gleich die motorlager an, die werden bei der laufleistung auch an ihrer grenze sein. Und so gut kommst du nicht gleich wieder ran. Vergiß nicht das kühlsystem zu spülen.
Weiterhin viel spaß und halt uns auf dem laufenden.
nockenwellenräder+kette+spanner+spannschiene sind bereits neu und nur ein paar tausend km alt.
ich muss dazu noch sagen - der motorblock war aussen auch voller öl. Aber das kann natürlich mit dem loch im KGE-Schlauch zu tun gehabt haben.
Was mich noch stört ist aber der Eintrag im Fehlerspeicher "Ladedruck zu gering". Die Schläuche die komprimierte Luft fördern sind nämlich alle in einem vernünftigen Zustand.
Deine Fotos zur Reparatur im Thema sind bisher unauffindbar.Warum eigentlich?
ich hab nicht sonderlich viele fotos gemacht - ich will arbeiten und nicht fotografieren.
Möglicherweise ist der drucksensor im ansaug so verölt das er falsche werte brachte. Weißt du wie ich meine?
Bilder würde ich auch nur für mich machen oder wenn jemand gerade was spezielles sehen will. Ist ja nun schon eher bekannt der motor, da auch schon ein paar tage alt.